Wenn ein Kondesator verlustfrei wäre, würde nur die Spannungsüberschlagfestigkeit der Kondensatorplatten die Leistung begrenzen.
Leider sind aber Kondensatoren verlustbehaftete Bauteile, das bedeutet, die Phasenverschiebung zwischen U und I sind nicht 90, sondern etwas weniger. Diese Winkeldifferenz, der Verlustwinkel "delta" bestimmt wieviel Energie elektrisch oder elektromagnetisch verloren geht und in Wärme umgesetzt wird. Schuld daran ist hauptsächlich das Material des Dielektrikums und die von ihm verursachten Dielektrizitätsverluste. Zu den Dielektrizitätsverlusten addieren sich noch geringere Verluste durch den Isolationswiderstand, den Übergangswiderstand der Elektrodenkontaktierung, und den Leitungswiderstand der Elektroden. Der Verlustfaktor ist frequenzabhängig und die Verluste wärmen den Kondensator auf. Manche Keramik-Dielektrika, wie z.B. X7R, weisen auch noch eine starke nichtlineare Abhängigkeit der Kapazität von der Temperatur und von der Spannung auf, können also im Signalweg Intermodulation verursachen.
In den Datenblättern wird als Kenngröße für die Güte oft der äquivalente Serienwiderstand ESR (Equivalent Series Resistance) angegeben, er umfasst alle ohmschen Verluste eines Kondensators.
Um es kurz zu machen:
Damit die Spannungen im Kondesator nicht überschlägt und die Verlustwärme abeführt werden kann, können Kondensatoren zur Übertragung von größeren HF-Leistungen nicht beliebig klein sein. Welche Größe bzw. Bauform sie letztendlich aufweisen müssen, hängt von der Kapazität, vom ESR bei der Betriebsfrequenz und der Spannung bzw. der dadurch verursachten Verlustwärme ab.
Mehr dazu und wie man die Verluste aus den Daten berechnet hier: http://www.theta-j.com/pdf/ce/…le-Thermal_Resistance.pdf
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Günter