Spatz-Renovierung, Fehlersuche

  • Moin Wolfgang,

    Beim einer Widerstandsmessung an der Stromzufuhr ist mir dann aufgefallen, dass der Widerstand nicht konstant ist, sondern sich stetig im kOhm Bereich nach oben hin verändert.


    entschuldige, aber diese Messung halte ich für einen "nicht besonders aussagekräftigen Test". Ich vermute mal, daß du damit eher den Aufladestrom der Siebelkos misst... Falls du über ein "Labor"-Netzteil mit Strombegrenzung verfügst, solltest du damit mal versuchen, den "Stromfresser" ausfindig zu machen. Tut mir leid, aber für mich sind deine Angaben einfach "zu wenig spezifisch", um irgendwelche Aussagen über eine mögliche Fehlerquelle zu machen. Aber vielleicht gibt es ja hier einem "Spatz-Spezialisten", der etwas Genaueres sagen kann..


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo Wolfgang,


    ich schlage vor, Du lötest nacheinander den 78L06 und den 78L08 aus.
    Je nachdem, ob dann noch die Sicherung fliegt, ist der Fehler grob eingekreist auf die Verbraucher mit 6V, 8V oder 12 V.
    Außerdem werden die meisten Baugruppen über Widerstände oder eine Diode versorgt.
    Löte die mal einseitig ab, wenn Du die fehlerhafte Spannung hast, dann kannst Du den Fehler ganz gut einkreisen.
    Ich tippe mal blind auf die PA, aber das ist ein Schuss ins Blaue.


    73 de Heiko, DL2VER

  • Hallo Wolfgang


    interessante Vorschläge , die vor mir gemacht wurden,...


    mache es, wie es der Roland geschrieben hat, strombegrenzung , wenn möglich ,
    strommessung und dann aber mit der spannung ganz unten anfangen , langsam
    hoch regeln...
    dabei die ausgangsspannungen der Stabis beobachten..


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Wolfgang und vielleicht noch anderen Fehlersuchern,


    Fehlersuche ist ein einkreisen des Ortes des Fehlers. Es st IMMER wichtig sich an Hand des Schaltbildes die Pfade des vermutlich "hohen" Strombedarfs vor Augen zu führen. Step by step- könnte man sagen.


    Der Einsatz eines Netzteiles mt einstellbarer Ausgangsspannung und einstellbarer Strombegrenzung sind so wichtig, dass man es als bastelwilliger Fehlersucher gar nicht missen kann. Wie einer meiner Vorschreiber richtigerweise schrieb sind einzelne Stufen, die funktional zusammen gehören nacheinander (so wie meist in den Bauanleitungen beschrieben) in Betrieb zu nehmen. Da bei diesen Beschreibungen in vielen Fällen die Stromaufnahme und/oder auch Spannungsangaben zu einzelnen "Betriebspunkten" angegeben sind, lässt sich die Sache relativ einfach nachvollziehen. Gut, manchmal gibt es Effekte, die auch den "Hardcoreraparateur"- Hi-scheinbar vor die Wand laufen lassen. Aber da in diesem Forum eine gehörige Ansammlung von menpower anwesend ist, findet sich auch in solchen Fällen Hilfe. Man muss manchmal mit der Nase rangeführt werden-- zuweilen riechts da auch nach Strom... :thumbup:


    Was braucht man noch? Ein Multimeter mit hinlänglicher Genauigkeit und funktionierenden Anschlussleitungen und Prüfspitzen, die diesen Namen auch verdienen. Es sind solche, die eben spitz und in der Lage sind auch mal eine vorhandene Oxidschicht zu durchdringen. Mit Netzteil und Multimeter und dem Wissen, was in welcher Stufe was passieren soll, tastet man sich voran. Je öfter man so etwas gemacht hat, hat man mit der Zeit eine Ansammlung von Standardschaltungen verinnerlicht und kann viele Aufbauten quasi intuitiv in Augenschein nehmen.
    Wenn schon die Arbeitspunkte einer Stufe nicht richtig sind, brauchts nicht mal eines Signals....es wird dann nicht zur Zufriedenheit zum "spielen" zu bringen sein!


    Wer über Oszilloskop und Tastkopf verfügt und vielleicht auch noch Hf und/oder Nf-Generatoren sein eigen nennt kann noch intensiver "einsteigen". Doch dabei ist dann gerade bei Hf Vorsicht angeraten, denn hier gilt mit zunehmender Frequenz: WER MISST, MISST MIST! :D



    90% aller Fehler einer Schaltung sind Falschbestückung und fehlende Bauteile. Im vorliegenden Fall vielleicht auch ein innerlich zerbröseltes Bauteil.



    Ach - noch was. Unbedingtes Muss bei aller Fehlersuche ist Licht und nochmals Licht am Arbeitsplatz. Bei manchen OM mitunter auch eine Sehhilfe. Man muss bei Fehlern in elektronischen Schaltungen mit allen Sinnen rangehen, dann hat der Fehler kaum ne Chance dem Sucher zu entgehen.


    Ich muss mir das, was ich gerade hier so schreibe auch immer wieder eintrichtern, denn nicht jederTag ist gleich gut, der Strombremse den Garaus zu machen.


    Hoffe - es hilft Dir und Anderen ein wenig, lbrWolfgang


    vy 73
    Andy
    DK3Ji

    AK

  • Hallo,


    Gerät an Netzteil mit Strombegrenzung anschließen, wenn nicht vorhanden, Kfz-Glühlampe 12V 5...10W dazwischenschalten, bis die Ursache gefunden ist.
    wie hier schon gesagt - der Strom kann nur auf folgenden Wegen fließen:
    - Über Endstufe bzw. Treiber (nur der Trafo kommt da in Frage für einen harten Kurzschluß)
    Bei einem Durchschlag ist die Spannung meist sehr gering, eventuell kann man an den Drosseln einen geringen Spannungsabfall messen und so den Fehler finden. Auch der Trafo kann mal Schluß haben oder versehentlich falsch angeschlossen worden sein.
    - über die beiden Spannungsregler
    liegt der Fehler hinter dem Regler, sollten vor dem Regler 1..2V anliegen (Minimale Spannung zur Funktion). Eventuell erwärmt er sich auch.
    - über die Diode (und den C) direkt am Eingang der Spannung.


    73 Reiner

  • Hallo zusammen,


    ohne das ich den Spatz kenne oder das Problem hier verfolgt habe: Plus und Minus vertauscht!

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Hallo Wolfgang,


    herzlichen Glückwunsch zum reparierten Spatz! Ein Preisausschreiben finde ich super.
    Ich fang mal an: War die Stromzufuhr falsch herum gepolt?


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo Wolfgang,


    wie hast du die Platine so sauber bekommen ?

  • Guten abend zusammen,


    nachdem ich durchgefroren vom Contestplatz zurück bin, will ich mich zunächst für den Honig bedanken!


    Aber ich hab auch noch einen Tip, wie man solche Fehler vermeiden kann:


    Man darf nichts glauben, sondern muss alles kontrollieren!


    Die Lösung mit der Diode parallel zur Stromversorgung ist zwar idiotensicher, aber aus meiner Sicht nur die zweitbeste Lösung. Eine Schottky-Diode in Reihe sollte in unseren (QRP-)Geräten eigentlich kein Problem sein, denn die dort verbratene Leistung ist doch überschaubar. Und man hat nicht das Problem, das die Sicherung kaputt ist, wenn gerade kein Ersatz verfügbar ist: Murphy lässt grüßen!


    Trotzdem muss ich sagen, dass ein solcher Verpolungsschutz immer noch besser ist als gar keiner.


    Die frage von DF5SF würde mich auch interessieren: Wie ist es gelungen, die Platine so sauber zu bekommen. Ich helfe mir bei zu starken Lötrückständen im Einzelfall mit Kontaktwäsche und Zahnbürste, aber eine ganze Platine möchte ich so nicht reinigen müssen!

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de

  • Hallo,


    ein Verpolungsschutz mit Diode in Reihe mit der Versorgungsspannung halte ich bei kleinen Strömen (QRP) für die bessere Lösung, denn bei einer Paralleldiode kann es passieren, das die Diode nur einmal schützt, also selber durchbrennt, weil die Sicherung zu lange zum Durchbrennen braucht. Außerdem muss man immer eine Sicherung dabei haben und wer hat das schon. Beim Einsatz von Schottky-Dioden sollte man einen Typ mit geringem Leckstrom verwenden, denn es gibt Typen, die mehrere mA Leck(Rest)strom haben.


    73 Gerd, DM2CDB

  • Hallo Wolfgang,


    zur Realisierung der konkreten Lösung ist die Anode der S-Diode D10 von Masse abzulöten und mit + der Stromversorgungsbuchse 13,5V zu verbinden. Eventuelle weitere Verbindungen an der + 13,5V Buchse sind zu unterbrechen, d.h. der gesamte Betriebsstrom fließt über D10, die mit 3A ausreichend dimensioniert ist. Der Nachteil dieser Schaltung soll nicht verschwiegen werden. Im Betriebszustand hat man einen Betriebsspannungsabfall von 0,3 - 0,7V, je nach fließendem Strom. Bei Verpolung der Betriebsspannung sperrt die Diode und das war es dann.


    73 Gerd, DM2CDB