Was ist von diesert Antenne zu halten?

  • Hallo zusammen

    ein OM in der Nähe bat mich heute mit meinen RigExpert 230 Stick vorbei zu kommen, er hat eine neue Antenne installiert. Es ist die Diamond BB-6WS, aufgehängt hat er sie als Slooper, ca. 35 Grad. Ein Regenfallrohr ca. 12m und eine Balkonbrüstung ca. 2,5 qm, haben wir als Gegengewicht getestet. Hie nun mal die Bilder.

  • Das Bild mit Mantelwellensperre würde mich irgendwie stutzig machen, so ganz ohne Höhen und Tiefen... könnt auch ein Dummy sein... ist aber auch typisch für irgendwelche Zauberbalunantennen...

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • bleibt auch die Frage, an welcher Stelle die MWS eingefügt wurde

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Die MW direkt an der Antenne. Ja darum frage ich Euch ja, da das Bild der MW Sperre mich auch sehr stutzig gemacht hat.

  • Im Netz zu finden: im Anschlusskasten ist ein Übertrager- ich glaube 1:4, der mit einem Widerstand abgeschlossen ist An einem Anschlusspunkt des Widerstandes ist der Strahler angeschlossen. Nahezu perfekte Dummmy Loao.

    Vy 73 Klaus DD7GK

    DD7GK
    Baden-Baden

  • Also wir haben nachgeforscht, es ist ein Balun 1:6 mit 600 Ohm parallel Widerstand. Der OM wird die Antenne mal mit einer anderen, vorhandenen Antenne vergleichen.

  • Ein Draht von beliebiger Länge mit einem Tuner angepasst bringt im Grunde mehr und kostet nur einen Bruchteil.


    Hier eine Review über Aufbau und Verhalten dieser Art von Antennen, die mit einem Widerstand zwangsangepasst sind.

    https://g8jnj.webs.com/cometcha250b.htm


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • HAllo


    Dass eine Mantelwellensperre das Bild der Messung positiv beeinflussen kann, habe ich bei meinen Endfed (mit oder ohne 0,05 Lambda Gegengewicht) im NanoVNA auch schon gesehen - aber nicht so extrem.


    Wenn ich allerdings sehe, welchen Einfluss das Fallrohr hat, würde ich doch einfach mal versuchen nur das Fallrohr anzupassen. In aller Regel sind sie isoliert (Kunststoffrohr ins Erdreich). Für den Preis der Antenne hätte man vielleicht uach einen Tuner bekommen und dann den von Günter empfohlenen Draht oder eben etwas anderes ( Fallrohr mit Dachrinne) vermutlich effektiver arbeitend anpassen können......... Nur so ein Gedanke......


    Viele Grüße - Armin

  • Hallo,

    ich sehe es aufgrund der Recherche durch DC1BA so:

    Ein 1:6-Balun ergibt (ohne Berücksichtigung eventueller Verluste) 300 Ohm, mit dem angeschlossenen Widerstand von 600 Ohm ergibt sich ein SWR von 1:2 bereits ohne Anschluß irgendwelcher Antennendrähte, also Betrieb als Dummy. Vergleiche auch die aufwändigere T2FD, die das gleiche Prinzip, aber in verbesserter Form benutzt.

    Ergeben die angeschlossenen Drähte eine Impedanz von 600Ohm, dann ergibt die Parallelschaltung mit dem Widerstand SWR 1:1, die Leistung wird zu gleichen Teilen auf Widerstand und Antennendraht verteilt.

    Werden die Antennendrähte hochohmiger, steigt das SWR etwas an (maximal 1:2), aber die Leistung wird jetzt zunehmend auf dem Widerstand verbraten.

    Werden die Antennendrähte niederohmiger, übernehmen sie zwar prozentual mehr Leistung. Durch das dann erfolgende Absinken des Gesamtwiderstandes unter 300 Ohm kommt es aber zu einer zunehmenden Fehlanpassung, durch die die verfügbare Leistung an der Antenne absinkt, was letztlich ebenfalls zu reduzierter Abstrahlung führt. Beachten sollte man auch, daß infolge des relativ kurzen Strahlers die Abstrahlung (wie bei allen stark verkürzten Antennen) auf den unteren Bändern trotz gutem SWR stark zurückgeht.

    Insgesamt kann man sagen: Breitbandigkeit wird erreicht, indem ein frequenzunabhängiger Absorberwiderstand der Antenne parallelgeschaltet wird, wie beim normalen Schwingkreis, Bedämpfung. Als Gegenleistung wird ein beachtlicher Teil der Sendeenergie nicht abgestrahlt, sondern verheizt.

    Sicher kann man mit einer solchen Antenne senden, aber es kommen dann halt je nach Frequenz nur 50% oder deutlich weniger auf der eigentlichen Antenne an. Als Gegenleistung kann man mit dem internen Tuner über das Koaxkabel abstimmen, diese Zusatzverluste sollten bei moderaten Längen aufgrund des niedrigen SWR den Gesamtwirkungsgrad nicht mehr deutlich absenken.

    Wenn eine Mantelwellensperre die Anpassung ändert, bedeutet das im Prinzip, der Masseanschluß des Koaxkabels liegt HF-mäßig nicht auf Masse und somit wird die Antennenzuleitung ein strahlender Bestandteil der Antenne. Das bedeutet in der Praxis mehr Störungen bei Empfang und Senden (rx: Störnebel aus dem Haus. tx:Thema HF im Shak, USB hängt sich beim Senden auf, Nachbar wird gestört), da die Zuleitung in der Regel auch im Haus verläuft.

    73 Reiner

  • Man erkauft sich durch solche resistiv zwangsangepassten Antennen eine unkomplizierte Breitbandigkeit mit akzeptablem SWR auf Kosten des Wirkungsgrades. Seis drum, kann man meinen, die Hälfte der Sende Leistung im Widerstand zu verheizen verursacht - theoretisch - gerade mal eine halbe S-Stufe weniger bei der Gegenstation. Dennoch würde ich auf solche Konstrukte beim Senden verzichten.


    Bei professionellen Funkdiensten und beim Militär, dort wo Frequency Hopping verwendet wird, findet man derartige Antennen. Sie sind breitbandig, einfach und ohne Abstimmaufwand zu betreiben und erfordern keine tiefgehenden Kenntnisse beim Aufbau - grundlegendes Training reicht. Auf den Wirkungsgrad kommt es nicht an. Sendeleistung ist kein Thema und DX-Tauglichkeit ist nicht gefragt, der Schwerpunkt liegt auf Zuverlässigkeit für eine Punkt-zu-Punkt Kommunikation.


    Im Amateurfunk ist das anders. Hier will man an der Grasnarbe empfangen und seine Leistung optimal in die Luft bringen - aber bitte nicht in Form von Wärme.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • In irgend einem alten FA (suche ich jetzt nicht raus) hat sich ein Autor die Mühe gemacht, verschiedene kurze KW-Verticals für den Mobilbetrieb in Sachen Gesamtwirkungsgrad zu vergleichen.

    Kurze Strahler mit Ladespule / Dachlast und schlechten Gegengewichtseigenschaften gegen den aperiodischen Ansatz mit schlechten Gegengewichtseigenschaften.

    Und schau an: die Dummyloadantenne schneidet (im Vergleich!) nicht sonderlich schlechter ab, kann aber sogar den ATU wegsparen.

    -

    Bei kurzen Antennen ist die Antennenumgebung besonders wichtig viel wichtiger.

  • Dummy mit Draht dran geht halt immer, HI. Aber 2 x 6,5m Draht an einem ZM4 oder einem anderen

    ATU gehen auch besser als 2 x 3,5 m, HI. Irgendwie geht alles was strahlt. Ob ich damit DX erreiche ist

    vermutlich zumindest fraglich (wenn auch nicht für mich) aber es kostet auf jeden Fall Zeit.


    Die Amis experimentieren auch gerne mal mit Dipolen aus Kuchengabeln und so einem Zeugs, auch

    damit kann man funken ... ;);)

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Hallo die Rund,


    zur Vervollständigung praktikabler Antennen hier die meine: eine 5m Angelrute , ein 2x7,5m Dipol mit 2,5m Paralleldrahtleitung ,

    ein Schenkel des Dipols wird auf die Angelrute gewickelt , der andere auf der Erde ausgezogen / hingeworfen. Angeschlossen an

    eine Z-Match Marke Eigenbau mit 330pF Doppeldrehkos. Habe damit auf 40/30 und 20m gearbeitet . Die Z-Match ist dabei das

    beste Stück, Antenne zu kurz oder zu lang..... die Z-Match rückt das gerade. Jedenfalls so meine Erfahrung .



    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo zusammen, heute haben wir mit der Proxon mal ein kleines Stück aus dem Fiberglas herausgeschnitten, da wir nach den Schaltbildern, die im Internet kursieren, keinen Durchgang zwischen Antennen PL Buchse und dem Antennendraht messen konnten. Es ist zusätzlich ein kleiner Hochspannungkondensator, leider ohne Aufdruck, zwischen PL Buchse, heißes Ende, und dem Balun eingebaut, deshalb auch keine Messung zwischen Antenne und PL BUchse möglich.

    Gruß Günter

  • Diesen Kondensator halte ich eher für "Tarnung" als nutzbringend.

    Als die erste Variante dieser Zwangsanpassungen auf dem US-Amateurfunkmarkt erschien, waren diese mit Epoxyd vergossen. Die OMs haben sie deshalb unter ein Röntgengerät gepackt und Bilder gemacht. Aber der Hersteller hatte ein Stück einer bestücken Platine mit eingegossen, um das Reenginnering auf diesem Weg soweit wie möglich zu unterbinden. Diese Platine war nur mit ein paar Widerständen und Kondensatoren bestückt und lag "irgendwie" in dem Gehäuse, um dann mit eingegossen zu werden. Natürlich haben sich all jene, die diese Röntgenbilder gesehen haben, nachdenklich am Hinterkpf gekratzt und die Stirn in Dackelfalten gelegt. HF-technisch wirksam war diese Platine nicht, sie war nicht elektrisch mit der Schaltung verbunden...

    73 Andy

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  • Hallo die Runde,


    ich habe zu dem in Reihe liegenden Kondensator folgende Überlegung: Es handelt sich um einen Hochspannungskondensator , die Antenne ist mehr oder weniger gut

    geerdet, bei statischer Aufladung der Antenne fliesst diese gegen Erde ab und es kann nur ein Impuls in Richtung Gerät gehen auch bei schlechter Erdung. Bei schlechter

    Erdung und ohne den in Reihe liegenden Kondensator würde die ganze Ladung zum Gerät fliessen . Es kann auch sein , dass der Hersteller diese zu viel auf Lager hatte

    und die irgend wie mit verbaut werden mussten, an einer Stelle , wo sie nicht schaden konnten . Wäre eine Möglichkeit.....hi....


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Wir haben diese Antenne mal nachgebaut, mit 600 Ohm, 40 Watt ( 20 x 2 Watt 12K parallel ) und dem 1:6 Unun. Ergebnis ist daß es mit oder ohne Kondensator keinen Unterschied gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von DC1BA ()

  • Wie schon geschrieben, erscheint der dort sinnfrei, es sei denn, er soll Verwirrung stiften, was er ja offensichtlich auch geschafft hat 🙂


    @ Manfred: Der Kondensator wäre bei einem höheren Impuls vermutlich schnell "hinüber".
    Statische Aufladung wird üblicherweise über eine Breitbanddrossel abgeführt, die von der heißen Leitung zur Masse führt. Das erledigt aber schon der Transformator.

    Kurze Hochspannungsimpulse werden i.A. durch eine Glimmlampe oder einen gasgefüllten Überspannungsschutz parallel zu der genannten Drossel auf ein friedliches Maß begrenzt.

    Erst nach den genannten Bauteilen wäre ein Kondensator sinnvoll. Doch hier ist er m.E. ohne hf-technischen Nutzen.


    73 Andy

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