Der Diskussion enthehmen wir, dass die Errklärung der grundsätzlichen Funktion der BFO wohl nicht ausreichend war. Ich versuche mal, etwas Klarheit zu schaffen.
Beispiel: Gegenstation auf 7030,000 kHz
Der MA12 hat ein Quarzfilter, dessen Mittenfrequenz für jedes Gerät etwas anders ist, die Abweichung von der aufgedruckten Frequenz des Quarzes kann einige hundert Herz betragen. Ursache sind 1. die Schwankung der Quarzfrequenz innerhalb der spezifizierten Toleranz und 2. die Tatsache, dass die Filterfrequenz durch die Ableit-Kapazitäten etwas gezogen wird.
Empfangen wir jetzt ein Signal auf 7030,000, so wird entsprechend der Ablage der Mittenfreuenz des Filters eine VFO Frequez zugemischt, die das entstehende ZF Signal genau in die Filtermitte transportiert. Bis hierhin ist das alles noch auf der HF Ebene, d.h. es geht nur um ein HF/ZF Signal. Um dieses Signal hörbar zu machen, müssen wir jetzt mi dem RX BFO ein Signal zumischen. Die Frequenz dieses BFO Signals muss um den Betrag der gewünschten Tonhöhe des empfangenen Signals höher oder tiefer als die Mittenfrequenz liegen. Bei dem einfachen Konstrukt (Minimal Art) des MA12 sind wir aber in unserer Entscheidung nicht frei. Wir können den BFO Quarz nur nah unten ziehen. Für einen 600Hz Ton muss also der Quarz 600 Hz unterhalb der Filterfrequenz schwingen!!!
Die Gegenstation hat einen Transceiver, der ebenfalls in irgendeiner Art das in seine SEINE Filtermitte gemischte Signal hörbar macht, indem er das ZF Signal mit einem Signal 600Hz(oder welchen Ton auch immer er hören will) oberhalb oder unterhalb der Filterfrequenz mischt. Sein VFO steht bereits so eingestellt, dass er auf 7030,000 sendet.
Damit er unsere Antwort hört, müssen wir zwangsläufig so senden, dass wir bei ihm auf 7030,000 ankommen. Unser VFO steht nun aber auch schon so, dass er 7030,000 auf auf unsere, spezifische ZF mischt, da können wir nichts mehr ändern. Variabel ist nur der Sender BFO. Den müssen wir jetzt so einstellen, dass unsere (filterabängige) VFO Frequenz gemischt mit dem TX-BFO Signal genau wieder 7030 ergibt. Das ist dann der Fall, wenn die BFO Frequenz genau der Mittenfrequez des Filters entspricht.
Zusammenfassung:
Der RX-BFO MUSS um die gewünschte Tonhöhe versetzt UNTERHALB der Filterfrequenz schwingen. Bei einem so einfachen Konzept wie dem MA12 ist je nach Quarzen nicht jede beliebige Tonhöhe wählbar.
Der TX BFO MUSS etwa auf der Frequenz der Filtermitte schwingen. ACHTUNG: Bei diesem einfachen Konzept konnte keine vollständige Pufferung eingebaut werden. Das bedeutet: Wird der VFO unterschiedlich stark belastet, verändert er seine Frequenz. Die Höhe der Belastung des VFO beim Senden ist davon abhängig, wieviel Steuerleistung wir über P2 entnehmen.
Wird der Abgleich so vorgenommen, wie in der Baumappe beschrieben, können wir einen teil des Versatzes kompensieren: Wir empfangen ein Signal und antworten dann. Während der Antwort steht der VFO unter Last, das bedeutet, er ist bereits etwas geschiftet. Stelle ich jetzt den TX BFO ein, dass er auf der Gegenstation frequenzrichtig gehört wird (mit der Tonhöhe, die dem Offset der Gegenstation, also deren BFO Ablage entspricht) dann habe ich den Mitzieheffekt für die gewählte Einstellung von P2 einigermaßen kompensiert.
Der Rest ist eigentlich geschenkt. Jedesmal, wenn ich QRV bin, höre ich Stationen im QSO, die bis zu 300 Hz auseinander liegen obwohl diese Stationen deutlich mehr Bauteile benutzen, als unser Minimal Art Transceiver MA12. Das der MA12 wegen einer Frequenzablage nur noch als Bauteile-Reservoir für andere Projekte gut sein soll, wie hier im Forum zu lesen ist, leuchtet mir nicht ein.