Endgespeiste Langdrahtantenne, Automatictuner und Mantelwellensperre ?

  • Lbr Mathias,


    Wenn ich deine Skizze der Erdungen von TX und Tuner betrachte, dann würde ich eines anders versuchen:


    Nur der Tuner wird an der Wasserleitung geerdet und hat im Kabel zum Sender eine Mantelwellensperre.


    Der Sender bekommt über das Netzgerät zunächst nur eine normale Schukoerdung.


    Es darf nicht passieren, daß das HF-Kabel zwischen Sender und Tuner quasi die Mantelwellensperre kurzschließt!


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Matthias,
    ich habe hier ähnliche Effekte. Meine Antenne kann sowohl als Dipol als auch als "Langdraht" geschaltet werden (weil der Dipol recht kurz ist). Sobald ich sie assymetrisch betreibe, muß ich die Leistung deutlich reduzieren, weil ich Metallrohre des Hauses als Gegengewicht habe. Dabei kann der Störeffekt an einer völlig anderen Stelle auftreten, nicht immer nur am Erdpunkt. Z.B. wirken die Eisen in den Deckenplatten des Hauses wie Halbwellendipole, die dann deutliche Spannungsmaxima an den Enden z.B. auf 20m haben können. Also eine komplizierte, von EInzelheiten abhängige Funktion.
    Ich erkläre es mir so: auch die Erdleitung ist Teil des Antennensystems, solange sie nicht wirklich in die Erde eingeleitet wird. Selbst ohne hohe Spannung auf diesen Leitern fließt ja immer noch der Antennenstrom.
    Erdschleifen zwischen Tunererde, TRX-Erde und Antennenerde können nach meinen Erfahrungen 2 Effekte haben: Störeinstrahlung beim Senden und teilweise deutlicher Anstieg des LOKAL-qrm beim Empfang. Also lieber eine Mantelwellensperre zuviel.
    Zum Abstimmproblem auf 21MHz. Muckert mein SG239 auch immer lange rum, obwohl er Bänder mit noch ungünstigeren Antennenlängen schnell abstimmt.
    Ein hartes Problem hatte ich auf 24 MHz: Der Tuner stimmte nicht ab (nur 1:4...1:5), egal mit welcher Leistung, obwohl mit Handsteuerung fast exakt 1:1 einstellbar war. Ursache: Mein DX-70 regelte bei höchstens 1:1,5 SWR drastisch die Leistung zurück (auch bei kleiner Leistung, konstruktiv bedingt), und der SG239 kam mit den bei der Abstimmung auftretenden Leistungssprüngen nicht klar. Abhilfe brachte ein Verschieben der Ansprechschwelle der Rückregelung im DX-70, seitdem geht es problemlos.
    Auf höheren Bändern haben Automatiktuner, vor allem der unteren Preisklasse, offensichtlich manchmal auch Abstimmprobleme, weil die Abstufung dann relativ grob wird. So erreicht der SG239 mit Sicherheit nur 1:2, wenn auch der Durchschnitt der Bänder bei 1:1,3 liegen dürfte
    73 Reiner

  • Hallo Mathias,
    dann melde ich mich auch mal. Dein Foto entspricht meinem QTH, das ich seit 2004 habe. Ich wohne 1. Etage, habe SG-239 Tuner seitdem im Freien auf dem Balkon , ca. 6 m über Grund. Vom Tuner geht ein Cul-Draht in einen der Bäume hinter dem Haus, Entfernung der Bäume ca. 15m hinter dem Haus. Mit Zwille geht eine Kartoffel mit Cul 0,2mm in den Baumwipfel (ca. 18m über Grund) und fällt im Baum mit dem Draht zu Boden. Ich hebe dann die Kartoffel auf und häng das Ende des Drahtes in ca. 2 m um einen Ast (Isolatoren spar ich mir seit 2004). Diese Konstruktion ist unsichtbar, hält je nach Sturm und Vogelflug (große Vögel stärker als Draht, leben alle noch, also keine Angst ihr Tierschützer). Ich kann damit sogar noch gut auf 160m CW machen und 80 und höher sowieso. Gesamtdrahtlänge ca. 27-30m. Ach so, Gegengewicht ist das Regenfallrohr, das geht dicht am Balkon hoch zur Dachrinne (alles aus Kupfer und miteinander verbunden, senkrecht ca. 14m und oben die Regenrinne ca. 30m), hab ich auch schon ohne Draht im Baum als Antenne getestet, ging auch , na ja, relativ gut. Soo, das sogenannte Gegengewicht hilft sehr bei SWR und auch bei Abstrahlung, bzw. Empfang (als Gegengewicht besser , als als Strahler, Draht im baum weniger man made noise). Signale signifikant lauter mit Gegengewicht. Sooo, manchmal, wenn ich nicht auf 160m funken will, also lediglich die Bänder 80m bis 10m, schieße ich einen Draht mit 10-er Mutter in die Baumkrone und lass die Mutter mit dem Draht dran dort oben baumeln, die Mutter verheddert sich ehh im Geäst. Das geht dann besser auf den höheren Bändern, da der Antennendraht nicht im Baum neben dem Hauptstamm zu Boden herunter hängt, dondern oben in der Krone in einer Höhe von ca. 18 m endet (dank der Zwille und meinem Augenmaß). Ach so, noch ein Tipp, ich hab noch ne große Luftspule 30Wdgen. 13cm Durchmesser. Diese benutze ich, wenn ich ausschließlich auf 160m und 80m funken will, die wirkt nach dem Prinzip der Gelsenkirchener Mobilantennenanpassung, das heißt, ich verlängere den dünnen Draht auf lamda Viertel und zwar ohne große Verluste, wie z.B. die Verluste, die die Spulen im Tuner erzeugen. der Tuner zeigt zwar immer SWR 1:1 aber die Verluste der Spulen im Tuner sind gewaltig, so dass eine Luftspule direkt hinter dem tuner auf dem Brett auf dem Balkon wahre Wunder wirkt. Ich habe mal auf qrz.com ein Foto von der Luftspule reingestellt. So, das waren noch Tipps, die ich im Laufe der letzten 30 Jahre mit unsichtbaren Antennen machen konnte. Ich habe heute mal ein wenig auf 40-30-20-17m getestet (immer nur CQ gerufen, na ja, wenn einer zurückkam natürlich auch QSO gemacht) und das bei den "Reverse Beacon Network", da hab ich u.a. mit 10 watt heute Mittag auch auf 20m USA erreicht. Auch konnte ich an den dB Angaben sehen, wie laut ich wo in Europa oder Übersee ankomme. In Contesten teste ich diese Antennenkonstruktion gerne für DX. Ich habe als Geräte HB-1B und Argonaut V. Sooo Mathias, viel Erfolg beim Testen,
    73
    Winfried

  • Hallo mal wieder,


    Das "einfalten" des Drahtes verändert wunderbar das zu ereichenden SWR. Bekomme nun von 80 bis 17m SWR von nahezu 1:1 hin. Aber 15m hat sich nicht viel geändert. Da im Datenblatt steht, dass die min. Eingangleistung des SG231 3 Watt betragen sollte habe ich das mal beobachtet und siehe da, bei schlechtem SWR, also vor Anpassung beträgt die Leistung aus dem Flex-1500 nur 2.5 Watt. Der Tuner "klackt" auch nur einmal und "rattert" nicht. Die Idee mit Luftspule für 160 m werde ich mal ausprobieren probieren.


    Ich habe den Kontakt zum Balkongerüst zur Zeit mit 2 riesigen Edelstahlschlauchklemmen realisiert von denen ein Kupferlitze wie für die Antenne vewendet zum Masseanschluss des Tuners geht.
    Gibt es da evtl bessere Lösungen ohne ein Loch zu Bohren?
    Das Gerüst besteht aus verzinkten Vierkant-Stahlträgern mit ca.18cm Durchmesser.


    Gruss
    Mathias


    P.S. : Habe in PSK31 innerhalb von Europa mit 5 Watt keine Probleme, UA0, TF waren aber die am weitesten entfernten und gearbeiteten Stationen. Habe in JT65 zumindest die USA hören können :)

  • Hallo nochmal,
    es hat sich bei Tests mit Dummyload bestätigt, das die Leistung auf 15m anders war wie auf allen anderen Bändern, knapp 4W statt >5 Watt.
    Eine Datenbankanpassung durch Klaus DK7XL vom FLEX-Support war die Lösung.
    Nun tuned der Tuner :) ...
    Die Tipps zum Thema Geländer, Enstörung und Mantelwellensperren haben sehr geholfen. Eigentlich kann ich nun alles arbeiten mit 5 Watt was ich auch höre :)
    Vielen Dank nochmals und ein schönes Wochenende.
    Gruss
    Mathias
    HB9DOU