• Hallo Raimund,

    die Frage ist aus meiner Sicht hier und heute nicht so einfach zu beantworten,
    da es zu wenig real gemessene und vergleichbare Daten der diversen
    SDR Transceiver gibt.

    Zum größeren Teil (HPSDR etc.) sind es "Projekte" im Selbstbau, wobei
    es eben kein Fertiggerät zu kaufen gibt, das z.B. im ARRL-Labor durch die
    Testreihe laufen könnte.

    Konzeptionell sollten die ADC/DAC-"direkt"-Konzepte (unmittelbare A/D Konvertierung)
    den I/Q-Konzepten überlegen sein (Umsetzung des I und Q Signals auf das Basisband
    und nachfolgende A/D-Konvertierung mittels Soundkarte und Software) .

    Das wird zumindest immer behauptet.

    Insofern möchte ich empfehlen, die verfügbaren Spezifikationen von 2 namhaften
    Vertetern beider Konzepte miteinander zu vergleichen (soweit das abhängig
    von den jeweiligen Testmethoden möglich ist).

    ADC/DAC-"direkt"-Vertreter ADT-200A, Spezifikation hier: http://www.adat.ch/p4d_spezifikation.html

    I/Q-Vertreter Flex-5000, Sezifikation hier: http://www.flex-radio.com/Products.aspx?…_Feature_Matrix

    Auf der Flex-Radio Homepage ist ein Testbericht des Flex-5000 der amerikanischen
    Zeitschrift "QST" verfügbar. Empfehlenswert zu lesen.

    73, Klaus, DK3QN

    CW forever!

  • Damit der thread "SDR Einstieg" durch die Diskussion über Geräte der Klasse > 3000 Euro nicht zu sehr verwässert wird, habe ich diesen thread "SDR Upper Class" aufgemacht und werde die nicht gerade zum Einstieg gehörenden Beiträge hierhin verschieben.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zum Vergleich bräuchten wir einen OM der Geräte beider Bauarten einsetzt. Wenn diese an der gleichen Antenne hängen und vom gleichen Frequenzbereich Aufzeichnungen gemacht mit gleichen Samplingparametern werden, kann sich jeder selbst ein Bild machen. Toll wäre mehrere Samples in verschiedenen Situationen, z.B. ruhiges Band, die 14100, ein PileUp.

    Ich kenne leider niemanden, der beides hat.

    73 Sven

  • @ Knut

    Hallo Knut,

    dann erzähl' uns doch mal 'was darüber.

    Da gibt's mit Sicherheit viele Leute, die deine bisherigen Erkenntnisse
    mit dem HPSDR interessieren!

    @ Sven,

    Hallo Sven,

    ich bin mir da nicht so sicher, dass man die Unterschiede z.B. zu einem Flex-5k
    an einer Antenne unter den derzeit herrschenden Ausbreitungsbedingungen wirklich hören kann.

    Jedoch: ich habe keinen HPSDR und kann nur "argwöhnen".

    73, Klaus, DK3QN

    CW forever!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3QN (10. September 2009 um 22:38)

  • Zitat

    Original von DM1ADM
    Moin,

    zu den condx kann ich derzeit leider nix sagen. Aber es wird Herbst und dann können wir ja abends auf 80m testen.

    Sven


    Das eigentliche Problem kann man in jedem Contest oder bei DX Pile Up testen. Die blockingfreie Dynamik im Nahbereich (2kHz).
    Die SDR haben einen super IP3 im weiten Abstand, schaut euch aber mal die Kurven im Nahbereich an und vergleicht sie mit den Hybrid Geräten.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Peter, DL2FI,

    es tut mir Leid, das noch mal sagen zu müssen (hatte es schon 'mal an anderer
    Stelle hier geschrieben), aber du hast aus meiner Sicht nicht "Recht" mit deiner
    Aussage, dass das Blockingverhalten bei SDR's bei geringer werdendem Signalabstand
    (z.B. von 20 auf 2 KHz) grundsätzlich schlechter wird als bei konventionellen Geräten.

    Ich behaupte jetzt mal, das ist genau anders herum!

    Die Behauptung lautet:

    bei SDR bleibt der Blockingbereich im Wesentlichen konstant,
    egal wie weit die Signale auseinanderliegen.

    Warum sollte Blocking denn schlechter werden? Ausser die Messungen werden
    beeinflusst durch einen "mässigen" DDS und seine Rauschseitenbänder. Das wäre
    dann aber nicht ein spezifisches SDR-Problem!

    Ich nehme als Grundlage für meine Behauptung den Flex-5000 Testbericht
    der ARRL in ihrer Zeitschrift "QST", Ausgabe July 2008.

    Den Testbericht kann sich jeder hier herunterladen (auf dieser Seite links unten
    die QST anklicken, dann wird die Datei als PDF geladen):

    http://www.flex-radio.com/Default.aspx

    In diesem Testbericht findet man oben rechts einen Kasten mit der Überschrift
    "Key Measurements Summary". Da sind alle wesentlichen Zahlen enthalten
    für Signalabstände von 20 und 2 KHz (Blocking Gain Compression, 3rd Order
    Dynamic Range und 3rd Order IP).

    Ergebnis vorab: es gibt keine wesentlichen Unterschiede in den jeweiligen Zahlenwerten,
    egal ob 20 oder 2 KHz!

    Übrigens ist der Blocking Gain Compression Wert beim Flex-5000 123db.

    Ergebnisse von Sherwood (als weitere Verifikation meiner Aussage):

    Bei Sherwood Engineering gibt's eine Vergleichstabelle, in der das RX-seitige
    Verhalten der unterschiedlichen Konzepte verglichen wird.

    http://www.sherweng.com/table.html

    Ich nehme jetzt von dort mal den Dynamic Range als Kriterium.

    Bei den SDR Geräten Perseus und den beiden Flex-Radios gibt es keinen Unterschied
    in den Zahlen bei "wide spaced" (20 KHz) und "narrow spaced" (2 KHz).

    Man sieht auch (aber nur dann, wenn man auch die Fussnoten liest!), dass der K3
    bei "narrow spaced" nur dann mithalten kann, wenn entsprechend schmalbandige (CW)
    Filter eingesetzt werden.

    Die dort angegebenen 101 db "narrow spaced" beim K3 werden nur dadurch erreicht,
    dass das 5-polige 200 Hz Filter eingesetzt ist! Mit einem 500 Hz 5-Pol-Filter sind's
    dann "nur" noch 95 db und damit in etwa auf gleichem Level wie die SDR-Geräte.

    Nur, zugegeben, eine "ketzerische" Frage, was hilft mir ein 200 oder 500 Hz Roofing
    Filter in einem SSB Contest? Da wären mal die Werte mit einem 2 KHz Roofing Filter
    interessant. Kennt die jemand?

    Ich habe eine gewisse Vorstellung davon, wie diese Zahl mit einem 2 KHz Roofing Filter
    aussehen könnte, möchte sie aber hier nicht wiedergeben, da ich sie nicht belegen kann,
    da ich nicht über die erforderlichen Messmittel verfüge.

    Ich will dem K3 beileibe nichts "Böses". Er ist mit Sicherheit ein fantastisches Gerät.
    Ich selbst besitze einen K2/100 "fully loaded" und ein K2 Basisgerät für CW QRP
    und weiss beide Geräte sehr zu schätzen.

    Andererseits sind die SDR Geräte im Schnitt mittlerweile auch auf einem
    Performance-Level angekommen, bei dem aus meiner Sicht einem Einsatz im
    Kontestbetrieb nichts entgegensteht.

    73, Klaus, DK3QN

    Nachtrag:

    Den entsprechenden K3 QST Testbericht gibt es hier (siehe unten), wobei dort auch
    zu lesen ist, dass Blocking Gain Compression mit einem 400Hz 8-Pol Roofing Filter
    gemessen wurde.
    Das ist bei der QST für Messungen an "konventionellen" Geräten so üblich, dass ein
    schmales CW Filter eingesetzt ist.

    http://www.elecraft.com/K3/k3_arrl_review_jan09.pdf

    Beim QST Bericht des Flex-5000 ist dieser Wert übrigens angegeben mit "Not specified",
    weil es dort keinen Unterschied bringt, wie bereits weiter oben ausgeführt.

    CW forever!

    6 Mal editiert, zuletzt von DK3QN (12. September 2009 um 00:21)

  • Hallo Raimund,

    das ist SDR sicherlich derzeit noch nicht in voller Schönheit! Schön wär's...

    Da gibt's einige Potentiale, die noch ausgeschöpft werden können.

    Du wirst jedoch demnächst, wenn du deinen "Lima" SDR beisammen hast,
    selbst feststellen können, was diese Technik mittlerweile leistet!

    Wobei ich dazu sagen muss: ich kenne den "Lima" SDR nicht, gehe aber davon
    aus, dass er zumindest so funktioniert, wie vergleichbare Designs.

    Wenn du bisher noch nie mit SDR zu tun hattest: das ist ein "Aha"-Erlebnis,
    vor allem gemessen am Hardware-Aufwand!

    Und dann noch die "ergonomische" Betriebsweise per "point and click"! Klasse!

    Für derartige "Performance" auf KW musste man bisher 4-stellige Euro-Beträge
    "hinlegen".

    Have fun!

    73, Klaus, DK3QN

    CW forever!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3QN (11. September 2009 um 23:38)

  • Hallo SDR Gemeinde,

    ich kann mich den letzten drei Vorrednern nur anschliessen. Es ist schon erstaunlich, was selbst die einfachsten I/Q Designs leisten können - selbst unter erschwerten Bedingungen wie z.B. große CW Conteste....


    Hier ein Praxisbericht eines OMs aus Bulgarien, der experimentell parallel zu seinem ICOM 756pro im 160m CW DX Contest 2008 einen einfachen selbstbau SDR RX betrieben hat und im Contest betrieb zwischen ICOM und SDR hin und her schalten konnte.

    Sein Fazit ist, dass das SDR viel Trennschärfer ist und man durch das Panoramadisplay viel bessere Chancen hat auch schwache Stationen aufzuspüren, die man sonst beim übers Band drehen verpasst hätte.

    Lest einfach mal selbst und macht euch ein Bild:

    Integrating SDR and standard transceiver into a competetitive contest station:

    http://www.lz1aq.signacor.com/docs/sdr-trx-s…transceiver.htm

    73 de Oscar DJ0MY

  • Ich möchte auch meine Erfahrungen hier einfließen lassen... im Vergleich hatte ich zeitgleich an der selben Antenne (2 x 20m über Feederleitung angepaßt) 3 Geräte im Einsatz:
    1. Ft-990
    2. IC-720A
    3. SDR von SDR-TEC (Indien) Wonderradio Platine

    Im März hörte ich gegen ca. 21.30 auf 40m eine PY-Station in SSB in bester Qualität mit mehreren anderen Stationen im QSO mit dem SDR Radio. Mit dem IC-720A war es es einigermassen aufzunehmen (Q4), mit dem FT-990 überhaupt nicht feststellbar, daß hier ein QSO läuft... um diesen Vergleich zu hören hatte ich an alle 3 Geräte per T-Stecker die Antenne angeschlossen und musste immer nur den NF-Regler aufdrehen um am jeweiligen Gerät den Empfang zu haben... es ging also keine Zeit verloren beim jeweiligen umsteigen auf das andere Gerät.
    Ein anderes Beispiel zur "Dynamic Range" des RX .. in meiner Nachbarschaft ca 400m entfernt wohnt ein anderer OM. Wenn dieser auf 80m QSO fährt ist bei mir mit den klassischen Geräten zumindest ein permanentes splattern zu hören. Mit dem SDR hatte ich allerdings dann folgenden Effekt... auf dem Panorama Display sah ich 60khz unterhalb meiner RX-Frequenz ein riesiges Signal, aber Empfang auf meiner Frequenz bestens.. neugierig woher dieses dicke Signal kam ging auf auf diese qrq und siehe da es war mein Nachbar der parallel mit mir QSO fuhr, ohne das ich in irgendeiner Form gestört wurde... auch hier wieder schnell meinen obigen Test gemacht.. Ergebnis mit beiden anderen Geräten (FT-990 und IC-720A) das gewohnte splattern..
    Fazit: SDR ist eine völlig andere Klasse bei Empfang... mit weitem Abstand bessere RX-Ergebnisse als mit allen meinen anderen traditionellen Geräten.. habe nicht nur die beiden oben genannten, sondern auch noch diverse andere dagegen laufen lassen.
    Uwe

  • Hallo Raimund,

    du kannst dir ja mal schon vorab einen Eindruck davon verschaffen, was SDRs derzeit
    leisten, Dank digitaler Technik einfach nachzuvollziehen.

    Winrad downloaden und installieren.

    Bei IW3AUT die .wav Datei von der IARU world championship 2009 in CW downloaden und
    entpacken (die stammt übrigens von mir, mit meiner Genehmigung), Mittenfrequenz lag
    bei ca. 7.020 KHz:

    http://www.iw3aut.altervista.org/files/samples/index.php

    RX war der PMSDR, Antenne Kelemen Dipol inverted V für 80, 40 und 30m. Speisepunkt
    ca. 9m hoch.

    In Winrad als Input diese .wav-Datei wählen.

    Dann einfach mal das Band "durchdrehen". Wiedergabe wiederholen, um weitere Stationen
    zu dekodieren.

    Viel Spass,

    Klaus, DK3QN

    CW forever!

    2 Mal editiert, zuletzt von DK3QN (13. September 2009 um 23:20)

  • Wir haben dieses Jahr erstmalig den SSB-Fieldday unter DK7M/p aus dem Bergischen Land mit einem Flex 3000 bestritten, einem der ersten in Deutschland ausgelieferten Exemplare. Die Erfahrungen waren überwiegend positiv. Die Bedienung gelingt auch dem Ungeübten relativ schnell, die Empfangsleistung an einer 78m Windom waren oberhalb 15m sehr gut. Abends und nachts auf 80m und 40m gab es trotz großer Signalpegel und dichter Bandbelegung überhaupt keine Probleme, fast durchgängig wurde mit Lautsprecher gearbeitet. Die Modulationsqualität wurde allgemein als sehr gut bezeichnet. Einziger Minuspunkt waren bei eingeschaltetem Vorverstärker Phantomsignale auf 15m. Dafür hat Flex-Radio laut DK7XL aber schon eine Lösung erarbeitet. Der Service von Klaus Lohmann ist übrigens vorbildlich. Am Ende standen knapp 128.000 Punkte im Log, mit einer bunt gemischten Truppe von YLs und OMs aus G54 und G09, ganz ohne Hardcore-Kontester. Auch das spricht für die Qualität des Flex 3000.

    73 de Thomas, DH1TS

  • Zu den technischen Details kann ich nichts sagen. Am Besten wendest Du Dich direkt an DK7XL oder schaust auf die Homepage von Flexradio. Da soll es kurzfristig eine Mitteilung zu der Problematik geben. Bei den Geräten, die nach dem 1.9.09 ausgeliefert wurden, ist die Verbesserung wohl schon eingebaut. Ältere Geräte sollen bis zum Jahresende kostenlos nachgerüstet werden.

    73 de Thomas , DH1TS

  • Hallo Thomas et alii,

    Klaus Lohmann, Flex-Radio Representative für EU, hat diese Woche per email
    die Eigentümer (zu denen ich auch zähle)
    eines Flex-3000 darüber informiert, dass es einen "factory update" für den Flex-3000 gibt,
    der mögliche bisherige "Schwächen" des Transceivers hinsichtlich IM2 und 3 auf den
    oberen Bändern beseitigt (siehe dazu auch Flex-Radio website bzw. email reflector).

    Die Eigentümer eines Flex3k wurden gebeten, sich mit ihm in Verbindung zu setzen
    bezüglich der kostenfreien Abwicklung dieses Updates, falls derartige "Erscheinungen"
    festgestellt werden sollten.

    Der Update ist insofern nicht *ganz* kostenfrei, als dass die einfachen Versandkosten
    vom Eigentümer zu ihm selbst zu tragen sind. Aufgrund der geringen "Masse" des Gerätes
    sollte dies jedoch keine Hürde darstellen. Hinweis: bitte bei Versand entsprechend versichern!

    Die Kosten für den Update und die Zurück-Versandkosten trägt Flex-Radio.

    Dieses Update-Angebot für bisher bereits ausgelieferte Flex3k ist befristet bis 31.12.2009.
    Danach wird eine (m.E. geringe) Update-Gebühr erhoben.

    Für Flex3k Geräte mit Herstelldatum 01.09.2009 und später sind die Updates laut Information
    bereits in die Serie eingeflossen.

    Aus meiner Sicht und aufgrund von diversen Erfahrungen mit anderen AFU-Geräte- und -Kit-Herstellern
    (EU, USA, JA) bei vergleichbaren Situationen ist diese Vorgehensweise einwandfrei
    und absolut vorbildlich!

    Da kann sich so mach anderer AFU-Hersteller eine "Scheibe davon abschneiden".

    73, Klaus, DK3QN

    CW forever!

  • Hallo zusammen,

    dann hätten wir zunächst mal folgende Daten für "Upper Class" SDR Transceiver:

    #1: QST test report für Flex5k
    #2: QST test report für Flex3k
    #3: ADT-200A, Spezifikation hier: http://www.adat.ch/pub/Spezifikationen_090607.pdf
    Dabei handelt es sich um die Specs des Herstellers.

    Jetzt brauchen wir noch die Specs (QST test reports werden wir wahrscheinlich nicht so bald
    erwarten können) vom HPSDR.

    Kann die jemand beisteuern? Ich habe eine Zeit lang danach gegoogelt, aber nix Definitves
    gefunden.

    DJ6KS:

    Nachdem du offensichtlich einen HPSDR gebaut hast, hast du womöglich auch die Specs
    dazu. Würdest du uns diese freundlicherweise mitteilen?

    73, Klaus, DK3QN

    CW forever!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3QN (20. September 2009 um 22:49)