Drehko-Alternative BCC Preselektor

  • Hallo ,


    hat jemand einen Tip für eine Drehkoalternative zum BCC-Preselektor?
    Der in der Bauanleitung beschriebene 200pF Foliendrehko ist ja nicht mehr erhältlich.


    73 Henning

  • Hallo Henning,


    ich habe vor etlichen Jahren den Preselektor erstmalig gesehen. Weil ich ihn aber NUR und ausschliesslich für die Amateurfunkbänder nutzen wolte, entschloss ich mich ein wenig umzudimensionieren. Dabei war mir wichtig mit relativ wenig Zeit beim Abstimmen zum gewünschten Ziel zu kommen. Heraus kam dabei der Einsatz eines wesentlich kleineren Drehkondensators. Er ermögicht eine mit wenig Fummelei erreichbare Wiederholbarkeit- ganz ohne Skala. So bleibt dann der Umschalter, mit dem gezielt C und L je nach gewünschtem Band gestellt wird und im Band dann auf Maximum abgestimmt werden kann. Seiner Zeit hatte ich noch keinen Netzwerktester und es war mit reichlich Mühen (mit meinen damaligen Hilsmitteln) den heutigen IStZustand hinzubekommen. Ich würde heute etwas anders aufbauen- bislang kam ich noch nicht dazu-)
    Irgendwie werde ich beim Amateurfunk immer faul- sei es, dass mir ein Antennenkoppler Wertebereiche abdeckt, die mich nicht berühren, oder eben bei einem Preselektor Frequenzbereiche, in denen ich mich nicht mit dem Gerät tummel.. HI


    Willst Du den Selektor im gesamten KW Spektrum einsetzen?


    vy 73
    Andy
    DK3JI

    AK

  • Doch der ganze KW-Bereich soll überstrichen werden,da ich auch ziemlich viel als SWL mein Hobby ausübe,habe nur gutes über den BCC gelesen.


    73 Henning

  • Hallo Henning,


    ich habe als Altenative einen Rundfunkdrehko mit ca. 250pF genommen. Das Layout der Plaatine musste aber etwas "nachgearbeitet" werden.
    Siehe hier

  • Hallo Henning,


    ich habe als Altenative einen Rundfunkdrehko mit ca. 250pF genommen. Das Layout der Plaatine musste aber etwas "nachgearbeitet" werden.
    Siehe
    hier



    in Deiner Variante werden 2 fertige Übertrager verwendet (welche sind das?). Entsprechen diese der TR1 / TR2 mit den genannten 4wdg. trifilar?
    >> der Serienschwingkreis in einer 5-Ohm Umgebung betrieben. TR1 und TR2 transformieren die 50 Ein-/Ausgangimpedanz auf diese Impedanz<<


    Bislang konnte ich keine Angaben zum Ferritkern finden, wie er von der BCC eingesetzt wurde. Angaben zur Permeabilität liegen nicht vor (könnten aber umständlich aus gegebenen Impedanzen errechnet werden).


    72 de Raimund, DL1EGR

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Hallo Raimund,


    als Übertrager hab ich 1:9 von MiniCircuits (gibts beim FA) eingesetzt, da ich keine FT50-43 Kerne hatte. Layout hat aber nicht gepasst. Die Windungsanzahl stimmt bei mir nicht immer mit dem Original überein.
    Kerne L1/L2 T80-2 (rot)
    Kerne L3/L4/L5 T68-6 (gelb)
    Übertrager FT50-43

  • Hallo Raimund,


    als Übertrager hab ich 1:9 von MiniCircuits (gibts beim FA) eingesetzt, da ich keine FT50-43 Kerne hatte. Layout hat aber nicht gepasst. Die Windungsanzahl stimmt bei mir nicht immer mit dem Original überein.
    Kerne L1/L2 T80-2 (rot)
    Kerne L3/L4/L5 T68-6 (gelb)
    Übertrager FT50-43


    Gibt es keine Einbußen bei der Verwendung des 1:9 Übertrager?
    Lt. Unterlagen soll die Übersetzung 50:5 Ohm sein, was mit dem MiniCircuit 1:9 nicht gewährleistet würde.

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Hallo Raimund,


    Die Übertrager von MiniCircuits kannst bedenkenlos einsetzen. Die Original-Übertrager vom BCR sind auch 1:9 Übertrager.
    Meine Durchgangsmessungen sind fast mit denen des "Original-BCR" identisch.
    Der FA-SDR benutzt im Eingang ein Filter nach "Prinzip BCR" und verwendet dort die 1:9 Übertrager von MiniCircuits.


  • >> der Serienschwingkreis in einer 5-Ohm Umgebung betrieben. TR1 und TR2 transformieren die 50 Ein-/Ausgangimpedanz auf diese Impedanz<<


    Hallo,


    Warum macht man das mit der 5-Ohm Umgebung?


    tnx! Wolfgang

  • Warum macht man das mit der 5-Ohm Umgebung?
    tnx! Wolfgang


    Auch hier hilft das pdf vom BCC weiter: "Die Filterung erfolgt durch einen Serienschwingkreis. Um die Selektion zu verbessern, wird der Serienschwingkreis in einer 5 -Umgebung betrieben."


    73
    Marcus


  • Auch hier hilft das pdf vom BCC weiter: "Die Filterung erfolgt durch einen Serienschwingkreis. Um die Selektion zu verbessern, wird der Serienschwingkreis in einer 5 -Umgebung betrieben."


    73
    Marcus


    Na prima, aber dass haben wir inzwischen wohl alle gelesen. Bleibt die Frage: WARUM wird die Selektion in der 5Ohm Umgebung besser?

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Lbe OMs,


    Thomas Moliere, DL7AV, war lange Jahre ein Kollege von mir.


    Die 5-Ohm-Umgebung macht es meines Erachtens erst möglich, daß man in einem Serienkreis mit der von ihm verwendeten Drehkokapazität und den dazu gehörigen Spulen eine genügende Trennschärfe erreicht! Denn die 5 Ohm bedämpfen den Serienkreis! Wollte man so etwas direkt in einem 50-Ohm-Weg bauen, müßten die Spule und auch der Drehko im Blindwiderstand ebenfalls um den Faktor 10 höher sein. Das würde aber andere Schwierigkeiten mit sich bringen, wie z. B. einen kleineren Drehko, viel größere Spulen und höhere Anfälligkeit gegen parasitäre kapazitäten.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Danke Ha-Jo,


    für die Erklärung!
    Inzwischen hatte ich mir die Kombination aus 1.Eingang, 2.Ausgang und 3.Serienkreis vereinfacht als Widerstands-Pi-Dämpfungsglied vorgestellt. Angenommen, für ein unerwünsches Signal neben der eingestellten QRG hat der Serienkreis den Widerstand von 10 Ohm. Bei 5 Ohm an Ein- und Ausgang ist dann die Dämpfung ca. 10 dB, bei 50 Ohm nur knapp 3 dB. Für das gewünschte Signal ist die Dämpfung hingegen in beiden Fällen 0, einen idealen Serienkreis vorausgesetzt.


    73 Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von DL1GWW ()

  • Hallo,
    Der abstimmbare Schwingkreis wird in Serienresonanz betrieben und ist daher bei fres niederohmig.
    Zwischen zwei Punkten mit 5,6 Ohm wird daher die Selektion besser als bei 50 Ohm.
    Man sollte das C nicht zu klein wählen, bzw. abstimmen, dann steigt der Serienwiderstand des Kreises an
    und die Durchlassdämpfung auch. Es ist also besser, Spulen umzuschalten, z.B. Anzapfungen.
    Die Schwingkreisspule bekommt einen Pulvereisenkern.
    Für die Übertrager empfehlen sich kommerzielle Ausführungen, 9:1 im Eigenbau ist schwierig.
    Eine trifiliare Wicklung auf einem kleinen Ferrit-DLK sollte dennoch machbar sein.
    Wenn man den Schwingkreis überbrückt, sieht man die Qualität der Trafos z.B. mit dem NWT.
    Dabei ist nicht nur die Dämpfung interessant sondern vor allem die Anpassung, wenn der Preselektor
    mit 50 Ohm abgeschlossen wird. Selbst gewickelte Trafos ergeben zuerst meist keine "schöne" Anpassung.
    Eventuell läßt sich die Streuung der Eigenbau-Übertrager unter Kontrolle mit dem NWT vorsichtig mit kleinen Kondensatoren
    (5 - 33 pF als Empfehlungswerte) an den Ein- und Ausgängen der einzelnen Trafos kompensieren.
    Jedenfalls ist der BCC-Preselektor ein dankbares Bastelobjekt, dessen Funktion mit einem Netzwerkanalyzer
    sofort sichtbar wird.
    Trotz des vergleichsweise einfachen Aufbaus sind die Selektionswerte nicht schlecht, wie dem NWT-Bild zu entnehmen ist.
    Viel Spass beim experimentieren.
    73, Andreas
    DL5CN

  • Hallo,
    Herostechnolgy (M0WWA) vertreibt einen Preselector nach dem "BCC-Prinzip". Er nimmt aber keinen Drehko, sondern schaltet Kapazitäten (siehe im User Manual). Nur so als Idee ....

  • Die 5-Ohm-Umgebung macht es meines Erachtens erst möglich, daß man in einem Serienkreis mit der von ihm verwendeten Drehkokapazität und den dazu gehörigen Spulen eine genügende Trennschärfe erreicht! Denn die 5 Ohm bedämpfen den Serienkreis!


    Korrekt. Das lässt sich auch in der Simulation sehr gut aufzeigen. Die Selektion ist durch die (um den Faktor 9) geringere Dämpfung des Serienkreises in der 5,5 Ohm Umgebung signifikant besser.
    Im Bild links: 50 Ohm Umgebung, im Bild rechts: transformierte 5 Ohm Umgebung.


    (Anmerkung die -6dB Grunddämpfung rühren daher, dass die Spannungswerte in der Simulation sich auf die Quellenspannung vor dem 50 Ohm Innenwiderstand der Quelle bezieht)


    73, Günter

  • Das lässt sich auch in der Simulation sehr gut erkennen. Die Selektion ist in der 5 Ohm Umgebung signifikant besser.
    Im Bild links: 50 Ohm Umgebung, im Bild rechts: transformierte 5 Ohm Umgebung.


    (Anmerkung die -6dB Grunddämpfung rühren daher, dass die Spannungswerte in der Simulation sich auf die Quellenspannung vor dem 50 Ohm Innenwiderstand der Quelle bezieht)


    73, Günter


    Danke, Günter.
    Wie heißt das Simulationsprogramm?


    73 Wolfgang