Schlechtes TX SWR

  • Hallo zusammen,


    ich habe die Aktivantenne und das dazugehörige Steuergerät gebaut. Den Antenne-Verstärker als Bausatz, das Steuergerät mit PCB und Bastelkiste.


    Beim Senden (zwischen 1..10W) ist mir jedoch aufgefallen, dass das SWR, das der TRX sieht, deutlich schlechter ist als ohne eingeschleiftes Steuergerät. Tests mir einem Dummy Load (SWR zwischen 2 und 35 MHZ < 1.1) haben ein SWR zwischen 1:1.1@2MHz und rund 1:2@30MHz ergeben.


    Die minus 40V liegen korrekt an und die Bestückung habe ich geprüft. Aktuell würde ich auf die Koppel-C's direkt hinter den Buchen der TX-Ant und des TRx tippen. Aktuell verwende ich 100nF X7R, da nichts anderes vorhanden war. Welche C's würdet Ihr empfehlen?


    Danke & 73,
    Florian, DK4AA

  • Hallo Florian,


    Zitat von DK4AA

    Aktuell würde ich auf die Koppel-C's direkt hinter den Buchen der TX-Ant und des TRx tippen. Aktuell verwende ich 100nF X7R, da nichts anderes vorhanden war. Welche C's würdet Ihr empfehlen?


    es ist unwahrscheinlich, dass es die Kondensatoren sind. Das SWV wäre über den ganzen Frequenzbereich sonst ähnlich (schlecht). Das kannst du leicht überprüfen indem du zu den Kondensatoren C1, C2 einen zweiten parallel schaltest und das SWV nochmal misst.


    Wahrscheinlicher sind die Drosseln DR1, DR2, DR3 und DR5 Schuld, welche zwischen Sender und Sendeantenne sitzen. Um das allgemein ungeliebte wie auch fehlerträchtige Selberwickeln von Spulen zu umgehen hat sich der Entwickler wohl entschieden auf handelsübliche Drosseln zurückzugreifen, auch wenn diese leider nur bescheidene Daten aufweisen. Die Eigenresonanz liegt mit min. 2,3MHz recht tief, darüber wirken die Drosseln in zunehmendem Maße wie ein Kondensator, wodurch das SWV mit steigender Frequenz verständlicherweise zunimmt.
    Entweder du machst dir die Arbeit die in Frage kommenden Drosseln mit selber gewickelten, kapazitätsarmen Versionen (z.B. auf Doppellochkernen o.ä.) zu ersetzen oder du nimmst die bei QRP Sendeleistung noch tolerierbaren Verluste (~11% @ SWV 2:1 auf 10m) doch in Kauf.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Reinhold,


    vielen Dank für deine Antwort. Deine Erklärung ist schlüssiger als meine These :D


    Kannst Du mir einen Tipp geben, wo ein guter Punkt für weitere Versuche wäre? Meine Versuche mit einem BN43-2304 (12Wdg 0.2mm CuL) ergaben keine merklich höhere Eigenresonanzfrequenz; gemessen - oder eher geschätzt - lag sie bei ca. 2.5MHz.


    73, Florian
    DK4AA

  • Meine Versuche mit einem BN43-2304 (12Wdg 0.2mm CuL) ergaben keine merklich höhere Eigenresonanzfrequenz; gemessen - oder eher geschätzt - lag sie bei ca. 2.5MHz.[/size]


    Die Kerngröße 2304 (oder war 2402 gemeint?) kenne ich nicht. Wie hast du die Eigenresonanz bestimmt bzw. geschätzt? Diese liegt imo zu tief für nur 12Wdg. Zur Sicherheit könnte man auf Wickeltechniken setzen die breitbandigere Ergebnisse versprechen, wie z.B. hier dargestellt. Eine einfachere Variante wäre es die Löcher des DLK als einzelne Ringkerne zu betrachten und diese mit jeweils 12 Wdg. zu befüllen (es entstehen dadurch zwei identische Drosseln die in Reihe liegen), wodurch die Eigenresonanz zu höheren Frequenzen wandert.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Natürlich war es ein 2402 (den Vertipper versteh ich auch nicht ... :rolleyes: )


    Bei 12Wdg komme ich auf 225uH, gemessen bei ca. 600kHz.



    Danke für deine Nachfrage, meine Methode die Eigenresonanz zu bekommen war völlig ungeeignet in der Umsetzung:


    - betreffende Spule mit einem Widerstand in Reihe
    - Reihenschaltung an einen Sweep-Generator
    - Mit einem Scope die Spannung über alles und die Spannung am L betrachten
    - Frequent erhöhen bis beide Spannungen in Phase sind


    Was ich dabei natürlich sträflich unterschlagen habe, ist die Eingangskapazität der Probes, die lt. Datenblatt bei 15..20pF liegt. Damit habe ich dann die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aus Spule und Probe bestimmt ... :D

  • Hallo Florian,
    so schlecht ist die Methode gar nicht...wenn man denn über den Widerstand die gleiche Kapazität legt
    und ein R in der Größe des erwarteten Resonanzwiderstands benutzt.
    Wie groß genau die Tastkopf Kapazität genau ist, kann man vorher mit einer R-R Kombination und einem
    C-Trimmer ermitteln.
    Ein passiver Tastkopfmacht intern auch nichts anderes, durch die typische 10:1 Spannungsteilung müssen
    hier aber auch die Impedanzen der (Kompensations)-Kapazitäten im gleichen Verhältnis stehen,
    um eine phasentreue Spannungsteilung zu erreichen.
    Gruß
    Peter/DL3PB

  • Zitat von DK4AA

    Was ich dabei natürlich sträflich unterschlagen habe, ist die Eingangskapazität der Probes, die lt. Datenblatt bei 15..20pF liegt. Damit habe ich dann die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aus Spule und Probe bestimmt ...


    Man könnte damit mit gutem Gewissen annehmen, dass die Eigenresonanz deutlich höher liegt als angenommen und die DLK-Drosseln keinen allzu großen Einfluß auf das SWV haben.

    vy 72/73, Reinhold.