Eisansatz an Abspannleinen und Antennendraht - Nun liegt fast alles auf dem Boden !

  • Hallo Gemeinde !


    Heute war es dann so weit ....... der Eisansatz um die Abspannleinen und Antennendrähte hat sich auf gute 6cm Durchmesser angehäuft.
    Dabei ist dann nun die 160m lange LW bis auf den Boden gekommen, der Vertikale Dipol wure von der TV-Hühnerleiter auch in reichlicher schieflage gebracht. Ein Radialdraht mit Abspannleine für den Mast an der 20m GP hat den Befestigungspfosten aus dem Eis Boden herraus gezogen.
    Konnte heute keine Bilder mehr machen und auch die Leinen und Drähte nicht mehr frei schlagen. Bei mir ist es ab 15 Uhr Stock Dunkel.
    Auf den Bildern könnt ihr den Eisansatz bei dem Vertikalen Dipol und der LW erkennen. Die Aufnahmen sind aber schon eine Woche alt und der Durchmesser des Ansatzes hat sich nun auf gute 6cm vergrößert !!!!
    Hoffe, das die Reuse durch ihre Symetrie keinen Schaden nehmen wird !!!!?? Versuche Morgen dort auch mal so viel Eis wie mölich zu entfernen.
    Wobei ich aber das Problem sehe, fals das Eis sich nicht Symetrisch entfernen läßt, die ANT eher Schaden nehmen würde !??
    Wie seht ihr die Problematik ???
    Auf dem zweiten Bild erkennt man gut den Kristalienen Aufbau des umgebenden Eismantel.


    Nette Wintergrüße von


    Bert SA2BRN -- SE2I -- DK7QB qrz.com/db/sa2brn

  • Und bei uns im Süden war es heute 15 Grad plus.
    Vielleicht einen Schukkostecker am Ende anklemmen und dann anständig Saft reinblasen, damit es warm wird -HI HI. Aber trotzdem schöne Aufnahme. Die Natur bietet immer wieder schöne Bilder. Viel Erfolg beim Neuaufbau. 73 de Hans - DL3MBE

  • Moin Bert,

    der Eisansatz um die Abspannleinen und Antennendrähte hat sich auf gute 6cm Durchmesser angehäuft.


    wow, dann kleben da so einige Kilo Eis dran... Wäre es vielleicht eine Idee, (vor Winterbegin) die Drähte und Leinen irgendwie so zu "imprägnieren" (durch einen öligen Lappen ziehen, Teflonspray, ... -> auf "Materialverträglichkeit" achten), daß dort die kondensierenden Wassertröpfchen "nicht so gut haften können"? Eine solche Aktion wäre natürlich aufwendig, aber immer noch besser, als im Frühjahr alles reparieren zu müssen. Vielleicht kannst du ja ein paar verschieden imprägnierte "Testdrähte" aufhängen, um die Brauchbarkeit dieser verrückten? Idee unter Realbedingungen zu erproben;)


    Ich habe jedenfalls die Glasplatte meines Solarmoduls mit (recht dickflüssigem) Öl eingeschmiert, und bilde mir nun ein, daß der darauf gefallende Schnee tagsüber schneller/früher abrutscht, als ohne die "Beschichtung". Ok, ich hätte nur eine Hälfte einschmieren sollen, damit ich meinen Verdacht (meine Einbildung?) bestätigen/widerlegen könnte... Aber das (aufgrund der Aussentemperaturen mittlerweile sehr zähflüssig gewordene) Zeugs auf einer Hälfte wieder zu entfernen, ist auch eine eklige Aktion. Mal sehen, vielleicht wird einer der nächsten Tage ein wenig wärmer...

    73 de Roland / DK1RM

    Einmal editiert, zuletzt von DK1RM ()

  • Lbr Bert,


    derart schwerer Eisansatz ist bei mir hier in Niederbayern natürlich nicht üblich. Aber bei mir kommen die Antennendrähte schon bei normaler Schneelast ziemlich weit herunter, weil ich in die Abspannungen Zugfedern eingefügt habe. Dann schlage ich mit einem Stock auf den Antennendraht, der Schnee fällt vom Draht herunter und markiert einen Strich auf der Schnee-Oberfläche unten, und flupps sind die Drähte wieder oben. Ab und zu kann eine Zugfeder sich aber auch mal zu sehr dehnen und muß dann erneuert werden.


    Ich hoffe trotzdem, daß deine Reuse hält; deren Erbauer müßten ja wissen, was im Winter so alles mit ihr passieren kann. Ich würde auch mal das SWR der Reuse ohne und mit Schneelast messen, wie groß der Unterschied überhaupt ist. Mein Langdraht und die Hühnerleiter meiner liegenden Quad bekommen im Winter auch Schnee ab, wo die Drähte unters Dach geführt werden. Aber Probleme habe ich bewußt damit noch nicht gehabt, vielleicht muß ich etwas anders abstimmen.


    Viel Spaß mit der Funkerei dort oben, trotzdem!

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Habe heute noch mal Bilder von den ANT gemacht.


    Auf der einen Aufnahme sieht man meine 10 MHz. GP als Tripelleg. Die Schnüre die in die Strahlermitte gehen, sind 0,7 mm Maurerschnur und trotzdem mit gut 5 cm Eis ummantelt ! Die Einspeisung ist da, wo der Koax Ring hängt.


    Auf der anderen Aufnahme ist mein vertikaler HL gespeißter Dipol zu sehen. Nur durch die Eislast wird die Fiberglasrute so runter gezogen.


    Auf dem anderen Bild habe ich mal die HL freigelegt. Es handelt sich bei der HL um ganz alte TV-Leitung. Funktioniert auch Super gut und ist günstig her zu stellen.


    Alle meine Drahtantennen sind gesondert Gesichert ! Zuerst wird ein Nylon Seil hochgezogen, wo dann die Drahtantennen ohne Zug dran Befestigt werden. So kann das CU - Material nicht lang gezogen werden. Die Last des Eises wird überwiegend durch das Nylon Seil getragen.


    Wo ich im Moment diese Zeilen schreibe ( 1:50 Uhr ), ist die Außentemp. bei mir gut Minus 20 Grad bei Sternen klarem Himmel.


    vy 72 / 73 de Bert SA2BRN -- SE2I -- DK7QB qrz.com/db/sa2brn

  • Liebe Funkfreunde,


    das Problem der Eisbildung (und den damit verbundenen Unanehmlichkeiten) an den Abspannungen bzw. Halteseilen der Antennen
    kenne ich auch. Trotz meines Status erheblich antennengeschädigt kenne ich die Last mit der Last des Eises an den Drähten
    und Seilen......


    Nylonseile, aber auch Stahllitze u.a. Materialien aus dem Antennenbaukasten können ohne Verwendung von Mineralöl oder anderen
    umweltfeindlichen Noxen recht zuverlässig eisfrei gehalten werden.


    Ein flüssiger "Vereisungsschutz" kann selbst hergestellt werden:


    - 85% Glycerin (techn. Glycerol, Propantriol, 1,2,3-Propantriol; als 86%ige Flüssigkeit)
    - 10% Glykol (Äthylenglykol, EG, 1,2-Dihydroxyethan, 1,2-Ethandiol)
    - 5% Isopropanol (Isopropylalkohol techn. [IPA])


    Reinglykol ist schwer zu bekommen. Ersatzweise kann hier bedenkenlos auf Frostschutzkonzentrat für Motoren zurückgegriffen werden,
    im Autozubehörhandel kosten 1,5l Konzentrat ca. 4,-EUR . Hier ist der Wasseranteil bereits ausreichend hoch und eine weitere Verdünnung nicht mehr erforderlich (Tipp: idealerweise das hellorange/rötliche Produkt verwenden). Nicht mit italienischem Rotwein gleichen Geschmacks verwechseln ;)


    Die entsprechende Menge Glykol (Frostschutzkonzentrat) in einem Topf erwärmen (max. 60°C! Nicht kochen!) und das Glycerin langsam
    unter Rühren zugeben. Wärmequelle aus! - Isopropanol einrühren - fertig.


    Die Lösung wird mittels eines (sauberen!)Pinsels satt auf die sauberen Seile/Drähte aufgetragen und nach einer 1/2 Stunde der Vorgang wiederholt.
    Sauber bedeutet in diesem Fall völlig fettfrei und ohne Rückstände von Terpentin, Nitroverdünnung oder Farbresten.

    2 Mal editiert, zuletzt von DO2JAX ()

  • Hallo Stefan,


    danke für Deinen interessanten Beitrag!
    Hast Du Erfahrungen, wie lange solch eine Behandlung die diversen Wettereinflüsse überlebt?
    Sollte man das evtl. jeden Herbst vor dem ersten Frost machen?
    Das wäre für hohe Abspannungen natürlich mit Ab- und Wiederaufbau der Antennen verbunden.


    73 Olaf, DL7VHF

  • Will meine "Winter"-Zepp auch gerne zeigen:


    41m lang; läuft hinten am Baum über eine Rolle mit Gewicht am Ende.


    Eure Frostschutzmaßnahmen sind interessant!


    Habe allerdings keine Probleme mit dem vereisten Draht - muß nur am Annecke Parallelkoppler etwas nachstimmen.


    hzl de Gerd, DF9iV

  • Hallo Olaf,


    ich selbst kann nur über etwa 3 Monate Testphase der Mixtur berichten. Im November habe ich das Gemisch auf die
    Antenne und zugehörige Abspannung aufgepinselt und konnte keine nachteilige Vereisung feststellen.
    Auf einem 8m Alumast war eine LogPeriodic für UHF/VHF montiert und ca. 30 cm unter der Mastspitze war eine Aufhängung
    (Abstandshalter aus PVC) für den Kurzwellendraht. Die Abspannung war aus 2,5mm Polypropylenseil dreiteilig im 45° Winkel.
    Die Antenne stand bis Ende Januar im ZweitQTH ungeschützt im Freien und war selbst bei -17°C nicht nennenswert vereist.


    Das Rezept für die Mixtur lieferte mein Freund Martin, der hat in echten Polarregionen seine Seile und Schnüre geschmeidig gehalten.
    Er berichtete über Temperaturen von -35°C in LA.....