Taste für einen Anfänger

  • Hallo Mary,

    jupp, ich gege Dir vollkommen recht. Ich bin gerade dabei mich dem Thema intensiv zu nähern. Für mich ist klar: Übung ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch viel mehr Übung. :)

    Und ich habe Deinen Thread sehr bewußt verfolgt. Das ist ein Ansprorn für jeden, auch für mich, sich mit CW intensiv auseinander zu setzen. Ich kann Dir persönlich nur alles erdenklich Gute wünschen, dass Du mit CW Erfolg hast, die "Würmer" zu besänftigen!

    Danke und 73 de Bernd

    73 de Bernd, DC3QI

  • Ich schlage Dir vor, Dir cwcom einmal anzusehen. Das ist Morden übers Internet. Duch schließt Deine Handtatse oder Wabbler an die serielle Schnittstelle (oder USB-Adapter) des PCs an und kannst dann losmorsen. Du findest fast immer QSO-Partner aus aller Welt vom Anfänger bis zum Armee-Nachrichten-Veteranen. Das Programm übersetzt (nebenbei) auch Deine Eingaben in Klartext, Du siehst also sofort, ob Dein Gemorse lesbar ist. Damit hast Du eine unmittelbare Kontrolle über Deine Gebequalität.
    Da macht viel Spaß. Ich bin recht oft dort, vielleicht treffen wir uns dort einmal?


    Alexander, ich kann Dir nur zustimmen: CWCOM ist einmalig!
    Wenn man nur üben will, d.h. sein Geben kontrollieren, braucht man sich nur nicht auf einem Kanal einloggen.
    Wenn man einen Partner sucht, ist egal wie schnell der gibt, man liest eben im eigenen Tempo mit.

    hzl Gerd, DF9iV

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  • aus meiner Sicht macht es noch heute absolut Sinn mit der Handtaste CW zu lernen.
    Unser Gehirn ist so konstruiert, dass es über viele Kanäle lernen kann. Mit der "Klopftatse" benütze ich
    meine hochkomplexe Motorik um einen Rhythmus zu erlernen. Aus der Tanzstunde oder aus dem Turnen
    ist uns doch allen bekannt, daß eine erlernte Bewegung viel besser und dauerhafter sitzt, als alles Lernen
    über das Auge oder über das Gehör. Andes ausgedrückt - mag etwas esoterisch klingen - aber wenn ich
    die Zeichen von Hand "klopfe" dann werde ich zum Morsecode, bin Morsecode, und betreibe ihn nicht nur.
    Man fängt automatisch damit an bei der Arbeit, im Auto etc. den Rhythmus sich vorzusprechen oder auf den Tisch ein paar Zeichen mit den Fingern zu klopfen.
    Anders ausgedrückt - der Takt, der Rhythmus geht einem in Fleisch und Blut über.
    Obwohl ich heute aus Geschwindigkeitsgründen nur noch selten die Handtaste benütze, bin ich mir absolut sicher, dass das Üben mit der Klopftaste kein Umweg sondern
    eine Erleichterung beim Lernen der Morsetelegrafie ist.
    Egal wie - Telegrafie ist und bleibt eine faszinierende Sache.... ;)


    73, Uli

    DL8SBX

  • 73, Uli

    Uli, ich bin sehr froh über Deinen Beitrag!
    Ich fühlte mich bisher als ´Rufer in der Wüste`, wenn ich mich in Deinem Sinne irgendwo äußerte.

    Ich selbst habe mit Klopfen angefangen - damals leider noch ohne Computerkontrolle.
    (Man beachte: OHNE vorher nur zu Hören; das Hören lief parallel auf dem Band.)
    Und bin bis Tempo 180 BpM gekommen....!
    Auch Merksätze oder Bilderstützen vergißt man!

    Wer viel über die Verarbeitung im Gehirn liest und auch über die Lernwege nachdenkt, d.h. was davor passiert, kommt bald darauf, daß Deine oben gemachten Aussagen stimmen.
    Leider plappern viele OM nach, was in Morsebüchern steht bzw. ALLE immer wieder behaupten.
    (Natürlich mußte man früher zuerst das Hören üben, denn eine Gebekontrolle über den PC gab es ja nicht!)
    Mit Geben lernt man aber besser und schneller (Gedächtnisspeicher!) als nur über das Hören!

    hzl Gerd, DF9iV

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    Edited 3 times, last by DF9iV (January 15, 2012 at 7:44 PM).

  • Bernd,

    meine Frage war, in welcher cqDL Ausgabe der im Eingangspost erwähnte Beitrag von DL1SDZ zu finden ist.

    Natürlich sollte man die Handtaste nicht einfach "überspringen", und bei knapp über 20.- für eine Junkers ist ja nichts kaputt. Sowas gehört auf jeden Stationstisch! Aber die Hauptinvestition würde ich auf die spätere Anschaffung des Paddles konzentrieren.

    73 de Wolfgang

  • Hallo Bernd, DC3QJ,

    wenn du vorwiegend in QRP QRV sein willst, dann ist der neben den diversen
    digitalen Betriebsarten am meisten effektive und immer noch persönlichste
    Mode CW.

    Wenn du also auf CW deinen Schwerpunkt legen willst, dann kann ich dir aus meiner
    eigenen Erfahrung als CW operator (bald 43 Jahre on the air) nur das sagen, was Daniel,
    DM3DA, bereits hier gepostet hat:

    Möglichst sofort/baldmöglichst auf elektronischen keyer umsteigen. Je früher, desto besser.

    Squeeze Paddle und Iambic Mode B Technik. Die ist als Elektronik heutzutage in den meisten
    kommerziellen TRXen bereits integriert.

    Mit Handtasten kannst du Tempi bis vielleicht 80 oder 90 BPM noch hinbekommen, wenn du
    gut und vor allem jung bist.

    Aber die Belastung des Handgelenks ist dann schon signifikant. Das damit einhergehende
    Problem des "glass arm" (siehe web) ist seit ca. 100 Jahren bekannt und führte zur Erfindung
    der sog. "bugs", also halb-automatischer Tasten, bei denen die Punkte über ein fibrierendes
    Punkt-Paddle erzeugt wurden und das bereits einigen Stress vom Operator nahm (Stichwort
    "Vibroplex Bug").

    Also, ganz im Ernst: gleich anfangen mit el. keyer und Squeeze-Paddles, dann brauchst du
    den Umgang damit nur 1x lernen und musst nicht bei Erreichen einer sicheren Gebe- und
    Hör-Geschwindigkeit von 80...90 BPM notwendigerweise (s.o.) völlig neu anfangen mit der
    Gebe-Technik nach dann nötigem Umstieg auf el-keyer.

    Man kann übrigens mit el-keyer und Squeeze-Paddles auch Geschwindigkeiten von weniger als
    60 BPM sehr gut und genau geben.

    Man kann in den CW-Bereichen der KW-Bänder gute, mäßige und schlechte CW-"Handschriften"
    hören. Die "guten" Handschriften zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht lesbar sind, auch bei
    höheren Tempi (deutlich größer 120 BPM).
    Das sind sie in der Regel deshalb, weil der "gute Geber" die erforderlichen (Zeit-) Abstände einhält
    für die Trennung von Buchstaben (kurze Abstände zwischen Buchstaben) und Wörtern (längere
    Abstände zwischen Wörtern).

    Darauf ist extrem zu achten beim Erlernen des Gebens mit el-key, nämlich auf die Einhaltung der
    entsprechenden Abstände, weil das Geben mit el-key relativ einfach "von der Hand" geht und
    die Neigung besteht, Zeichen- und Wortabstände zu "verschmieren", was die Lesbarkeit des
    Signals deutlich (!) reduziert.

    Auch mit el-keyer und Squeeze-Paddle-Technik ist die Ausprägung des CW-Signals relativ persönlich
    und spiegelt die Sorgfalt des CW-OPs wider, es seinem QSO-Partner möglichst leicht zu machen, die
    gesendeten CW-Zeichen auch aufnehmen zu können. Eben durch Einfügen entsprechender Pausen
    zwischen Buchstaben und zwischen Wörtern, wie oben beschrieben.

    Wenn ich einen derart agierenden CW-QSO-Partner als Gegenstation habe, dann kann ich fast beliebig
    lange mit ihm QSO fahren, solange es der Inhalt der Konversation hergibt. Das macht dann richtig
    Spass und Dank el-keyer und Squeeze-Mechanik habe ich dann auch bei den üblichen, flotteren Tempi
    keinerlei Ermüdungserscheinungen in meinen Handgelenken.

    73, Klaus, DK3QN

    http://www.dk3qn.com

    CW forever!

  • Hallo Gerd, DF9IV,

    ich denke, das (c) bezieht sich nicht auf seinen Werbetext, den du gepostet hast,
    sondern vielmehr auf seine "Erfindung".

    Jedenfalls unterstreicht das das von mir bereits erwähnte Ziel, die Zeichen- bzw.
    Wortabstände sehr ernst zu nehmen und entsprechend zu kontrollieren.

    Was man möglicherweise mit seinem "Angebot" üben kann. Allerdings habe ich dazu
    keine persönliche Erfahrung mit den von ihm angebotenen Komponenten.

    73, Klaus, DK3QN

    http://www.dk3qn.com

    CW forever!

  • Hallo,

    wie von einigen Vorschreibern richtig hingewiesen, hat die Hand ein "eigenes" Gedächtnis. So kontrolliert (verkürzt dargestellt) z.B. bei Musikern nicht mehr das Gehirn die Fingerbewegung, sondern durch Training wird der Vorgang direkt vor Ort gesteuert.

    So ist der Einwand, von Anfang an geben zu lernen, nicht unberechtigt. Mein Einwand bezug sich auf die Handtaste. Diese erfordert einen anderen Bewegungsablauf als mit einem Wabbler o.ä. Eingeübte Bewegungsabläufe lassen sich nicht übertragen und die Hand muss neu konditioniert werden. Wenn man spätersowieso auf die elektronische Taste umsteigt, was von niemandem bestritten wurde, ...

    72 de Hajo

  • Hajo,

    ich kann das nachvollziehen, was Du sagst.

    Aus dem Gefühl heraus habe ich mich beim Umstellen auf die elektronische Taste (damals) dafür entschieden, mit der linken Hand die ETM zu bedienen.
    Das hatte auch den Vorteil, daß ich mit rechts schreiben konnte.

    Ich konnte dann mit der rechten Hand wie gewohnt weiter die Junker bedienen.
    Hat den Vorteil, daß ich bei ganz langsamen Geben (very slow speed!) immer noch auf die Junker umsteigen kann.

    Achso, ich bin Rechtshänder. Muß allerdings sagen, daß mir die Umstellung auf Links keine großen Probleme gemacht hat, im Gegenteil ich wurde Links für allgemeine Handlungen etwas geschickter.
    (Man sollte sowieso seine linke und rechte Hirnhälfte benutzen, hi.)

    Als großer "Spinner", sprich Liebhaber von Morsecode, habe ich zeitweise die Wörter in Sätzen abwechselnd links (ETM) und rechts (Junker) gegeben - das klappt, es hat niemand bemerkt, zumindest nicht kritisiert.

    hzl 73 de Gerd, DF9iV

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Gerd,

    der Hinweis für Rechtshänder mit der linken Hand zu geben ist für Bernd vielleicht auch wertvoll. Ich habe deswegen von Anfang an mit Links gegeben. Auf die Idee in Stereo zu geben, bin ich allerdings noch nicht gekommen. 8o

    72 de Hajo

  • Aus dem Gefühl heraus habe ich mich beim Umstellen auf die elektronische Taste (damals) dafür entschieden, mit der linken Hand die ETM zu bedienen.

    So habe ich auf anraten eines erfahrenen Funkfreundes als Rechtshänder ebenfalls getan.

    Das hatte auch den Vorteil, daß ich mit rechts schreiben konnte.

    Genau. Und, vielleicht für später nicht ganz unwichtig: Wenn ich mit Links die Motorik für die EL-Bug trainiert habe, so kann ich mit der rechten Hand eine echte (also mechanische) BUG bedienen ohne dabei mit Links in Konflikt zu geraten.

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Lege keinen Wert auf diejenigen, die dich nicht zu schätzen wissen."

  • Nachtrag zu meinem Einwurf weiter oben:

    Wenn sich jemand für die Zusamenhänge zwischen Bewegung, Gehirn, Muskeln etc. interessiert, dem sei das Buch "Das wohltemperierte Gehirn" von Robert Jourdain empfohlen. Dort insbesondere das Kapitel "...zur Aufführung...". Dort werden die Interaktionen zwischen einem spielen Musiker und seinem Gehirn beschrieben. Dieses Gebiet ist noch nicht ganz erforscht. (Tiefergehende gemeinverständliche Lektüre findet ihr in meinem Blog unter Reviews.) Der Rest des Buches ist einfach zu lesen, aber spannend bis zur letzten Seite, obwohl es nicht um Amateurfunk geht :thumbup:

    72 de Hajo

  • So habe ich auf anraten eines erfahrenen Funkfreundes als Rechtshänder ebenfalls getan.

    Genau. Und, vielleicht für später nicht ganz unwichtig: Wenn ich mit Links die Motorik für die EL-Bug trainiert habe, so kann ich mit der rechten Hand eine echte (also mechanische) BUG bedienen ohne dabei mit Links in Konflikt zu geraten.


    Was machst du in der Zeit mit dem Fuß ?? oder mit den Füßen, du hast ja schließlich 2 davon? :thumbup:

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Was machst du in der Zeit mit dem Fuß ?? oder mit den Füßen, du hast ja schließlich 2 davon?

    Gute Frage! Der rechte steuert bei Bedarf die Fuß-PTT-Taste für 2m. Der linke sorgt für eine stabile Situation des Stuhles. :thumbup:

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Lege keinen Wert auf diejenigen, die dich nicht zu schätzen wissen."

  • Hallo Zusammen,

    so, nachdem ich nun nach ein paar Tagen dienstlicher Abwesenheit wieder die Gelegenheit habe, diesen Thread in *Ruhe* zulesen, ein paar kleine Kommentare.;-)

    @Klaus, DK3QN: Danke für die ausführliche Erklärung "Warum und wieso ein Squeeze paddle..." Auch wenn ich nun bald auch eine Junker besitze, finde ich Deine Argumentation mehr als einleuchtend! Ergo werde ich sie mit eigenen Gedanken (auch) umsetzen...

    @ Gerd (DF9IV), Hajo (DL1SDZ), Michael (DF2OK): Das ist eine richtig gute Idee!! Den squeezer gleich mit *links* zu bedienen, von Anfang an!!
    Interessant für mich ist dabei, dass ich auf ähnliche Lösungen, als Rechtshänder, für einigeThemen schon vor Jahren selbst gekommen bin, z.B. für das Löten! Ich denke, wir sollten viel mehr üben etwas mit links zu machen, als bis dato üblich; für die Linkshänder natürlich mit rechts...

    Aber nun stehe ich vor dem nächsten Problem!! Welchen "squeezer, wabbler..." soll ich denn nun nehmen???
    Natürlich bin ich bei Hajo, dass ich bei meinem Temprament einen (sehr) schweren keyer benutzen sollte, aber welchen???

    Da wäre ich Euch für ein paar Tipps sehr dankbar...

    73 de Bernd, DC3QI

    PS: Und ganz klar: Selbstbau und QRP ist das Ziel!!

    73 de Bernd, DC3QI

  • PS: Und ganz klar: Selbstbau und QRP ist das Ziel!!


    Hallo Bernd,

    eine Squezetaste kannst Du leicht selber bauen, im Report war mal die Bulldogtaste beschrieben. Wie schwer Du die Grundplatte machst sei Dir überlassen. Wenn es ganz ohne Mechanik auskommen soll bietet sich die kapazitive Elektronik von QRPproject an. Auch da ist man völlig frei in der Gestalltung. Meine Taste dieser Art hat zwei 20C Stücke als Kontakte, die lassen sich gut löten und sehen gut aus. Es muß also keine Feinmechanik sein die die meisten von uns nicht herstellen können. Ansonsten selber gekauft ist Bencher eine gute Wahl. Ein Massenprodukt, schwer, präzise und bezahlbar. Tasten aus dem vollen gefräst (Bengali) sind schöner aber für mich nicht bezahlbar.

    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.