Praxisberichte zur QRP-AG Aktivantenne gesucht

  • Hallo,
    Ich habe bei mir auf KW mit einem erheblichen Störpegel zu kämpfen. Nicht selten können mich QRO-Stationen besser aufnehmen als ich sie (eigener Output < 10W).
    Ich verwende eine 2x6,5m Doublet (Hille-Dipol) als Speicherantenne. Sendemäßig bin ich damit recht zufrieden.
    Daher habe ich die Überlegung eine eigene Empfangsantenne für die mich interessierenden Bänder von 40m bis 17m zu installieren.


    Gibt es für den genannten Einsatzzweck Erfahrungen mit der Aktivantenne?

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Eine gute Gleichtaktsperre bei der Antenne kann wunder wirken und das Störsignal bis zu 20 dB und mehr dämpfen.


    73, Peter - HB9PJT

  • Hallo Karl-Heinz,


    Ich würde es mit einer Magnetic-Loop probieren. Durchmesser ca. 1m. Ring aus Koaxkabel RG213.
    Benötigst keinen Verstärker. Hat bei mir über mehrere Jahre ufb funktioniert.
    Für erste Versuche siehe G4FON.

    Einmal editiert, zuletzt von DF5SF ()

  • Ich würde es mit einer Magnetic-Loop probieren


    Die QRP-AG Aktivantenne, für die der TO nach Praxiserfahrungen fragt, ist doch eine Magnetic-Loop?


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Eine gute Gleichtaktsperre bei der Antenne kann wunder wirken und das Störsignal bis zu 20 dB und mehr dämpfen.


    Peter, das hatte ich auch schon ausprobiert, brachte aber keine große Verbesserung. Ich habe die Sperre unmittelbar hinter dem symmetrischen Tuner eingeschleift (der ist fersteuerbar und steht auch auf dem Speicher).




    Ich würde es mit einer Magnetic-Loop probieren. Durchmesser ca. 1m. Ring aus Koaxkabel RG213.
    Benötigst keinen Verstärker.


    Uli, die Aktivantenne kommt als 'Shieldet Loop' von der Wirkungsweise der Magnetic-Loop schon recht nahe.
    Hattest du denn festgestellt, dass der Signal/Störabstand bei der MagLoop besser war als bei einer Drahtantenne?
    Nimmst du die Magloop nur zum Empfand oder auch als Sendeantenne?


    Von der Theorie ist mir das mit der Empfangsantenne schon klar. Was mir fehlte waren Praxisberichte, ob das wirklich was ausmacht.

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Hattest du denn festgestellt, dass der Signal/Störabstand bei der MagLoop besser war als bei einer Drahtantenne?


    Hallo Karl-Heinz,


    hatte damals eine MagLoop von MFJ (ca. 1m Durchmesser) und 2x12m Dublett zum Vergleich.
    Meine Erfahrung lässt sich so zusammenfassen:
    Was ich mit der Dublett gehört habe, habe ich auch mit der MagLoop gehört. Leiser, aber genausogut verständlich.
    Aber nicht alles was ich mit der Magloop gehört habe, konnte ich mit der Dublett aufnehmen.


    Die MagLoop ist extrem schmalbandig, was bei manchen Empfängern hilfreich ist.


    Zur MagLoop gibt es viele Erfahrungsberichte, welche oft widersprüchlich sind. Einfach probieren.


    Die MagLoop ist keine Aktiv-Antenne.


    Peter, das hatte ich auch schon ausprobiert, brachte aber keine große Verbesserung. Ich habe die Sperre unmittelbar hinter dem symmetrischen Tuner eingeschleift (der ist fersteuerbar und steht auch auf dem Speicher).


    Bei mir hat es im früheren QTH eine wesentliche Verbesserung gebracht, wenn die MWS direkt am Transceiver war. Auch hier gilt: einfach probieren.


    Amateurfunk ist Experimentalfunk

  • [list][*]Was für eine Gleichtaktsperre hast Du verwendet?
    [*]Wie viele Meter von der Antenne entfernt war die Gleichtaktsperre?
    [*]Wie bist Du verfahren mit dem Steuerkabel des Tuners?


    73, Peter - HB9PJT

  • Die MagLoop ist extrem schmalbandig, was bei manchen Empfängern hilfreich ist.
    Die MagLoop ist keine Aktiv-Antenne.


    Hier herrscht mittlerweile etwas Begriffsverwirrung.

    Die "Magnetic Loop", korrekt "Small Magnetic Loop", nach der der TO fragt, ist eine aperiodische Empfangs-Schleifenantenne aus einer Windung, deren Umfang klein gegen die Wellenlänge ist. Eine solche "Spule" wirkt wie eine Induktivität, deren Fläche Energie aus dem magnetischen Feld entnimmt.


    Bei einer abgestimmten Loop, auf die sich DF5SF offenbar bezieht, ist die Schleife mit einem Kondensator zu einem Parallelkreis ergänzt, der auf Resonanz bei der Empfangsfrequenz abgestimmt wird; sie ist daher schmalbandig. Von einer abgestimmen Loop ist hier aber nicht die Rede.


    Die QRP-AG Loop wird aperiodisch betrieben und es handelt sich um eine reine Emfangsantenne. Sie ist sehr breitbandig und bewirkt an dem Widerstand mit dem sie terminiert ist über einen sehr großen Frequenzbereich einen konstanten Ausgangspegel. Der ist allerdings klein, so dass eine Nachverstärkung erforderlich ist.


    Die abgeschirmte Koaxschleife, wie sie bei der QRP-AG Lopp verwendet wird, wirkt wie ein Symmetriertrafo. Dadurch ist es möglich, einen unsymmetrischen Nachverstärker zu verwenden (im Falle QRP-AG einen Norton Verstärker mit 50 Ohm) ohne dass die elektrische Feldkomponente störend beeinflusst. Das Gleiche erzielt man bei einer ungeschirmten Schleife indem der Eingang des Nachverstärkers symmetrisch ausgelegt wird.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Peter,


    [list][*]Was für eine Gleichtaktsperre hast Du verwendet?
    [*]Wie viele Meter von der Antenne entfernt war die Gleichtaktsperre?
    [*]Wie bist Du verfahren mit dem Steuerkabel des Tuners?


    - als Gleichtaktsperre werden direkt auf das Kabel aufgeschobene Ferrite verwendet. Da die schon vom Vorbesitzer montiert waren kenne ich die Typen leider nicht.
    - Die Gleichtaktsperre am Koax ist ca 2m von dem Antennenstrahler entfernt. Ferner habe ich auf der TRX-Seite auch noch testweise Ferrite verwendet.
    - Das Steuerkabel ist ebenfalls mit den Ferriten auf der Seite des Steuergerätes versehen. Auf Seite des Tuners sind keine Ferrite vorhanden.

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Guten Morgen Karl-Heinz,


    merkwürdig, dass heutzutage auf eine Frage nach einem Praxisbericht niemand mehr von praktischen Erfahrungen berichtet.


    Als unseres abgeschirmte Breitbandloop ganz neu war, gab es jede Menge solcher Berichte. Hier ein MP3-Mitschnitt des praktischen Vergleichs der 160m Aktiv Loop mit einer Vertical bei Toffy, DJ6ZM , der sehr deutlich macht, welche Verbesserung des Empfangs die abgeschirmte Loop bringen kann

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • dass heutzutage auf eine Frage nach einem Praxisbericht niemand mehr von praktischen Erfahrungen berichtet


    Das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass offensichtlich noch etwas Verwirrung herrscht , nach welcher Art Antenne hier gefragt ist.


    Dann fang ich mal mit meinen Praxiserfahrungen an.
    Ich habe mehrere aktive Magnetloops und auch E-Feld Aktivantennen ähnlich der Mini-Whip gebaut und betrieben. (Eine abgestimmte Magnetloop sol hier jedoch nicht Thema sein)


    Bei den aperiodischen Aktivloops gibt es vom Konstruktionsprinzip her zwei Varianten:
    - Loop mit symmetrischem Loopverstärker mit niederohmigen Eingang wie z.B. LZ1AQ AAA1 Aktivloop bzw. ähnlichen kommerziellen Produkten
    - Abgeschirmte Koax-Loop mit asymmetrischem 50 Ohm Verstärker DL-QRP AG Aktivloop
    bei mir waren es jeweils Loopdurchmesser von etwa 1m.


    Beide Varianten taten ihren Job als Empfangsantenne absolut zufriedenstellend und oft mit verblüffenden Ergebnissen im Vergleich zu anderen Antennen.
    Bei einer aperiodischen Loop gibt es einen grundsätzlichen physikalischen Zusammenhang zwischen Loopdurchmesser, Eingangswiderstand des nachfolgenden Verstärkers und dem Frequenzbereich. Die geschirmte DL-QRP Loop hat systembedingt durch ihren Eingangswiderstand von 50 Ohm eine untere 3dB Grenzfrequenz von ca 2 MHz. Die 3dB Grenzfrequenz der symmetrische Loop mit ca 5Ohm Verstärker-Eingang liegt bei ca 200 kHz. Unterhalb der Grenzfrequenz sind die Loops immer noch gut brauchbar, nur fallen die Pegel dann mit 6dB/Oktave ab, was aber kein Nachteil sein muss. Wegen der kleinen Pegel, die eine Leiterschleife bei schwachen Empfangssignalen abgibt, muss der nachfolgende Verstärker rauscharm sein aber wegen der breitbandig anstehend Summensignale auch hoch aussteuerbar sein


    Im Vergleich zu einer langen Drahtantenne oder einer E-Feld Aktivantenne sind die Ausgangspegel geringer. Dafür ist der Signal-Störabstand aber meist besser - und auf den kommt es letztendlich an. Die landläufige Behauptung, dass eine Magnetloop grundsätzlich unempfindlicher gegen häusliche Störungen ist, und sie deshalb indoor genauso gut sei wie outdoor muss ich allerdings relativieren. Auch im häuslichen Störnebel gibt es Nahfeldstörungen mit magnetischer Feldkomponente, die von der Loop aufgefangen werden. Viel frische Luft tut daher auch dem Empfang mit der Loop gut. Ein großer Vorteil ist allerdings die scharfe Nullstelle der Loop - durch entsprechendes Drehen lassen sich Störsignale gezielt ausblenden.


    Wie schon vorher erwähnt ist eine Verdrosselung der Zuleitungen durch Gleichtaktdrosseln (Strombaluns, Mantelwellensperren) immer dann hilfreich, wenn Störungen nicht durch die Antenne, sondern durch die Leitung und Erdschleifen über den Kabelmantel aufgefangen werden. Insbesondere auf den unteren Bändern erscheinen die Loops meist ruhiger als ein Draht und viel ruhiger als eine E-Feld Aktivantenne. Die Hauptvorteile spielen beide Loopkonzepte unterhalb von 20...25 MHz aus.


    Ich will sie nicht mehr missen.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    3 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo Karl-Heinz


    Die Gleichtaktsperre 2 m von der Antenne weg finde ich gut. Aber an demselben Ort muss auch eine solche Sperre auf das Steuerkabel. Sonst bringt Dir das Steuerkabel das QRM auf das Koax. Ich würde auch die Wirksamkeit der Ferrite nicht einfach so als ok betrachten. Schon oft wurde auch in kommerziellen Produkten Material verwendet, welches eine zu geringe Wirksamkeit ergab. Man kann die Wirksamkeit messen. Oder sonst würde ich neue Ferritkerne beschaffen und berechnen, welche Anzahl WIndungen erforderlich sind. Auf Deiner Arbeitsfrequenz solltest Du ein XL von etwa 1-2 kOhm erreichen. Auf welchem Band ist denn die Störung vorhanden?


    73, Peter - HB9PJT


    - als Gleichtaktsperre werden direkt auf das Kabel aufgeschobene Ferrite verwendet. Da die schon vom Vorbesitzer montiert waren kenne ich die Typen leider nicht.
    - Die Gleichtaktsperre am Koax ist ca 2m von dem Antennenstrahler entfernt. Ferner habe ich auf der TRX-Seite auch noch testweise Ferrite verwendet.
    - Das Steuerkabel ist ebenfalls mit den Ferriten auf der Seite des Steuergerätes versehen. Auf Seite des Tuners sind keine Ferrite vorhanden.

  • Hallo,
    sorry für meine späte Antwort, aber ich bin zur Zeit krankheitsbedingt meistens offline.


    Auf welchem Band ist denn die Störung vorhanden?


    Die Störungen treten hauptsächlich auf 30 und 40m auf. Ob auch 80m betroffen ist habe ich noch nicht ausprobiert, das das Band für meine kurze Antenne ohnehin kaum genutzt wird.

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

  • Hallo Karl-Heinz!


    Auf den gestörten Bändern kannst Du sicherlich eine Verbesserung mit der ActivLoop beim Empfang erreichen.
    Ich habe hier bei mir zwar meist keine Störungen aber wenn mal welche (regelmäßig) auftreten dann auf 40m und
    da schalte ich auf die "kleine Loop" und schon ist der Empfang wieder gut.
    Das Signal zwar nicht mehr so stark aber gut / besser hörbar.


    So gesehen kann ich Sie Dir bei Störungen (ohne die bei auftretenden Störungen zu kennen) empfehlen.


    VY 73 Peter (DK2WL) 8)

    '73 de Peter (DK2WL)

    K2/10, QCX 20m und FT-817ND sowie andere TRX
    DL-QRP-AG #01317, Alaska-QRP-Club #283, NAQCC #7085
    und Flying-Pigs #76
    :thumbup: