Pegel Reflexdämpfung

  • Hallo Gemeinde

    Habe Messungen der Reflexdämpfung an einem Tiefpaß durchgeführt. Die Kurvenform enstpricht recht genau der vorherigen Simulation. Was nicht stimmen kann, ist der Pegel der Reflexkurve, der wird mit rund -10,5 dB zu niedrig geschrieben - siehe Foto im Anhang. Vielleicht handelt es sich um ein Verständnisproblem meinerseits:
    Wenn ich es richtig sehe, ist die Voraussetzung für die Reflexdämpfungsmessung, daß zunächst im Wobbelmodus "devsonde1" kalibriert wird. Danach auf SWR schalten, den Reflexmeßkopf anschließen, mit offenem- oder kurzgeschlossenem Brückenausgang eine zweite Kalibrierung vornehmen und deren Ergebnis in einer zweiten Sondendatei (bei mir heist sie "devsonde1reflex") abspeichern. Wenn ich nach der Messung von SWV auf Wobbeln umschalte erscheint die Kurve, wie im Bild ersichtlich, zu niedrig. Was mache ich falsch?
    Was mir auch aufgefallen ist, entgegen allen Beschreibungen wird bei mir im Home-Verzeichnis wohl der Ordner hfm9 erzeugt, nicht aber ein Ordner Kurven. Habe die Software schon mehrmals neu installiert, es ist immer das Gleiche. Arbeite mit der V4.08 unter XP.

  • Hallo Hagen,

    Der Reflexionsmesskopf wird an den HF-Ausgang des NWT angeschlossen, der Ausgang des Reflexionsmesskopfes bleibt dabei offen (Totalrefexion). Der Messausgang wird mit dem Tastkopf 1 des NWT verbunden. Nun wird durch Zwischenschaltung eines Dämpfungsgliedes von 40 dB und 0 dB Tastkopf 1 kalibriert. Um beim abspeichern die alte Kalibrierung nicht zu überschreiben erhält der TK eine neue Bezeichnung, z.B. „Refektometer-TK1“.

    Soweit hast Du ja auch schon alles richtig gemacht, aber Du hast vergessen, den zweiten Tastkopf ebenfalls mit dem Reflexionsmesskopf zu kalibreiren.

    Dazu wird der Tastkopf 2 mit dem Messausgang des Reflexionsmesskopfes verbunden. Die Kalibrierung erfolgt ebenfalls durch Zwischenschaltung eines Dämpfungsgliedes von 40 dB und 0 dB. Beim abspeichern wird auch hier eine neue Bezeichnung für den Tastkopf vergeben z.B. „Reflektometer-TK2“.
    Durch die neu- Kalibrierung der beiden TK wird die Einfügedämpfung des Reflexionsmesskopfes herausgerechnet, so dass beim wobbeln die tatsächlichen Werte der Reflexionsdämpfung und der Durchlassdämpfung angezeigt werden.

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    Rainer

  • Hallo Rainer

    Danke für die schnelle Antwort.
    Mein NWT hat nur einen Tastkopf. Zum Verständnis meine genaue Vorgehensweise:
    1. Kalibrieren der devsonde1 in Stellung Wobbeln, wie bekannt mit Dämpfung 40 und 0dB
    2. Reflexmeßkopf mit dem NWT-Ausgang verbinden, dessen Ausgang bleibt offen,
    3. über 40dB Dämpfungsglied Meßausgang des Reflexmeßkopfes mit NWT Eingang verbinden,
    4. In Stellung SWV / Kalibrieren Kanal1 / wird die Linie bei SWV1,0 geschrieben
    5. Speichern der Werte in der Meßsondendatei z.B. "reflexsonde1"

    Wenn ich jetzt in Stellung SWV das Filter wobbele, wird die Kurve, so wie im oberen Foto zu sehen, geschrieben, soweit ist es wohl OK.
    Schalte ich jetzt auf Stellung Wobbeln, erscheint die untere Kurve mit etwas über 10dB Dämpfung
    Was mache ich falsch, vermutlich steckt irgendwo ein Denkfehler meinerseits.

  • Hallo Hagen,

    bei Deinem ersten Bild war ich von zwei Tastköpfen ausgegangen. Damit kann man beim abgleichen gleichzeitig die Reflexionsdämpfung und die Durchlasskurve darstellen, was den Abgleich sehr erleichtert.
    Mit einem Tastkopf geht das nur in zwei Schritten.
    Wie Sven schon geschrieben hat, beträgt die Koppeldämpfung des Reflexionsmesskopfes ca. 10 dB im gesammten Frequenzbereich. In der Betriebsart SWV wird dieser Wert durch die Software berücksichtigt. Deshalb ist hier nur eine Kalibrierung bei offenem Reflexionsmesskopf, also bei Totalreflexion, erforderlich. Die Daten wird in die Standart-Datei des 1. Tastkopfes mit abgespeichert.
    Will man genaue Werte der Reflexionsdämpfung habenl, muss man in der Betriebsart Wobbeln, wie von mir für den 2.Tastkopf beschrieben, den 1. Tastkopf mit dazwischengeschaltetem Reflexionsmesskopf neu kalibrieren. Da die Kalibrierdaten durch die Dämpfung des Reflexionsmesskopfes um ca.10dB verschoben sind, muss der Tastkopf beim Abspeichern eine neue Bezeichnung bekommen.
    Du hast jetz im Verzeichnis "hfm9" zwei Messsondendateien für den ersten Tastkopf, "defsonde1" und "reflexsonde1".

    Um jetzt die Durchlasskurve und die Reflexionsdämpfung in der Betriebsart Wobbeln darzustellen sind zwei Messungen erforderlich.

    1. Mit der Messsondendatei "defsonde1" wird die Durchlasskurve des Filters aufgenommen und über die Funktion "Kurve speichern" abgespeichert.
    2. Zwischen den HF-Ausgang und dem Filter wird der Reflexionsmesskopf geschaltet, der Messausgang mit dem NWT-Eingang verbunden und das Filter mit 50 Ohm abgeschlossen.
    3. über den Wobbelmanager öffnest Du die unter Pkt.1 aufgenommene Durchlasskurve, aktivierst sie und blendest sie ein. Sie wird jetzt im Display dargestellt.
    4. In der Betriebsart Wobbeln gehst Du auf "Auswahl Messonde 1" und rufst die Messsondendatei "reflexsonde1" auf.
    5. Wenn Du jetzt wobbelst erhälst Du, neben der bereits abgebildeten Durchlaskurve, Die Messkurve der Reflexionsdämpfung.

    Viel Spass meim Messen
    Rainer

  • Danke Ihr Beiden, endlich ist der Groschen gefallen:
    Reflexsonde nicht unter SWR, sondern unter Wobbeln kalibrieren.
    Habe schon lange keine Reflexmessungen mehr angestellt und irgendwie ist es mir entfallen.

    Vielen herzlichen Dank und noch ein schönes Rest-Wochenende :)

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    Hagen