PA Solf bringt keine Power

  • Hallo liebe Funkfreunde,


    so langsam wird mein Solf fertig. Leider habe ich noch ein Problem mit der PA. Bei einer Gesamtstromaufnahme von 2,87A an 13,8 V bringt die nur ca. 1W ohne Ausgansfilter.


    Ich sollte erwähnen, das der Solf mal ganz kurz 30V gesehen hat, das hat aber scheinbar nur den NE555 der HF-Schaltstufe zerlegt. Andererseits hat die PA vorher tatsächlich mal 13 Watt auf 40m gebracht.


    Hier mal ein paar Daten an der PA gemessen:

    * Spannung am IC1 - Ausgang 6,3V macht Sinn, 78L05 hochgelegt über 2x 2N4007

    * Basis-Vorspannung T1 ohne Signal RD06HHF (Treiber) 4,6V Ruhestrom Ruhestromeinstellung jeweils +100mA

    * Basisvorspannung T2/T3 ohne Signal RD16HHF PA 2,7V Ruhestromeinstellung jeweils +100mA


    Da sich der Ruhestrom einstellen läßt, gehe ich mal davon aus das die PA-Transistoren nicht hin sind.


    Ausgang vom LO (Cinchbuchse) 13 dBm wie vorgesehen


    Ich packe mal ein paar Schirmbilder von meinem Oszi dazu:

    HF-Leistungspoti immer auf volle Pulle!

    Gemessen an der BNC-ausgangsbuchse ohne TP-Filter


    Ein Sinus sieht anders aus.


    Das das gleiche noch einmal, aber mit TP-Filter, Ausgangsleistung diesmal ca 0,5W, Sinus sauber aber 50% Verlust, das ist komisch!



    Na vielleicht reicht ja die Ansteuerleistung nicht???


    Gemessen an Pin1 der PA, PA ausgebaut, 51Ohm Widerstand zwischen Pin1 und Pin2 PA. Blech zwischen TX-Vorverstärker und Meßpunkt.



    Eigentlich reicht die Leistung hier, 3,88Vpp sind etwas mehr als 15dBm, es sollten dort aber nur 10dBm sein. Habe das mal reduziert, hat aber keine Besserung gebracht. die Kurven sehen komisch aus als ob da noch was draufmoduliert ist.


    Und hier die Messung vor dem TX-Vorverstärker, wieder an 51Ohm gemessen.



    zum Schluß noch ein Bild von der fertigen PA



    Die gelben Kondensatoren waren alle mal SMD - Typen, habe ich ausgewechselt gegen die original vorgesehenen.


    Es geht hier um den Solf 2009, nicht den Micro-Solf.


    Außer einer guten Idee für eine Lösung des Problems mit der Leistung habe ich noch eine Bitte:


    Falls jemand mal für mich ein paar Messungen machen könnte würden mich folgende Spannungen interessieren:

    Immer Vpp, ggf. an 50(51) Ohm:


    RX/TX-Mischer-Modul:

    9MHz TX (Pin1/1,1/3)

    RF RX/TX zum Preselektor (Pin 1/5)

    IF 9MHz RX zum Quarzfilter (Pin 2/8)


    HF-Schaltmodul:

    TX-Preamp (Pin 1/1 @ 50 Ohm)

    PA-Output (Pin 2/3)

    Outputfilter (Pin 2/8)



    Ein gesegnetes Weihnachtsfest

  • Hallo Jan,

    da es sich um die DK1HE KW-QRP-PA handelt, kann ich zumindest mitreden. Diese PA hab ich gebaut, optimiert und dann ersetzt. (hi)

    Das "Geratter" auf der Kurve kommt evtl. aus der Versorgung über GND des Meßaufbaus?

    Stutzig machen mich 2,7V bias für 100mA T2 und T3.

    Abgesehen davon, dass 100mA Ruhestrom für den ordentlichen Betrieb von RD16HHF viel zu wenig sind: es wären Vg um 4,5V zu erwarten. Und nicht 2,7V. Evtl. sind T2/T3 "gar."

    Für einen kultiverten Betrieb von T2/T3 sind 300 mA pro Transistor nicht zuwenig, Vg sollte dazu bei 5,0V liegen.


    Zum Glück kannst Du die Endstufe ausbauen und separat auf dem Tisch testen.

    -

    Hier noch meine Mods:

    C20 von 150p auf 240p (Glimmmer!!)

    R9, R10 1,5ohm, über jedes Gate-Bein eine Dämpfungsperle 3.0

    R7, R8 auf 680

    Kern von T2 eine ganze Nummer größer (43-3312), bis 15W reicht aber das Original

    usw., usf.


    Frohes Fest!

  • Hallo Jochen,


    vielen Dank für die Info!

    Auch nach vielen Messungen und Versuchen bin ich nicht so richtig weiter gekommen. Dienstag bekomme ich neue PA-Transistoren, wahrscheinlich sind die doch hin. Bis dahin muß das Projekt hat ruhen.

    72 de Jan


    DL-QRP-AG #GM / AGCW #3669 / NAQCC #6404 / SKCC #10113 / DARC D15


    :thumbup: War's kein Erfolg, war's eine Erfahrung :thumbup:

  • Hallo Jan,

    dann hoffen wir mal, dass es mit den neuen PA-Transistoren wieder funktioniert.

    Wenn nicht, schraube ich meinen Solf mal auf, und versuche mit meinem Oszi ein paar Messungen zu machen. (alles zerlegen oh Gott )


    Frohes Fest

    73 de DF4JY


    Bernd

  • Komisch, hätte gedacht das erste Schrimbild zeigt den hier tätigen Experten sofort des Problems Ursache. Nachdem ich so ziemlich alles andere ausgeschlossen habe, bleiben jetzt nur noch Transistoren übrig. Obwohl ich dachte, wenn sich der Strom sauber einstellen läßt sollten sie doch noch funktionieren. Wie auch immer Die. oder Mi. weiß ich dann hoffentlich mehr.

    72 de Jan


    DL-QRP-AG #GM / AGCW #3669 / NAQCC #6404 / SKCC #10113 / DARC D15


    :thumbup: War's kein Erfolg, war's eine Erfahrung :thumbup:

  • Jan, bist Du sicher, das der Ausgangsuebertrager der PA in Ordnung ist? Falsch gewickelt, Windungsschluss, inkorrekter Ferrit-Mix oder Haar-Riss im Ferritkern?


    Kannst Du einen Link zum Schaltbild der PA bringen? Ich fand es im Internet nicht, auch hier nicht:


    https://www.qrp-shop.biz/epage…K1HE%22/Einzel-Baugruppen


    Wenn sich der Ruhestrom einstellen laesst und ohne "Draufbraten" auf die Basis im normalen Bereich liegt, waere es unwahrscheinlich, dass die Transistoren defekt sind.


    73, Joerg

  • Ich zitiere Jan:

    "Andererseits hat die PA vorher tatsächlich mal 13 Watt auf 40m gebracht."

    Damit ist es unwahrscheinlich, daß sich der Trafo heimlich umgewickelt hat.

    Ein Haar-Riss im Material wäre ziemlich egal.

    Mit Blick ins Datenblatt

    https://www.mitsubishielectric…products/pdf/rd16hhf1.pdf

    und die eigenen Meßwerte

    halte ich die "Basisvorspannung" :D Vgs mit 2,7V für viel zu gering.

    Wenn T2/T3 auf einem Kühlkörper sind, einfach mal ein paar Punkte der Kurve Ids/Vgs messen, ruhig bis 700mA hoch.

  • Hallo,


    danke Jürgen, DJ4JZ für den Link zum Schaltplan.

    Ja, also was ich sonst noch so getestet habe:


    Habe mit meinen SMD-Auflichtmikroskop (10x) die Leiterplatte von beiden Seiten geprüft.


    Vorspannung erhöht, dann kommt etwas mehr Leistung raus, der Strom steigt dabei überproportional an, ohne das auch nur 2 W erreicht würden. Bei 3A begrenzt dann mein Netzteil, irgendwo, vermutlich an den Transistoren, wird einen Menge Leistung verbraten.


    Mit dem Oszi an Pin 1 des Ausgangsübertragers der Treiberstufe gemessen. Vernüftiger Sinus, ca. 28Vpp, an Pin 3 oder 4 (6Wdg./3Wdg.) sind es ~ 7 Vpp, für mich macht das alles erst eimal Sinn.


    Wenn der Austausch der PA-Transistoren keine Änderung bringt, wäre ich am Ende mit meine Ideen.

    72 de Jan


    DL-QRP-AG #GM / AGCW #3669 / NAQCC #6404 / SKCC #10113 / DARC D15


    :thumbup: War's kein Erfolg, war's eine Erfahrung :thumbup:

  • Hallo Jan,


    du entfernst alle 3 Transistoren der PA . Den Eingangspegel hast du ja schon gemessen bei deinem Gerät , dort wo im Schaltplan +10dBm steht. Neu einsetzen nur erst mal den T1. An den Ausgang von Tr1

    an den Anschlüssen 3 und 4 legst du einen Lastwiderstand von 50 Ohm an. Dann den Ruhestrom einstellen von T1 . Am Lastwiderstand Ausgangsspannung messen , vergleichen von Eingangsspannung

    zu Ausgangsspannung , ja eigentlich umgekehrt , Ausgang zu Eingang. Wenn du in dB misst, kannst du die Leistungsverstärkung gleich erkennen. Irgendwo in den Unterlagen zur PA steht bestimmt eine

    Notiz wie viel Verstärkung T1 machen sollte . Wenn das funktioniert , dann erst die beiden Gegentakt Transistoren einbauen . Wenn du ein C-Messgerät haben solltest, kannst du vor weg mal die Eingangs und Ausgangs - C der erhaltenen Transistoren messen und mit den Werten aus dem Typenblatt vergleichen . Eine Eingangskapazität von 500pf sollte nicht das Messergebnis sein.

    Falls du das Datenblatt nicht hast, messe ich mal an Typen, die ich hier zu liegen habe.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Jan,


    sind die Basisvorspannungen von T2 und T3 beide jeweils 2,7 V? Du hast die Vorspannungen sicher nach S. 136 der Anleitung abgeglichen? Kannst Du für beide Transistoren je eine Kurve I gegen U_vor ermitteln und vergleichen? Das erste Oszi-Bild könnte aus einer unsymmetrischen Arbeit von T2 und T3 resultieren. Bei Unsymmetrie im Gleichstrombereich (Kennlinie der Transistoren) könnten die beiden ermittelten Kurven einen Hinweis geben. (Der Spannungsabfall beim Bild 2 resultiert aus der Ausfilterung von Oberwellen, die im Bild 1 reichlich zu sehen sind.)


    Eine unsymmetrische Funktion könnte auch im Wechselstrombereich auftreten. Sind C7 bis C11, C13 und C20 in Ordnung? Speziell Fehler bei C7 bis C11 und C13 könnten Unsymmetrien bewirken.


    Du hattest auf die gelben Cs hingewiesen. Ist das Problem direkt nach dem Wechsel der Cs aufgetreten?


    73 von Ludwig

  • Hallo Jan,


    habe mal gemessen mit meiner Messpinzette , MS8910, der RD06 hat so etwa 28 -32 pf und der RD16 hat etwa 54 - 64 pf im Eingang und im Ausgang. Die Aufgangskapazität ist etwas größer als die Eingangskapazität.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Ludwig,

    wo gibts Basisvorspannung? In FET-Endstufen? Reden wir über verschiedene Ausführungen?

    Was soll die ganze Esotherik?

    Jan schaffts (offenbar) nicht, von T2 , T3 mal die Biaskennlinie abzumessen.

    Bin raus.

  • so wie das Oszillogramm aussieht, ist vermutlich einer der beiden FETs hinüber. wenn das Gate durchgeschlagen ist, geht die Bias gegen 0; in der Tat wäre es zielführend, die FETs aus der Schaltung zu entfernen und durchzumessen, dann wären wir schon weiter und das im Trüben rumstochern zu Ende.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Jochen,


    tschuldigung, war ein Verschreiber. Ich meinte natürlich die Gatevorspannung. Das mit Basis kam wohl von meiner langen Historie mit zuerst nur und später vorwiegend Bipolartransistoren.


    Zitat

    Was soll die ganze Esotherik?

    Das verstehe ich nicht. Was ist bei der vermuteten Unsymmetrie esotherisch?


    73 von Ludwig

  • so wie das Oszillogramm aussieht, ist vermutlich einer der beiden FETs hinüber. wenn das Gate durchgeschlagen ist, geht die Bias gegen 0; in der Tat wäre es zielführend, die FETs aus der Schaltung zu entfernen und durchzumessen, dann wären wir schon weiter und das im Trüben rumstochern zu Ende.

    Wäre ohne Auslöten beim einzelnen Einstellen mit P2 und P3 auch erkennbar.


    73 von Ludwig

  • Hallo Ludwig,

    das hätte ich konkter schreiben können, da hast Du Recht.

    Wollte meinen: bevor ich mit Oszilloskop und xy Gerätschaften zaubere, über Unsymmetrien sinniere, Haarrisse vermute etc. .... drehe ich einfach mal 3..4 Punkte der FET-Kennlinie durch. Wenn die so garnicht zum Datenblatt passt, sind die FETs defekt.

    Defekte FETs können grausam sein: es fließt Strom, sie werden warm, haben aber zu sonst nix mehr Lust, hi.


    Wg. bipolar: war nicht ganz abwegig, der Vorgänger dieser Mini-PA war imho damit aufgebaut.

  • Hallo Jan,


    ich weiss nicht aus welcher Quelle deine RD16xxx sind. Von diesen Typen sind/waren einige Fakes im Umlauf.

    Ich hatte mal einige hier auf dem Tisch, da waren die Pins vertauscht (siehe u.a. bei youtube). Anderst angeschlossen und alles war gut.

    Am besten vor Einbau mit Transistortester überprüfen.

  • Hallo Uli,


    habe auch welche aus Neugierde mal eingekauft. Es steht zwar RD16HHF1 drauf , auch mit dem Dreieck-Stern aufgepresst , aber Anschluss wie IRF600-er Serie und auch die Kapazitäten so

    ähnlich. Und IRF-Typen machen ihre Arbeit, benötigen damit saubere Leistung raus kommt etwas mehr , so 18V mindestens , an Betriebsspannung.

    Habe meine Fakes noch nicht getestet in einem Schaltungsaufbau.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo alle,


    herzlichen Dank für die vielen Gedanken, Anregungen und Vorschläge. Was habe ich inzwischen gemacht:


    * Austausch der beiden RD16HHF1 keine Änderung
    * Ausmessen der Widerstände in der Endstufe, alle wie sie sein sollen.

    * Ausmessen der Kondensatoren C7-C11,C13

    * Alle Transistoren ausgelötet und ausgemessen. Alle 4 (originale und die neuen) haben RD16HHF1 Rds 2,4 Ω Cg ~50pF Cd ~ 70pF
    * Kennlinie der Transistoren werde ich noch nachholen, verspreche mir jedoch nicht allzuviel, da sich die neuen Transistoren gleich verhalten, schon bei der Einstellung der Gatevorspannung.
    * Manfred, das mit der Treiberstufe eingentlich schon gemacht, nicht ganz so wie Du gesagt, aber an Pin1 hatte ich 28Vpp und an Pin 3 oder 4 gegen Masse jeweils 7Vpp und der Sinus ist da auch noch halbwegs sauber.


    Leider muß ich jetzt weg, werden die anderen Sachen noch nachliefern.

    72 de Jan


    DL-QRP-AG #GM / AGCW #3669 / NAQCC #6404 / SKCC #10113 / DARC D15


    :thumbup: War's kein Erfolg, war's eine Erfahrung :thumbup: