Hallo, liebe Selbstbau- Interessierte!
Der beschriebene Tuner gestattet es, eine symmetrisch gespeiste Antenne an einen 100W- Transceiver anzuschließen, von 10m bis 160m.
Als Spezialteil wird eine Rollspule benötigt, die bei mir aus einem alten Militärfunkgerät (10RT) stammt. Daneben benötigt man noch zwei Luftdrehkos, ein paar Meter Kupferlackdraht (2mm), einen doppelpoligen Umschalter (10A) und einen einpoligen Schalter (10A).
Dazu kommen noch ein möglichst großer Ferritkern für die Mantelwellensperre sowie ein Kondensator 500pF/500V. Natürlich noch Kabel, Buchsen, Isoliermaterial und ein Blechgehäuse. Der Rollspule habe ich noch ein Zählwerk spendiert, und die Drehkos müssen isoliert aufgebaut werden.
Schaltungsbeschreibung:
Es wird ein T-Glied benutzt, das zwischen C-L-C und C-C-L umgeschaltet werden kann. Das mittlere Element wird parallel, die beiden anderen in Reihe geschaltet. Zusätzlich werden zu C2 bei Bedarf 500pf parallelgeschaltet.
Zur Symmetrierung dient ein "Luft- Balun", bestehend aus drei Spulen.
Aufbau des Luft- Baluns:
Aus Piacryl werden zunächst zwei Streifen von ca. 14 cm Länge und 2cm Breite geschnitten. Ich habe ein altes Lineal und eine CD- Hülle verwendet. Wir benötigen jeweils eine Lochreihe (33 Löcher, Durchmesser 2,2 und Mitte- Mitte- Abstand 4mm).
Nun wickeln wir aus unserem Draht,(je 2,45m) auf eine passende Papphülse (35mm Durchmesser), drei Spulen, je 11 Windungen . Die Spulen müssen wir ein wenig auseinanderziehen und dann ineinander "schrauben".
Und nun kommt ein schwieriger Akt: Diese Dreifachspule muss nun in die beiden Piacryl- Streifen "eingeschraubt" werden!! Man hält die Streifen am besten dicht zusammen.
Es entsteht ein recht stabiler Luft- Balun. Die Mathematiker/HF- Techniker können jetzt mal Induktivität und Wellenwiderstand berechnen... Da wir die Spulen auch anlöten müssen, haben wir nun 3 mal 10 Windungen.
Bei mir jedenfalls funktioniert diese Schaltung bestens. In einer Tabelle habe ich erfasst, welche Einstellungen für jedes Band erforderlich sind. (Die Werte gelten natürlich nur für meine Antenne samt Hühnerleiter.)
Die zusätzliche Buchse für eine unsymmetrische Speiseleitung wird isoliert aufgebaut.
Nun hoffe ich, dass mich die Experten kritisieren, und dass jemand diesen Koppler erfolgreich nachbaut!!
Nun zu den Abbildungen:
Das linke Bild zeigt den Schaltungsaufbau. Die SWR- Brücke setze ich als bekannt voraus. Alle Bauteile sind, bis auf die HF- Eingangsbuchse massefrei!
Auf dem mittleren Bild ist das Wirkprinzip dargestellt. Man beachte, dass wir nicht direkt vom unsymmetrischen Antennenanschluss aus zum Symmetrierglied verbinden, sondern so, wie es dargestellt ist. Die Schnittstelle A-B ist bereits teilweise symmetriert (sozusagen schwimmend). Die Koppler von der Bolli AG sind übrigens genauso aufgebaut.(Danke, Uwe, für den Link.) Durch die Mantelwellendrossel werden die meisten Schaltungsteile HF- mäßig hochgelegt. Deshalb wird hier auch nichts geerdet.
73, Wolfgang aus Elsterberg (DOK X28, Greiz)
P.S.: Von diesem Symmetriertrafo ("Luftbalun") distanziere ich mich inzwischen, da er eine viel zu kleine Induktivität (ca. 7,5 mH) besitzt. Man müßte ihn etwas größer bauen...