Modulierte Rauschquelle- Frage an die Experten

  • Hallo,


    zum Abgleich von Empfängern, Vorverstärkern usw. habe ich eine modulierte Rauschquelle aufgebaut, in Anlehnung an om Tangermann (cqDL 9/95 S. 676).
    Sie erzeugt ein Rauschspektrum bis über 1,2 GHz (im RX ohne Abschwächer bei S1/S2).
    Zur Hardware: die BE- Strecke eines HF- Transistors (BFR64) wird invers betrieben, bei 5,5 V Durchbruchspannung.
    Die Betriebsspannung wird mittels eines 555 getaktet (ca. 1kHz).


    Nun meine Beobachtung (und Frage): Warum geben meine Empfänger in Stellung AM und WFM das 1 kHz- Signal ab, während es in Stellung SSB nur "rauscht"? Ich habe es mit IC735 und TH F7E getestet.
    Hat jemand Erfahrung mit einem Rauschgenerator dieser Art?


    Auf Antworten ist gespannt:


    Wolfgang. 73

  • Hallo Wolfgang,


    um in SSB den 1kHz Ton zu demodulieren wäre echte AM vorzusehen: Rauschdiode ständig in Betrieb und den 1kHz Takt über einen Trennkondensator auf die Diode aufschalten. Es entstehen Rauschseitenbänder die auch den 1kHz Takt enthalten und nun in einem SSB-Empfänger hörbar sind.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Wolfgang,


    und weil es eben nur rauscht, hat mal jemand die 1kHz nochmal mit 2Hz getaktet, damit sind immer Rauschblöcke und die Pausen zu hören. Damit gab es vor vielen Jahren mal eine Antennen-Impedanzmessbrücke als Anleitung. Dort war als Rauschquelle eine 6,8V-Z-Diode eingesetzt. Die habe ich aufgebaut und es funktioniert einigermaßen. Wenn da eine Antenne dranhängt ,dann sind die Rauschblöcke ganz gut aus dem Gebrabbel des Bandes herauszuhören.


    Viel Spaß beim Löten.

    73. Bernd, DB1BKA
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    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Hallo Wolfgang,


    ich suche den von dir erwähnten Artikel in der CQ-DL 9/95. Ich kann ihn nicht finden! Tippfehler??

    73 de Winfried, DCØVD

  • Hallo Winfried,


    hier ist die in CQ-DL 9/95 veröffentlichte Schaltung.


    Ich habe folgendes verändert:
    - anstelle 2N918 -- BFR64 (fT = 1,2 GHz)
    - 10 nF von Emitter nach Masse als Chipkondensator
    - zur Auskopplung 51 Ohm von Basis nach Masse. Basis über 10 nF zum Ausgang (ohne die 100 Ohm).


    Erweiterungen nach Vorschlag von Reinhold habe ich (ohne Erfolg) ausprobiert. In SSB rauscht es nur...
    Aber durch einen einstellbaren Grundstrom kann man die Rauschleistung erheblich steigern!
    Dass in Stellung FM jeder AM- Anteil unterdrückt wird, leuchtet mir ja ein. Aber in SSB ??


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    wenn man in SSB einen Ton hören will, dann muss ein HF-Signal einer einzigen Freuqenz vorliegen. Dabei würde man dann bei AM nichts vernehmen. Da der Rauschgenerator aber gleichzeitig alle Frequenzen im Empfangsbereich des Empfängers anbietet, ist in deinem Lautsprecher auch wieder alles zu hören: es rauscht. Das schnelle Ein- und Ausschalten der Rauschspannung wird dann nicht mehr als hörbarer Ton empfunden. Du kannst möglicherweise etwas tonartiges hören, wenn Du den Rechteck auf 10..50Hz einstellst.

    73. Bernd, DB1BKA
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    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Nach etlichen Versuchen habe ich als (meine) optimale Lösung den Vorschlag von DB1BKA aufgegriffen und etwas modifiziert:


    - Tastung mit ca. 400 Hz
    - Pausen im 3 Hz- Rhythmus


    Damit bekomme ich auf allen Bändern von LW bis 1,2 Ghz und in allen Modulationsarten (ausser FM) eine brauchbare und wie gewünscht schwache Signalquelle. In Stellung FM ist es halt "nur" eine Rauschquelle. Man hört sie nicht, sieht aber den S- Meter- Ausschlag.


    73, Wolfgang