Einer der Heute eine GP mit Mast und drei Seitiger Abspannung aufbauen wollte !

Lbr Bert,

danke für deine Schilderung beim Kampf mit den Antennen!

Ich fürchte bloß, im Winter funkst Du letzten Endes doch wieder mit der Reuse, auf die hätte ich mich an deiner Stelle eher konzentriert.

Hauptsache, Du läßt dich von den Naturgewalten nicht unterkriegen.

Hallo lieber Bert,

auch andere haben so ihre Problemchen beim Antennenaufbau, wie DL7YS im nachfolgenden Bericht schildert.

Der BY-BEAM (von Peter John, DL7YS)

Neulich wollte ich BY auf 15 m arbeiten; der war ganz schön laut bei mir. Ich habe jedenfalls 3 Stunden lang gerufen, aber er hat mich nicht gehört. Vielleicht war ich doch zu leise in Peking. Dabei habe ich 60 Watt und sechsmeterfünfundzwanzig Klingeldraht auf dem Dachboden als Antenne. Ich brauche einen Beam, weil ich BY brauche. Der Beam sollte auf meinen neuen Tower (ganz ausgefahren 18m!); der Tower ist zum Ein - und Auskurbeln ausgelegt. Die Konstruktion der Seilwinde ohne Verriegelung ist meine eigene Idee und auch selbst zusammengeschweißt. Meine Freunde aus dem OV haben mir geholfen, meinen Beam zu bauen, aber da es schon sehr früh dunkel wurde, konnten wir den Mast nicht mehr alle zusammen auf seine volle Höhe auskurbeln; das habe ich dann am folgenden Tag allein gemacht. Es ging anfangs ganz leicht, dann aber immer schwerer. Jede Kurbelumdrehung war eine richtige Quälerei.Ich habe dann eine Pause gemacht und mich auf die Kurbel gesetzt, damit der Tower sich nicht von selbst wieder einkurbelt. Als meine Pause zu Ende war, wollte ich von der Kurbel aufstehen und bin dann aber mit dem Ärmel an dem Stahlseil der Seilwinde hängen geblieben. Weil ich ja nun nicht mehr auf der Kurbel saß, konnte der Mast sich nun doch von selbst einkurbeln, und weil ich leichter bin als mein BY - Beam mit Mastoberteil, hat der Beam mich auf die halbe Masthöhe ausgekurbelt. Der Doktor sagt, dass ich mir dabei wahrscheinlich die Schulter ausgekugelt habe. Als ich oben am Mast angelangt war, stieß ich mit dem Kopf gegen den Boom von meinem BY – Beam , aber ich hatte Glück, denn die Kopfplatzwunde musste mit nur 7 Stichen genäht werden. Durch den harten Aufprall an meinem BY - Beam war der linke Ärmel meiner Jacke zwischenzeitlich von derselben abgerissen, so dass ich den Gesetzen der Schwerkraft folgend, bis aufs Betonfundament meines Towers fiel , dabei habe ich mir das rechte Bein gebrochen. Als mein Mast mich ausgekurbelt hatte, war ja auch die Handkurbel ganz schön ins Rotieren gekommen, und als ich neben meinem Tower zu liegen kam, drehte sie sich immer noch wie ein Flugzeugpropeller. Ich habe dann von dem Propeller richtig Dresche bekommen; daher die zahlreichen Prellungen auf meiner verlängerten Rückenpartie. Durch meinen heftigen Kopfstoss gegen den Boom von meinem BY - Beam hatte sich dieser gelockert und war nun auch von meinem neuen Tower gefallen wie eine reife Pflaume. Der Strahler von meinem BY - Beam ist zum Glück nur 15 cm in meinen rechten Oberschenkel eingedrungen, so dass später im Krankenhaus nur 4 Stiche nötig waren, um die Wunde zu schließen. Jedenfalls steckte mein BY - Beam in meinem Bein. Weil ich meinen BY - Beam ja gleich nach dem Auskurbeln ausprobieren wollte, hatte ich den Transceiver im Shack schon angeknipst und wohl auch die VOX eingeschaltet. Meine XYL hat an diesem Tag mein Shack gesaugt, und durch das Heulen des Staubsaugers muss wohl die VOX gezogen haben und hat den Sender hochgetastet. Also war ganz viel HF auf meinem BY - Beam, und weil der ja noch in meinem rechten Bein steckte, war ganz viel HF auf mir. Ich habe also an meinen Tower gelehnt dagesessen und im Takt der Staubsaugergeräusche gezuckt, bis das Shack sauber war. Den Peilwagen, der vor meinem Garten stand um den Urheber des Staubsauger-QRMs auf 15 m zu ermitteln, habe ich schon nicht mehr wahrgenommen. Der Doktor sagt, in 6 Wochen könnte ich das Krankenhaus verlassen, ich sollte mir nur ein anderes Hobby suchen, am besten eines, wo man nur ruhig im Zimmer sitzt und sich nicht handwerklich betätigen muss. Ich glaube, ich werde tun was der Doktor sagt; aber erst, wenn ich BY gearbeitet habe - hi

Nicht aufgeben, es wird schon werden. In diesem Sinne alles Gute von Jörg -DM5MM-

Lbr Jörg, lbr Bert,

wie soll ich mich ausdrücken: Da ich mich bisher immer nur mit Drahtantennen beschäftigt habe, egal ob zuhause oder beim Fieldday, sind mir solche Erlebnisse bisher erspart geblieben.

Ein bischen solltest ihr schon auf euch und euer Tun aufpassen!

Hallo Jörg,

ich wusste gar nicht, dass AFu so gefährlich ist. Sehr schön sind die kausalen Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung heraus gearbeitet worden. Dem Bert kann so was aber nicht passieren, da er nicht gleichzeitig den Mast aufstellen und staubsaugen kann. Vermisst habe ich in dem Bericht nur die Zeitspanne, in der das Ganze abgelaufen ist.

73 Gerd, DM2CDB

Hallo Joerg,
hallo alle mutigen Antennenbauer,

ich wuensche Euch allen viel Erfolg bei Euren Vorhaben, aber wie Ha-Jo sehr richtig anmerkt: achtet auf Eure Sicherheit!

Nachdem ich im olivgruenen qrl nun ueber Jahre schon ziemlich viele Antennen und Masten von Kulikov bis AT-30 benutzt und gebaut habe, kenne ich leider auch viele unschoene Moeglichkeiten, sich weh zu tun...

Meine ganz persoenliche Schlussfolgerung fuer den eigenen Antennenbau, besonders wenn man allein und am besten noch weit weg von jeder Zivilisation unterwegs ist, ist daher: leicht und flexibel! - das minimiert das Risiko, sich oder andere haesslich zu verletzen oder anderweitig Schaden anzurichten, ganz erheblich.
Im Uebrigen sind solche Konstruktionen auch gegen Wind und Wetter sehr viel widerstandsfaehiger, als man zunaechst glauben mag und deswegen gibt es bei mir im Moment auch daheim an der Station nur GFK und Bambus und 25m Draht.

Joergs Umsetzung der Story ist Klasse, ein Original dazu findet Ihr z.B. hier http://www.youtube.com/watch?v=Czfi3tcBsmY

72, awdh!
Tom 4 . .-

Hallo
die harmlosere Variante ist doch "Das Bild hängt schief" von Loriot. http://www.youtube.com/watch?v=LsiaPcLHusA
Am besten ist es aber, wenn man Murphy erst garnicht zu sich einlädt. Gestern bei meinem Antennenbauversuchen war er auch da. Aber es war nicht ganz so schlimm. Beim Bau einer längeren Hühnerleiter, der an einem provisorischen Mast angebracht war fiel mir der Mast um. Ein Glasfiberstab brach mir ab. Ich hatte er noch einen weiteren auf Vorrat.
73 Jürgen DJ4JZ

Hallo,

@ Lieber Bert, zunächt einmal muss ich um Entschuldigung bitten. Geht doch die Diskussion wohl ein ganz klein wenig am Thema vorbei. Aber ich musste den Text von DL7YS hier einfach posten. Schließlich haben wir Funker auch den Schalk im Nacken und, wenn es passt, dann passt es eben und so kleine Misserfolge haben wir doch alle schon erlebt.

Nachtrag:
Da ich ja nun, wie der Bericht beschreibt, ziemlich am Boden zerstört da lag und schon mit dem Gedanken gespielt habe das Hobby aufzugeben, suchte ich doch nach Wegen diesen Gedanke zu zerstreuen.
Da ich nicht bis zur natürlichen, altersbedingten Vergesslichkeit warten wollte, musste eine Lösung her.
Ich gab also eine Partnerschaftsannonce auf, mit folgenden Kerntext.
Suche hübsche Krankenschwester mit Affinität zur ehrenamtlicher Tätigkeit im sozialen Umfeld.
Was kann ich Euch sagen?
Nach anfänglichen Misserfolgen traf ich wohl die Richtige, denn mittlerweile habe ich eine Menge Antennen aufgebaut, obwohl zwischen den Projekten immer eine Phase der Ruhe lag. Aber dann ging es, wieder genesen, in den nächsten Misserfolg, ich meine natürlich an das nächste Antennenprojekt.
Positiver Nebeneffekt: Auch die Antennenprojekte im OV schnellten plötzlich in die Höhe, allerdings auch die Unfälle. So kommt es, das alle OV-Mitglieder, ziemlich gute Antennen haben und auch der eine oder andere Kratzer gut versorgt wurde.
Ganz leise......

@ Tom, das der Bericht von DL7YS eine Parodie ist wusste ich nicht, aber schön das Original auch mal gehört zu haben.

@ Jürgen, obwohl Loriot schon x-mal gesehen und gut bekannt, lache ich doch immer wieder. Das war und ist halt ein ganz Großer.

Ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Hobby von Jörg -DM5MM-