Doppellochkerne - Berechnung, Lösungen...???

  • Hallo

    Ich experimentiere gerade mit dem Bau eines Quadratur-Hybrid Koppler (nach Reed Fisher, W2CQH) herum. Die Berechnung ist kein Problem. Die Induktivität(en) wird mit bifilarer Wicklung um Ringkern aufgebaut.

    Es würde mich aber interessieren nun auch mit Doppelochkernen zu arbeiten. Dabei bin ich auf folgende Wissenslücke von mir gestossen ?(

    Im Gegensatz zur Berechnung von Ringkernen (da gibt es genaue Daten, Formeln, Programme) finde ich keine Berechnungsunterlagen oder gar Programme zur Berechnung von Schaltungen mit Doppellochkernen!

    Meine Frage:
    1. Kennt jemand entprechende Formeln, Berechnungshinweise, Software, Stolperfallen ....
    2. Unterlagen zu Wickelarten (durch 2 Löcher, "Aussen rum" usw.)
    3. sonstige Unterlagen zum Thema

    Ich würde zum Beispiel gerne mit dem EPCOS Doppellochkern B62152-A1-X1 (Material K1) experimentieren, d.h. theoretisch berechnen, dann praktisch aufbauen - schauen ob halbwegs Übereinstimmung und auch Reproduzierbarkeit.

    vy 73
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

    Einmal editiert, zuletzt von chirt (14. Mai 2011 um 00:06)

  • Hallo Uwe!

    Ja mit den Aussenrum-Wicklungen denke ich auch so wie du.
    Den super mini-Ringkernrechner habe ich natürlich schon oft benutzt, aber es wäre ja toll wenn es einen "mini Doppellochrechner" geben würde oder ;)
    Und danke für den Link auf http://toroids.info . Kannte ich noch nicht!

    Und noch einen Hinweis an Alle: Bitte keine Diskussion über Sinn und Unsinn vom Einsatzzweck bestimmer Materialien (und Herstellerfirmen). Mir geht wirklich nur um die theoretische Berechnung und sonstige Hinweise zu Doppellochkernen.

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo Chris,

    ich denke dieser (Mess-)Aufbau entspricht deiner Frage.

    DL-Kern: BN43-202 (hatte ich gerade da)
    Draht: 0,4mm CU-Lackdraht

    1) AL-Wert durch beider Löcher
    AL1 = 106.000nH / (7 * 7 * N^2) = 2163nH/ N^2

    2) AL-Wert durch ein Loch auf 180^ verteilt, siehe Bilder
    AL2 = 104.700nH / (9 * 9 * N^2) = 1292,5nH/ N^2

    Bilde ich den Quotienten 'q' der beiden AL-Werte, so ist das Verhältnis:

    (2) q = AL1/AL2 = 1,6735.

    q^2 ist interessanter weise 2,8 ! Zufall ?


    Laut der Daten von http://toroids.info/BN-43-202.php
    hat der BN43-202 ein AL=2200nH +/- 20 %.
    Also passt !

    Wer hat noch DLK im Bestand und kann die Messungen auch Durchführen ?


    .

  • Hallo Chris,

    da deine Fragestellung so interessant ist, habe ich noch einen sehr kleinen DLK Ferroxcube MHB2-7/4/6 (4B1) herausgesucht.

    1) AL-Wert durch beider Löcher
    AL1 = 9.490nH / (9 * 9 * N^2) = 117,2nH/ N^2

    2) AL-Wert durch ein Loch auf 180^ verteilt
    AL2 = 5.730nH / (9 * 9 * N^2) = 70,74nH/ N^2

    Bilde ich den Quotienten 'q' der beiden AL-Werte, so ist das Verhältnis:

    (2) q = AL1/AL2 = 1,6562.

    q^2 ist interessanter weise 2,743 also ~ 2,8.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Chris,

    Ich experimentiere gerade mit dem Bau eines Quadratur-Hybrid Koppler (nach Reed Fisher, W2CQH) herum. Die Berechnung ist kein Problem. Die Induktivität(en) wird mit bifilarer Wicklung um Ringkern aufgebaut.

    passt nicht ganz zum Thema, aber für was willst du die Koppler verwenden ?
    Experimentiere im Moment ebenfalls mit den Kopplern. Sollen dann zur Erzeugung von I/Q in einem SDR dienen.

  • Hallo

    @ Uwe: Dieser Quotient 1,66 ist in der Tat interessant. Schon eine Idee dazu?

    @Uli: Meine Antwort per PN

    73
    Chris

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo,

    kennt jemand das Buch "Lumped Element Quadrature Hybrids" von David Andrews ?

    Eventuell sind da auch Quadratur-Hybrids mit Doppellochkernen beschrieben.

    Der Preis des Buches lässt mich jedoch nur zuschlagen wenn ich sicher wäre etwas brauchbares darin zu finden.
    (Das Buch gibt es z.B. hier Händler ).

    73 de Christian

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo Christian,

    wenn die Wicklungen auf dem Doppellochkern "fest" koppeln sollen, müssen sie "innen" herum gewickelt werden. Also durch ein Loch hin und durch das andere wieder zurück = 1 Windung. Warum gehst Du das Thema nicht pragmatisch an? Eine Probewicklung mit 10 Windungen anfertigen und messen! Das Material K1 ist übrigens für Kurzwelle nicht geeignet (zu geringe Permeabilität) während N30 von 0,1 bis 200 Mhz einsetzbar ist.

    73, Uli, DK4SX

    2 Mal editiert, zuletzt von DK4SX (3. August 2010 um 18:22)

  • Hallo, Christian,

    Zitat

    Ich würde zum Beispiel gerne mit dem EPCOS Doppellochkern B62152-A1-X1 (Material K1) experimentieren, d.h. theoretisch berechnen, dann praktisch aufbauen - schauen ob halbwegs Übereinstimmung und auch Reproduzierbarkeit.

    es ist möglich ein 90° Hybrid auch mit Ferrit-DLK aufzubauen wenn man auf den Frequenzbereich (hier als Resonanzkreis, nicht Breitbandübertrager) achtet. W2CQH beschreibt zwar einen Quadratur-Hybrid aus einem VHF Ferrit-DLK mit relativ gerigem µ doch setzt diesen nur auf 40m ein weil die Tauglichkeit dieses Kerns für Resonanzschaltungen höchstwahrscheinlich nur bis ca. 10MHz spezifiziert ist. Möchtest du auf 45MHz damit experimentieren bräuchtest du also eine Ferritmischung die für Breitbandschaltungen im UHF Bereich taugt. Imho sind hier die normalen Eisenpulverringkerne eindeutig vorzuziehen.

    K1 Material ist für VHF Breitbandübertrager gedacht doch stehen im Datenblatt des erwähnten DLK's keine Angaben für Anwendungen in Resonanzschaltungen. Geeignete DLK's von Amidon wären z.B. aus 67 oder auch 68er Material, wenn es welche mit dieser Ferritmischung überhaupt gibt. Die weit verbreiteten VHF DL-Kerne BN-61-XXXX von Amidon eignen sich für die vorgesehene Anwendung bis ca. 10...15MHz.

    vy 72/73, Reinhold.