SWR Brücke 1 bis 1000MHz

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    Original von DH7AZ


    Ich habe gestern erste Versuch mit verschiedenen Ringkernen und dünnem Koax gemacht. Der Unterschied zw. Koax und verdrilltem CuL liegt so um 10 dB (nicht dokumentiert - und ist frequenzabhängig).


    Hallo Andreas,
    kurze Frage sehe ich es richtig das die Variante mit der verdrillten Leitung 10dB schlechter war als die mit Koaxkabel?


    v 73 de Michael DB2GM

  • Hallo Brückenfreunde!


    Es wird wieder spannend hier.


    @Ralf: Danke für die Bilder und die Analyse meiner Ringkernexperimente. Von dieser Seite habe ich die Resultate noch gar nicht betrachtet, es steckt also durchaus noch Potential in den hiesigen Kernen. =)
    Hätte es denn einen (positiven) Effekt, wenn ich die Kerne voneinander abschirmen würde (ich meine die in einer "Drosselreihe" voneinander).


    Michael: Ja, das Koaxkabel brachte eine bessere Richtschärfe. Ich sag´ mal so um 10 dB, aber nicht gerichtsfest. ABER: ich hatte in diesem Probeaufbau nur 2 Kerne benutzt (R16-N30 und R12-4C6). Also wieder Äppel mit Birnen verglichen. :D
    Ich habe die Impedanz der verdrillten Leitung nicht gemessen, aber nach ARRL-Handbook sollten es so 50 Ohm gewesen sein. Also bleiben als Erklärung für die Unterschiede noch Streukapazitäten und Kopplungen.


    @Eric: Ein Hybrid ist eine gute Idee, doch im tieferfrequenten Bereich bin ich mit der Performance der "guten" Brücke ganz zufrieden. Ich meine, der fehlt es etwas an Länge, aber da bin ich ja an den Buchsenabstand des SA gebunden!
    Wieviel dB-Änderung kannst Du eigentlich beim "Kerne verschieben" feststellen, und vor allem wo (frequenzmäßig)? Bei meinem Exemplar kann ich die Kerne nur ein paar mm bewegen, und da kann ich keine 2 dB Änderung erahnen, wenn man die anderen Bewegungseffekte herausfiltert. ?(


    73, Andreas

  • Hallo Eric!


    Vielen Dank für die schnelle Antwort!
    Da bei mir kaum Spielraum zum Verschieben ist (ich müßte sonst einen ganzen Kern rausnehmen), habe ich sicher kaum einen Unterschied bemerkt. Nach Deinen grandiosen Ergebnissen mit dem dünnen Koax werde ich jetzt auch mal meine Brücke auf "ganz dünn" umbauen.
    Die Sache mit den gebrochenen Chipwiderständen hat nun auch meine Werkbank erreicht. Ein blöder Wackelkontakt in meinem selbstgemachten Abschlußwiderstand hat mich einige Suchzeit gekostet. Zuerst hatte ich immer den übrigen Aufbau in Verdacht. Bei den Rs im Stecker hat sich teilweise die Metallisierung gelöst, weil ja durch den Steckerstift doch einige Torsionskräfte übertragen werden. (Ich glaube, ich habe damals auch "Auslötware" verwendet (bei SMDs eigentlich eine Todsünde!)
    Hat sich durch das dünne Kabel und die neue Masseverbindung in der Mitte eigentlich was an den Rippeln beim "Langkabelversuch" geändert ?


    73, Andreas

  • `n Abend Eric!


    Ich hab hier mal einen Deckel draufgemacht. Tja, das ganze Schaumgefummel ist für die Katz! Der Frequenzgang wieder völlig anders als bei offener Brücke und durchweg 5-10 dB schlechter (besonders "untenrum") X(.
    Für meine Bedürfnisse aber immer noch locker ausreichend, meine "Wunschgrenze", 70 cm-Band, schaffe ich immer noch mit etwas über 30 dB.


    73, Andreas

  • Hallo Brückenfreunde!


    1. Die Ringkernexperimente sind für mich beendet. Das Ändern der Reihenfolge und Windungszahlen brachte nichts. Siehe Bild "Ringkerne" (Mitte: N30 vor 4C6, Rechts 4C6(N=6) vor N30)


    2. Oppermann hat es nach über 2 Wochen nun geschafft, neue Ferrite zu schicken. Wunderbares Resultat! ==> Bilder 2, 3 und 4. :D
    Die Richtschärfe ist fast durchweg 10 dB besser als mit 4W620. Bis 150 MHz unter 50dB (um 10 MHz fast 60 dB), bis 500 MHz unter 40 dB !!
    Die Verschlechterung durch "Deckeln" ist deutlich geringer (nur so um 5 dB) - warum so anders als bei 4W620 ???
    Die Induktivität der Drossel mit 4W620 beträgt 12,5 uH, mit FXC 3B nur 1,8 uH und trotzdem deutlich besser. ?(


    Material FXC 3B jeweils 14 Stück auf RG178
    6,5 lang, D=4,2 d=2,0 mm Al~ 100nH


    Der nächste Versuch ist ein Aufbau in einer Art Helix, um trotz vieler Kerne die Länge gering zu halten.


    73, Andreas

  • Hallo Leute!


    Nachdem ich nun mal einen "Kompaktaufbau" versucht habe, kann ich nur raten, möglichst viel "gestreckte Länge" zu machen. Beim Mäanderaufbau geht die HF eben viel lieber den kürzeren Weg durch die Luft als sich durch den Ferrit zu zwängen.
    Trotz der großen Anzahl der Ferritperlen ist die Richtschärfe im tieferfrequenten Teil nur unbedeutend gestiegen, dafür aber so ab 200-300 MHz deutlich schlechter als im gestreckten Aufbau.


    73, Andreas

  • Gratuliere Eric
    also ich finde Dein Resultat sehr gut und ich freue mich schon darauf es auch mit dem dünnen Kabel zu probieren. Offensichtlich bringt das ziemelich fiel, wenn ich Deine Messreihen so verfolge, oder sehe ich das falsch?
    Ist das das Kabel welches Du mir zugesandt hast?
    Mal sehen ob ich am Sonntag etwas Zeit finde damit zu basteln.
    Am Montag bekomme ich für 5 Tage einen Network Analyzer der auch bis 300KHZ messen kann, dann kann ich auch mal die Werte unter 40MHz messen, hi. Quasi mit der eingebauten Konkurrenz Brücke, hi.


    Ich möchte Dir keine Angst machen, aber bitte probiere als nächstes mal das ganze in ein Gehäuse zu bauen. Denn das ist immer der wirkliche und letzte Test.
    Viele Erfolg
    vy 73 de Michael DB2GM

  • Quote

    Original von eric1

    Wir sind für die Mehrzahl bestimmt nur die "spinnenden" Freaks :P, dies ist ein Aufruf an ALLE Brückeningenieure

    73, eric1


    Nein, das sehe ich nicht so, aber habt Ihr mal überlegt, ob Ihr Eure Ergebnisse nicht in ein fertiges Produkt einfließen lassen könntet. Ihr verfügt über Meßmöglichkeiten, von denen andere nur träumen können.


    Ich zumindest würde gerne eine Brücke, fix und fertig aufgebaut mit Meßprotokoll kaufen. Denkt mal darüber nach.

    Heinz DH2FA, KM5VT

  • Hallo eric1 und alle Brückenbauer


    Ich finde das ganz toll was hier alle bis jetzt geleistet haben.
    Da Du ja Dein Stückchen Kabel auch noch geteilt hast , werde ich Dir noch ein Stück
    zukommen lassen.


    Macht weiter so


    Bis bald


    Roland

  • Hallo Brückenbastelgemeinde!


    Da ja nun unüberhörbar der Wunsch nach "mehr" geäußert wurde, und ich mich mit dem "ihr" von Heinz auch angesprochen fühle, habe ich mir einmal ein paar Gedanken zu so einer Art Pflichtenheft gemacht. Was meint Ihr zu folgenden Eckpunkten:


    1. erforderliche Richtschärfe: Hier haben Eric und ich zunächst völlig unterschiedliche Ziele verfolgt. Während mir ein Aufbau, der die für mich interessanten Amateurfunkbereiche ausreichend genau abdeckt genügte, hat Eric erfolgreich das Maximum des hobbymäßig machbaren ausgelotet.
    Aus meiner Sicht sollte das Gerät folgende Eigenschaften besitzen: 1 bis 100 MHz -40 dB (entspricht einem SWR von 1:1,02), bis 500 MHz -30 dB (SWR 1,07. Damit hat man dann noch einige Reserven. Dieses Ziel sollte sich nach derzeitigen Erkenntnissen eigentlich problemlos mit einer Drossellänge von 10 cm erreichen lasen.


    2. Abschlußwiderstände: Ich schlage einen Festeinbau des Referenz-Rs vor. Der Wechsel auf eine andere Impedanz ist m.E. nicht nötig. Hier müßte man klären, ob 50 oder 51 Ohm (zur "Einbeziehung" späterer Zusatzverluste) gewählt werden sollten. Wenn Referenz- und Abschlußwiderstand auf 1/10 Ohm übereinstimmen, kann man wunderbar einen Abgleich bis 50 dB erreichen, aber Wehe, der Unterschied ist größer als 1/2 Ohm! In der realen Welt sind die Nominaltoleranzen (selbst der Kabel) deutlich größer. Will sagen: meine Brücke würde in Erics Meßanordnung vielleicht sogar durchfallen.


    3.(Fertig-)Gehäuse: Die Gehäuselänge wird natürlich von der Länge der Drossel zzgl. des Widerstandsteils bestimmt. Bei o.a. Länge also etwa 14 cm. Eine Höhe von 2-3 cm ist ausreichend, und aus HF-technischer Sicht sollte die Breite m.E. 5 cm nicht überschreiten. Das ist ein recht unübliches Format. Das beste wäre wohl ein Schubert-Gehäuse 4A oder ein Filtergehäuse - die Auswahl ist dort ja riesig. Wie sieht es bei diesen mit der Lötbarkeit aus, hat die jemand in Benutzung??


    4. Koaxkabel: Hier brachten Erics Versuche den Beweis - je dünner je besser. Für o.a. Richtschärfen ist RG178 (vielleicht auch entmanteltes RG174) jedoch ausreichend (entsprechendes d der Kerne vorausgesetzt). Teflonkabel ist wegen der Lötbeständigkeit empfehlenswert (allerdings nur für den von Bedeutung, der öfter mal Kerne wechseln möchte).


    5. Lage/Art der Buchsen: Hier erscheint mir die in der Skizze gezeigte Anordnung günstig. Durch die hinten liegenden Buchsen hat man auf dem "Meßplatz" weniger Strippe rumzuliegen. Als Buchsen sind BNC ausreichend, die Frage ist, ob Einbau- oder Printvariante. Hier ist auch noch abzuklären, ob ein "Ringsumverlöten" der Platine mit dem Gehäuse erforderlich ist, oder eine alleinige Erdung über die Buchsen ausreicht.


    Ich werde demnächst noch einen Prototyp passend für ein Schubert-Gehäuse entwerfen und Ätzen. Wenn es funktioniert, dann kann ich ein paar Platinen mehr machen


    Ein schönes Wochenende, Andreas

  • Die Schaltung wurde von DF9IC, Wolf-Henning Rech, auf der 13. GHz Tagung in Dorsten unter "Einfache Meß- und Abgleichshilfsmittel für den UHF- Bereich" vorgestellt.
    DF9IC nutzt Doppelloch- Ferritkerne. Der nutzbare Frequenzbereich geht bis 1800 MHz

  • Hallo Brückenbauer/-Messer


    ist sowas auch als BIdirectionaler Koppler möglich?? Messwerte ??


    schönes Wochenende de DL4SXS Reiner

    vy 73 DL4SXS
    Reiner