Div. Fragen zur Reparatur eines Dip It

Hallo zusammen,

am Wochenende hat mir ein befreundeter OM ein Dip It (der ihm gegen iene Kiste Wein zugeflogen ist) zur Reparatur mit zum Flohmarkt nach Bergheim gebracht. Fehlerbeschreibung: Problem mit der Stromversorgung. In Bergheim habe ich auch kurz mit Peter, DL2FI, über mögliche Ursachen der grundsätzlichen Nichtfunktion gesprochen. Seine Hinweise waren das, was ich aus der Verfolgung des QRP-Forums kannte (1 Ohm, BD139 etc.). Aber es ist bisher viel schlimmer.

Zunächst habe ich mal volle Batterien eingesetzt. Mit 4,8V unter Last wird nicht mal de Low-Bat-LED leuchten.

Die Verdrahtung zwischen Frontplatte und Platine war vollkommen daneben. Insbesondere die beiden Umschalter (Absorber / Dipper und PA an / aus) waren alle drei Drähte lustig untereinander vertauscht.

Der Oszillator schwingt. Ich kann ihn mit dem K2 hören. aber egal wo ich die Koppelspule zum K2 positioniere: Das Signal ist immer extrem leise und es gibt keinen S-Meter-Ausschlag. Vermutung: Oszillator schwingt aber mit zu kleiner Amplitude.

Dagegen spricht: Am Zählereingang (also hinter dem Puffer) steht das Signal mit -7dBm an. Daher sollte der Zähler auch funktionieren. Der zeigt aber trotz am PIC anliegender HF und Betriebsspannung nichts an. Der 20MHz-Quarzoszillator am PIC schwingt nicht. Mit externem 16MHZ-Oszillator aus der Bastelkiste ebenfals keine Funktion. Verdacht: PIC nicht programmiert (eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich).
Weitere Messung: Zwischen den gemeinsammen Anschlüssen (Kathode, ist das ok?) und den Segmentanschlüssen messe ich Wechselspannungen ziwschen 0,6 und 1,7V (abhängig von Auswahl des Segmentes und der Stelle). Das ist ja zumindest erst mal nicht unwahrscheinlich, denn die Höhe der Spannung dort hängt vom Duty-Cycle der Ansteuerung des Multiplexings ab. Aber die Frequenz ist zwischen 2 und 16 MHz, was mir sehr hoch vorkommt. Also auf eine alte Weishet besinnt (Das Internet gibt Antworten auf Fragen, die ohne Internet nicht gestellt worden wären) und Tante Google gefragt.

Bei http://www.qsl.net/dl4yhf/freq_counter/freq_counter.html fand ich die Info, dass die auf der Display-Platine befindlichen 7-Segmentanzeigen SC39-EWA nicht benutzt werden sollen, weil die nicht Leuchten werden mit den gegebenen Widerständen (die ich aber noch nicht gechecked habe). Befürchtung von mir: Falsche Anzeigen, deshalb Prozessor geschossen.

Nächste Baustelle: Der 7dBm-Ausgang hat viel zu wenig Pegel trotz -7dBm am Zähler-Eingang. Aber das ist zunächst die unwichtigste Baustelle.

Absorbertest mit 0dBm auf dem HF-Eingang: funktioniert, bei einer Frequenz des Oszillators ist die Display-LED dunkel und das ist die Frequenz, die genau auf Zerobeat im K2 zu hören ist. Vermutung: Oszillator-Amplitude ist doch hoch genug.

Letztendlich habe ich gestern das Ding erst mal auf Seite gelegt um hier im Forum auf ein wenig Denkanstoss zu hoffen. Da jetzt erst mal der G19-Basteltag ansteht werde ich eh erst nächste Woche wieder an den Dipper kommen. Evtl. kann mir bis dahin ja jemand den ein oder anderen Hinweis geben. Denn ich muss das Rat nicht neu erfinden.

Hallo Gela, hallo Tom,

danke für Eure Infos!

Gestern abend hatte ich plötzlich doch noch Zeit den Dipper naoch mal anzusehen. Grundsätzlich läuft jetzt alles bis auf den Zähler, der nach wie vor dunkel bleibt.

De mangelnde Amplitude des 7dBm-Ausganges lag daran, dass P3 noch am Linksanschlag war und der Abgleich auf die ~700mV Referenzspannung offensichtlich nie gemacht wurde (wie auch mit verkehrt angeschlossenen Schaltern). Allerdings ist das Poti für 7dBm jetzt am Rechtsanschlag und die Referenzspannung an Pin5 von IC1 liegt bei 1,12V.

Die vermeindlich mangelnde Amplitude des Schwingkreises lag an einem defekten Koaxkabel zwischen K2-Eingang und Koppelspule. Da war der Innenleiter gebrochen und ich habe gar nicht mit der Koppelspule das Signal in den K2 bekommen sondern per Direkteinstrahlung! Dafür war das Signal ganz schönlaut

Und auch das bisher nicht erwähnte Phänomän, das ich den Dipper auf zwei Frequenzen gehört habe, ist geklärt: Wenn man die Spule für 3-6 MHz nimmt und der K2 eine ZF von 4,915 MHz hat, dan braucht man sich nicht wundern, dass das so ist: Direkteinstrahlung in die ZF, wenn der Oszilllator auf 4,915 MHz steht. Als ich das raus hatte, kam mir der Verdacht mit dem defekten Koaxkabel!

Der Zähler ist dann der nächste Schritt. Dem werde ich mit dem Oszilloskop zu Leibe rücken, um mal zu sehen, was der Prozessor so ausgibt. Hat jemand dazu eine Info, mit welcher ungefähren Frequenz die Anzeige gemultiplext wird?

Hallo Peter,

Ich hab die Mittagspause genutzt um mal schnell einen Blick auf die 7-Segment-Anzeigen geworfen. Die Beschriftung lautet

Kingbright
SC39-11EWA

das lässt mich vermuten, dass es zumindest die richtigen Anzeigen sind, denn die Buchstaben stehen für die Farbe, und die ist mir erst mal egal.

Gem. den Infos von Tom sind es solche mit gemeinsamer Kathode, was zu meinen Messungen passt.

Das wird wohl auf einen neuen PIC hinauslaufen, denn auch mit externem Taktgenrator und Signal am Prozessor leuchtet nichts.

Aber heute Abend habe ich definitiv keine Zeit dafür

Guten Abend zusammen,

ch habe heute mal an der Dip-It-Reparatur weiter gemacht.

Der PIC auf dem Zählermodul ist entweder nicht programmiert oder defekt. Mit dem Oszilloaskop sind weder auf der Kathoden- noch auf den Segmentanschlüssen irgend welche Signale zu messen. Daraufhin habe ich den PIC erst mal aus der Fassung genommen und die entsprechenden Anschlüsse mit Drahtbrücken auf +5V bzw. auf Gnd gezogen und alle Segmente an allen Stellen geprüft. Die LEDs sind alle ok!

Jetzt wartet die nächste Aufgabe auf mich: Ich habe einen PIC-Programmer II aus dem Funkamateur-Heft 2/99 und habe sogar die Software noch in meinem Archiv gefunden. Die muss ist jetzt mal ans Laufen bringen um zu sehen, ob sich der PIC auslesen lässt bzw. neu Programmieren lässt. Aber man wächst mit seinen Aufgaben .

Hallo Raimund,

glaubst du ernsthaft, ich würde das in dem engen Dippergehäuse versuchen? Zähler ausbauen war das erste nach dem fest stand, dass der Rest funktioniert!