Unsymmetrischer Koppler für symmetrische Antennen

  • Hallo Uwe,
    vielen Dank für den Link zu den Schweizern! Diese wuchtige Lösung hat sicher ihren Preis!!
    Aber ich will weiterhin mit 100W am Kurzwellenfunk teilnehmen. Unangenehm fällt mir auf, dass der Steuerteil ziemlich veraltet aussieht. mir schwebt da eher etwas vor mit PSoC- Schaltkreisen der Firma CYPRESS.Sie verfügen sowohl über digitale (z.B. Zähler, DA- Wandler, AD- Wandler ) als auch über analoge Baugruppen (Mischer, Operationsverstärker, Komparatoren usw.) und können ganz einfach über die USB- Schnittstelle programmiert werden. Man braucht also keinen Lötkolben, um die Schaltung zu verändern! Eine gute Software wird mitgeliefert, man hat für ca. 65€ ein kleines Elektronik- Labor.
    Leider werden diese neuen Entwicklungen in DL kaum beachtet. Es gibt gerade mal zwei Bücher, die auf dem Stand von vor etwa 5 Jahren stehen.


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    bestimmt verschenken die nichts, aber man kocht dort auch nur mit Wasser.
    Und ich finde es immer inspirierend hier die Kulissen der Macher zu schauen.


    Bist du in der Programmierung der SoC- Schaltkreise CYPRESS geübt ?.
    Sonst liest man immer wieder von ATmega und PIC (USB) Controllern.


    [off topic on]
    So habe ich heute endlich das 50 Ohm Splitter/ Combinierer Konzept von DG0SA verstanden, nachdem ich die AN749: Broadband Transformers and Power Combining Techniques for RF erhalten hatte. ;)


    Ich werde mal vier Vertikal Strahler mit Phasenleitung versehen und über die Splitter betreiben.
    Die Phasenleitung werden umschaltbar sein, so dass eine Richtwirkung zu erwarten ist.
    [off topic off]

    73 de Uwe
    DC5PI

    Einmal editiert, zuletzt von de0508 ()

  • Leicht off-topic:

    Zitat

    PSoC- Schaltkreisen der Firma CYPRESS

    Kennst Du diese Chips denn schon? Ich habe unter Linux mal einen Treiber für einen Cypress-USB-Chip (SL811HS) an den Intel PXA255 (Embedded Prozessor) anpassen müssen. Der Chip war ja sowas von schlecht. Er konnte max. 252 Bytes übertragen, damit ging keinerlei USB-Isochron-Modus, also keine USB-Kamera-Anbindung möglich. Ich hatte nicht erwartet, sowas schlechtes von Cypress vor die Füße zu bekommen und habe dann immer einen Bogen um die Firma gemacht.

  • Lbr Wolfgang,




    ich werde mich aus dieser Diskussion zurückziehen, da ich ihre Zielrichtung nicht mehr verstehe:




    Du schreibst, du willst eine Langdrahtantenne speisen, also eine unsymmetrische Antenne. Und trotzdem redest Du andauernd von Symmetrieren und den dazu nötigen Drosseln . . .

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Zuerst einmal an Ha-Jo, DJ1ZB:
    Ich betreibe hier eine 40m lange, endgespeiste Drahtantenne, 8 m über Grund, und zwar mit Hühnerleiter gespeist,(laut Rothammel ist ein Ende der Hühnerleiter oben offen). Eine Zeppelin- Antenne also. Mein Ziel ist es, die Hühnerleiter bereits im Shack zu symmetrieren. Sie soll also möglichst wenig strahlen. Diese Antenne funktioniert auf allen Bändern ohne zusätzliche Spulen oder sonst etwas. Versuche mit Gegengewichten, 1:9 Übertrager und Koax- Speisung habe ich schon vor Jahren aufgegeben. Da gab es immer irgendwelche Probleme.


    Lieber Uwe,
    ich kann nur staunen, was für tolle Links Du immer beisteuerst!


    Nun zu dem angekündigten symmetrischen Balun:
    Es werden 2 Drähte je 1m CuL- Litze 3*0,8 mm benötigt. Diese fädelt man ohne Überkreuzungen in drei Rohrkerne, je 4 1/2 Windungen und lässt zwischen den Rohrkernen je 1 cm Lücke. Diese Kette wird nun mit schmalen Isolierstreifen versehen, (ich hatte noch etwas Teflon 1mm dick in der Bastelkiste). Es wird also jeweils der halbe Innenraum der Zylinderkerne abgetrennt, und zwar für die zweite Wicklung. Nun kommt die zweite Wicklungshälfte dran. Diese ist zur ersten Wicklung gegenläufig. Die Fotos zeigen eigentlich alles. Diese Variante der Bewicklung hat den Vorteil, dass die kapazitive Kopplung der beiden Spulen minimal ist. Die resultierenden Magnetfelder löschen sich nicht aus, sondern sie verstärken sich gegenseitig. Die resultierende Induktivität sollte bei 80..90 µH liegen.


    Leider habe ich gerade die Handwerker im Shack (neue Fenster und Fensterbänke) und kann deshalb jetzt noch keine Messdaten liefern.


    Und schließlich eine Antwort an Holger (dh3hs), zum Thema CYPRESS- Microcontroller:
    Der folgende Link zeigt, wie wenig Resonanz diese neue Entwicklung selbst bei den Experten gefunden hat:


    http://www.mikrocontroller.net/topic/159907#1632699


    Ich habe direkt aus USA das Demo- Kit gekauft ("PSoC3 First Touch Starter Kit") und auf Anfrage noch 5 kostenlose Probe- Exemplare erhalten, sogenannte engineering samples (Entwicklungsmuster). Die gesamte Software samt Compiler und grafischem Schaltkreis- Designer ist beim Demo-Kit (das es übrigens auch bei FARNELL gibt) mit dabei!!


    Da meine Freizeit begrenzt ist, habe ich bisher lediglich eine LCD- Anzeigebaugruppe angebunden, Adapter zum leichteren Umgang mit den Microchips besorgt und bestücken lassen, und mich ein wenig mit deren Programmierung beschäftigt. Aber mein Ziel ist es, diese tollen Schaltkreise (CY8C3866AXI-040) für verschiedene Messgeräte, und eben auch zur Steuerung des Antennenkopplers zu verwenden. Ein Counter bis >66 MHz ist z.B. schon eingebaut, "on chip" sozusagen!! Und er hat sogar eine USB- Schnittstelle. Hier zwei Links zu den technischen Daten:
    http://www.cypress.com/?rID=35178
    http://www.cypress.com/?docID=21462
    Ich suche noch deutschsprachige Mitstreiter!! (Sie sollten ein wenig technisches Englisch verstehen, da es noch keine deutschsprachige Software gibt.) :D


    Hier noch ein Link zu dem tollen NWT500 von DL1ALT, so wie ich ihn aufgebaut habe und anwende:
    http://www.wkiefer.de/x28/NWT500.htm



    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe 3x Würth 74270037; L=87µH mit N=4+4+3 Windungen je Seite bewickelt.


    Draht 0,4mm 2-fach verdrillt.


    Die Messungen mit dem FA-NWT zeigen:


    * rot die Gleichstromunterdrückung; + Generator: Pin 1,2 von Port 1 und log. Detektor Pin 1,2 von Port 2 des symmetrischen Balun.


    * die anderen beiden Kurven zeigen Messungen, bei denen nur Pin1 Port 1 und nur Pin2 Port 1 angeschlossen sind.


    Hier erzeugen die Gleichtaktströme der beiden getrennten Wicklungen ein ungleich großes magnetisches Feld.

  • Hallo QRPForum,


    als Ergänzung zum letzten Artikel hier noch ein Strom-Balun für unbekannte Impendanzen nach folgendem Schema aufgebaut:


    Kern: 2xWürth 74270037;
    Wicklungen: je 5 pro Kern; Kerne in Reihe.
    Draht: 2x 0,4mm verdrillt und je zwei locker nebeneinander auf die Kerne gewickelt.
    Induktivität: 104µH


    Die Messungen mit dem FA-NWT zeigen nun u.a. sehr gute Werte für die Gleichstromunterdrückung:


    * rot:Gleichstromunterdrückung; beide Leiter nur am + am FA-NWT Generator
    * lila: Durchgang im 50 Ohm System.
    * gelb: Masse am FA-NWT Generator ab
    * grün: + am FA-NWT Generator ab

  • Hallo Uwe,


    Du bringst immer eine starke Objektivität in dieses Forum ein, durch Deine eigenen Versuche und insbesondere durch Deine Messungen mit dem NWT. Was meiner Meinung nach fehlt, ist eine Auswertung bzw. Bewertung Deiner Messergebnisse.
    Einem HF- Spezialisten fällt das sicher nicht schwer, doch es wird auch einige Anfänger unter unseren Forumslesern geben, die mit Deinen Kurven wenig anzufangen wissen. Deshalb würde ich Dich bitten, künftig auch ein eigenes Urteil über meine Schaltungsvorschläge (oder die von anderen om's), abzugeben, z.B. "wenig geeignet" bis "sehr empfehlenswert". Das würde unserer Oberlehrerposition nicht schaden!
    Mein Shack ist zur Zeit immer noch von Bauarbeiten betroffen, daher eigene Messergebnisse mit dem NWT500 erst demnächst.


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe Eure Diskussion mitgelesen und meine, dass Ha-Jo den richtigen Hinweis gegeben hat.


    Eine Mantelwellendrossel (für Zweidrahtleitung oder Koaxleitung ist egal) ist nur dann sinnvoll und funktioniert, wenn die Antenne ein Dipol ist (mittengespeist oder außermittig gespeist ist möglich). Ein endgespeister Draht ist noch kein Dipol und damit allein nicht fähig die elektromagnetischen Wellen abzustrahlen. Dieser Draht wird notwendigerweise durch ein "Gegengewicht" oder "HF-Erde" oder Radialnetz zu einem nichtsymmetrischen Dipol vervollständigt. Die Speiseleitung, welche zum aufgehängten Draht führt, ist dabei ein integraler Bestandteil des Antennenstrahlers. Es ist der Gleichtaktstrom-Anteil auf der Speiseleitung, welcher strahlt . Wenn eine Mantelwellendrossel eingefügt wird, dann wird der Dipol wieder zerteilt. Dabei verhält sich die Trennstelle wie das offene Ende einer Antenne.


    Schon mal an das offene Ende eine Dipols angefasst? Je nach Sendeleistung gibt es wegen der Hochspannung ordentlich Verbrennungen. Ich würde nur ungern das Metallgehäuse meines Antennentuners vor meiner Nase auf diesem Potental zu liegen haben. Beim fernabgestimmten Tuner ist das was anderes. Da sollte niemand im Betrieb anfassen können.


    Zur Mantelwellendrossel mit Rohrkernen:


    Rohrkerne sind schon für Mantelwellendrosseln geeignet, aber es sollte bedacht werden, dass die schlanke und lange Bauform Nachteile hat. Die Drähte Deiner Wicklung werden über lange Strecken parallel gefüht, was die Wicklungskapazität vergrößert und so die Drossel mit steigender Frequenz überbrückt und wirkungslos macht. Ringkerne sind da besser.


    Man sollte auch berücksichtigen, dass Ferrit eine elektrische Leitfähigkeit besitzt (NiZn Ferrit weniger, MnZn Ferrit sehr stark) und außerdem ein Dielektrikum ist (vergrößert die Wicklungskapazität entsprechend der Dielektrizitätskonstanten x10...x30 bei NiZn Ferrit und x1000 bei MnZn Ferrit)


    Es macht also schon einen Unterschied, welche Ferritsorte man nimmt. Ob der Schrottplatz da die richtige Quelle ist? Ich jedenfalls spare nicht an der wichtigsten Komponente.


    Die Isolation von Kupferlackdraht ist auch kritisch. Insbesondere wenn dieser scharf um die Hülse geknickt wird. Ringkerne haben ein günstigeres Dicke/Länge-Verhältnis. Die Lackierung ist nur 0,05mm dick und nicht besonders spannungsfest (insbesondere an Knickstellen). Da nützt auch der Teflonsteg nichts, da der Ferritkern leitfähig ist und als Kurzschlußbügel wirkt. Es ist nur eine Frage der Spannung, ob es "blitzt". Eine Zweidrahtleitung ist ja dafür prädestiniert, weil der Antennentuner die Spannung aufwärts transformierern kann.


    73, Ralf


    PS: Das Würth Material heisst 4W620, weil es ein µr=620 hat.

    Einmal editiert, zuletzt von DL3BUS ()

  • Lieber Wolfgang,


    die Story von den Basteleien aus Deiner Jugend finde ich sehr amüsant, da ich auch so manchen Fernseher und so manches Radio vom Schrott zum Leidwesen meiner Eltern in Einzelteilen unter meinem Bett in Kisten bunkerte, um damit was zu bauen.


    Du hast Dank Deiner Widerstands-Messung herausgefunden, dass die Ferrithülsen vom Typ NiZn-Ferrit sind. Damit sind die Messungen von Uwe auf Deine Kerne übertragbar. Wenn ich es mir so überlege, dann ist es nicht verwunderlich, dass in den Monitoren diese Ferrithülsen steckten. Höchstwarscheinlich hätten oder haben die Hersteller mit der EMV-Zulassung Schwierigkeiten bekommen ohne die Dämpfung der Abstrahlung über die Monitorkabel im mittleren Frequenzbereich von 10...1000MHz. Da wirken nur noch die NiZn-Ferrite gut. Die MnZn Ferrite werden optimaler Weise zur Bedämpfung von 0,1...10MHz benutzt.


    Das mit dem wahlweisen Einschleifen von Extraleitung zur Vermeidung der Spannungsspeisung ist eine super Sache.


    Wie war das gleich? Sollte die Gleichtaktdrossel nun zwischen Transceiver und Anpassgerät oder an den Ausgang des Anpassgerätes in Richtung Paralleldraht Speisung?


    Hast Du eigentlich Deinen Transceiver und Dein Netzteil (falls nicht schon eingebaut) irgendwie an eine "Erdleitung" angeschlossen?


    73, Ralf

  • Auf bitten einer Reihe von Mitgliedern des Forums habe ich den thread aufgeteilt, damit die Strukturen wenigstens einigermaßen erhalten bleiben. Diskussion / Berichte über Antennenanpassung bleibt hier in der Abteilung Antennenanpassung, Geschichten aus dem Leben eines Funkers sind gut und wichtig und werden auch von einigen gerne gelesen, sie befinden sich jetzt hier: http://www.qrpforum.de/index.p…ad&postID=44327#post44327

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Lieber Ralf,


    einen solchen Beitrag wie von Dir habe ich mir schon lange gewünscht! Endlich mal eine kritische Stimme...!
    Obwohl es jetzt mitten in der Nacht ist, (2.45 Küchenzeit), bin ich sofort in mein Shack geeilt, um die Balun's und ein Multimeter zu holen. Welch ein Glück, dass ich damals in der Physikvorlesung (vor 40 Jahren) nicht geschlafen habe: Meine Ferrite vom Schrottplatz sind (bei 200 MegaOhm gemessen) höchst hochohmig! Will sagen, das Ohmmeter zeigt nichts an. Seltsam, dass ich immer die "richtigen" Kerne vom Schrottplatz eingesammelt habe! Wenn es Deine Zeit erlaubt, kannst Du mir ja mal einen "niederohmigen" Ferritkern schicken, die Adresse findest Du auf meiner Homepage. Vorher kannst Du hier mal nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ferrite
    Der Mittelsteg aus Teflon ist wirklich ein Schwachpunkt meiner Bastelanleitung, da gebe ich Dir vollkommen Recht!! Denn es hat wohl kaum jemand solches Material einfach in seiner Bastelkiste herumliegen.
    Deshalb bin ich Uwe (DE0508) dankbar für seinen Tipp ausserhalb des Forums: Zwei kleine Kabelbinder (je Kern) tun es auch! Sie werden nach Aufbringung der ersten jeweils 4 1/2 Windungen derart angebracht, dass der halbe Innenraum der Rohrkerne für die zweite Wicklung frei bleibt.
    Nun zur Hochspannungsfestigkeit der ganzen Geschichte:
    <off topic>
    Mein Tuner war ursprünglich für qrp (80W bei cw) vorgesehen, als reines T- Glied C-L-C mit (alten) Rundfunk- Luftdrehko's und besagter 10RT- Rollspule, sowie einem SWR-Meter. --- Wer Interesse an dem zugehörigen 80m- TRX Marke Eigenbau (DL7YV) mit mechanischen Filtern (200 kHz ZF) hat, kann mir ruhig mal schreiben. Den gibt es für Selbstabholer kostenlos, zusammen mit dem Netzteil, das allerdings noch für 220V ausgelegt ist, ansonsten gegen Porto- Erstattung. Warum? Ich brauche mehr Platz in meinem Shack!! Das Schaltbild liegt vor, es stand in dem Buch "Einseitenbandtechnik" von Harry Brauer, 1984--- ^der "Minitransceiver nach om Mugler.
    Als ich den ersten 100W- Transceiver erwarb, einen TS120S, ist mir bei Abstimmversuchen irgendwann mal die Rollspule ausgeglüht. Aber sie ließ sich reparieren, hat halt jetzt ein paar mH weniger... Deshalb habe ich die Zeppelin- Speisung meines 40m- Langdraht's mit einer Trennstelle versehen, an der bei Bedarf ca. 2m Wireman eingefügt werden können. Meine Antenne hängt nur 8 Meter über Grund (genauer gesagt über der Weißen Elster), und die Abstimmungsdaten ändern sich je nach Jahreszeit und Wasserstand sehr stark. <end off topic>


    Entschuldigung, ich bin etwas vom Thema abgekommen...


    Jedenfalls hatte ich niemals Hochspannungsüberschläge in den C's, weil ich dem Rat von om Karl Rothammel gefolgt bin: KEINE SPANNUNGSKOPPLUNG! AUF KEINEM BAND!
    Kommen wir nun zurück zum Thema.
    Wegen der besseren Hochspannungsfestigkeit habe ich
    - den Wickelraum aufgeteilt in zwei voneinander isolierte Hälften, sowie
    - die gesamte Induktivität auf mehre Kerne aufgeteilt.
    Das kann man natürlich auch mit Ringkernen machen! Danke für Deinen Vorschlag, Ralf! (Aber bei mir liegen leider keine geeigneten Ferritkerne herum!) Dagegen stehen hier öfter mal alte Monitore neben den Elektronikschrott- Containern... Und die Leute vom Wertstoff- Hof interessiert sowieso nur das Kupfer in den Kabeln. Jedenfalls hatte ich niemals Hochspannungsüberschläge in den C's, weil ich dem Rat von om Karl Rothammel gefolgt bin: KEINE SPANNUNGSKOPPLUNG! AUF KEINEM BAND!
    Kommen wir nun zurück zum Thema.
    Wegen der besseren Hochspannungsfestigkeit habe ich
    - den Wickelraum aufgeteilt in zwei voneinander isolierte Hälften, sowie
    - die gesamte Induktivität auf mehre Kerne aufgeteilt.
    Das kann man natürlich auch mit Ringkernen machen! Danke für Deinen Vorschlag, Ralf! (Aber bei mir liegen leider keine geeigneten Ferritkerne herum!) Dagegen stehen hier öfter mal alte Monitore neben den Elektronikschrott- Containern... Und die Leute vom Wertstoff- Hof interessiert sowieso nur das Kupfer in den Kabeln.


    73, Wolfgang

  • Mein Shack ist nun fast wieder fertig eingeräumt, (mit neuen großen Fenstern), so dass ich in Kürze die versprochenen Messungen ausführen kann.
    Ihr könnt ja schon mal fleißig Ferrit- Rohrkerne sammeln, wenn Ihr denn meinen Worten über abgeschnittene Monitor- Kabel traut. Jedenfalls habe ich im „Media Markt“ Plauen darum gebeten, dass man mir die „dicken Knubbel“ in den Datenleitungen von Altgeräten herausschneidet… Dann kaufe ich ihnen auch einen Flachbildschirm ab,hi. So einfach kommt man an die bewußten Ferrit- Rohrkerne, wenn man will. Es kostet nichts.
    Ja, ich will mal in ein paar Monaten eine „Arno- PA“ in Angriff nehmen. Die MOSFET’s dafür (IRF 710) liegen schon lange in der Schublade. Und als Ausgangsübertrager sind ein paar Rohrkerne, primärseitig parallel und auf der Sekundärseite in Reihe geschaltet, sicher nicht die schlechteste Lösung. Man muss sie halt vorher ausmessen, auf geringe Dämpfung und möglichst gleiche µi achten.

  • Hallo Wolfgang und Mitleser,


    zu Deiner Frage der Beurteilung von Messungen, habe ich etwas zusammengetragen.


    Was ist ein „Balun“ ?


    Wolfgang, DG0SA beschreibt dazu:

    Zitat

    Ein Balun verfügt über zwei wichtige Eigenschaften:


    1. lässt Gegentaktstrom ungehindert hindurch
    das bedeutet, der Energiefluss in der Leitung, von der Antenne zum TRX, vom TRX zur Antenne usw. kann ungestört stattfinden.


    2. sperrt den Gleichtaktstrom
    das heißt, an der Einbaustelle ist für den Gleichtaktstrom ein Hindernis. Bis zu diesem Punkt kann er fließen. Da Gleichtaktstrom zur Wellenablösung führt, kann der Leiter von der Quelle des Gleichtaktstromes bis zum Einbauort des Baluns auch strahlen! (und empfangen)

    Quelle: http://www.wolfgang-wippermann.de/AGA.pdf


    Ich habe im Artikel http://www.qrpforum.de/index.p…ad&postID=44290#post44290 geschrieben:

    Zitat

    Die Messungen mit dem FA-NWT zeigen nun u.a. sehr gute Werte für die Gleichstromunterdrückung:
    * rot:Gleichstromunterdrückung; beide Leiter nur am + am FA-NWT Generator
    * lila: Durchgang im 50 Ohm System.
    * gelb: Masse am FA-NWT Generator ab
    * grün: + am FA-NWT Generator ab

    Mit dem angehängten Bild sieht man meinen Messaufbau und es werden die Begriffe Gegentaktstrom und
    Gleichtaktstrom erläutert.


    Ein Beispiel - ein Beispiel !


    Strom-Balun für unbekannte Impendanzen


    Wie liest man nun diese Diagramme ?


    Durchgangsmessung, Dämpfung durch den Balun
    lila ist der Messaufbau 1)


    Unterdrückung von Störungen durch den Gleichtaktstrom
    gelb ist der Messaufbau 2)
    grün ist der Messaufbau 3)
    rot ist der Messaufbau 4)


    Alles unter -20dB ist ein guter Messwert und bescheinigt dem Balun seine Wirkung Gleichtaktströme zu unterdrücken.
    D.h. natürlich auch gleichzeitig, dass mögliche Störungen nun 20dB schwächer dem Nutzsignal überlagert sind.


    Wir wissen ja noch -20dB sind 1/100 der Leistung.


    Die Messung rot im Messaufbau 4) zeigt den Fall, dass die Gleichtaktströme gleichstark am Balun ankommen und dort um mehr als 40dB unterdrückt werden.

    -40dB sind also wie viel weniger Leistung?


    -40dB = -20dB + -20dB entspricht 1/(100 *100) der Leistung.

  • Lieber om Uwe,


    hiermit bitte ich Dich, in Deine Freundesliste aufgenommen zu werden. Dein letzter Beitrag war von solcher Qualität, dass wir gemeinsam eine "Fernschule DL" aufmachen sollten. Weiter so!!


    73, Wolfgang

  • Hallo,
    ich möchte die Euphorie mal ein wenig dämpfen.
    Leider fehlt in der Betrachtung ein wichtiger Punkt, den auch der DG0SA beschreibt.
    Neben der möglichst kapazitätsarmen, möglichst hohen Induktivität der Drossel spielt die Impedanz der Drähte zueinander eine Rolle.
    Es reicht also nicht, die Durchlassdämpfung in einer 50 Ohm-Umgebung zu erfassen, sondern die Anpassung am Eingang der
    Drossel, wenn der Ausgang mit 50 Ohm reell abgeschlossen wird. Da sieht alles meist etwas realistischer aus.
    Was mit einer Brücke und dem NWT natürlich gut machbar ist.
    Daher ist es sehr sinnvoll für eine solche Drossel in einer 50 Ohm-Landschaft Koaxialkabel auf Ferrite zu wickeln und es brauchen nur
    noch die Wicklungskapazitäten minimiert werden. Besser als nach der Methode "Kellermann" kann man es wahrscheinlich nicht machen.
    In den vorausgegangenen Beiträgen ist immer von einer Gleichstromunterdrückung die Rede. Ich denke, damit ist die
    Gleichtaktunterdrückuung gemeint ?
    Für den Aufbau eines 1:1 Baluns ist es also wichtig, geeignete Ferrite zu finden, die in Verbindung mit einem Koaxialkabel den Aufbau einer
    möglichst kapazitätsarmen Wicklung maximaler Induktivität gestatten. Das geht m.E. nur mit mehreren Kernen und sich daraus ergebenden
    Teilinduktivitäten, die alle addiert werden.
    Spektakuläre Lösungen scheint es also nicht zu geben aber das Verständnis für die Problematik symmetrischer Antennen und deren Speisung scheint
    zu wachsen.
    vy 73
    Andreas
    DL5CN

    dl5cn

  • Hallo Andreas,
    da mein Antennenkoppler zur Zeit ein wenig "zerlegt" ist und wir uns deshalb auf Deiner Hausfrequenz 3663 kHz nicht sprechen können, hier meine schriftliche Antwort:
    Selbstverständlich geht es um Gleichtaktstrom, nicht um Gleichstrom, der unterdrückt werden soll.
    Sehr überlegenswert fand ich den Hinweis von Ralf, DL3BUS, der den Einsatz einer Drossel an einer endgespeisten Zeppelinantenne grundsätzlich ablehnt. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, soll die Hühnerleiter sozusagen als Gegengewicht zum endgespeisten Dipol wirken!?! Dann wäre hier im Shack wohl so ein richtiges HF- Chaos zu erwarten... Aber dem ist nicht so!! Dass eine Hühnerleiter stehende Wellen erzeugt, ist sicher richtig. Das ist ja gerade der Pluspunkt, warum man damit auch bei geringer Drahtstärke hohe Leistungen verlustarm übertragen kann.
    Mein Wireman- Kabel endet am Einspeisepunkt auf einer Seite des Dipols sozusagen "blind", das heißt, der eine Leiter hat an dieser Stelle eine erzwungene Null für den Stromfluss. Das bedeutet laut Rothammels Antennenbuch ein Maximum an Spannung, falls Spannung und Strom die gleiche Phasenlage haben.
    Wir brauchen also gar kein "Gegengewicht" !!
    Man sollte das mal im "erdfreien" Raum simulieren...
    Nach meinem Kenntnisstand entstehen maximale "Wanderwellen" genau dann, wenn man eine Zweidrahtleitung (egal ob symmetrisch oder koaxial) exakt mit ihrem ohmschen Wellenwiderstand abschließt. Diesen Tatbestand sollte man nach Möglichkeit anstreben. Stehende Wellen sind dagegen immer auf Reflexionen an einem oder beiden Kabelenden zurückzuführen...
    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe mich noch mal informiert, wie die Zeppelin Antenne funktioniert, die Du im Einsatz hast und für die eine Gleichtaktdrossel verwendet werden soll.


    Da muß ich wohl wieder etwas zurückrudern und mich korrigieren. :whistling: Die Zeppelin Antenne braucht kein "Gegengewicht" zur Funktion. Die Lambda/4 lange Speiseleitung strahlt auch viel weniger als der Lambda/2 Strahler-Draht. Wie gesagt - weniger - aber sie strahlt auch.


    Das von mir gesagte gilt nur, wenn man eine Lambda/2 lange Drahtantenne direkt an einen Antennentuner anstecken würde, was hier aber nicht der Fall ist. Dann würde nämlich ein "Gegengewicht" fehlen.
    Zum Thema, ob ein endgespeister Lambda/2 Dipol ein Gegengewicht benötigt, hat AA5TB einen ausführlichen Bericht auf seiner Webpage, dem ich voll und ganz beipflichte. http://www.aa5tb.com/efha.html


    Zuerst einmal habe ich 4NEC2 mit einer Simulation bemüht, um die Strombeläge zu sehen und um auszuprobieren, wie sich die Abstrahlung bei Modifikationen verändert. In den 5 erlaubten Bildern habe ich die Zeppelin Antenne durch Zusammenfalten eines Lambda-Dipols entwickelt. Man sieht, dass die Antenne zu jedem Zeitpunkt ein vollständiger Dipol ist, wobei sich die Abstrahlung der entstehenden Zweidrahtleitung immer mehr verringern wird. Dies passiert, weil die Ströme auf den beiden Leitern der Zweidrahtleitung nahezu gleich groß und gegenphasig sind (Magnetfelder löschen sich immer mehr gegenseitig aus). Die Resonanz der Antenne verändert sich dabei nur minimal.


    Aber was passiert, wenn im Einspeisepunkt weitere Leiter angeschlossen sind? Z.B. der Schutzleiter des Transceivers oder eine "Erdleitung". Ist dann eine Drossel sinnvoll?


    73, Ralf