Rotorplattform selbst bauen?

  • Hallo Zusammen,


    hat von euch schon jemand eine Rotorplattform selbst gebaut oder habt ihr eure alle gekauft?


    Will sowas eigentlich, sofern es Sinn macht, selbst bauen und wäre für Tipps dankbar. Soll eine Moxon tragen. Ca. 5-6kg.
    Der Mast, der aus dem Dach kommt hat 60mm und der Rotormast ist vom Rotor her auf max. 38mm beschränkt. Der Mast würde ca. 1m eingespannt werden, so dass 1m oberhalb vom "Dachmast" übrig bleibt.


    Hab bisher ein Lochblecht mit 230x120x2mm gefunden. Das würde ich im 90° Winkel biegen und dann evtl. Streben für die Versteifung einbauen. War so die Idee. Kostenpunkt keine 10 Euro pro Plattform.


    Was haltet Ihr davon?

    73 de Patrick

  • Hallo Patrick,
    meine Rotorblattform könnte man als Eigenbau bezeichnen.
    Um den Rotor zu entlasten habe ich ein Oberlager vorgesehen.
    Um dein Projekt beurteilen zu können,müsstet Du eine Skizze dazu anfertigen.
    Ich hätte bei Verwendung von 2mm starken Blech Bedenken, ob das ausreichend stabil wird.
    Im Anhang meine Plattform mit Oberlager.
    73 Wolfgang, DL8DWW

  • Hab jetzt bei eBay feuerverzinkte Winkeln mit und ohne Sicke 3mm stark gefunden. Die werde ich jetzt mal testen.

    73 de Patrick

  • Hallo Gemeinde !


    Anbei mal zwei Bilder von meinen Targesystemen.


    Das erste ist für die verwendung an Epoxyd Steckmast Rohren gedacht und soll einen 5 ele. Beam für 28 MHz tragen.
    Als Rahmen Material wurde verzinktes Winkeleisen verwendet. Als Plattform dient bei mir ALU Riffelblech von ca. 4 mm Dicke.
    An den Auflageflächen habe ich die Riffel weggeschliffen um eine plane Auflage zu erhalten.
    Die Lochbleche wurden mit Halbrundschrauben und gezahnten Muttern ( aus dem Torbau ) verschraubt.
    Die Halterungen um die Rohre besteht aus 8 mm Gewindestange, die mit einem Stück Gartenschlauch gegen eindrücken in das Epox Material überzogen sind.
    Als Oberlager dient ein alter Abspannring aus Kunststoff, was exakt zum Drehrohr passte und mit vier VA - Schrauben auf der ALU Platte geschraubt ist.


    Die zweite Halterung dient zur Montage an meinem Kamin.
    Der Kamin wird unten und oben mit dem Winkeleisen umreift und die Halterung wird mit Montagewikeln dan dieser Umreifung befestigt.
    Oberlager ist ein Gekauftes aus der Bucht.


    Alle Materialien lagen irgend wo in der Ecke herum, so das fast keine Kosten entstanden sind !


    Viel Spaß beim Nachbau von


    Bert SA2BRN -- SE2I

  • Hallo Patrick,
    den Rotor würde ich nach Möglichkeit in der Längsachse des Mastrohres anordnen.Dann könnte eventuell die Strebe entfallen.
    Bevor Du damit auf das Dach gehst, solltest Du vorher zu ebener Erde einen Belastungstest machen. Das Gewicht der Antenne sollte nicht das Problem sein,aber die Windlast sollte man nicht unterschätzen.
    Auf meiner Handskizze habe ich mal dargestellt, wie ich es eventuell bauen würde.Wegen der Oberlagerplatte kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dasss da wirklich ordentlich Material eingebaut werden muß.
    Ich hatte versucht die Verbindung zwischen Rotor-und Oberlagerplatte mit M12-Gewindestangen zu realisieren. Sah stabil aus, aber die Verdrehsteifigkeit war völlig unzureichend.
    So ist letztendlich das Rotordrehgestell entstanden. Wegen des Gewichtes hatte ich mich für Alu entschieden,mit den Schweißarbeiten wurde eine Firma beauftragt.


    73 & 55 Wolfgang, DL8DWW

  • Hallo Patrick .... hast du einen Dachboden ?
    Wenn ja, baue dir ein Koaxiales Drehsystem !
    Habe von den Teilen über 8 Stck. gebaut und sind heute noch zum großen Teil in Betrieb.
    Vorteil : Hohe ANT Last, Rotor ist unter Dach, Rotor trägt Null Gramm Last und es wird nur die Bremskraft vom Rotor benötigt !, Montagen können ganz einfach auf der Dachfläche vor genommen werden ....... und noch ein paar Kleinigkeiten.
    Nachteil : Kostet etwas ! 2 Stahlrohre ( 1 x 3 m 2 Zoll und 1 x 6 m 1,5 Zoll für volle Aufbauhöhe und ausreichender Dachboden Tiefe ), 5 Stck. Stellringe, ein Rollen Drucklager
    ( ca. 30,00 € ), ein wenig Handgeld für einen, der eine Drehmmaschine besitzt( hat fast jede Dorfschlosserei ).
    Durchführungs Pfanne und Abdichtung brauchst du ja ehe.
    So hatte ich den 5 ele. Beam einige Jahre auf dem Hausdach, bevor der 17 m Rohrmast Mast in den Garten kam.
    Habe hier in Nord Schweden noch ein ganzes System liegen, habe aber keinen ausreichenden Dachboden und die Dacheindeckung besteht aus Blech, was man nicht so gut abdichten kann.
    Wenn du mehr Informationen brauchst .... einfach eine PN oder hier schreiben.


    Auf keinen Fall dünnes Material verwenden und gutes Material mit etwas Sachverstand zusammen bauen, sonst kann es ganz schlimm in die Hose gehen !!!!!!


    vy 73 de Bert SA2BRN -- SE2I

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Hallo Bert,


    Kannst Du bitte mal beschreiben, wie Du in dem koaxialen Drehsystem Unterdach den Rotor mit dem Innenrohr verbindest und wie das Außenrohr dann abgestützt wird. Über Dach kommt wohl nur eine Messing- oder Kunststoffhülse zwischen die Rohre.
    Bitte Info oder auch per PN, aber das interessiert sicher Alle.
    Vielen Dank
    vy 73 de Gerd, dk4fp

  • Hallo Freunde !


    Anbei die Zeichnung des Koaxialem Drehsystem !


    Die Stellringe über dem 2 Zoll Rohr brauchen nicht weiter ausgedreht zu werden. Evtl. am Mast ein wenig das Zink vom Rohr ( im Bereich der Naht ) mit einer Flachfeile entsprechend entfernen. Der Ring darf ruhig mit einem Brett als Zwischenlage mit einem Hammer aufgeschlagen werden !
    Der Stellring mit den Ausdrehungen für das Lager und den Kunststoffring wird nach dem ausdrehen, mit dem Stellring für das 2 Zoll Rohr an vier Stellen mit ca. 1 cm langen Schweißnähten verschweißt ! Hier auf besonders gute Schweißung achten !!!! Nach dem verschweißen gut mit der Drahtbürste reinigen und mit Zinkspray oder ALU-Spray gut ein sprühen ! Da bei aber die ausgedrehten Flächen nicht besprühen, weil sonst das Lager nicht mehr passen könnte.
    Zum ausdrehen der Ausschnitte bitte das Kegelrollen Lager mit nehmen und so ausdrehen lassen, das das Lager stramm in die Ausdrehung passt.
    Der Kunststoff Ring dient nur das Drehrohr unten zu führen und darf gegenüber dem Drehrohr ruhig ein Zehntel Spiel haben. Ich habe 20 mm Dickes Teflon verwendet, da es gleichzeitig selbstschmierend / gleitend ist.
    Die Plattformen für den Rotor kann man auch aus Panzer Holz ( die ca. 19 mm Dick sind ) oder ( Stahlplatten / ALU Platten mit ausreichender Dicke ) herstellen.
    Die Schwinggummi´s ( beide Seiten mit Gewindebuchse ) sollten einen Durchmesser von mind. 40 mm mind. haben ! So werden Schwingungen vom ANT System und vom Rotor weitgehend´s unterdrückt.
    Der obere Stellring muss auch nicht ausgedreht werden, weil das 1,5 Zoll Drehrohr einen Außendurchmesser von ca. 49,8 mm hat und so ganz einfach drüber geht.
    Dieser Ring dient da zu, das das Drehrohr nicht weiter nach unten gehen kann und 2 mm Platz bis zum Rotor bietet. Da durch braucht der Rotor nur die Bremsmomente auf zu nehmen ! Diesen Stellring mit der eingeschraubten Madenschraube gut verschrauben ! Durch das Kegelrollen Lager werden die Kräfte in das Außen liegende Schutzrohr geleitet.
    Sollte das Drehrohr im Lager noch ein wenig Spiel haben, so einfach eine Plastik Flasche Dose in kurzen schmalen Streifen schneiden und zwischen Drehrohr und Lager zwischen fügen.
    Der Vorteil ist, das man beide Systeme unter Dach in passender Reihenfolge zusammen stecken kann, das Drehrohr noch ganz bis zum falschen Ende zurück schiebt und so die oberen ANT ( oben auf dem Dach stehend und Sicherheits- Vorschriften einhaltend ) befestigt werden kann. Steht das System dann mal Senkrecht, kann man mit dem oberen Stellring das weitere herunterrutschen des Drehrohr´s mit den ANT vermeiden, so das auch schon die Koax Kabel auf dem Drehrohr fixiert werden können !
    Ganz Wichtig ist es, sich die genaue Folge der Montage Teile zu merken, denn wenn die ANT montiert sind, kann man z.B. die Gummitülle nie mehr da hin bekommen, wo sie hin gehört ! Am besten auf dem Boden alle Teile mal so hin legen, wie die Reihenfolge ein zu halten ist. Fehler werden zu einem Unendlichem Arbeitsaufwand.
    Auch sollten diese Arbeiten nur mit wenigstens 2 Leuten erfolgen !
    Zum suchen der Passenden Stelle, wo die Durchführungspfanne hin soll, einfach ein paar Dachpfannen entfernen, das 2 Zoll Rohr durch die Dachpfanne führen und dann die genaue Stelle finden, wo die Pfanne passt und das 2 Zoll Rohr Senkrecht Montiert werden kann. Nun kommt der Dachträger zum Einsatz, der nur zur Montageerleichterung und zum vermeiden des abrutschen dient. Nach dem der Dachträger fest geschraubt ist, kann man die untere Halterung zum Rohr wieder lösen und das 2 Zoll Rohr so zur Seite legen, das das Drehrohr nun eingeschoben werden kann. Evtl. muss man auch schon mal bei beengten Platzverhältnissen das Drehrohr von Außen einfügen und dabei das 2 Zoll Rohr erst mal wieder kompl. von der Halterung gelöst werden. Da kann man sich vorher mit einem Filzschreiber die genaue Position auf dem ANT Träger anzeichnen !
    Ganz Wichtig sind die Winkeleisen, die die Biegekräfte in´s Gebälk ableiten. Da zu habe ich verz. Winkeleisen von 25 x 25 mm genommen. Am 2 Zollrohr wurden je zwei ca. 150 bis 200 mm lange Winkeleisen von ca. 50 x 50 mm ( aus Schrottbeständen und evtl. Bürsten und mit Spray versehen oder verzinken lasen ) die an den Enden 8,5 mm Löcher erhalten.
    Von hier aus geht es jeweils 4 mal in ca. 90 Grad Winkel Waagerecht in das Gebälk. Die Enden der Winkeleisen wurden einseitig zu Laschen geschnitten und passend zu der Balkenlage umgebogen. Hier dann mit 8 mm Schlosserschrauben verschraubt.
    Nicht die Mastkappe vergessen ! Auch ein abkleben mit gutem ISO Band ist möglich, sonst steht irgend wann Wasser auf dem Dachboden ;(
    Alle Metall Stellen direkt nach dem bearbeiten bitte mit geeignetem Spray überziehen, sonst hat man nach kurzer Zeit schon Roststellen.
    Ich verwende für Metall Verschraubungen immer VA Schrauben, Scheiben und Muttern.
    Sollten noch Fragen sein, einfach hier Posten, da mit alle was da von haben ! ;)
    Es ist wohl ein wenig Material und Arbeitsaufwand erforderlich, da für hat man aber ein sehr gutes Drehsystem, was sich viele Jahre lang Bewährt hat.


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN -- SE2I

  • Diese Unterdach Halter kann man ab und an mal ausgebaut bei einem Dachdecker bekommen zum Schrottpreis !!!! ;)
    vy 72 / 73 de Bert

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Jetzt wollte ich Bilder von meinen Plattformen, die fast fertig sind reinstellen, und war total überrascht, dass so viel gute neue Ideen hinzugefügt wurden.


    Das Oberlager kommt leider erst nächste Woche.


    Evtl. ändere ich das noch in eine andere Version ab und bau noch Verstrebungen rein.

  • Na Patrick ......


    sieht doch gar nicht so schlecht aus !
    Zwar sind die Bleche etwas dünn, wenn die ANT nicht zu schweer ist, wird es schon klappen !


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN -- SE2I

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Moin Patrick,

    ...und bau noch Verstrebungen rein.


    zumindest unten halte ich das für "sehr empfehlenswert". Wenn du das Standrohr mal testweise irgendwo fixierst, und das Drehrohr ein wenig herunterdrückst, wirst du feststellen, daß sich das Drehrohr in der oberen Halterung dann seitlich bewegt -> Nicht gut für das Oberlager (könnte klemmen).


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo die Runde,
    oft lohnt es sich auch, beim lokalen Energieversorgungsunternehmen anzufragen. Es werden immer noch Dachständer entfernt und die Energieversorgung auf Erdkabel umgestellt.
    Dabei fallen die Standrohre mit 3 oder 3,5 Zoll an sowie die Querstreben (beides verzinkt), an denen die Isolatoren hängen. Aus diesen Teilen, die man gegen ein Trinkgeld erhält , kann man sich auch die Plattformen sehr stabil erstellen (siehe Bild). Die Originalschrauben sind M16 bzw. M12, der U-Stahl der Querstrebe sowie die "Schelle" ca 10 mm, also eine "Konstruktion fürs Leben".
    Fragt einfach mal beim EVU nach, falls Bedarf besteht.


    vy 73 de Gerd, dk4fp