Antennenpraxis: Symetrische Speisung - Blitzschutz

  • Hallo OM's,


    ja da geht es schon los: Was habe ich für eine Antenne?
    Dipol - Doppelzepp - G5RV?


    Es sind umständehalber 2x 11m über ca. 15m 450 Ohm Wiremann gespeist.


    Nun würde ich gerne im Shack vor dem Tuner einen manuellen Antennenschalter einfügen, mit dem ich die Antenne bei Gewitter auf Masse (Heizung) legen kann um damit die Technik gegen statische Aufladungen zu schützen.
    Früher hatte man dafür (schöne) Messerschalter verwendet.
    Gibt es so etwas noch, oder was habt ihr dafür genommen?


    (Einfach den Stecker ziehen, ist in meinem Shack nicht so einfach/bequem und ob die Abmessungen der Antenne optimal sind, ist eine ganz andere Baustelle.)


    Bin neugierig auf Eure Lösungen
    73
    Steffen

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • ?( Hallo OM's


    danke für die Hinweise.


    Warum ich nicht auf die Idee kam nach "Messerschalter" zu suchen ... keine Ahnung! ?(
    Das Richtige für mich ist in Euren Antworten dabei gewesen. :thumbup:


    "Blitzerdung an Heizung":
    Mein Dipol hängt unter dem Dach, auf dem Dachfirst sind noch Blitzableiter.
    Ich will nur elektrostatische Aufladungen sicher ableiten und nicht in den TRx lassen.
    Da dürfte soweit nix passieren, ich kann aber nochmal überlegen, ob ich besser an den Blitzableiter ran komme.
    Danke auf jeden Fall für den Hinweis!


    73
    Steffen

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    Kurt Marti

  • Hallo !


    Ich würde mir mal die VDE0855 und VDE0185 ansehen oder nach Stichworten" Potentialausgleich und Blitzschutz " im Internet googeln.
    vy 73 de Gerd, dk4fp

  • Hallo,


    Zitat

    Hallo !


    Ich würde mir mal die VDE0855 und VDE0185 ansehen oder nach Stichworten" Potentialausgleich und Blitzschutz " im Internet googeln.
    vy 73 de Gerd, dk4fp


    Ja, Gerd, tu das! ..und sag mir dann Bescheid. ;)


    Nein, im Ernst, es handelt sich um eine Unterdachantenne ...würdet Ihr auch eine Wäscheleine auf dem Dachboden, mit Stahlseele, nach VDE0855 aufhängen?


    Viele haben - besonders eben für Unterdachantennen - überhaupt keine Antennenerdung und ziehen bei Gewitter nur den Antennenstecker. .... legen den aber "zur Sicherheit" auf dem Heißkörper ab.
    :huh:


    73, Steffen

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    Kurt Marti

  • Hallo Wolfgang,


    wie alt ist denn dein Rothammel??? Die dort angeführten Normen sind alte DDR-Normen, die maximal noch im Rahmen des Bestandsschutzes zu beachten sind. In Neuanlagen gelten die seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht mehr.


    Bei einer Innenantenne ist aber ein Blitzschutz auch nach aktueller Vorschriftenlage nicht notwendig (mal abgesehen davon: wie will man den denn bei einem Dipol ausführen????).


    Die Ableitung statitscher Aufladung ist auf jeden Fall hilfreich, denn eine kurze Überschlagsrechnung zeigt, welche Spannungen dort anstehen: 2V/m ist bei "gewittriger Luft" eher wenig und wenn der Dipol "nur" 20m Lang ist stehen schon 40V an. Längere Antennen und größere Feldstärken geben entsprechend mehr!


    Übrigens machen gute TRX sowas eigentlich von alleine. Im K2 z.B. ist ein Spannungsteiler des RF-Dedektors parallel zur Ausgangsbuchse. Der Gesamt-Widerstand beträgt ca. 1,7 Kiloohm, da müssten einige Hundert Volt anstehen, bevor der kaputt geht. Aber bei einem symetrischen Anpassgerät könnte die Antenne auch galvanisch getrennt sein vom TRX. Also lieber einen hochohmigen Widerstand (einige Kiloohm) parallel zur Antenne schalten. Das, was beim Senden darin verbraten wird, ist vernachlässigbar.

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Hallo Wolfgang,
    vielen Dank!


    "hochohmigen Widerstand (einige Kiloohm) parallel zur Antenne schalten." OK


    Und nach Masse / Erde / Potenzialausgleich / Heizung ...wie auch immer?
    ...auch einen Widerstand oder lieber einen Schalter?
    Ich denke es könnten ja leicht auch mal einiges mehr als 40 V werden, wenn ein Blitz in der Nachbarschaft einschlägt.
    Dann müsste ja Impulsartig einiges mehr als 2V/m in der Luft sein!?


    Übrigens, ich habe mal den Trennungsabstand am Ort meines Dipols zum Blitzschutz des Hauses errechnet (überschlagen).
    (Notwendiger Abstand der Inhouse-Installation zum Blitzschutz --> http://www.dehn.de/pdf/blitzplaner/BBP_2007_gesamt.pdf)
    Das wären 20 cm Luftstrecke. Die habe ich dicke!


    73
    Steffen

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • Hallo Steffen,


    wenn du eine Seite deines Dipols erdest, ist die Symetrie hin. Wenn du beide Seiten erdest, ist er kurzgeschlossen ?(


    Blitzeinschlag in der Nähe ist aber was anderes als statitsche Aufladung!


    Führ die beiden Dipoldrähte bzw. die beiden Drähte der Speiseleitung über Zündkerzen, die de in einen Alublock schraubst. Diesen dann mit 16mm² Cu massiv an den Portenzialausgleich anschließen und alles wird gut.


    Wichtig ist inbesondere gegen die Blitzeinschläge in der Nähe: keine Schleifen im Potenzialausgleich / Blitzschutz bilden! In geschlossene Leiterschleifen werden bei Blitzeinschlägen in der Nähe hohe Spannungen induziert! Und die wollen wir gerade aus unserer Anlage heraushalten.


    Klassisches Problem dabei: Der Mast ist geerdet, die daran befestigte Antenne dadurch auch. Das Koaxkabel bringt aber auch ein Erdpotenzial mit und da schließt sich die Schleife! Daher Masten entweder mit einem vom Antennenträger isolierten Fangmast schützen (neuere Erkenntnisse der Blitzableiterbauer, in der Praxis oft nicht umsetzbar) oder über eine Trennfunkenstrecke (z.B. hier , kostet keine 20,00 Euro inkl. Mwst oder hier , bedeutend empfindlicher, aber auch viel teuer - ca.100€ ! ) an die Blitzschutzanlage anschließen.


    Aber das ganze Thema Blitz- und Überspannungsschutz ist sehr komplex und daher oft nur im Einzelfall wirklich schlüssig zu erarbeiten. Die Tipps oben sollen nur Ideen liefern, sind aber keine Lösung für ein Gesamtsystem!

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Hallo Frank,
    Ja, dieses Antennenkochbuch ist schon etwas älter. Deshalb auch der Bezug auf die einschlägigen TGL.
    Ich denke, zur Groborientierung kann man so etwas schon heranziehen, dass die heute gültigen Regeln beachtet werden müssen, sollte Jedem klar sein.
    Wolfgang

  • Hallo Frank,


    ja mit den Erdschleifen, das ist eine tückische Sache!
    ...ist aber hier (zum Glück) nicht mein Problem.
    Auf einer Urlaubsinsel, sollte man Antennen außerhalb des Hauses nur aufbauen/spannen,
    wenn man gerne Briefe bekommt und schreibt. :S;)
    Ich will keine schlafende Hunde wecken.


    Zitat

    wenn du eine Seite deines Dipols erdest, ist die Symetrie hin. Wenn du beide Seiten erdest, ist er kurzgeschlossen

    ...ich meinte über Hochohmige Widerstände. Aber die Antenne vom TRx trennen und "Erden" ist schon besser.


    OK, ich werde die Unterdach-Antenne über einen Messerschalter (schon bestellt - Danke für den Tipp)
    zum Potenzialausgleich / Heizung ableiten.
    Von der Potenzialausgleichschiene (Keller) bis ins Shack (Dachboden) eine ordentliche
    "Schutzerde" ziehen, kann ich mir im Mietshaus eher klemmen.


    Danke an Alle für die Tipps!
    73
    Steffen

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • Nur mal so ne doofe Frage : Wenn man wirklich nur Statische Aufladungen eliminieren möchte... und KEINEN Blitzschutz.
    wäre es dann nicht sinnvoll einfach den Dipol bei der nächsten gelegenheit über 2 (Symmetrie) Drosseln zu erden ?
    Gedanke : Für die HF, ist die Drossel quasi unsichtbar.. für DC (Statische Aufladung) hingegen nicht.


    lg Jan