Z-Match oder LL-Tuner ? Ein paar Fragen dazu ...

  • Hallo Gemeinde !


    Für meine Hühnerleiter Gespeisten Antennen möchte ich mit dem Bau vom ATU Anfangen.


    Was ist nach eurer Meinung das Bessere System dazu : Die Z-Match oder ein LL-Tuner ?


    Der Tuner wird Draußen an der Hauswand geschraubt, so das ich nicht mit der HL durch meine Holzaußenwand muss ( ca. 2 m Koax bis zum ATU ). Es wird Motorisch Abgestimmt.


    Die Eingespeiste Leistung liegt zwischen 1 W und 2 KW.


    Wo liegt der Unterschied zwischen Drehkondensator mit großem Plattenabstand und einem Vakum Drehkondensator ? Welcher ist besser Geeignet ?


    Die Spule für einen Z-Match Tuner möchte ich aus 6 qmm CU-Draht herstellen. Welchen Wicklungsabstand, bzw. Wicklungsdurchmesser sollte ich einhalten ( Wichtig bei QRP und QRO ?? ) ?


    Es werden mit Sicherheit noch weitere Fragen folgen !


    Danke für eure Hilfe von


    Bert SM2 / DK7QB

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Zitat

    Original von DK7QB
    [..]
    Wo liegt der Unterschied zwischen Drehkondensator mit großem Plattenabstand und einem Vakum Drehkondensator ? Welcher ist besser Geeignet ?
    [..]
    Bert SM2 / DK7QB


    Hallo Bert,


    ein Vakuumkondensator bietet bei ähnlicher Baugröße eine höhere Kapzität und/oder eine höhere Spannungsfestigkeit. Außerdem läuft man nicht Gefahr, dass sich auf Grund von irgendwelchen Ablagerungen (Staub, Insekten, etc.) zwischen den Platten Überschläge ergeben.


    Da ein Vakuumkondensator in der Regel mit einer Spindel angetrieben wird, lässt sich die Kapazität feinfühliger einstellen (kleineres delta C pro Grad).


    Wenn ich die Wahl hätte und nicht auf den Preis achten müsste, würde ich auf jeden Fall den Vakuumkondensator vorziehen. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit den Vakuumkondensatoren von Comet gemacht.


    vy 73 de Stefan, DJ2SEA

    Stefan, DJ2SEA / AB1RE - JO30BU - DARC OV G01 Aachen

  • Hallo Bert !
    Wenn du hast, kannst und der Patz usw keine Rolle spielen dann immer Vakuum-Drehkos.
    Stefan, DJ2SEA hat ja eigentlich schon alles dazu gesagt.


    Hier kannst du aber auch noch schauen.........


    http://www.pa0fri.geerligs.com/


    Speziell S-Match.


    Wenn es sich machen lässt bin ich immer symm. in der Luft.
    72 Andreas

  • Interessant finde ich in einigen Beispielen des o. g. Links (und auch anderswo), dass man selbst bei höheren Leistungen (100 Watt) offensichtlich mit Rundfunkdrehkos auskommt. Das macht das Sache u.U. sehr preiswert und kompakt.


    Bei der Abwägung Vakuum- oder Plattendrehko sind bei Motorsteuerung noch die Endpositionen bzw. Drehrichtungsumschaltung zu bedenken.
    Bei Plattendrehkos ohne Anschläge (Schmetterling, Split-Stator...) gibt es keine Endpositionen, das Handling ist etwas einfacher.

    VY73,
    Richard

  • Hallo,


    beim Z-Match mit Rundfunkdrehkos (die "größeren" Bauformen) muß man bei 100W oft schon Klimmzüge machen, um die Spannungsfestigkeit hinzubekommen, besonders, wenn die Antenne etwas höherohmig wird auf einzelnen Bändern (ich arbeite mit so einer Konfiguration, handabgestimmt). Auch die Strombelastung der Drehkofedern ist nicht ohne, und kurze Drähte (0,75²) zwischen Drehko und Spule können deutlich warm werden - ein Hinweis auf die Ströme im Schwingkreis.
    Die Fernsteuerung eines Z-Match erscheint mir auch nicht ganz leicht wegen der teilweise sehr spitzen Einstellungen. Auch stelle ich mir das Finden der richtigen Positionen der Drehkondensatoren ohne Rückmeldung oder Speicher teilweise schwierig vor.
    Andere Tuner - LC oder S-Match, sind nach meinen Erfahrungen wesentlich unkritischer im Abstimmvorgang.


    73 Reiner

  • Lbr Bert,


    also ich habe ja schon öfter gesagt (was hier nicht so gerne gehört wurde). daß ich das Z-Match wegen seiner hohen Kreisgüte nicht mag, und das wiederhole ich hier, zunmal dieses Abstimmprinzip bei Sendeleistungen im Kilowattbereich meines Erachtens wirklich seinen Sinn verloren hat. Man soll bei einer Antennenanpassung nicht mehr Betriebsgüte aufwenden als es die Transformation zum Anpassen benötigt.


    Ich habe mir auch mal das S-Match angesehen und finde es eigentlich recht aufwendig. Denn die symmetrische Speiseleitung für meine liegende Quad-Loop symmetriere ich hinter einem normalen, selbst gebauten asymmetrischen Anpaßgerät allein mit dem Hybridbalun, einer Kombination aus Spannungs- und Strombalun (cq-DL Hefte 4+5/2009). Beii DL9KCE hat das auch funktioniert. Damit habe ich auch kürzlich einem OM in Berlin helfen können.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lieber Ha-Jo,


    eine kurze Frage zur wahl des passenden Anpassgerätes:


    welches würdest du benutzen um eine up&outer von etwa 13,45m Länge anzupassen?


    73
    de
    Addi / DC0DW

  • Lbr Addi,


    mit der Antenne habe ich noch keine Erfahrungen. Potabel habe ich meist mit Langdrähten und einem ausgelegten Gegengewicht gearbeitet, abgestimmt mit einem Tuner.


    Nach ihrem Ausehen ist die Up&Outer halb eine asymmetrische Antenne, aber wegen des niedrig liegenden Gegengewichtes doch nicht ganz.


    Ich würde versuchen, sie entweder über eine Koax zu speisen mit einer Mantelwellensperre im Koax, an der Speisestelle, oder auch symmetrisch, mit dem Hybridbalun. Weiteres würde ich nach eigenen Erfahrungen entscheiden.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo lbr OM Bert,


    um hier auch Deine ursprüngliche Frage einmal aus meiner Sicht zu beantworten, sollten folgende Systemzustände beachtet werden:


    1. Wenn das symmetrisch gespeiste Antennensystem auf den zu betreibenden
    Bändern bereits Resonanzen aufweist, so ist die Z-Match das preiswerteste
    und beste Anpassgerät, um die sich am Anfang der Speiseleitung befindlichen
    unterschiedlichen Impedanzen auf 50 Ohm zu transformieren.
    Die Z-Match stellt dabei sogar noch einen zusätzlichen selektiven Eingangskreis
    dar, der für eine verbesserte Weitabselektion beim Empfang sorgt.


    2. Handelt es sich bei dem Antennensystem jedoch z.B. um einen nichtresonanten
    Dipol mit symmetrischer Speiseleitung, so ist der Einsatz eines symmetrischen
    Anpassnetzwerkes für einen maximalen Wirkungsgrad zwingend. Es kann dann
    beispielsweise ein doppeltes Collinsfilter oder auch die S-Match von PA0FRI zum
    Einsatz kommen.


    P.S.
    Betreibe hier einige meiner eigenen Antennengebilde sowohl mit einer Eigenbau -
    Z-Match nach W1CJL (1955) und alternativ auch den Nachbau einer S-Match
    nach PA0FRI mit Variometer. Die aktuellste Veröffentlichung einer der von mir
    gestrickten Antennen findest Du im FA 11/09.


    72 de DK5IQ

    Freude am Selbstbau von Antennen und Stationszubehör
    wünscht.


    DK5IQ


    Michael A. W.

    2 Mal editiert, zuletzt von DK5IQ ()

  • Hallo Ha-Jo,
    lese grade dein Bericht über deine Quad-Loop mit asymmetrischen Anpaßgerät und Hybridbalun ,gefällt mir sehr ist nicht so aufwändig
    und warscheinlch auch vom abstimmen schnell und einfach auch für einen Symmetrischen Dipol einzusetzen?
    Find die CQDL leider nicht mehr kannst du helfen?


    Heft 4,5 2009


    Vy 73 de Jörg

  • 2. Handelt es sich bei dem Antennensystem jedoch z.B. um einen nichtresonanten
    Dipol mit symmetrischer Speiseleitung, so ist der Einsatz eines symmetrischen
    Anpassnetzwerkes für einen maximalen Wirkungsgrad zwingend. Es kann dann
    beispielsweise ein doppeltes Collinsfilter oder auch die S-Match von PA0FRI zum
    Einsatz kommen


    Hallo Michael,
    Könntest du bitte die Entscheidungsgründe verdeutlichen, warum in diesem Fall der Einsatz eines symmetrischen Anpassnetzwerkes zwingend ist.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo zusammen,


    habe schon alle Artikel zusammen jetzt muss ich nur noch verstehen in Ruhe lesen,werde mich mal durcharbeiten durch die verschiedenen Möglichkeiten
    mit ihren vor und auch nachteilen .


    73 de Jörg

  • Weiterer Lesestoff:


    "Speisetechniken für Multibanddipole" von DL3AO, cqDL 8-2005, S 537 ff. Der Autor behandelt u.a. das G5RV Prinzip, am Rande aber auch verschiedene Anpassschaltungen.


    73 Wolfgang

  • Hallo Jörg,


    ich betreibe seit erscheinen des Artikels einen Dipol 2 X 33m an 12m Hühnerleiter und einem Hybridbalun nach HA-JO. Ich passe mit einem unsymm. Autotuner an und nutze alle Bänder ab 160m. Bin sehr zufrieden.


    73 Frohes Fest
    Herbert, DF7DJ

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo Herbert,
    ich betreibe den "Hille-Dipol" (2x6,5m, inverted V, fast liegend [siehe auch Wattwächter Thread]) mit Flachbandleitung und einem Balun für undefinierte Impedanzen nach Wippermann mit großen Erfolg an unsymmetrischen Kopplern. Gegen den Unterdachdipol nach Rothammel (VEB Ausgabe1984, S. 175, Abb. 10.31) immer eine S-Stufe besser.
    Möchte Dir also gerne "Recht" geben.


    Dennoch gibt es Gründe einen symmetrischen Koppler zu verwenden. Die einschl. Literatur ist reichhaltig - und situationsbedingt vielleicht die bessere Wahl.


    72 de Raimund, DL1EGR

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Mir ist vollkommen klar, dass im Falle von extremen Impedanztransformationsverhältnissen ein symmetrischer Koppler Vorteile gegenüber einem unsymmetrischen mit Trafo und Balun haben kann.


    Ohne jetzt einen unnötigen Glaubens Disput entfachen zu wollen, würde ich doch gerne nachvollziehen können, warum bei einem nichtresonanten Dipol mit symmetrischer Speiseleitung der Einsatz eines symmetrischen Anpassnetzwerkes zwingend sein soll. Hinter einem derartigen Postulat muss es doch wohl eine substantiierte Begründung geben?


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo Günter,
    jetzt muss ich mich doch einmal zu diesem Thema melden und meine Meinung sagen.


    Ich arbeite schon 2 Jahre mit einem ferngesteuerten Tuner (750W) an einem Dipol. Dieser Tuner hat nur ein L/C Glied, welches "schwimmend" angeordnet ist. Das L/C Glied kann in 4 verschiedenen Kombinationen geschaltet werden. Vor diesem L/C Glied befindet sich ein sogenannter Hybridbalun SymBa800 von DG0SA, Wolfgang Wippermann. Wolfgang hat mit diesem Bauteil die Problematik genau auf den Punkt gebracht und das Problem der Gleichtaktunterdrückung sehr gut gelöst. Selbst eine TX Antenne die nicht symmetrisch arbeitet funktioniert an meinem Tuner gut. Wolfgang hat eine Mantelwellensperre und einen Balun 50/50Ohm kombiniert. Die Messergebnisse mit dem VNWA:


    Übertragungsverhalten S21:
    SymBa 200(Watt) S21
    SymBa 200(Watt) S21 verpolt
    Gleichtaktunterdrückung :
    SymBa 200(Watt) Gleichtaktunterdrückung sym.
    SymBa 200(Watt) Gleichtaktunterdrückung unsym.


    Ich fasse meine Erkenntisse zusammen.
    Der Tuner ist nicht dafür verantwortlich ob die Sendeantenne symmetrisch arbeitet oder unsymmetrisch. Der Tuner soll nur die entsprechende Impedanztransformation leisten und vor dem Abstimmelement im Tuner muss unbedingt verhindert werden, dass das Koaxkabel (Zuleitung mit Koaxkabel zum Tuner) selbst HF abstrahlt. Das verhindert der Hybrindbalun SymBa 200/800 (optimale Gleichtaktunterdrückung). Die Kombination Hybridbalun und abgestimmtes L/C + Sendeantenne bewirken am Tunereingang eine reelle Impedanz von Z=50Ohm. Damit ist der TX zufrieden. Als wäre eine Dummyload 50Ohm angeschlossen.
    Betrachten wir noch den Ausgang des Tuners mit seinen 2 Ausgangspolen.
    Die HF-Energie fliesst von Pol A in die Antenne und muss zwangsläufg zum Pol B wieder zurück fliessen. Einen anderen Weg verhindert der Hybridbalun. Da ist es egal was wir als Sendeantenne an den Tuner anschliessen. Den Tuner interessiert nicht ob die Antenne symmetrisch oder unsymmetrisch arbeitet.
    Zusätzlich habe ich mit meinem mW-Meter, dass ich als Feldstärkemesser eingesetzt habe folgenden Versuch gemacht. Beide Messungen identisch mit gleicher Leistung, gleiche Antenne (Dipol 2x22m). Einmal habe ich als Tuner meine alten symmetrisch aufgebauten Tuner eingeschleift und die Feldstärke gemessen und bei der zweiten Messung meinen neuen Tuner nur mit L/C Glied. Der Tuner mit L/C Glied hat ein Pegelplus von etwa 1,5dB am Feldstärkemesser erzeugt. Das ist ja eigentlich logisch. Im symmetrisch aufgebauten Tuner befinden sich ja noch mehr Abstimmelemente die Verluste erzeugen können als im L/C Tuner. Diesen Versuch habe ich aber nur auf dem 40m Band gemacht.
    Ich hoffe mit meinen Ausführungen etwas zur Meinungsbildung beigetragen zu haben.


    Ich wünsch allen noch schöne Feiertage.


    vy 73 Andreas DL4JAL

  • Hallo Om,


    einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag wünsche ich.


    Wolfgang, DG0SA hat mich gerade noch auf ein neues Dokument aufmerksam gemacht.


    Das Ende des Langdrahtes
    Von Wolfgang, DG0SA
    Distrikt-Treffen Mecklenburg-Vorpommern am 22.11.2014 in Rostock


    # http://www.dg0sa.de/langdraht.pdf


    P.S. ihr könnte auch mit den neuen Webserver testen und etwas Traffic machen ! :P

    73 de Uwe
    DC5PI