Spice Simulation einer Aktivantenne

  • Hallo liebe Funkfreunde,


    ich habe eine Frage an die Simulationsexperten im Umfeld von Spice bzw. LTSpice.


    Bin gerade dabei die zweite Version einer Aktiven Empfangsantenne nach dem Artikel in der CQ-DL 1997, Heft 02/1997 Seite 103 und Heft 03/1997 Seite 201 aufzubauen.
    In diesem Zusammenhang möchte ich gern Teile der Schaltung mit der Software LTSpice simulieren. Soweit so gut.
    Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich keinen vernünftigen Lösungsansatz habe, für diese (oder eine andere) Aktivantenne die Signalquelle, sprich die E-Feld- bzw. H-Feld-Antenne sinnvoll als Modell zu simulieren.
    Natürlich ist die E-Feld-Antenne (Antennenstab, ca. 1m lang) und die H-Feld-Antenne (Loop im annähenden Kurzschlussbetrieb -> Breitbandig, ca. 1m Durchmesser) physikalisch völlig unterschiedlich und bedarf unterschiedlicher Modelle.


    Um aber nicht eine "Wunschsimaulation" zu erstellen, sondern (zumindest annähernd) eine etwas realistische, würde ich mich über Tips möglicher Vorgehensweisen sehr freuen.


    Einige Eindrücke u.a. von der ersten Version sind unter http://www.df0sa.de/cms/front_content.php?idcat=130 zu sehen.


    Viele 73!
    Matthias

  • Hallo Matthias


    wie sieht die Loop aus: Koax Loop a la aktiver MagLoop von QRP-AG oder eine einfache Draht Loop?


    Ich habe beide mit LTSpice simuliert. Bist Du am Prinzip oder auch an den Details (Simulations Files interessiert)?


    73 de Andreas

  • Hallo Andreas,


    erstmal vielen Dank für deine Antwort.


    Die Antenne ist eine kombinierte, breitbandige Aktiv-Empfangsantenne, die sowohl zwei um 90 Grad versetzte H-Feld-Loops, als auch einen E-Feld-Eingang hat. Die Bauanleitung wurde in der CQ-DL im Heft 2 und 3 1997 veröffentlicht. Aus diesen Gründen kann ich die Schaltung hier nicht öffentlich bereitstellen (Ich kann sie dir aber persönlich per Mail senden). Deshalb an dieser Stelle einige doch notwendige technische Erläuterungen:


    • Es ist eine breitbandige Empfangsantenne (also keine abgestimmten Loops o-ä.)
    • Über Relais können zwei um 90Grad versetzt angeordnete Loops umgeschaltet werden.
    • Jede Loop besteht aus einer Windung (Kupferrohr ca.10mm Durchmesser, Loopdurchmesser ca. 800mm)
    • Jede Loop hat einen Breitbandübertrager mit einem Impedanzverhältniss von ca. 1:4.
      Der eingang der Übertragers ist mit der Loop verbunden. Der Ausgang des Übertragers geht auf den Verstärkereingang.
      Die Loops sind dadurch galvanisch vom Verstärker getrennt.
    • Der Verstärker ist ein vollständig symmertrisch aufgebauter dreistufiger Verstärker
      (Impedanzwandler, Trennstufe, Verstärkerstufe) mit bipolaren Transistoren und niedriger Eingangsimpedanz.
    • Die Signale des Verstärkerausgangs werden über einen Transformator wieder in
      unsymmetrische Signale mit 50 Ohm umgewandelt.
    • Spannungsversorgung erfolgt über das Koaxkabel (ca. 22 bis 26V, Stromaufnahme ca. 160 mA)
    • Als Besonderheut kann mann die Loops auch als E-Feld-Antenne verwenden.
      Dafür ist ein seperates Eingangsteil mit einem Sperrschicht-FET vorhanden,
      welches über einen Ausgangstransformator mit Relais auf den Verstärker geschaltet werden kann.
    • Als eigentliche E-Feld-Antenne wird dabei die Metallkonstruktion der Loops verwendet.


    Das ganze Teil habe ich auch bereits einmal aufgebaut und unter "Zimmerbedingungen" betrieben. Es funktioniert auch soweit.
    Ich wollte jetzt einen zweiten Aufbau durchführen, in dem die Erfahrungen des ersten Versuchs (Leiterplattengröße, Wärmeentwicklung usw.) eingehen.
    Zu diesem Zweck habe ich die Schaltung im das LTSpice erstellt und kann diese auch Simulieren. Nun ist es nur so, dass ich auch halbwegs vernünftige Modelle der Signalquellen (sprich der Antennen) benötige. Damit steht und fällt die sinnvolle Simulation des Ganzen.


    An dieser Stelle fehlen mir die notwendigen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Umgang mit einer Simulation. Von daher bin ich sowohl an den Grundlagen, als auch an praktischen Beispielen interessiert.


    Viele Grüße
    Matthias

  • Jetzt werden wir aber päpstlicher als der Papst.
    Der Artikel über die Aktivantenne mag in sein Gesamtheit urheberrechtlich geschützt sein, aber ein Schaltbildauszug mit Quellenangabe bestimmt nicht (Zitatrecht).
    Man kann eine Schaltung zwar patentieren lassen sofern es sich um eine patentierbare Erfindung handelt, aber kein Schaltbild. Es ist kein "Werk der Literatur, Wissenschaft oder Kunst", nur diese sind als geistiges Eigentum geschützt.


    Ein Schaltplan kann urheberrechtlich geschützt sein, aber das betrifft allenfalls die grafische Umsetzung der Zeichnung, nicht aberbdie technische Realisierung der Schaltung an sich.
    aus: http://www.drkoenig.de/kanzlei/publik/aufs41.htm
    Der durch eine individuelle und schöpferische Darstellung gewonnene Schutz erstreckt sich jedoch nicht auf den technischen Inhalt, also die Schaltungsidee bzw. das Schaltungsprinzip und natürlich auch nicht auf die fertige elektronische Schaltung selbst. Die fertige Schaltung - vergleichbar mit dem Maschinenprogramm - ist als Realisierung des Schaltplans überhaupt kein schützbares Werk des Urheberrechts, sondern eben nur die anerkanntermaßen freie Ausführung des Schaltplans (inwieweit hier ein patentrechtlicher Schutz möglich ist, spielt in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle).


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

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  • Hallo Matthias


    ich glaube, ich habe das Wesentliche verstanden und füge 3 Anhänge an meine Antwort an:


    Der erste beschreibt die Schaltung. Die beiden linken, etwas undurchsichtigen Quellen B1 und V3,
    enthalten die Abhängigkeit der in die Loop induzierten Spannung V der Quelle B1 in Abhängigkeit des elektrischen
    Feldes. Die Laplace Transformation V(H) laplace(...) berücksichtigt den lineraren Anstieg der induzierten Spannung
    mit der Frequenz.


    Der zweite Anhang beschreibt die Schaltung für LTSpice und der dritte Anhang den Transistor BF199, der in der Basisschaltung
    und dem gewählten Emitterstrom eine Eingangsimpedanz von ca. 2 Ohm besitzt.


    Ab ca. lambda/10 des Loop-Umfangs weden die elektrischen Loop-Parameter zunehmend frequenzabhängig, sodass die
    Simulation zunehmend von der Wirklichkeit abweicht. Dies tritt bei deinem Loop oberhalb von ca. 15 MHz ein.


    Die Simulationsfiles für die elektrische Antenne schicke ich Dir nächste Woche.


    Viel Erfolg bei der Simulation
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deine Ausarbeitungen. Du hast dir da viel Arbeit gemacht!


    Ich bin mir jetzt noch nicht sicher, an welcher Stelle ich die Ersatzschaltung für die Loop in meine Simulation integrieren muss.
    Deshalb habe ich dir mal meine bestehenden Simulationen beigelegt. Die Datei "AktivAntenne_01.asc" ist dabei die Simulation für die H-Feld-Antenne mit dem Verstärker. Die Datei "AktivAntenne_02.asc" stellt das Eingangsteil für die E-Feld-Antenne dar.


    Die in den Schaltungen vorhandenen Übertrager sind mir für die Simulation auch nicht 100%ig klar. Es sind Breitbandübertrager der Firma Minicircuits (1:1 und am Verstärkerausgang ein 4:1 Übertrager). Kann man die einfach mit einem Koppelfaktor von 1 und jeweils 50 (bzw. 200 beim 4:1) Ohm simulieren?


    Vielen Dank nochmals und viele 73!
    Matthias

  • Hallo Matthias


    Danke für die Schaltung - sie ist schon recht aufwendig.
    Ich habe die von Dir verwendete normale Spannungsquelle
    in AktivAntenne_01.asc durch die MagLoop Quelle ersetzt
    (magloop_source.asc und magloop_source.asy) und in
    AktivAntenne_01_m1.asc eingesetzt. Zudem wurde der
    Eingangstrafo durch einen 1:4 Trafo ersetzt und das
    Eingangsnetzwerk weg gelassen, da es bei ca. 40 MHz zu
    einer starken Resonanz führt.
    Elektrische Feldamplitude und Loop Parameter können in
    AktivAntenne_01_m1.asc editiert werden.


    Der Kopplungsfaktor (K l1 l2 x) von Transformatoren ist
    ein Mass dafür, wie gut der Magnetfluss Primär- und
    Sekundärwicklungen durchdringt, x=1 ist ideal. Er ist vom
    Uebertragungsfaktor unabhängig. Um den Einfluss nicht
    idealer Kopplung zu testen, variiere ich in Simulationen
    immer X (X <1 ).
    Die von den Trafos transformierten Impedanzen werden in Spice
    berücksichtigt.


    73 de Andreas

  • Hallo Andreas,


    leider ist im Zip-Archiv nichts drin.
    Vielleicht kannst du es nochmal bereitstellen.


    73
    Matthias

  • So wie ich DB1NV einschätze, würde er die Schaltung heute nicht mehr unbedingt mit diskreten Bauteilen aufbauen. Dank DSL gibt es mittlerweile eine große Anzahl günstige Current Feedback OpaAmps mit hervorragenden Daten, die gerade in einer Anwendung als Differenzverstärker bessere Symmetrieeingenschaften aufweisen als Einzeltransistoren. Angeregt durch die Diskussion "Guter Vorverstärker gesucht" in diesem Forum halte ich es für sehr reizvoll, eine kombinierte Variante mit einer niederohmigung Eingangsstufe in Basisschaltung und einem Dual Breitband OpAmp aufzubauen.


    Inspiriert durch den Artikel von WB9JPS Performance Evaluation of Wideband Opamps erscheint mir der TI (Burr Brown) Doppel-OpAmp OPA2674 ganz gut geeignet, zumal er günstig in der Bucht zu finden ist. Er ist stabil und kann niederohmige Lasten verzerrungsarm treiben. Wie bei Transimpedanz Verstärkern üblich hält sich die Bandbreite bei 120 MHz wird nur wenig von der Verstärkung beeinflusst.


    Die Eingangsschaltung und viel Theorie und Simulationen über Loop Antennen fand ich auf der hervorragenden Seite von LZ1AQ "Wideband Active Small Magnetic Loop Antenna". Die Beschaltung der Differenzstufe stammt aud dem Datenblatt des OPA 2674. Mit LTSpice habe ich leider noch keine Erfahrung, aber sobald ich etwas Zeit finde, werde ich die kurzerhand zusammengestellte Schaltung (hängt an) einmal aufbauen.


    73, Günter



    OPA2674 Spice model

  • Hallo Günter


    der OPA2674 wäre gut für den Leistungsverstärker. Wo kann man ihn kaufen?
    Leider habe ich nichts über Kompressionspunkt oder IP3-Werte gefunden. und
    das Spice Modell ist laut TI für die Evaluation von Nichtlinearitäten nicht so geeignet.


    Eine weitere Möglichkeit als Verstärker wären MMICS, die einfach zu beschalten sind
    und mit IP3 grösser als 30dbm im Handel sind.


    Die Untersuchungen von LZ1AQ sind interessant. Insbesondere der Eingang ohne
    Uebertrager hat es mir angetan, da ein Eingangsübertrager vermutlich Schwierigkeiten
    macht, die grosse rein induktive Ausgangsimpedanz des Magnetloops an einen kleinen rein
    ohmschen Widerstand zu übertragen. Der Ausgang ist auch pfiffig, da mit einem gut
    abgeschirmten Ethernetkabel ein differentielles Signal und die Speisung separat übertragen
    werden.


    73 de Andreas

  • Hallo Andreas,


    das charmante an diesen neuen Current Feedback OpAmps gegenüber einem MMIC ist, dass sie die Eigenschaften eines OpAmps mit guten HF Eingeschaften verbinden. Als hochlineare Leitungstreiber für DSL Modems oder A/D Wandler entwickelt, sind sie durch die Massenfertigung günstig und können Milliwatts an schwierigen Lastverhältnissen treiben, ohne große Verzerrungen zu verursachen. MMICs sind halt doch mehr oder weniger auf 50 Ohm hingezüchtete HF Transistoren, die wenig Flexibilität liefern, dafür aber bis in den GHz Bereich problemlos und stabil einsetzbar sind.


    Gerade bei einem Verstärker für eine Magnetloop bieten diese Breitband-Current Feedback Amps. eine gute Möglichkeit einen vollsymmetrischen Aufbau, bei geringem Rauschen und guter Linearität zu realisieren. Durch den symmetrischen Aufbau sind die Verzerrungen 2. Ordnung signifikant niedrig. Auf jeden Fall erscheinen sie mir in diesem speziellen Fall besser geeignet, als ein Transistorgrab aus schwingfreudigen Gigahertz Transistoren, denen man mit reichlich Ferritperlen erst das Eigenleben austreiben muss und die wohl auch keine besseren Ergebnisse bringen. Ein Vergleich der Simulation des diskreten Transistor Verstärkers für die aktive Loop, wie in dem CQDL 'Artikel von 1997 und meiner Version mit OPAMp wäre daher sehr interessant.


    Noch einen ganzen Tick besser als der OPA2674 scheint nach den Messungen von W9JPS der LMH6703 von National zu sein. Der LT1253 von Linear Technology ist ebenfalls ein Current Feedback Amp, sein Model ist LTSpice drin, aber er kommt mit seinen Leistungsdaten lange nicht an die beiden Vorgenannten ran.


    Die Verwendung von Twisted Pair Ethernet Kabel als Zuleitung macht Sinn. Es ist billig, gut und ich hole mir durch diese "Hühnerleiter" keine E-Feld Gleichtakt Einstrahlungen auf der Leitung herein, die ich durch die Loop mühselig zu vermeiden trachtete. Außerdem kann ich die freien Aderpaare für die Stromversorgung nutzen, ohne eine Speiseweiche verwenden zu müssen.


    Zur Verfügbarkeit:
    Der LMH 6703 ist bei Future Electronics und bei Digikey ab Lager in Einzelstück erhältlich. Er kostet unter 2 Euro. Den OPA2674 gibt es immer mal wieder in der Bucht, ansonsten auch z.B. hier bei Digikey oder bei RS-online.


    73, Günter


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Matthias


    ich schicke Dir im Anhang die Simulationsfiles für die E-Feld Antenne (Monopol) samt FET Verstärker: Monopole.asc, Monopole.asy sowie AktivAntenne_02_m1.asc.


    Die Antennekapazität eines 1m langen und 1cm dicken Stabes beträgt näherungsweise 5 pf. Die von Dir verwendeten Schutzdioden dagegen weisen eine Kapazität von ca. 100 pf auf.
    Da bleibt von der Antennenspannung am Eingang des FET nicht mehr viel übrig.... Die BAT62 mit ca. 0.5 pf wäre da viel besser geeignet.


    Um die kritische Eingangskapazität Cs klein zu halten, würde ich eine separate Stabantenne einsetzen.


    73 de Andreas

  • Am besten gar keine Dioden als Surge Protection, sondern besser einen Gasableiter oder ein Silicon ESD Protector mit niedriger Kapazität. So wie zum Beispiel hier bei der Clifton Labs Z1501. (pdf Manual Seite 34ff). Zusammen mit einem simplen Relais, das - wenn keine Betriebsspannung an der Aktivantenne anliegt - den Eingang gegen Masse kurzschließt.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo Andreas, Hallo Günter,


    vielen Dank für die prompte und ausführliche Hilfe.


    Bitte nicht böse sein, wenn ich nicht immer kurzfristig reagiere, aber ich möchte eure Hilfestellungen auch inhaltlich verstehen. Da ich in manchen Bereichen (Simulation) nur wenige tiefegehende Kenntnisse besitze (genauer gesagt gar keine), muss ich hier immer noch "Grundlagenforschung" betreiben.
    Ich freue auf jeden Fall sehr über eure Hilfen!!!


    Zu einem Punkt, den Andreas angesprochen hat:
    Du schreibst, dass die Schutzdioden eine Kapazität von ca. 100pF haben. Da mir auch bewusst ist, dass die Eingangskapazität des E-Feld-Schaltungsteils möglichst sehr gering sein soll, habe ich mir das Datenblatt der Diode BAS40 angeschaut und dort eine Kapazität "Cd" von 5pF gefunden. Da ja in der BAS40-4 zwei Dioden in Reihe geschaltet sind, ging ich von einer Gesamtkapazität von etwa 2,5pF auf.
    Wo liegt hier mein Denkfehler?


    Zu dem Punkt mit der symmetrischen, verdrillten Signalleitung (Ethernetkabel) lieber Günter:
    Das klingt natürlich verlockend. Ich habe aber keine Kenntnisse, ob das bei einer Länge von vielleicht 15m Zuleitung nicht zu Einstrahlungen von anderen Signalquellen (Störsignale, Rundfunksender etc.) führt. Gibt es da Erfahrungen?


    Viele 73!
    Matthias

  • Ich habe aber keine Kenntnisse, ob das bei einer Länge von vielleicht 15m Zuleitung nicht zu Einstrahlungen von anderen Signalquellen (Störsignale, Rundfunksender etc.) führt. Gibt es da Erfahrungen?


    gerade bei längeren Zuleitungen macht die Verwednung von symmetrischen Leitungen Sinn. Das ist in der Netzwerktechnik gang und Gäbe und hat dort die früher üblichen Koaxialkabel ganz verdrängt. Die Benutzung von Netzwerkkabeln als Zuleitung für aktive Anntennen wurde schon von Roy Lewallen und Chavdar Levkov LZ1AQ erfolgreich praktiziert. Schnelle Netzwerke sind ja auch nichts anderes, als symmetische HF-Leitungen mit definiertem Wellenwiderstand.


    Man nimmt einfach CAT5 oder CAT6 Ethernetkabel, wie es für die Netzwerkinstallation verwendet wird. In diesem Kabel sind verdrillte Leitungs-paare (twisted pair), mit einem Wellenwiderstand von ca 110 Ohm/Paar. Es handelt sich also um eine symmetrische Speiseleitung wie eine Miniatur-Hühnerleiter. Sie ist weitaus resistenter gegenüber gleichtakt Einstrahlung von Störungen, wie ein Koaxialkabel. Und Längen von 50m sind ohne Schwierigkeiten mit geringer Dämpfung zu überwinden. Vor dem Koax-Empfängereingang einfach auch wieder einen Strombalun wie am Ausgang der Aktivantenne anordnen. Die Fehlanpassung zwischen der Leitung und den 50 Ohm ist unkritisch und hat nahezu keine Auswirkungen. Man kann aber auch je zwei Aderpaare parallel schalten und hat dann fast genau 50 Ohm. Angeblich soll der Man-Made Noise Pegel um bis zu 20 dB geringer sein, als mit langen unsymmetrischen Koaxkabeln und Masseschleifen. Außerdem hat man noch Adern für die Stromversorgung und braucht keine Speiseweiche (Bild).


    Siehe hier:
    http://sivantoledotech.wordpre…ovs-active-wideband-loop/
    http://www.siemon.com/us/stand…f_Screens_and_Shields.asp


    73, Günter

  • Hallo Matthias


    Lass Dir nur Zeit!


    Ich sehe keinen Denkfehler, aber Ich vermute ein Missverstänis. Die in Deinem Schaltschema eingezeichneten Dioden 1N5818 haben einzeln je 100 pF. Zwei von ihnen in Serie weisen
    demnach zusammen 50 pf auf. Da aber am Eingang je 2 Paare wechselstrommässig parallelgeschaltet sind, ergibt sich für die totale Kapazität von 100 pF.


    Auf die BAS40-4 übertragen erhält man analog total 5 pF, gleich gross wie die Antennenkapazität,
    sodass eine Verminderung der Spannug am Gate von mehr als 2 resultiert.


    73 de Andreas

  • Hallo,


    darf man Euch als Mitleser und -Stauner sagen, dass Ihr hier eine unheimlich spannende und kompetente Diskussion führt !
    Ich bin sehr angetan und lerne wie verrückt !
    Weiter so :thumbup:


    73, eric1

  • Hallo Andreas,


    nach einiger Zeit habe ich wieder eine neue Frage zum Thema.


    Ich möchte neben der bereits besprochenen Schaltung der Aktivantenne auch ein neues Konzept mit OVs in der Ausgangsstufe testen. Zu diesem Zweck bin ich gerade dabei, mich mit einer Schaltung ähnlich der von LZ1AQ zu befassen. Zumindest was das Eingangsteil angeht.
    Nun habe ich eine Simulation mit dem Transistor BFR96 durchgeführt und blicke noch nicht so richtig durch, warum der Frequenzgang im unteren Bereich so stark abfällt. Zum Testen habe ich mal die entsprechenden Dateien beigefügt.


    Es geht mir bei der Untersuchung nicht mal hauptsächlich darum, dass es jetzt schon für die magnetische Loop passt, sondern zunächst um mein prinzipielles Verständniss der Simulation und der Punkte, die ich bis jetzt nicht berücksichtigt, bzw. wo ich einen grundsätzlich falschen Ansatz habe.


    PS:
    Habe die andere Schaltung übrigens nochmal aufgebaut und möchte sie letztendlich mit der des neuen Konzeptes vergleichen. Weiterhin möchte ich auch verschiedene Loops vergleichen (unterschiedliche mechanische Abmessungen, Materialien usw.). Deshalb tüftle ich derzeit an einer Möglichkeit, verschiedene Loops zu Testzwecken schnell und unproblematisch mit den jeweiligen Verstärkerschaltungen zu verbinden (steckbar?).
    Deshalb mache ich als Ausgleich zu diesen praktischen "Arbeiten" gern noch etwas Simulation.


    Viele 73!
    Matthias