Welche Antenne für vorhandenes Material?

  • Hallo zusammen,

    nachdem mein Antennenprojekt mit mehreren Monobandantennen vorerst mal in die Ecke geflogen ist, weil ich es beim besten Willen nicht auf die Reihe gebracht habe und immer noch nicht weiß, woran es genau liegt, brauche ich eine Lösung für die nächsten schönen Tage.

    Also: Ich habe hier eine Anpassbox bestehend aus 10 Induktivitäten in Stufen von 0,02µH bis 23µH, alle in Reihe ergeben 46µH. Als Kapazität habe ich einen Drehko von 8,5pF bis 900pF. Man kann zwischen Hochpass und Tiefpass umschalten. Die Box hat einen PL-Anschluß und zwei Buchsen für Hühnerleiter/Dipol. Als Mast steht ein Spieth-Schiebemast zur Verfügung, der aber nur noch bis 7,5m Länge verfügbar ist.

    Und nun die Frage, was soll man da am Besten für eine Antenne bauen? Einfach zwei mal 13,5m Draht wäre okay, aber wenn dann noch 15m Kabel bis zum Tuner verlegt sind, dann ist das nur semioptimal.

    Ich habe (bis jetzt) keine Hühnerleiter, die ich nehmen könnte. Wüsste aber gerade auch nicht, wie ich die so auf die Schnelle sicher machen könnte.

    Ich bin also offen für Vorschläge. Koax RG-58 habe ich jede Menge im Keller, Einzelader auch. Was würdet Ihr aufbauen? Dipol oder irgendeine Vertikallösung? Vertikal würde mir besser gefallen, muss aber nicht sein. Es können auch zwei oder drei Antennen sein, um nicht mit allen Mitteln die eierlegende Wollmilchsau zu erzwingen.

    Ich freue mich auf eure Vorschläge aus der Erfahrung heraus!

    Gruß
    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • OCF, vertikal oder horizontal, ggf. gefaltet. Vertikale Moxon.

    Die beste Lösung kommt ohne Anpassbox aus.

  • Hallo Michael,

    nein, Internet geht! :D Nur der Bediener saß mit völliger Ahnungslosigkeit davor, weil ich gerade eine gewisse Leere im Kopf verspürte. Ich war ziemlich fixiert auf meine Monopole, die jetzt nicht gehen, sodass ich davon im Kopf erst mal wieder loskommen muss.

    Danke für eure ersten Gedankenanstöße. Klar, eine Lösung, bei der ich keinen Tuner brauche, reduziert auch das Gewicht, das man schleppen muss. Ja, die Frage/Aussage wegen der Hühnerleiter war eigentlich überflüssig, da gebe ich euch recht. Ich hab nur noch nie eine Hühnerleiter gebaut, deswegen vielleicht auch nicht so präsent im Kopf .

    Zur Moxon: Ja, eine tolle Antenne, die für 10m und 12m noch eine umgängliche Größe hat, aber alles drunter wird dann doch langsam recht breit und hoch. Behalte ich aber für die oberen Bänder im Hinterkopf.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Und nun die Frage, was soll man da am Besten für eine Antenne bauen? Einfach zwei mal 13,5m Draht wäre okay, aber wenn dann noch 15m Kabel bis zum Tuner verlegt sind, dann ist das nur semioptimal.

    Ich habe (bis jetzt) keine Hühnerleiter, die ich nehmen könnte. Wüsste aber gerade auch nicht, wie ich die so auf die Schnelle sicher machen könnte.

    Wenn nicht noch irgendwo Feldleitung rumliegt oder wenn genügend Draht vorhanden ist, kann man mit einem Akkuschrauber relativ schnell eine Twisted Pair Leitung erzeugen. Hat dann zwar keine ~400Ohm, aber ~120 Ohm.

    vy 73 de Karsten

  • So, danke für eure Hinweise.

    die OCF könnte ich sogar recht einfach umsetzen, ein 6:1 Balun liegt noch im Keller. Das wäre eine schöne Lösung für 80m und 40m.

    Für 20m bis 10m habe ich mich für die Antenne von DL2LTO entschieden. Ausführung mit Steckern zum "umschalten" zwischen den Bändern. Danke Michael. Das sieht nach einem guten Plan aus!

    Manchmal brauchts einfach einen Anstoß... :thumbup:

    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Stefan,

    meine Antenne für den Betrieb auf der Wiese: Verkürzter Spiehtmast, Einspeisung 7m hoch.

    Antenne ist G5RV mit 2 x 15,6m Litze. Oben bei 7m Höhe eingespeist. Die beiden Enden gehen

    schräg nach unten und enden in ca. 1...1,5m Höhe. Danach kommt die Abspannung.

    Eingespeist wird die Antenne über ca. 10m 240 Ohm Flachbandkabel. Aber 300 Ohm wireman

    mit 10mm Leiterabstand funktioniert auch.

    Zwischen meinem Koaxtuner und der Hühnerleiter befindet sich ein Übertrager 1:1 für undefinierte Impedanzen . siehe bei DG0SA, Wolfgang Wippermann. Es also wird mit diesem Übertrager vom unsymmetrischen Ausang des Tuners auf die Hühnerleiter symmetriert.

    Das funktioniert bei mir schon einige Jährchen. Als Tuner verwende ich nur handabgestimmte Tuner. Keine Automatiktuner - soviel Zeit muss sein.

    72 & 73

    de Jürgen, DF3OL

  • Hallo Jürgen,

    die G5RV wäre auch eine Möglichkeit. Allerdings wollte ich tendenziell eher eine Vertikal mit wenig bis gar keine Radials. Aber so in der Art ein Konzept für 40m und 80m wäre auch nicht schlecht. Für mich sind jetzt erst mal die oberen Bänder interessant in Aussicht vieler Sonnenflecken! :)

    Dennoch danke für die Vorstellung deiner Antenne.

    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Dazu kann ich Dir auch etwas aus meienr Antennenküche zeigen.

    Nach Skizze verwende ich diese Vertikal von 40...10m. In Ermangelung von Platz habe ich aus

    einer triple leg eine simple leg gemacht. Also Verikalantenne mit nur 1 Radial. Strahler und Radial

    sind bei mir 7,8m lang. Am Ausgang des Tuners und am Fußpunkt der Antenne befindet sich jeweils ein 1:1 Übertrager mit undefinierten Impedanzen. Dadurch kann ich die Antenne auf den o.g. Bändern auf Resonanz abstimmen. Seit 2014 verwende ich diese auch bei Contesten, wie am vergangenen Wochenende beim WPX CW.

    Vielleicht ist das ja etwas.

    72 & 73

    de Jürgen, DF3OL

    Ich vergaß noch zu erwähnen, dass bei Verwendung von3Radials es wieder eine triple leg ist.

    Die Radials möglichst schräg nach unten abspannen in ca. 45°. Lässt sich genauso gut abstimmen.

    Ich denke aber, dass die Abstrahlung besser ist.

  • Mit einem waagerecht gespannten elevated Radial ist das eine Up & Outer. Trippleleg macht eigentlich nur Sinn

    wenn man Monobandantennen für jedes Band baut. Da wird dan das System durch den Winkel der Radiale auf

    50 Ohm getrimmt. Alle Elemente haben dabei 1/4 Lambda x VK.

    Man kann natürlich auch mehr als 1 Radial nehmen und das Ding mit einem ATU im Fußpunkt abstimmen. Die

    7,50m Länge ist sicher noch ein guter Kompromiss für 40m und auf 10m noch nicht steilstrahlend.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Am Ausgang des Tuners und am Fußpunkt der Antenne befindet sich jeweils ein 1:1 Übertrager mit undefinierten Impedanzen.

    Den Balun für unbest. Impedanzen zwischen Paralleldrahtleitung und Strahler/ Radial verstehe ich nicht.

    Ich habe das vergleichbar als triple leg in Betrieb (siehe DK7ZB, CE0Y-Design) und den Balun nur unmittelbar an der unsymmetr. ATU.

    Der 703 passt das Gebilde hier von 160-6m an.

    (Keine 160/80m-Wirkungsgraddiskussion, bitte :D Nur in diesem Jahr stehen ca 70-Top-Band- & 120 80m-QSOs im Log, 10W, CW)

    72, Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-

    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo , das was der Jürgen aufgezeichnet hat , jedoch ohne den Übertrager , und dann an eine Z-Match , funktioniert von 40m bis 10m

    bei mir als portabel Antenne . Die Z-Match macht das möglich. Meine Parallel-Drahtleitung ist aber nur 2,5m , so dass je Schenkel

    etwa 10m an Draht verwendet werden.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Ich benutze eine vertikale EndFed-Antenne 40-10m. 40, 20 und 10m sind sowieso resonant und die Bänder
    18, 15, 12 und 6m passt der interne Tuner meines TRX an und das Ganze ohne Radials.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Tom, DM4EA

    auf der Webseite von DG0SA, Wolfgang Wippermann ist der 1:1 Balun für undefinierte Impedanzen sehr gut beschrieben.

    Die triple-leg und auch die sog. upper and outer sind ja Antennen mit unsymmetrischer Einspeisung. Für meine Situation als Mieter brauchte ich 1"erlaubte" Antenne, die ich möglichst auf vielen Bändern nutzen kann. Unsymmetrische Antennen kann ich über Hühnerleiter mit einem Tuner abstimmen, wie das ja einige machen. Die Abstrahlung funktioniert. Es entstehen aber Mantelwellen, wenn ich so eine Antenne betreibe. Diese können meiner Nachbarschaft das Leben etwas aus dem Rhytmus bringen, wenn ich cw mache. Darum setzte ich 2mal den Balun für undef. Impedanzen ein. Am unsymmetrischen Tuner ist das Signal am Balunausgang symmetrisch. Dieses symmetrische Signal wird weiter geleitet bis zum Balun am Fußpunkt der Antenne. Dort wird das symmetrische Signal wieder unsymmetrisch der Antenne zugeführt. Damit ist die Gefahr, dass Mantelwllen entstehen wesentlich geringer. Somit stimme ich meine Vertikalantenne von 10m bis 40m auf Resonanz ab, ohne mir einen extra symmetrischen Tuner

    herzustellen. Die Erwärmung der Übertrager ist bis 10m sehr gering.Bei Dauerton von 30min auf 28,1MHz werden die Übetrager nicht einmal handwarm. Meine kritischen Nachbarn grüßen mich auch immer noch.

    72 & 73

    de Jürgen, DF3OL

  • Eine Up- & Outer ist eine symmetrische Antenne mit einem vertikalen Strahler und einem elevated Radial

    mit der gleichen Länge, da ist absolut nichts unsymmetrisches dran. Wo dann zudem bei einer Antenne

    die mit HL gespeist wird Mantelwellen entstehen sollen erschliesst sich mir jetzt auch nicht so wirklich. Eine

    HL hat keinen "Mantel". Solche Mantelwellen könnten höchstens auf der Koaxstrecke zwischen ATU und TRX

    entstehen aber viele ATU´s haben schon 1:1 auf der TRX-Seite verbaut.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team