Sende- Versuche mit Uralt- Radio

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    Meine ersten Radio- und Senderbau- Versuche vor ca. 46 Jahren haben übrigens auch mit Elektronikschrott angefangen, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Aber damals gab es wenigstens noch gute Anfänger-Literatur:
    - "Mit Radio, Röhren und Lautsprecher" oder "Mit Radio, Röhre und Transistor" (die Neufassung),
    - "Mit Spule, Draht und Morsetaste", sowie
    - "Mit Logbuch, Call und Funkstation", alle drei von Martin Selber (Pseudonym) haben mich damals sehr gefesselt und vielleicht auch meinen späteren Berufsweg (Ma/Ph- Lehrer) beeinflußt. Und es gibt diese Bücher wieder! Alle drei in einem Einband. Siehe:


    http://www.amazon.de/Spule-Mor…Funkstation/dp/3936124884 Ein ultimatives Geschenk für den Nachwuchs, meiner Meinung nach!
    Ich habe es jedenfalls bestellt.
    Spannend war das Experiment mit einem umfunktionierten 0-V-1 ("Göbbels- Schnauze"):
    Wenn man die Rückkoplung anzog, konnte man zum Nachbarn senden, auf Mittel- und Langwelle! Aber die Signale waren mir zu schwach. Deshalb benutzte ich den Pentodenteil der VCL11 als PA, entnahm des verstärkte Signal über einen Kondensator direkt von der Anode und schloss dort einen Langdraht an. Schon war ich ein paar Straßen weiter zu hören. Aber nur das Gepiepse.
    Nun kommt der Clou: Ein Kohlemikrofon in Reihe mit der Antennenzuleitung ermöglichte es, auch Sprache bzw. Musik zu übertragen!!!
    Damit war ich in meiner 8. Klasse der Größte. Ein eigener Rundfunksender, das war schon was...


    Das war nun mal ein Langdraht, aber ich hoffe, ein unterhaltsamer. Morgen berichte ich vielleicht mal von meinen ersten Schwarzsender- Versuchen auf Kurzwelle, mit EF12, EL12N usw. Aber nur, wenn Euch die Abschweifungen in solch alte Geschichten nicht stören.


    73, Wolfgang

    10 Mal editiert, zuletzt von DH1AKF () aus folgendem Grund: Link zur Neuausgabe des Buches ergänzt

  • Hallo om's, nun hat meine Erinnerung an vergangene Erlebnisse einen neuen Platz. Das ist gut so!
    Bitte seid mir nicht böse, dass ich hier das Forum ein wenig zweckentfremde, aber bei Euch weiß ich wenigstens, dass Ihr mich fachlich versteht!
    73, Wolfgang

  • Hallo om's,
    seltsam: Keiner will den Eigenbau- TRX haben, nicht mal geschenkt!!
    Aus diesem Grund bin ich gezwungen, ihn für ein (kleines) Honorar zum Verkauf anzubieten. Das passt aber nicht so ganz zum Thema. Aktualisierung (10.06.2010): Verkaufsangebot zurückgezogen
    Obwohl es ein paar ernst zu nehmenden Angebote gibt, möchte ich meinen ersten "offiziell" benutzten TRX einmal vorstellen:
    - Baujahr: 01/1984
    - Empfangs- und Sendebereich: 80m.
    - Empfänger und Sender als Einfach- Superhet ausgeführt. ZF : 200 kHz.
    - mechanische Filter mit 3100 bzw. 50 Hz Bandbreite
    - Dreifach- Drehko zur Vorselektion bei RX- Betrieb
    - professioneller Feintrieb
    - AM- Zweig: A244D (mit Schaltkreis- Fassung, usw. )
    - digitale Frequenzanzeige
    - Endstufe mit KU607
    - Elbug eingebaut


    "Kammerbauweise", das heißt: viele der Bauelemente sind leicht austauschbar, keine SMD- Bauteile, (die gab es damals noch nicht). Das Chassis besteht aus doppelseitig kaschiertem CeVauSit (Leiterplattenmaterial).
    - getrennte SSB- und CW- Filter, jeweils mit mechanischen Filtern ausgeführt.
    - separates Netzteil
    - ca. 80 W Output (CW)
    - von Ben, DL5YV aufgebaut nach Anleitungen in "Einseitenbandtechnik" von Harry Brauer, Militärverlag Berlin 1984
    Wenn ihn niemand haben will: Auch nicht schlimm! Dann wandert er zurück in seine Ecke, aus der er für die Fotos heraus musste.
    73, Wolfgang

  • Liebe Mitleser,


    schade, dass ich mir den „Schlacker- Virus“ eingefangen habe. Das nervt, besonders bei längeren Texten… Ich schreibe nun mit Word 2003, da hat der Virus keine Chance!

    Ach, ich bin ja selbst dran Schuld gewesen, dass man mich als Schwarzfunker erwischt hat. Ich habe ein bißchen zu viel angegeben mit meiner Bastelei und Funkerei. Ein Mitschüler von der „Penne“, der wohl selber gern Amateurfunker gewesen wäre, hat mich angeschwärzt. Wenig später standen zwei Männer in Zivil, von der Verwaltung der Deutschen Post in Saalfeld vor unserer Tür. Ich wußte sofort, was los war: Sie wollten meinen Sender sehen, (heimlich war ich sogar ziemlich stolz auf das Interesse, das meiner Bastelei von offizieller Seite entgegengebracht wurde…)
    Kurz und gut: Ich solle den Sender sofort wieder zerlegen, sie würden wiederkommen und sich davon überzeugen. Es waren alles handelsübliche Rundfunk- Bauteile: drei Röhren, ich glaube zweimal EF11 sowie eine EL12N (in der PA). Ein ausgedienter NF- Verstärker (vermutlich aus dem örtlichen Kino -vom Schutt) lieferte die 400V Anodenspannung, mit Selengleichrichtern in Graetz- Brückenschaltung. Damals bekam ich dann auch meinen ersten 400V- Schlag, von nicht entladenen Elkos. Unvergeßlich! Ich habe etliche Zeit danach nur noch mit einer Hand gebastelt, falls irgendein Netzteil aktiv war. Diese Erfahrung hat mich schon frühzeitig auf die „ungefährlichen“ Transistoren gebracht. hi
    Irgendwie bekam ich auch die Anoden- Schirmgitter- Modulation hin…


    Wir wohnten damals in einem Mietshaus in Neustadt/Orla, dessen Besitzer sich herzlich wenig um uns kümmerte. Ein gelernter Elektriker aus dem Malzirkel meines Vaters half mir bei der Errichtung einer Langdraht- Antenne. Den 4 -mm Vollkupfer- Draht (ca. 40m) hatte ich am Bahndamm „gefunden“… Der Antennenmast stammte vom Buchnußberg in der Nähe, es war ein abgestorbener Baum, mein Schwager und ich schleppten ihn nach Hause.


    Dank meiner Schlosserlehre, (damals konnte man in vier Jahren zum Abitur gelangen und gleichzeitig einen Facharbeiterbrief erwerben), habe ich auch die Blecharbeiten für das Chassis bewältigt. Mein Vater hatte von der Stadt ein Atelier erhalten, weshalb ich ein ziemlich großes Shack einrichten konnte. Sogar eine Dunkelkammer nannte ich mein Eigen. Dank einer Bauanleitung für einen Kurzwellenkonverter (mit ECC84- Kaskode und ECH81 als Oszillator/Mischer), mit Steckspulen (vom Schutt natürlich!) hatte ich schon längere Zeit auf den unteren Bändern mitgehört. Die Bauanleitung stammte übrigens aus dem "Funkamateur", den ich damals regelmäßig las. Als Nachsetzer diente ein Großsuper (nicht vom Schutt), der sogar eine Bandbreiten- Einstellung besaß. Die erste ZF lag so um 1600 kHz.
    Übrigens war es DJ5Ypsilon Siegfried, (Peter aus Ennepetal bei Wuppertal), der mich dazu brachte, fast täglich auf 40 m zuzuhören. Seine ganze Art und Weise, auch sein leichter Dialekt, klangen wie Musik in meinen Ohren.


    Zurück zur Schwarzsenderei: Ich konnte bis zur Wasserkuppe (Ich glaube DL1WK) gehört werden, gab mich als DL3ZXJ (Günter in Triptis) aus und hatte etliche QSO’s auf 80m. Für den Durchbruch des Antennendrahtes habe ich ganz frech den Fensterrahmen durchbohrt. Meine Erde war ein ca. 5m langer Aludraht, der mit der Regenrinne (unten!) verbunden war.


    Nun der Clou: Die besagten Herren kamen nie wieder zu uns!
    Aber mein Durst auf Schwarzfunkerei war damit gestillt.
    Ach nein, das stimmt ja gar nicht: Durch Zufall kam ich mit einem Neustädter Funkamateur in Kontakt. Er durfte auf 2m funken und auf 4m mithören (war damals in OK erlaubt):

    Einen schönen Tag wünscht Wolfgang aus Elsterberg! 73

  • Hallo Wolfgang,
    als ich Deinen Betrag las, habe ich an alte Zeiten gedacht. Die Roehren, die Du da beschreibs, habe ich sogar jetzt noch und noch manch andere Roehre dazu.
    Es waere zu Ueberlegen, ob man nicht ein kleines Forum erstellt, wo "alte Techniken" (Roehren und Co) reingestellt werden kann.
    73 de Mary (DO 1 PIL)

    QRP - es gibt 1001 Grund dafuer
    AGCW: 3538

  • ...
    Günter Grüttner aus Neustadt/Orla war es, der mich dann auf die Dezimeterwellen brachte. Er gab mir die passende Literatur, und ich baute unbekümmert los: Als erstes einen Gegentakt- Oszillator mit ECC81, der Schwingkreis bestand aus einer Paralleldrahtleitung mit Kurzschluß- Schieber. Da kamen schon ein paar Watt HF heraus, stolz konnte ich meinen Eltern und guten Bekannten ein paar Glimmlampen- Experimente vorführen.
    Aber die Nachbarn hatten meine Experimente nicht lieb: Es gab des öfteren schwarze Fernsehbildschirme zu sehen...
    Ein großes Paket von meinem Onkel Gerhard Schurmann (damals Berufsschullehrer in Frankfurt/Oder) brachte neue Erkenntnisse und neue Bauteile: ein riesengroßes präzises Mikroamperemeter, eine Wettersonde (vom US- Militär) und weitere Literatur.
    Die Wettersonde mit der Acorn- Triode 955 (Eichelröhre, wegen ihrer Form so genannt) wurde bald mein Lieblingsspielzeug. Sogar dem 2m- Crack DM2ADJ, der einen eigenen Rundfunkladen in Pößneck besaß, gefiel dieses Teil. Zwischen Anode und Gitter befand sich eine versilberte Lecherleitung von etwa 8 cm Länge.
    Damit konnte man viele schöne Experimente machen: Glimmlampen leuchteten auf, Wellen wurden reflektiert und kamen zur Interferenz usw...
    Schade dass dieses Teil meine diversen Wohnungswechsel nicht überstanden hat...


    73, Wolfgang

  • Liebe om's!


    Natürlich sind auch die yl's und xyl's damit gemeint!


    Seit ein paar Monaten schlummern sie in meiner Bastelkiste: Transistoren mit 65 GHz Transitfrequenz!!
    Erinnerungen an die Zeit vor 1989 werden wach: Ich wollte unbedingt eine Sat- Schüssel nebst LNB bauen.
    Versuche mit dem BFR91S ließen mich hoffen, dass das möglich gewesen wäre...
    In den meisten LNB's befindet sich ein frei schwingender Oszillator, dessen Frequenz mit Hilfe eines dielektrischen Resonators einigermaßen konstant gehalten wird. Es gab sogar eine Bauanleitung für so etwas, von om Matjaz Vidmar, S53MV, veröffentlicht in den "UKW- Berichten". Ein Verwandter im Westen besorgte mir die benötigten Transistoren (CFY18, CFY17) und Dioden (Varicaps), und ich löcherte die Leute vom Dresdener Lesesaal wegen der gewünschten Literatur. Den Parabolspiegel stellte ich aus Glasfaser- Matten und 2-Komponenten- Polyester selber her, leider hatte ich vergessen, rechtzeitig radial verlaufende Spanten anzufügen, und das Gebilde war dadurch zunächst etwas "schwammig". Für das Laminieren braucht man ja bekanntlich eine Form. Woher nehmen? Nun, ich hatte im damaligen VEB "Forschung und Entwicklung" Greiz nette Kollegen, die mir das Programmieren der CNC- Maschine erklärten. Es kam eine Parabel- Schablone heraus, die zunächst mit der Laubsäge, immer der Lochreihe (1 mm) folgend, ausgesägt und danach mit der Feile geglättet werden musste. Dann noch eine Achse dran, und die Herstellung der Gipsform konnte beginnen...
    Heute frage ich mich, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Vom Ergebnis her: Nein! Aber man konnte Erkenntnisse gewinnen und wurde nicht dümmer durch das Vorhaben...
    Ich habe bei dieser Gelegenheit sogar etwas "erfunden", allerdings nicht als Erster, leider! Und zwar wollte ich den Parabol- Rohling auf der Innenseite nochmals glätten, befestigte eine Achse am Rohling, die von einem Motor mit Drehzahlsteller angetrieben wurde. Dann wurde einfach frisches Polyester in die rotierende Schüssel geschüttet, die nach meinen Berechnungen exakt ein Rotationsparaboloid entstehen ließen, auf Grund der Fliehkraft und der Schwerkraft. Heutzutage werden von den Astronomen Parabolspiegel aus flüssigem Quecksilber genau nach diesem Prinzip betrieben. Verändert man die Drehzahl, dann kann man die Brennweite nach Belieben justieren. Das lässt sich mathematisch/physikalisch ganz einfach beweisen.


    73, Wolfgang

  • Der Spieltrieb ermöglicht es manchem, zu erstaunlichen Ergebnissen zu gelangen. So etwas habe auch ich erfahren, als ich (nach der Wende) die 5 GHz- Transistoren BFR91 und BFR 96 an einen Hohlleiter ankoppelte, genauer gesagt an einen quaderförmigen Hohlraum- Resonator, hergestellt aus Leiterplattenmaterial. Es entstanden Schwingungen, deren Frequenz ich überhaupt nicht mehr messen konnte! Aber Dank Reflexion und Interferenz konnte ich wenigstens grob abschätzen, dass die Wellenlänge im Zentimeterbereich lag, jedenfalls weit über der besagten Transitfrequenz. :) Als Detektor arbeitete eine OA 603.
    Und nun dieser 65 GHz- Transistor BFP620 ! Es kribbelt mir schon in den Fingern, hier so ähnlich heranzugehen. Als Indikator könnte ja ein gleichartig gebauter Hohlleiter mit einem BFP620 dienen.
    Aktualisierung 10.06.2010: Den Sender kann man mit Rechteckimpulsen stromversorgen, den Empfänger lässt man frei schwingen oder wählt das Prinzip Pendelaudion. Dann folgt entweder ein sehr breiter ZF- Verstärker und ein Spektrometer, oder ein NF- Verstärker für die Chopperfrequenz des Senders. Somit kann man schon Morsezeichen übertragen, und auf diese Art und Weise habe ich damals auch die BFR91's gequält. Der Detektor arbeitete mit einem NF- Bandpass auf der Zerhacker (chopper)- Frequenz. Äußerst effektiv! Warum sich die cm- Funker mit SSB- Übertragung herumquälen und immer die neueste und teuerste Technik dafür einsetzen müssen, ist mir ein Rätsel. Es ginge doch auch mit A2A, z.B. mit 1kHz Hilfsträger, wenn man sich darauf einigen würde. Die Technik wäre viel einfacher: Ein Detektor anstelle des 1. Mischers würde sofort die NF liefern. Vermutlich wäre dann EME schon mit einfachen Hausmitteln machbar. Die Empfangseinheit wäre ziemlich breitbandig, aber falls die Sender jeweils unterschiedliche Chopperfrequenzen nutzten, wären auch unterschiedliche Signale leicht zu trennen... A2A ist übrigens auf fast allen Bändern erlaubt.


    73, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    leider ist man ja auf den Frequenzen so ziemlich alleine wenn man nicht in dicht besiedelten Gebieten wohnt. Ein QSO mit Gleichgesinnten fahren klappt auch nicht. Es bleiben einem fast nur die Aktivitätstage. Dafür muss man manchmal weit fahren. Wie gut, dass der Lehrneffekt bleibt. Für mich ist es Frust, wenn ich ganz alleine in dem Frequenzbereich tätig bin. Ich wohne unter der Woche im Ruhrgebiet und da ist die Chance größer Gleichgesinnte zu finden. Am Wochenende wohne ich im Westerwald und da ist weit und breit nichts!Jetzt musste ich meine GHZ-Antennen abbauen, denn ich ziehe bald endgültig in den Westerwald. Damit beerdige ich ATV und anderes in dem Frequenzbereich.


    So eine Funkerlaufbahn wie du hast, haben sicher viele von uns. Auch ich habe mit Röhren angefangen. Aus alte Radios habe ich per Seitenschneider Bauteile "ausgelötet" :D und damit meine Experimente gemacht.

    vy73 Jürgen

  • Das ist zwar in einzelnen, an LX angrenzenden Gebieten nichts Besonderes. Aber hier im Thüringischen Neustadt/Orla war das sicher eine Ausnahmeerscheinung, über die ich dann mit niemandem mehr sprach. Mein selbstgebauter Kurzwellenkonverter nahm das Signal auf, und mit der NF wurde mein Gegentaktoszillator (ECC81 mit Lecherleitung und Kurzschluss- Schieber) moduliert. Ich bin mit Fahrrad und Taschenemfpänger in die Umgebung gefahren, um zu sehen, wie weit das ging. Nur mit einem Faltdipol als Sendeantenne ging es ein paar Kilometer. "Bitte macht das nicht nach, Ihr lieben Kinder! ", sagt Thomas Gottschalk immer recht schlitzohrig bei "Wetten Dass...", und dem schließe ich mich an.
    Und das folgende Experiment bitte auch nicht:!


    Ein HF- Transistor wird zum Schwingen gebracht, und der Schwingkreis enthält ein geeignetes Varicap.
    Man kann das Varicap so stark modulieren, dass auf dem ganzen (Rundfunk-) Band Euer Sender zu hören ist. Habe ich selbst ausprobiert, als ich mal Langeweile hatte. Ein Wobbelsender war das sozusagen. Ist alles zu meinem Glück längst verjährt...
    Das ist hier sozusagen mein Beichtstuhl, obwohl ich nur mütterlicherseits katholisch bin. Und bereuen tue ich auch nichts: habe ja niemandem geschadet... ;)
    Und dass mich ja niemand an die GEMA verpetzt!!!


    73, bis zum nächsten Mal. Wolfgang in JO60CO

  • Eine gute Bekannte unserer Familie aus Breslauer Zeiten, (nennen wir sie mal Mausi), hatte von meinem Hobby gehört und schickte mir auf der Stelle einen US- Weltempfänger, mit dem von LW bis 30 MHz in nur drei Wellenbereichen alles aufzunehmen war. Es handelte sich um einen Einfachsuper, ein Allstromgerät mit 150 mA Heizstrom, und der clou waren ein BFO und eine Feineinstellung, (nur eine Rotorpatte wurde bewegt). Mit diesem Gerät habe ich alle Kontinente hören können. Es war wohl damals (1963- 1967) eine sonnenbefleckte Periode.


    Wer viel hat, will meistens noch mehr. So ging es mir ebenfalls, und ich bescherte dem guten Stück noch 2 Röhren RV12P2000 /Wehrmachtsröhren. die eine diente zur Entdämpfung des Eingangskreises, die andere arbeitete als Audion bzw. Synchrondemodulator. Das hat alles noch ins Gehäuse gepasst, der Serienwiderstand im Heizkreis musste ein wenig verringert werden. Mit dieser Technik und dem Langdraht konnte ich sowohl auf den Amateurbändern, als auch z.B. Norddeich-,Kiel- oder Rügenradio und die Schiffs- Gegenstationen bestens empfangen.
    Das Prinzip der Entdämpfung eines Schwingkreises mittels eines rückgekoppelten Verstärkers konnte ich übrigens viele Jahre später sinngemäß anwenden, nämlich bei einem Peilrahmen für KW. Mit einer umschaltbaren Spule ("magnetic loop"), einem Transistor und einem Drehko waren auch weit entfernte Stationen, z.B. Radiostationen aus Südafrika im Weltempfänger gut aufzunehmen. Lustigerweise fand als Gehäuse eine "KABA"- Dose Verwendung, weil sie innen mit einer Alufolie belegt war. ("Nesquick" wäre sicher genauso geeignet gewesen!)
    Angeleitet haben mich das dicke Buch "Amateurfunk"(Militärverlag der DDR, Ausgabe 1963), und vor allem die Zeitschrift "Funkamateur", die ich vor 6 Wochen nun endlich wieder abonniert habe.
    Aus dem "Funkamateur" stammte auch die Anregung, einen Kurzwellenkonverter mit ECC84 (Kaskode- Vorstufe), ECH81 (Oszillator und Mischer) und mit drei Steckspulen zu basteln. Schade um die alten REN 9xx- Röhren, von denen nur die Sockel für besagte Steckspulen Verwendung fanden, (sie stammten übrigens alle vom Schuttplatz). Aber der Konverter war (für damalige Verhältnisse) wirklich Spitze! Der Dreifachdrehko entstand mittels Laubsäge und Fingerspitzengefühl aus einem normalen 2 -mal 500 pF Luftdrehko. Der Rotor blieb unverändert, nur die Statoren wurden geteilt. Ich war damals ziemlich erfinderisch, was die Bastelei anbetraf. Leider konnte ich meinen damaligen Traumberuf - Rundfunk/ Fernsehmechaniker - nicht erlernen, sondern wurde Maschinenschlosser. Dann hätte ich vielleicht in Ilmenau statt in Jena studiert... und hätte heute eine höhere Rente, hi!
    73, Wolfgang

  • Liebe Bastelfreunde,


    wenn Ihr das hier gelesen habt, kommt sicher dem Einen oder Anderen der Gedanke "Jetzt spinnt der aber, das gibts doch nicht!"


    1. Fangen wir mal ganz klein an: Im Lidl gab es diese Woche für ganz wenig Geld sogenannte "Dreifach vergrößernde Lupen", sie bestehen aus einer Folie mit Fresnel- Linsenstruktur, mit einem rechteckigen Sichtfeld von ca. 22 cm * 16 cm. Allerdings sind sie biegeschlaff, und benötigen daher für unsere Zwecke jeweils einen Holzrahmen. Das wird jedenfalls mal mein Arbeitsmikroskop (2 Stück voreinandergesetzt, mit Halte- und Bewegungsvorrichtungen)!


    2. Zu gern würde ich mal die Signale einer Fledermaus (oder von anderen Tieren) hören und im Wasserfall- Spektrogramm am PC anschauen!! Hat jemand eine Idee, woher man ein geeignetes Mikrofon bekommt?

  • suche mal nach der Kapsel SQ40R die hat ihre maximale Empfindlichkeit um 40 khz. Wurde früher in Ultraschalfernbedienungen verwendet. R= Receiver T= Transmitter


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Lieber Uwe (DF7BL), ich danke Dir! Mit wenig Aufwand sollte sich doch so ein Fledermaus- Indikator bzw. -empfänger herstellen lassen... Sogar das Prinzip "schnell abtasten und langsam wiedergeben" (wie bei der früheren Tonband- Technik) sollte machbar sein.


    3. Eine "große Vision", die ich etwa seit 1970 mit mir herumtrage ist folgende: Um eine Hausfassade zu versiegeln, wird sie mit einem leistungsfähigen Laser abgetastet, etwa so wie bei der TV- Wiedergabe, also Zeile für Zeile. Fensteröffnungen bleiben ausgespart. Dass so etwas prinzipiell machbar ist, zeigen diverse Laser- Shows für Unterhaltungszwecke. Hier werden rotierende Spiegelsysteme eingesetzt, um die 2- dimensionale Abtastung einer Fläche zu erreichen. Meine XYL und ich haben das bei "Philharmonic Rock" an der Göltzschtalbrücke nr. Reichenbach schon mehrfach bewundern können. Man müßte nur einen stärkeren Laser benutzen, der in der Lage ist, die Putz- oder Ziegeloberfläche zum Schmelzen zu bringen. Es entstünde eine Art Emaille... Selbstverständlich könnte man auch Poren vorsehen, zum Zwecke des Feuchtigkeitsaustausches. Leider fehlen mir die finanziellen Mittel, um etwas in der geschilderten Art auszuprobieren.


    4. Ein RX mit "mitlaufender Vorselektion" (ist sicher nichts Neues, aber dank heutiger Prozessoren und der heute üblichen riesigen Kapazität von EPROM's bzw. EEPROMS heutzutage viel besser und exakter machbar)! Man könnte mehrere 2- Kreis Bandfilter kaskadieren, jeweils mit Trennverstärkern. Ein "software defined frontend" wäre das sozusagen!! Warum macht das noch keiner so? Sogar die Variante "entdämpter Vorkreis" bzw. Zwischenkreis wäre denkbar.
    Der Abgleich ließe sich ganz sicher per Programm automatisieren, um Exemplarstreuungen der Varicaps zu berücksichtigen.
    5. Mein 80 m- TRX ließe sich mittels heutiger Technik ganz gewiss "aufbohren", z.B. so: (siehe Blockplan)


    Legende zum Blockschaltbild:
    Ant - Antenneneingang
    PrS - Preselector (wie vorhanden mit 3 Schwingkreisen und dreifach- Drehko, oder wie in 4. beschrieben)
    VFO3,7 - 3,7 ... 4,0 MHz
    Mix1 - Ringmischer mit Dioden oder z.B. NE612
    BP46,7 - Bandpass (z.B. 46,7 ... 47,0 MHz)
    Mix2 - Ringmischer bzw. Schaltermischer mit 43 MHz Vierphasen- Takt
    BP43 - Bandpass 43MHz, Bandbreite 10 kHz
    Div4 - zwei Flipflops teilen durch 4 und liefern den 2- Phasentakt für Mix3
    Mix3 - Schaltermischer
    CO176 Festfrequenz- Oszillator 172 MHz Empfehlung: SI570 LVDS von SDR-Kits.net
    CO43,2 Festfrequenz- Oszillator 43,2 MHz (...was man so herumliegen hat)


    Vorteil dieses Konzepts: Der Trx funktioniert auch ohne PC!

    Soviel für heute. Mein Kopf glüht. Ich hoffe, die Experten lesen das und geben mir Feuer, (ich meine Kritik)!!


    73, Wolfgang
    p.s. Das Blockschaltbild und die Legende enthalten einen Fehler (..ist halt passiert..)
    Wer findet die Fehler??

  • Lieber Uwe (DF7BL), ich danke Dir! Mit wenig Aufwand sollte sich doch so ein Fledermaus- Indikator bzw. -empfänger herstellen lassen... Sogar das Prinzip "schnell abtasten und langsam wiedergeben" (wie bei der früheren Tonband- Technik) sollte machbar sein.



    Hallo Wolfgang,


    zum Detektor findest Du im FA 2005/10 eine Schaltung die gut funktioniert. Ich habe sie auch aufgebaut. Weitere Info unter: http://www.fledermausschutz.de/index.php?id=383


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Moin Wolfgang,

    Man müßte nur einen stärkeren Laser benutzen, der in der Lage ist, die Putz- oder Ziegeloberfläche zum Schmelzen zu bringen.


    ich habe den Verdacht, daß du dieses "wichtige Bauteil" (CO2 oder Eximer?) hierzulande als Privatperson nur schlecht (legal) beschaffen kannst (siehe hier (ab vorletztem Betrag)). Aber ansonsten ist die Idee nicht schlecht.


    73 de Roland / DK1RM

  • ... aber nicht verso..en! Das wäre mir nicht nur peinlich, sondern ziemlich gefährlich - weil ich allerhand vertrage...
    An Stelle eines Besäufnisses: Dieser Monitor, mit dem alten 4 : 3 - Format hat mir ins Auge gestochen (und wurde sofort gekauft):
    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…view=all&tid=566888128017
    Bin gespannt, ob er einigermaßen funktioniert (für 50 Euronen). Für die Fotobearbeitung habe ich ganz bewußt keinen Breitbild- Schirm erworben.
    Aber schnell zum Thema zurück: Mein erster Transistor- VFO bestand aus einem Schwingkreis, wobei der Luftdrehko mit dem Feintrieb eines ausgedienten Weckers, also 1 : 24 angetrieben wurde. Ausserdem war noch eine Pufferstufe mit einem weiteren AF xxx vorhanden. Aus Unwissenheit war nicht mal die Versorgungsspannung stabilisiert, hi hi! Jedenfalls war das mein erstes Bastelobjekt mit einer sauber gearbeiteten Frontplatte, (ca.150mm *100 mm), aus gebürstetem Aluminium.
    Mit Hilfe seiner Oberwellen und des Welt- Radios ließen sich genügend viele Eichpunkte finden (Rundfunkstationen, WWV ...) und das wurde sozusagen mein Referenzoszillator.
    p.s. Auch dieser Beitrag enthält einen Fehler. Wer findet ihn??

  • Ein naher Verwandter im "Westen" hatte mir zum 14. Geburtstag einen Grundig- Taschenempfänger geschenkt, mit MW und UKW (mono).
    Dieses Radio hatte es nicht gut bei mir: es wurde bis in alle Einzelheiten ... nein, nicht zerlegt, sondern "erforscht" und erweitert.
    Zuerst bekam es eine weitere ZF- Stufe, weil es mir ein wenig "taub" erschien. Dann kam eine UKW- Vorstufe dazu, und schließlich ein größerer Ferritstab für AM. Als ich dann noch den original Wellenschalter (einen Schiebeschalter mit ca. 10 mal "Um") nachgebaut hatte, bekam das Radio sogar Kurzwelle, und zwar das 49 m - Band zu hören. (Stolz darauf!!) Der Schiebeschalter bestand im wesentlichen aus zwei Pertinaxstreifen und als Kontaktmaterial wurde das Federmessing ausgedienter 9- Volt- Flachbatterien verwendet...
    Schließlich bastelte ich noch eine AM- Vorsufe mit Entdämpfung dazu, und das Ganze bekam ein Sperrholz- Gehäuse, mit dem selben Lautsprecher brachte dies eine enorme Verbesserung des Klanges.
    Ach ja, einige Klangversuche sind mir noch gut in Erinnerung: Wenn man auf das Lautsprechergehäuse einen Zylinder (z.B. zusammengerollte Zeitung) stellte, kam so richtig Baß heraus aus dem mickrigen 8 cm- Lautsprecher! --> Stichwort "akustischer Kurzschluß".
    Jedenfalls hat mich dieses Kofferradio über die ganze Studienzeit in Jena begleitet.
    Ich kann mir vorstellen, dass die Jüngeren unter Euch über solche alte Kamellen nur leicht grinsen können. Sie haben doch alles: Handy mit UKW- Radio, Ohrstöpsel mit Super- Sound, aber sie wissen sicher auch von der Attraktivität eines großen Radios, das von vielen gleichzeitig gehört werden kann. --> Stichworte "social listening" und "breakdance" oder auch "Disco". In meiner Jugendzeit gab es das noch nicht: Die Musik war unbedingt hand (oder Mund-)gemacht. Ja, ich bin froh darüber, dass in dem kleinen Ort Neustadt/Orla, (wo ich herstamme), solche Gruppen wie z.B. "SILLY" mit Tamara Danz leibhaftig aufgetreten sind, und dass ich dabei sein durfte. Schon damals glaubte ich fast, im falschen Film zu sein, als sie den Titel "S.O.S. - Narrenschiff" aufführten und damit das Ende der DDR sozusagen vorwegnahmen.
    Zurück zu den heute jungen Leuten:
    Wie ihr super Handy oder iPod funktionieren, wissen die meisten leider nicht. Sie können ihr Spielzeug nur bedienen.


    So viel für heute.
    73, Wolfgang

  • Ehe es in Vergessenheit gerät:
    Mein Vater, der neben seinem Beruf als Kunstmaler http://kiefer.de.ms noch weitere Hobbys pflegte (z.B. Mineralien und Fossilien sammelte), hatte mir erzählt, dass auch er in früher Jugend mal ein Radio zusammengebaut hatte. So einen Detektorempfänger kann man schnell mal ausprobieren.
    Mit 40 m Langdraht als Antenne, Erde an der Regenrinne, etwas Draht, der auf eine Papphülse gewickelt wird, einem 500pF- Drehko und Kopfhörern gelingt das wohl jedem. Als Gleichrichterdiode mußte ein Stückchen PbS2 (Pyrit, Schwefelkies) herhalten. Das hat wirklich funktioniert..!


    73, Wolfgang

  • Moin !


    Noch mal zur Idee mit dem Laser :
    Das beschaffen eines starken Lasers, in DL ist kein Problem.
    Das beitreiben schon. Aber das sagt eigentlich schon der gesunde Menschenverstand :
    Selbst wenn wir es mit einem UV oder IR Laser zu tun haben, gibt es Reflektionen die ins Auge gehen können.
    Und die Leistungsklasse, die es schafft, etwas zu verändern (chemisch, physikalisch... im folgenden QRO-Laser genannt.. hi ) muss deswegen so abgeschirmt werden, das kein Biologisches Wesen damit in Berührung kommt.
    z.B. der QRO-Laser im DVD-Brenner ist so verbaut, das keine Reflektion das Auge erreichen kann.
    Lasercutter (aus deren schrott sich solche QRO-Laser kostengünstig gewinnen lassen) werden in geschlossenen Räumen OHNE Personal betrieben.
    Experimentiert mit nicht QRP-Lasern, hat jede Person mindestens eine Laserschutzbrille zu tragen, die auf die Wellenlänge des Lasers abgestimmt ist.
    Und ich meine keine Sonnenbrille.


    Selbst meinen 1mW Watt QRP-Laser habe ich für mich und meine Katze noch mal gedrosselt.
    (Total praktisch das Ding.. Laser + Katze = Fernbedienung für den Lichtschalter.)


    73 de JAn