Hallo Kollegen,
nachdem über die DL7SAL Magnetic Loop so viel gutes geredet wird, aber kaum irgendwelche Erfahrungen greifbar sind, habe ich mich an einen Aufbau gewagt.
Verwendet wurde ein 170 mm breites Kupferblech, 1mm Stärke, 2000mm lang. Der Durchmesser der Loop ist 500mm, damit ergibt sich für den überlappenden Kondensatorteil eine Länge von rund 430mm. Das Kupferblech wurde an den Seiten mit einem Gummiprofil versehen. 10mm Gleitfüsse mit 2mm Dicke verhindern im Bereich des Kondensators einen Kurzschluss. Abgestimmt wird aktuell mit 2 Klemmen als Provisorium. Die Einkoppelung in die Loop geschieht induktiv über eine geschirmte Koaxkabelschleife. Ein Bild zeigt den Aufbau.
Ergebnisse:
Die Loop ist damit knapp vom 20m bis zum 10m Band in Resonanz zu bringen. Offensichtlich ist die Loop sehr niederohmig. Die Größe der Einkoppelschleife muss fast so groß wie die Loop selbst gewählt werden, um im gesamten Bereich ein VSWR von 1,X zu erhalten. Ein Bild zeigt eine VSWR Messung mit auf das 20m Band abgestimmter Loop.
Auffällig ist die, im Vergleich zu anderen Magnetantennen, gering Schärfe des VSWR Minimums. Dies deutet auf eine geringe Güte hin.
Eine Messung der Güte mit der +- 3dB Methode mittels loser Einkoppelung eines Messsignals brachte folgende Ergebnisse:
f0 = 17,1 MHz, Bandbreite 3 MHz, damit eine Güte von etwa 6, Loop offen, nicht mit 50 Ohm abgeschlossen
f0 = 21,1 MHz, Bandbreite 7,8 MHz, damit eine Güte von 3, Loop abgeschlossen mit 50 Ohm, also Betriebsgüte
Es wurde ein Test QSO gefahren in PSK31 auf 20m mit ES7NY (1400 km) am 14.07. gegen 22:00 UTC, 10 W TX Leistung, 9m über Grund, vertikale Loop.
Zusammengefasst bin ich doch sehr enttäuscht über die Performance. Ich hätte mit dem verwendeten Material eine Magnetantenne hoher Güte erwartet.
Ergeben hat sich eine breitbandige Magnetantenne mit sehr geringer Güte, die daher auch nicht die üblichen Vorzüge wie starke Preselektion liefert. Bei meinem Störungsumfeld ein wichtiger Punkt.
Erklärungsversuche für die geringe Güte? ...very welcome. Am Kupfer kann es nicht liegen. Evtl. ist der breite Aufbau der Loop (Skineffekt) mit der verteilten, nicht konzentrierten Kapazität eher hinderlich.
Ich denke diesen Weg werde ich nicht weiterverfolgen. Da nutzt auch keine theoretische Minnimierung der Loopübergangswiderstände wie immer wieder dargestellt.
73 Michael, DG5MK