Erweiterungen, Änderungen, Verbesserungen zur Aktivantenne

  • Hallo,

    konnte nur gelegentlich an meiner Aktivantenne arbeiten. Habe die Hardware im Garten etabliert, einen Mauerdurchbruch ins Shack geschaffen, die stationäre Umschaltbox aufgebaut und erste Empfangsversuche durchgeführt. Ergebnis: ernüchternd!

    Zuerst hatte ich, da ich die Simulationen von HB9EHI noch nicht kannte, zwei Schleifen zu einem Ring zusammengewickelt. Die eine hatte nur eine Windung, die andere drei. Durchmesser etwa 85 cm. Die Umschaltung zwischen den Schleifen wurde mittels KOmparator und Variation der Verstärker-Versorgunbgsspannung bewerkstelligt. 10 V = kleine Schleife für die oberen Bänder, 12,6 V = große Schleife für die unteren. Beide Schleifen wurden an einem Ende mit 50 Ohm abgeschlossen. Sie beeinflussten sich gegenseitig - das habe ich für Versuchszwecke in Kauf genommen. Das jeweils andere Ende wurde über ein kleines für HF taugliches Relais an den Verstärkereingang geschaltet.

    Der Verstärker besteht aus dem zweistufigen Nortonverstärker der DL-QRP-AG, wobei ich andere Transistoren genommen habe, da die originalen nur mit maximal 10 V betrieben werden dürfen. Zwischen die beiden Stufen habe ich - da die zweite die für Intermodulation kritischere ist - einen Tiefpass 5. Ordnung mit aktuell 40 MHz Grenzfrequnez geschaltet.

    Bei den ersten Empfangsversuchen lagen die Empfangspegel mit der großen Schleife etwa 30 ... 40 dB unter denen meines breitbandigen, 10 m hoch hängenden dicken Dipols (http://www.mydarc.de/dk4sx > Projekte> Dicker Dipol). Ich habe einige Zeit damit verbracht, den "Fehler" zu finden, da gemäß anderer Erfahurungsberichte der Signalunterschied bei etwa 20 dB Verstärkung der Magnetantenne nur maximal 10 dB betragen sollte. Mit der kleinen Schleife konnte ich auf den unteren Bändern praktisch nichts empfangen.

    Nach Überprüfung habe ich zuerst - um weitere Beeinflussung auszuschalten - die kleine Schleife entfernt. Unterschied bei der großen: nada. Dann wurde der ohmsche Abschluss entfernt und das Schleifenende direkt mit Masse verbunden. Die Unterbrechung des Schirms wurde so von den anderen Windungen der Schliefe weggebogen, dass auch keine kapazitive Überbrückung und damit Signalverlust entstehen konnte. Das ist der aktuelle Stand hier. Signalunterschied zum Dipol immer noch 20 ... 25 dB. Für mich immer noch zuviel. Als nächstes werde ich die Schleife über einen 1:16 - Trafo an den Verstärker koppeln. Dann sehen wir weiter....

    73, Uli, DK4SX

  • Hi,

    da ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen bislang in Frage stelle, würde mich interessieren, wer noch den Nortonverstärker aufgebaut hat, um Versuche mit der aktiven Magnetloop zu machen. Da nach meiner Kenntnis doch eine größere Zahl an OMs den Verstärker erworben hat, sollten doch erste Ergebnisse vorliegen. Falls ja, würden mich Empfangsversuche und Vergleiche mit Standardantennen interessieren. Wer kann dazu schon Aussagen machen?

    73, Uli, DK4SX

  • Lbr Uli,

    ich habe zwar nicht den Norton-Verstärker mit der geschirmten Antenne aufgebaut.

    Aber mich interessiert seit kurzem eine horizontal aufgehängte Loop für den Kurzwellenbereich, die im gleichen Stil angepaßt ist wie mein vertikaler Loop für 10 - 500 kHz.

    Ich verwende einen einfachen erdfreien Loop aus Netzlitze mit einem Umfang von 2 m, als Dreieck verspannt, zwei Richtungen gegen zwei Fenster am Haus und die dritte zu einem Baum. Die Loop hat ein L von 2,3uH und ist an einer Ecke mit einem Übertrager 1:2,8 angepaßt an 50 Ohm; Kabellänge bis zum Verstärker derzeit 3 m. Die Loop soll gehen bis herunter zu 1,8 MHz (tut sie auch). Um damit im RX gute Signale zu bekommen, benötige ich eine Vorverstärkung von gut und gerne 40dB. Das Ganze ist noch ein Provisorium. Die erste Verstärkerstufe muß sehr rauscharm sein und ist derzeit ein uralter Avantek GPD-463, der ca 11 dB verstärkt (ein MSA-1105 wäre moderner, habe ihn aber noch nicht). Der Verstärker dahinter ist ein Operationsverstärker LT1252, entweder mit einer internen Vorselektion oder auch breitbandig, dann allerdings mit einem 30-MHz-Tiefpaß davor.

    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Uli und Interessierte

    nun bin ich endlich mit dem Bau von Loop und Vorverstärker weiter gekommen.

    Loop:

    Er besitzt einen Durchmesser von 110 cm und besteht aus einem 'thin ethernet cable' von Belden mit einer Impedanz von 50 Ohm, einem v/c von 0.8 und einem Aussenleiterdurchmesser von 2.6 mm. Die simulierten unteren und oberen Grenzfrequenzen betragen 1.7 und 32.7 MHz.
    Das Kabel wurde in ein 10x8 mm flexibles Plastikrohr eingezogen, welches von einem stabilen Holzkreuz getragen wird (loop_image.jpg).
    Die mit einem MMICverstärker (ca 22 db gain mit unterer Grenzfrequenz von ca .3 MHz)
    gemessene Empfindlichkeit vs Frequenz ist in GainLoopMMIC5.pdf zu sehen. Die untere Grenzfrequenz liegt bei ca. 1.2 Mhz und die erste nur schwach ausgeprägte Resonanz bei ca. 33 MHz.
    Alle Loopmessungen wurden mit einer Testloop ausgeführt, die einen Durchmesser von 11 cm hat.


    Verstärker:

    Ich habe mehrere 2 stufige Nortonverstärker und MMICS ausprobiert.

    NORTON: Der Aufbau des mit BFR96S ausgerüsteten Norton Verstärkers bereitete mir etliche Schwierigkeiten. Die Schwingneigung bei sehr hohen Frequenzen (>>100 MHz) machte Schwierigkeiten, und ich verlor einige Transistoren bis ich bemerkte, dass die Erdleitung zur ESD Matte unterbrochen war. NWT-Messungen von Gain und Returnloss sind in qrp_nortonamp2_gain.pdf sowie qrp_nortonamp2_inp_refl.pdf zu sehen. Die Eingangsimpedanz des Nortonverstärkers ist bei Frequenzen > 25 MHz und < 3 MHz schlecht (VSWR > 2), seine Noisefigure war unmöglich gross, sodass ich sie gar nicht erst gemessen habe. Wahrscheinlich waren immer noch sehr schwache Oszillationen vorhanden, die ich nicht direkt sehen konnte.
    Um obige Probleme zu umgehen habe ich den BFR96S Transistor in der ersten Stufe durch einen BF199 (Biasstrom von 10 mA) und den in der zweiten Stufe durch einen 2N3904 (Biasstrom von 30 mA) ersetzt. Der Frequenzverlauf von Gain und Eingangsreflektionen sind im wesentlichen gleich geblieben. Die gemessenen Noisefigure beträgt bei 7 MHz ca. 2.5 db. Beim Zusammenschalten der oben beschriebenen Loop mit dem Nortonverstärker ergab sich der in Abbildung gain_loop_and_2norton.pdf gezeigte relative Gainverlauf. Die untere Grenzfrequenz ist mit 2.4 MHz höher als erwartet.

    MMIC: Die Realisierung des Vorverstärkers mit einem MMIC ist wesentlich einfacher und kompakter zu realisieren als mit einem Nortonverstärker. Ausgangs- und Eingangsimpedanzen
    sind über einen sehr grossen Frequenzbereich 50 Ohm. Damit kann im Gegensatz zum Nortonverstärker eine nahezu konstante Transferfunktion erreicht werden. Eine Nachteil ist allerdings, dass der Frequnzgang bis in den GHz-Bereich reicht.
    Der von mir gewählte MMIC ECG 055C-G von Watkin Johnson Communication weist einen Gain von ca. 22 db auf, bei kleiner Rauschzahl (3.6 db bei 500 MHz) sowie einen hohen IP3 von 34 dbm.
    Bei 7 MHz habe ich eine Rauschzahl von ca. 2.0 db gemessen.
    Beim Betrieb mit dem oben beschriebenen Loop ergab sich der in Abbildung gezeigte relative Gainverlauf (GainLoopMMIC5.pdf) mit einer unteren Grenzfrequenz, wie bereits weiter oben erwähnt, von 1.2 MHz.


    LOWPASS Filter:
    Leider steht mir kein Spektrumanalyzer oberhalb von 70 MHz zu Verfügung. Um das Vorhandensein starker Signale oberhalb von 30 MHz abzuschätzen zu können, habe ich zwischen Loop und MMIC ein 5-poliges 0.5db Chebycheff 30 MHz Tiefpassfilter angebracht. Als Folge der schlechten Anpassung der Loop an das Filter ergab sich eine deutliche Verschlechterung des Transferverhaltens der ganzen Anordnung (GainLoopLpfiltMMIC5.pdf, angehängt in folgendem Beitrag). Der Frequenzverlauf erscheint mir aber akzeptabel.
    Die mit dem NWT über eine Bandbreite von ca. 500 MHz gemessene Rauschleistung beträgt am Ausgang des MMIC maximal -25dbm, mit dem Filter sinkt diese um ca. 10 db ab. Dies deutet darauf hin, dass an meinem Standort störende Signale oberhalb von 30 MHz vorhanden sind. .

    EMPFINDLICHKEIT:
    Die Empfindlichkeit von Loop und MMIC ist bis zu ca. 25 MHz durch Antennen-Noise bestimmt. Wahrscheinlich empfange ich auch bei den höheren Frequenzen (etwas unterhalb von 25 MHz) noch den Störnebel. Der Vergleich mit einer Stabantenne (1m lang) mit einem FET Vorverstärker (Gain 1) ergab eine wesentlich höhere Empfindlichkeit des Loops. Leider konnte ich die geplante lambda/2 Antenne für Vergleichszwecke noch nicht aufbauen, da es auch hier zur Zeit sehr kalt ist. Für die Abschätzung der Loop-Empfindlichkeit im australischen Busch, wo der Störpegelpegel sehr klein ist, ist ein transportabler Loop geplant.

    73 de Andreas

  • Hallo Andreas,

    Anhänge sind nur bis 5 Dateien möglich, Änderungen kannst Du immer über diesen Button machen.

    Zur Loop,

    ich habe hier auch den QRPProject norton-Amp noch liegen und warte auf besseres Wetter !

    Wollte eine ca. 6m langes RG213 Kabel auf einen GFK Mast aufspannen, das Kabel liegt hie schon abgelängt aus anderen Versuchen mit der Ferrit-Loop nach KX..

    Momentan verwende ich einen Hühnerleitergespeissten Langdraht mit Matchbox - 50R:31R mit L-C-L Glied.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Andreas,

    hast Du Deine Loop am Ende mit 50 Ohm abgeschlossen oder direkt an Masse gelegt? Der Abschluss "ebnet" den Frequenzgang, verursacht aber signifikanten Pegelverlust.

    73, Uli

  • Hallo Uli,

    ich kann mit euren Messungen nicht mithalten, aber zumindest ein "Stimmungsbild" geben:

    Alle "Messungen" wurden mit WinradHD am PMSDR gemacht.

    1. ADDX AT-2 Antennensystem mit magnetischer Loop (http://www.charly-hardt.de/eigen.html) 35 cm Durchmesser max. 25 dB Verstaerkung

    2. QRP-Loop mit Norton-Verstaerker und Standarddurchmesser (2,5m Umfang RG58)

    Beide Antennen stehen im Zimmer gleich ausgerichtet in ca. 1 m Abstand.

    Gemessen auf 20 m (CW) bei konstantem

    1. externes Signal.

    1: Rauschen bei ca. - 100 dB Signal: - 62,3 dB
    2: " -115 dB Signal - 72,9 dB

    2. externes Signal

    1: Rauschen bei ca. - 100 dB Signal: - 85 dB
    2: " -115 dB Signal - 80 dB

    3. externes Signal

    1: Rauschen bei ca. - 100 dB Signal: - 65 dB
    2: " -115 dB Signal - 75 dB

    Die Ergebnisse sind auf anderen Bändern vergleichbar.

    Auf meinem 10 Meter Draht in der Dachrinne und mag. Balun war in beiden Faellen fast nichts zu hören.

    Ich benutze die Loops sonst um 90 Grad versetzt.

    Die Schmalbandigkeit der ADDX-Loop ist manchmal von Vorteil. Zum Durchhören nehme ich die QRP-Loop.

    Hajo

    Einmal editiert, zuletzt von dl1sdz (10. Januar 2010 um 15:43)

  • Hallo Uli,

    das ist ein wirklich guter -weil praxisorientier- Beitrag !

    Jetzt interessieren mich natürlich noch Deine Erfahrungen
    mit dem QRM-Störabstand ?


    Beste 73 aus dem Sauerland

    Rolf

    73 de Rolf, DK9DQ

  • Zitat

    Original von DK9DQ
    das ist ein wirklich guter -weil praxisorientier- Beitrag !

    Jetzt interessieren mich natürlich noch Deine Erfahrungen
    mit dem QRM-Störabstand ?


    Beste 73 aus dem Sauerland

    Rolf

    Wenn ich richtig gerechnet habe, dann ist das S/N der DL-QRP-AG Breitbandloop zwischen 5 und 15 dB besser als bei der Selektiv-Loop, das Grundrauschen um 5 dB geringer. Selektive E-Feld Störsignale dürften nach allen bisher veröffentlichten Erfahrungen (siehe auch Praxisberichte hier im Forum ) noch deutlich besser unterdrückt werden.

    Ich würde mir ja auch wünschen, dass mehr praktische Berichte veröffentlicht werden. Die Aussagen :" Ich kann jetzt auf 160m Funkamateure hören, die an meiner Drahtantenne im Prasseln untergehen" oder " Bisher konnte ich ein QSO abbrechen, wenn der Aufzug fuhr, jetzt höre ich den Aufzug kaum noch" geben uns genau die Information, die wir brauchen. Wie groß die angezeigte Feldstärke ist, ist mir dabei ziemlich egal so lange das S/N besser ist.

    Lieber ein S1 Signal sauber lesen können als ein S9 Signal im S9+20 Gebrodel erahnen. DAS war unser Entwicklungsziel!


    .

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,

    wenn der Signalunterschied zwischen Dipol auf dem Dach und Magnetantenne im Garten nur eine Frage der Verstärkung wäre, wäre das Thema ja im Prinzip erledigt. Wenn ich aber zum Verstärkungsausgleich die eingebauten Vorverstärker im IC-7700 aktiviere und so annähernd gleiche Signalpegel erzeuge, ist der Störabstand auf 80 m definitiv nicht besser, oft sogar deutlich schlechter. Das bedeutet, das in meinem Fall die Anordnung nicht zufriedenstellend arbeitet. Deshalb meine Frage zur Praxis und den Erfahrungswerten anderer Aktivantennen-Nutzer.
    Ein guter Bekannter, DL2NI, der solche Antennen schon professionell entwickelt hat, berichtet mir auch, dass kommerzielle Nutzer mit der Empfangsleistung solcher Antennen völlig zufrieden sind, wobei seine Ausführung einen rechteckigen Rahmen mit 1 m Seitenlänge und weniger als 20 dB Verstärkung hat. Da ich davon ausgehe, dass kommerzielle Hörer damit nicht nur Radio hören, ist dies noch ein Grund mehr anzunehmen, dass meine Anordnung nicht in Ordnung ist. Auch gehe ich davon aus, dass meine Erfahrungen aktuell nicht auf Antennensysteme anderer zu übertragen sind.

    73, Uli, DK4SX

  • Hallo Uli und Interessierte

    @Uli
    Meine Loop mit Durchmesser D=110 cm ist vom Typ2a und entspricht
    im Wesentlichen dem von Peter(DL2FI) beschriebenen Aufbau, das heisst:
    Ein Ende des ca 5 m langen Koax ist kurzgeschlossen, im Abstand von pi*D/2 = 173 cm
    ist der Schirm aufgetrennt und anschliessend in einer zusätzlichen Distanz von 173cm mit
    dem Schirm verlötet. Der restliche Schwanz (ca. 1.50m) ist mit dem Eingang des
    MMIC verbunden. Verwendet man den Norton Verstärker, so ist es wegen seiner schlechteren
    Anpassung an 50 Ohm vermutlich von Vorteil, wennn der Schwanz wegfällt.

    Da mich neben dem Einsatz des Loops auch seine Wirkungsweise interessiert und ich ihn
    für mobilen Empfang an störungsarmen Orten eventuell statt einer kurzen Stabantenne
    einsetzen möchte, habe ich eine grobe Abschätzung der Empfindlichkeit gemacht
    (Fehlüberlegungen und Rechenfehler vorbehalten):
    Ein angpasster Draht von 10 m Länge liefert bei einer effektiven Feldstärke von 1 V/m
    an 50 Ohm eine Spannung von grob 10Veff. Bei gleicher Feldstärke erwartet man bei einem
    110 cm Loop an seinem Ausgang ca. 33 mVeff (ersichtlich aus meiner Uebersichtstabelle
    für simulierte Loops). Am Ausgang eines folgenden Norton Verstärkers sind mit 24 db Gain
    ca. 0.5Veff zu sehen, was im Vergleich zur Drahtantenne einem um ca. 26 db schwächeren
    Signal entspricht. Mit einer 1m kurzen Stabantenne ergibt sich im Vergleich zum Loop ein
    um 6db grösseres Signal. Dass es bei mir umgekehrt ist, liegt vermutlich daran,
    dass das elektrische Feld in Bodennähe wesentlich kleiner ist, als es dem entsprechenden
    Magnetfeld entspricht.

    Sobald meine Loop ihren endgültigen Standort gefunden hat (und mein geplanter SDR-Transceiver
    fertig gestellt ist) werde ich seine Möglichkeiten zur Unterdrückung des Störnebels) messen.

    Uwe
    merci für den Hinweis bezüglich der Zahl der Anhänge.Ich bin sehr an Deinen Messungen des
    Norton Verstärkers und des Loops (in verschiedenen Höhen) interessiert.

    73 de Andreas

  • Moin Andreas,

    Zitat

    Ein angpasster Draht von 10 m Länge liefert bei einer effektiven Feldstärke von 1 V/m
    an 50 Ohm eine Spannung von grob 10Veff

    ich bin mir nicht sicher ob man das "so rechnen darf". Denn daraus wuerde folgen, dass an jedem
    "willkuerlich abgeschlossenen" (hier 50Ohm) Draht (der gleichen Laenge) die gleiche Spannung zu messen
    ist. Ich habe den (dummen?) Verdacht, in dieser Formel fehlt noch ein Faktor fuer die Anpassung
    des Wellenwiderstands (sowas wie "Wurzel aus 377/50", oder aehnliches). Weiss jemand etwas Genaueres
    dazu? Ich bin ja auch interessiert daran, wie man so etwas ausrechnen kann;)

    73 de Roland / DK1RM

    Einmal editiert, zuletzt von DK1RM (11. Januar 2010 um 20:07)

  • Hallo Roland

    meine Abschätzung der Antennenspannungen sind in der Tat etwas salopp:
    Laut Rothammel (S. 84/83, 12. Auflage) ist die Leerlaufspannung eines
    Halbwellendipols der Länge l 0.64*l und sein Strahlungswiderstand 73 Ohm.
    Auf 50 Ohm angepasst, und unter Berücksichtigung des Faktors 0.64, ergibt
    sich gegenüber meiner vorigen Abschätzung der Antennenausgangsspannung (10V)
    eine Spannung von ca. 2.5 V. Auch dieser Spannungswert ist immer noch ungenau,
    da die Berechnung für einen frei aufgehängten Dipol gilt. Weitere Ungenauigkeiten
    ergeben sich bei Abweichungen vom Halbwellen Dipol. Hier könnten EZNEC Simulationen
    weiterhelfen.

    Die Leerlaufspannung einer sehr kurzen Vertikalantenne auf leitendem Grund
    ist mit l/2 um einen Faktor 2 kleiner als von mir zunächst angenommen. Dies
    entspricht einer Leistungsabnahme von 6 db.

    Ich bin mir bewusst, dass die Berechnungen nur Grössenordnungen abschätzen,
    und dass schlussendlich der individuelle Vergleich wichtig ist. Wenn aber grosse
    Diskrepanzen auftreten, können grobe Vergleiche and Abschätzungen durchaus
    nützlich sein.

    73 de Andreas

  • Moin Andreas,

    Zitat

    ... ergibt sich gegenüber meiner vorigen Abschätzung der Antennenausgangsspannung (10V)
    eine Spannung von ca. 2.5 V.


    das erscheint mir auch etwas realitaetsnaeher. Aber da es nur um eine "Pi mal Daumen"-Rechnung geht,
    sind Differenzen von 10dB (hier 12) "schon mal drin";) Danke fuer die Formel.

    Zitat

    Hier könnten EZNEC Simulationen weiterhelfen.


    Zur "groben Abschaetzung" koennte das klappen, aber ich vermute mal, selbst damit wirst du nicht viel
    naeher als 6dB an das "wirkliche Ergebnis" herankommen, es sei denn, du simulierst alles mit, was
    sich in der Umgebung befindet (und was sicher sehr kompliziert wird). Ich denke, "Messen" (wenn auch
    nicht sonderlich genau) ist hier wesentlich besser (aber auch nicht unbedingt einfacher).

    73 de Roland / DK1RM

  • Lbe Loop-Interessierte,

    das Einebnen des Frequenzganges eine Loop-Antenne funktioniert nach meinen Erfahrungen und Simulationen am besten dadurch, daß die Loop mit einem Parallelwiderstand bedämpft wird.

    Dieser Parallelwiderstand muß für die tiefste Frequenz deutlich kleiner sein als der Blindwiderstand der Loop.

    Dieser Parallelwiderstand kann der Eingangswiderstand eines Verstärkers sein.

    Bei einem Vorverstärker mit einem Eingangswiderstand von 50 Ohm muß ich allerdings in Richtung Loop einen Abwärtsübertrager verwenden, um eine Loop mit eienr Induktivität von einigen uH genügend zu bedämpfen.

    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo,

    habe in der Zwischenzeit eine Loop aus einer Windung Festmantelkabel mit einem Durchmesser von etwa 1,2 m gebaut. Resonanzfrequenz ist 28 MHz. Wenn man diese Schleife über eine kleine Koppelschleife zur Einkopplung und mit einem 50-Ohm-Verstärker ausmisst, erhält man einen relativ ebenen waagerechten Frequenzgang. Misst man die Schleife dagegen - wie es eigentlich die Theorie will - mit einem Aufwärtstrafo zum 50-Ohm-Verstärker oder mit einem Verstärker, dessen Eingangswiderstand klein gegenüber 50 Ohm ist, dann erhält man eine mit der Frequenz ansteigende Transferfunktion. Diese scheint abhängig zu sein von der Messung mit einer kleinen Koppelschleife, gibt aber die tatsächlich korrekte Fuinktion der Schleife wieder. Begründung: Eine professionell gebaute Schleifenantenne, deren Aufnahmesignale in einem Testgelände mit einem kalibrierten Feldstärkemesser verglichen wurden und die mit einem sehr niederohmigen Verstärker betrieben wird und nachweislich einen über die Frequenz ebenen Frequenzgang hat, zeigt bei der Messung mit der Koppelschleife ein vergleichbares Verhalten.

    Die Messungen mit der Koppelschleife sind daher interpretationsbedürftig und geben nicht die reale Wirkungsweise als Empfangsantenne (ebener Frequenzgang) wieder.

    73, Uli, DK4SX

    Einmal editiert, zuletzt von DK4SX (21. Januar 2010 um 12:33)

  • Lbe OMs,

    zum Thema Messung des Frequenzgangs einer Loop-Antenne kann ich noch ergänzen, daß bei meinen Simulationen unter der von mir genannten Bedingung XL-ant-min = 4Rp eine konstante Empfindlichkeit nur gegeben ist, wenn die Koppelspule und die Loop-Antenne selbst sehr lose gekoppelt sind und wenn durch die Koppelspule frequenzunabhängig ein konstanter HF-Strom fließt!

    Letzteres ist in der Praxis wohl auch schwer zu erreichen, aber der von mir zu den Simulationen benutzte ARRL Radio Designer hat freundlicherweise einen Konstantstromgenerator mit im Programm.

    Vielleicht ist das der Schlüssel zur Erzeugung einer konstanten Feldstärke.

    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Ha-Jo,

    das ist möglicherweise der Schlüssel für eine korrekte Simulation, doch wie evaluiere ich eine solche Schliefe in der Praxis (ohne Testgelände und kalibrierten Feldstärkemesser)?

    Da ich ebenfalls den Radio Designer noch verwende wäre ich an Deiner Netzliste interessiert.

    73, Uli, DK4SX

  • Lbr Uli,

    mit "Schliefe" meinst Du wohl Schleife.

    Nun, bislang vertraue ich der Theorie. Wenn Du in deinem Umfeld Leute hast, die solche Antennen entwickeln oder entwickelt haben, müßtest Du die mal fragen.

    Außerdem bin ich mit den Ergebnissen der kleinen Schleife recht zufrieden, sie ist, die nötige Vorverstärkung von derzeit 40 dB vorausgesetzt, auf 160 m genau so empfindlich wie auf 20 m oder 17 m. Höhere Bänder sind derzeit ja nicht offen.

    Allerdings brauche ich ein Vorfilter in Form eines 30-MHz- (oder auch 60-MHz)-Tiefpasses, sonst sind auch alle UKW- und Fernsehsender meiner Umgebung mit im Verstärker (zu sehen im Spektrumsanalysator), und Intermodulationen sind nicht zu vermeiden.

    Und was verstehst Du unter einer Netzliste? Mein Programm für den ARRL Radio Designer, das ich für die Simulation der induktiven Antennen geschrieben habe? Das könnte ich dir per email schicken.

    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB