Einspeisung über Ringkern

  • Hallo zusammen,


    voe einiger Zeit hat jemand die Einspeisung von Magnetantennen mittels Ringkern beschrieben.


    Ein Amidonkern wird dazu auf den Antenennriing geschoben und über eine Primärwicklung das Coax angeschlossen.


    Wer kann mir sagen, wo das war? CQ-DL, FA ? ich find es nicht mehr...

    73


    Matthias, DF2OF

  • Matthias,


    ich habe das mal so gemacht:


    ------- begin ------
    Einkopplung via Ringkern T68-2 (rot)


    Die Antenne (=Schirmgeflecht des SAT-Kabels) führt in der "Spitze" zu 20 Windungen Cu-Lackdraht 0,5mm, die auf


    dem Ringkern gleichmäßig verteilt sind, und die Koaxszuleitung wird mit 2 Windungen Cu-Lackdraht 0,5mm auf


    oder zwischen die vorhandenen 20 Windungen eingekoppelt.


    Von 20m bis 80m: SWR 1:1
    ------ end -------


    piep ...


    Vlt als Ergänzung, der Aufbau der Ant!


    Die Antenne ist als ein auf der Spitze stehendes Quadrat aufgebaut, hat einen Umfang von 3,40m, was einer Diagonale von ca. 1,10m entspricht.


    Als Antennenmaterial wurde hier Sat-Kabel mit einem äusserst dichten Abschirmungsgeflecht, Schirmmass 90db, gewählt.


    Diese Abschirmung, Cu-Geflecht verzinnt + A-Folie mit D=ca. 5mm, wird beim Senden als "Kabelhaut" (Skin-Effekt!) aktiviert, bietet eine große Oberfläche und ist flexibel genug für den Transport.


    Die Antennenzuleitung wird mit RG58 ausgeführt und erhält einen BNC-Stecker.


    Der Drehko (2 x 320pF) mit mindestens einer Übersetzung von 1: 3 - wegen der sehr spitzen Resonanzeinstellung - wird ohne Schleiferkontaktierung eingerichtet (als Split-Stator). Der reduzierte Kapazitätsbereich von 4pF bis 360pF reicht aus, um die Bänder von 20m bis 80m abzudecken. Die Split-Stator-Verschaltung bedeutet niederohmige Kontaktierung, reduziert damit die Ant.-Verluste - und hat den positiven Nebeneffekt der Verdopplung der Überschlagsspannung.


    piep... piep ...


    Letzte Bemerkung!


    kg1-Loop

    kg1 = 1 Kilogramm Gesamtgewicht (incl. Fuss)
    [komplett zerlegbar u. Aufbau in 30 Sekunden!]

    von 20m bis 80m durchgehend!


    piep... piep... piep...

  • Hallo Gerd.


    Danke für die Ausführung, weil ich kurz davor bin, mir auch eine Portabelloop für den Urlaubskoffer zu bauen (QRP mit Yaesu FT-817, maximal für SGC SG-2020 mit 20W HF sofern's der Drehko noch mitmacht). Deine mechanische Ausführung ist sehr interessant. Ich bin bisher bei "hängenden" Gebilden stehengeblieben, aber die drehen sich bei nur 1 Aufhängung im Wind. Eine Standversion ist da ungleich definierter bzw. kann zur Not ja auch aufgehängt werden, da spricht ja nichts dagegen, ..hi.


    Ich hätte dafür aber AIRCELL-7 oder ECOFLEX-10 verwendet, somit auch mit zusätzlichem Schirm unter dem Geflecht, aber eben Kupfer !!


    Hast Du eine Ahnung, ob ein versilbertes Koaxkabel so viel besser ist als ein Kupfer-Pendant !?


    Hat sicherlich mit der elektrischen Leitfähigkeit zu tun, das ist mir schon klar. Doch kein mir bekanntes Magnetloop-Antennenberechnungsprogramm hat "Silber" als Leitermaterial, das fängt alles erst bei Kupfer an (...und nach "unten" keine Grenzen, ..hi).


    Auch ich hätte eine Ringkerneinkopplung dieses Mal mal probiert, aber nur nach der mir bisher bekannten Methode:


    Den Loopring durch einen FT140-77 führen, Position des Ringkerns mehr oder weniger beliebig - muss nicht im Nullpunkt sein, und als Primäreinkopplung 1 - 2 Wdg. 1,5mm Elektrikerkabel an ein RG-58 o.ä.



    vy 73,
    Jochen

  • Lbr Jochen,


    ich stimme Dir zu: "Versilberung" (gewickelt) des Koax bringt meiner Meinung nach nichts!


    Vielleicht interessieren Dich weitere Teilebilder?


    In einem ersten Durchgang 5 Bilder zur Installation des Ringkerns.
    In einem zweiten Durchgang (in 20 Min) 5 Bilder zur Beschaltung des Rinkerns.


    piep ...

  • Jochen,


    als "Verbesserung" (zum Testen) habe ich die Ringkernwicklungen schaltbar gemacht.


    Bisher habe ich nur empfangsmäßig getestet: Spitze!!!
    (sendemäßig muß ich erst testen...)


    Ein weiteres Teile-Bild zeigt die Beschaltung des Drehkos.


    Die Antenne ist komplett steckbar (klammerbar, hi), wie man auf den weiteren Teile-Bilder sehen kann.


    piep ...

  • hey, Danke für die vielen Tipps!


    Ich wusste doch, hier lauern die Experten, hi.

    73


    Matthias, DF2OF

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OF ()

  • Gerd, nichts zum Thema von mir aber ein dickes Lob für die Zeichnungen. Wenn ich dich jetzt noch überreden könnte mir mit solchen Zeichnungen bei meinen Baumappen zu helfen :rolleyes:

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Peter,


    ich habe in letzter Zeit schon öfter bedauert, daß ich 800km von Berlin weg wohne!


    Benutze eine "stinknormale" kleine digit. Camera: Optio S40 v. PENTAX - andere sind genauso gut!


    Allerdings für Aufnahmen sind sehr geeignet Lichtwannen/Lichttische oder sowas, wie abgebildet, gibts auch als biegsame Reiseplatte aus Kunststoff zum seitlichen hochspannen/abspannen - weißer Karton hochgebogen tuts auch - hatte ich bis vor einem Jahr.


    Was noch besser wäre: Unter der "Wanne" noch zusätzliches Licht, damit man den Gegenstand von unten beleuchten kann - vlt ein Leuchtpult drunter stellen -, hi - hab ich nicht!


    Zum bearbeiten der Fotos benutze ich das Wind.-XP beiliegende ´Picture It Foto 2001` Pgm - schon sehr lange, ist einfach und für meine Zwecke genügt das.


    Agn, würde Dich sehr gerne unterstützen, aber die Entfernung. Die Bildchen entstehen auch geschickterweise während des ´Aufbaus` usw usw....


    ALLES GUTE es piep ...


    P.S.: Ich lese grad nochmal, Du hast von Zeichnungen gesprochen.... Welche Zeichnungen meinst Du?

  • Hallo Matthias,


    > Wer kann mir sagen, wo das war? CQ-DL, FA ? ich find es nicht mehr...


    z.B. im Funkamateur 2/08, S. 170-172.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hier meine ersten (MFJ-Antenna-Analyzer-)Erfahrungen meiner gestern nachmittag gebauten Portabelloop. Bilder werden noch gemacht und folgen noch.


    Ich verwende einen kleinen Drehko mit 2x 320pF und 3:1-Untersetzung. Beide Plattenpakete in Reihe geschaltet, dann komme ich auf 5 - 160pF bei doppelter Spannungsbelastbarkeit. Für QRP mit dem FT-817 reicht das, ob's mein SGC SG-2020 mit seinen möglichen 25W noch aushält wage ich zu bezweifeln, aber dafür war die Loop auch ursprünglich nicht gedacht.


    Ich verwende knapp 3m AIRCELL-7, die durch ein 8mm-Rundholz-Kreuz in Kreisform gehalten werden.


    Hier meine ersten Tests, noch im Zimmer, mit dem MFJ-259B Antenna-Analyzer:
    [list=1][*]Erzielbarer Frequenzbereich rd. 6,8 - 29,7 MHz bei guter SWR-Einstellbarkeit, dank der 3:1-Untersetzung. Derzeit fehlt mir noch ein großer Kunststoffknopf, aber selbst wenn ich nur die 6mm-Achse bediene geht die SWR-Einstellung schon sehr gut. Lässt also hoffen. :)
    [*]Eine Ringkerneinkopplung mit 2x T130-2 nach http://www.standpipe.com/w2bri/article1.htm war schlichtweg "grausam". Das SWR ging maximal auf 6,8:1 (!!) runter, und das über den ganzen Frequenzbereich.
    [*]Danach probierte ich 2 Wdg. 1,5mm Elektrikerdraht an den Ringkernen. Hier bestes SWR auf 6,8 MHz, aber immer noch >3,0:1.
    [*]Danach die Schnauze voll gehabt, wollte ja nicht ewig mein Koaxkabel durch Experimente verschmoren und habe die beiden Ringkerne entfernt.
    [*]Dann mit einer üblichen Einkoppel-Kreisloop im üblichen 1:5-Verhältnis probiert. Hier dann teilweise ein SWR von 1,5:1 bekommen, aber nicht über den ganzen Frequenzbereich. Auch keine optimale Lösung.
    [*]Eine galvanische Deltaeinkopplung wollte ich mir zugunsten des späteren Zusammenlegens für den Koffer sparen.
    [*]Abschliessend dann die Einkopplung nach HB9ABX verwendet -- und die geht breitbandig sehr schön ! SWR im ganzen Frequenzbereich ca. 1,8:1 max. bis 1,0:1 min. Das passt. Hierfür habe ich einen 1m Federstahl an zwei Enden umgebogen und mit einer Lüsterklemme dann mittig fixiert, weil der Federstahl schön seine spätere Form der Magnetloop behält und an dieser anliegt, ohne dass man einen im Koffer verdrückten Elektrikerdraht ständig nachbiegen muß.
    [*]Als Speiseleitung verwende ich leichtes RG-174, das kurz vor dem TRX und oben am Einspeisepunkt durch je einen FT114-77 mit je 2x 6 Wdg. als Mantelwellensperren gezogen.
    [/list=1] Ich will noch erwähnen, dass ich derzeit mit DL2JTE in Kontakt stehe, der auch die Ringkerneinkopplung verwendet und favorisiert. Und hier hatten wir schon über geeignete Kernmaterialien gesprochen. Er verwendet z.T. ihm unbekannte Kerne mit großem Erfolg, auch bis 100W HF. Ich habe eine andere Einkopplung mit 1x oder 2x T200-2 gesehen. Mein Fazit ist somit, dass die o.g. Einkoppelmethode von W2BRI nur funktioniert, weil er... [list=1][*]einen FT-Kern verwendet
    [*]hier aber das 61er-Kernmaterial. Das ist meines Wissens ein Mix, der sowohl die höhere Permeabilität der FT-Kerne, andererseits aber auch die höhere HF-Belastbarkeit der T-Kerne in sich vereinigt
    [/list=1] Meine "Lumpigen" T130-2 hatten sicherlich schlichtweg ein WESENTLICH zu geringe Permeabilität. Ebenso führte ich ja die Loop nur durch und verwendete nicht wie Gerd (DF9IV) auch noch mehrfache Sekundärwindungen (ebenfalls der Loop somit). Daher war die Ankopplung sicherlich viel zu gering um zu funktionieren.
    Egal, ich wollte wie gesagt meinen mechanischen Aufbau nicht gefährden und ging schnellen Schrittes "auf's Bewährte" zurück. :)


    Ein Probeaufbau hingegen würde dann später wieder Spielraum für Ringkerneinkopplungs-Experimente geben.



    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Jochen,


    ich habe auch einmal einen Testaufbau gemacht,
    Strahler aus RG-213.
    Einkopplung über Ringkern, so wie es W2BRI beschrieben hat.


    1. Versuch Kern T130-2 , kein vernünftiges SWR zu bekommen


    2. Versuch FT-Kern bzw. ähnliches Material
    sofort über den ganzen abstimmbaren Bereich der Antenne SWR 1:1
    ich war selber erstaunt.


    Die Bandbreite ist allerdings größer als bei Gamma-Matcheinspeisung,
    oder induktiver Einspeisung, was aber bedeutet, der Wirkungsgrad
    ist auch geringer .. ich habe das aber noch nicht weiter praktisch erprobt.

    vy 73/72 Rolf DF2OU
    - morse code is fun -

  • Zitat

    Original von DF9iV
    Peter,




    P.S.: Ich lese grad nochmal, Du hast von Zeichnungen gesprochen.... Welche Zeichnungen meinst Du?


    Na Gerd, alle diese Zeichnungen in diese, thread, oder sollte ich Bilder dazu sagen? Der Antennenkopf usw. Die dreidimensionalen Bilder, die besser als 3 Fotos und zwei seiten text zeigen, wie die Aufgabe gelöst wurde. Super, sage ich dazu.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,
    bei Polllin im Schnäppchenmarkt gibt es folgenden Tuner mit aufgesetzem Drehko sehr günstig


    FM-Tuner RFT 4413.13-02Details >


    für eigene Experimente mit magloops oder sonstigen Anpassgeräten.


    73
    de
    Addi/DC0DW

  • Peter,


    alles klar... das Lob tut gut.


    Wenn ich irgenwann was helfen kann - in meinen Möglichkeiten - bitte melde Dich!


    Weil hier grad noch ein bissel Platz ist.... oben fehlt noch ein Bildchen, das zeigt, wie das Zuleitungskabel, das durch das Standrohr läuft, unten durch den Fuß rausgeführt wurde.


    Das ´Elektriker`-Standrohr steht dann etwa in so einem Fuß, der gänzlich durchbohrt wurde - im Boden ein bißchen enger, damit das Rohr einen Stand-Halt hat, aber der Stecker noch durchpasst.


    piep ...

  • Respekt für die tolle Arbeit, für die grafische Darstellung und vielen Dank für die restlichen Infos, die ich mir gleich für meine nächste portabel MagAnt gemerkt habe!


    Aber ich würde den Ringkern weglassen. Der Strom durch die Loop ist proportional zur Quadratwurzel der Güte der Antenne (kehrwert der Bandbreite). Eine magnetische Antenne lebt nun vom Strom entlang ihres Umfangs und wenn man den mit einem verlustbehafteten Ringkern abdrosselt, dann ist der sowieso nicht rühmliche Wirkungsgrad futsch. Auch ist die sehr starke, ünnötig starke Kopplung der Endstufe an die Antenne meiner meinung nach nicht vorteilhaft. Die Endstufe soll die Antenne nur ganz leicht "anhauchen"; schwingen soll sie wie eine Jungfer, ganz von alleine. ;)


    Ich würde die Einspeisung klassisch vornehmen, oder noch vorteilhafter für den Portabelbetrieb, über zwei kleine, transformatorische Serienkondensatoren, die ich direkt am Abstimmdrehko im Spannungsmaximum anschliessen würde. Ähnlich funktioniert eine MagAntenne von MFJ (MFJ 932 oder -933 http://www.mfjenterprises.com/Product.php?productid=MFJ-933).


    Aber bevor mich wegen so viel Theorie jemand mit der Kettensäge durch die Hecke ins Swimmingpool jagt, will ich daran erinnern, dass Amateurfunk dann ist, wenn es trotzdem geht. Probiert es also aus wie es euch gefällt, denn da liegt der Hauptfaktor Spass. Und in solchen Diskussionen wie diese hier =)


    73, Razvan

  • @addi...


    den RFT Drehko,kann man den sinnvoll einsetzen ....
    ich kann die Bauteil daten nicht realistisch einschätzen... ?

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo,


    einen Rundfunkdrehko in Splitschaltung kann man zumindest im QRP-Bereich gut einsetzen.Wie hoch man mit der Leistung kommt, merkt man dann am spratzen, hi. Aufwendig wird es erst, wenn man sich eine wetterfeste Umhüllung einfallen lassen muß.


    vy 73 Reiner