grosse Löcher in Weissblech "auf dem Küchentisch"

  • Hallo ihr Mechanik-Freaks :)


    In einer früheren Bastelphase bis 1994 hatte ich ein QRL, wo mir in den Nachtschichten die Schlosser- und Elektrowerkstatt für meine Basteleien zur Verfügung stand. So mit richtigen Ständerbohrmaschinen, Schleifböcken, Schraubstöcken, allerlei tollem Werkzeug.


    Wie gesagt, das war * damals *


    Jetzt muss ich alle mechanischen Probleme irgendwie zu Hause lösen.
    Bohrte soeben Weissblechgehäuse. Bis 3mm für die Durchführungskondensatoren war ja alles prima, mit Akkuschrauber, freihändig, auf einem Stück Holz auf dem Fensterbrett.


    Wie Du bestimmt schon vermutest, begann das Grausen mit dem Versuch, ein Loch für die BNC-Buchse zu zaubern... Natürlich hat sich das Blech an den Bohrern verklemmt.
    Nach einigen Quälereien dengelte ich das Blechlein auf den Granit-Pflastersteinen der Strasse vor dem Haus wieder halbwegs in die Form, aber insgesamt sieht es einfach Sch... , äh, total unprofessionell aus. :(:(


    Wie kriegtst Du eigentlich grosse Löcher "auf dem Küchentisch" in Weissblechgehäuse??


    Eine Idee kam mir schon: Kegelreibahle! Funktioniert das?
    Schraubstock wär wohl auch eine nützliche Anschaffung.


    vy73
    Dennis
    DL6NVC

  • kleine Bohrungen im gewünschte Kreis nebeneinander setzen und mit einer kleinen Blechschere o.ä. aus schneiden. sieht zumindest halbwegs ok aus.(viell geht auch feilen, kA.)

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW


  • Auf dem USA QRP Server wurd mal vorgeschlagen, die Dose mit Wasser zu füllen und dann ins Tiefkühlfach zu stellen. Mit dem kompakten Eisblock innen soll das Bohren dann problemlos funktionieren. (Zumindest machen die das so mit den Fishermens Friends und Altoid Dosen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Volker & Peter!


    Geniale Ideen!
    Tiefkühler hab ich nicht, aber allein des Schmunzelns über die Findigkeit wegen hat sich Deine Antwort Peter auf jeden Fall gelohnt :)


    Das mit den vielen kleinen Löchern klingt ganz praktikabel und vor allem wird das mit meinen bescheidenen "Bordmitteln" funktionieren, denn Schlüsselfeilen hab ich ja schon in der Werkzeugkiste. Sicher nicht der schnellste Weg, aber eine echt tolle Idee!!!


    Dankeschön!
    Dennis

  • Moin Dennis,

    Zitat

    Eine Idee kam mir schon: Kegelreibahle! Funktioniert das?


    jaaaa, wenn das Material dick genug ist... Vorteil: Die Loecher werden rund. Nachteil: Fast genauso
    muehsam, wie feilen. Mit Akkuschrauber-Antrieb werden wohl sehr schnell die gleichen Probleme auftreten,
    wie beim Bohren.


    Zitat

    Schraubstock wär wohl auch eine nützliche Anschaffung.


    Auf jeden Fall! Und wenn es auch "nur" ein "Montageschraubstock" ist (der im Bastel- und Elektronikbereich
    auch sehr nuetzliche Dienste leisten kann).


    Ansonsten befolge ich die Methode "viel feilen", wobei ich mir angewoehnt habe, bei sehr duennem
    Blech ein Stueck Holz auf beiden Seiten hinzuzufuegen, festzuklemmen (kleben?) und "mitzubearbeiten".


    73 de Roland / DK1RM


    PS: Die Idee mit dem "Einfrieren" finde ich einfach nur genial!

    Einmal editiert, zuletzt von DK1RM ()


  • Hallo Dennis,
    als mir im Wohnmobil ein Winkel abbrach und mir während der Fahrt auf Kreta der Schank über dem Führerhaus auf uns fiel, hatte ich einen Sprengler gefunden, der Blecheimer etc. baute. Er baute mir einen neuen Winkel aus 1,5mm Blech. Die Bohrungen hatte er nach meiner Zeichnung jeweils mit einem Durchschlag und Hammer auf einer dicken Bleiplatte vollbracht. Ein Schlag und ein rundes Loch ist drin. ;) Die Platte wird dann irgendwann wieder eingeschmolzen und das Eisen schwimmt oben und kann abgeschöpft werden. Diese Methode spart viel Zeit.


    Für BNC-Buchsen habe ich ein Locheisen angeschafft, Holz drunter und ein herzhafter Schlag mit einem Fäustel und das Loch ist da. Ansonsten kann man so dünne Gehäuse nur stanzen. Ich habe einen Handstanzsatz, sowie ein Modell für die Drehspulinstrumente. Hier wird immer vorgebohrt 3mm->6mm und dann mit einer konischen Reibahle das Loch für den Stanzer entsprechend erweitert.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo Dennis,


    > Wie kriegtst Du eigentlich grosse Löcher "auf dem Küchentisch" in Weissblechgehäuse??


    wenn Du auf beiden Seiten ein dickeres Stück Metall legst und beides fest (!) zusammenklemmst, lässt sich auch dünnes Weißblech gut bohren. Zweimal 1,5 mm Alu reichen schon. Es sieht dann wie ein Sandwich aus, mit dem Weißblech in der Mitte.


    Ich habe den Trick mal irgendwo gelesen, doch da wurde Hartholz benutzt. Da ich das nicht hatte, nahm ich zwei Metallreste, was ebenfalls gut geht.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo, DK3RED ()

  • Hallo !


    > Wie kriegtst Du eigentlich grosse Löcher "auf dem Küchentisch" in Weissblechgehäuse??


    Mit nem Schälbohrer / Senker auf Holzplatte und wenig drücken.


    73! jörg

  • Zitat

    Mit einem Reißzirkel und geduld ;)


    Aehh, du willst doch damit wohl nicht sagen, dass du den Reisszirkel so lange drehst, bist du "durch
    bist"???? Dazu braucht es wohl wirklich Geduld:)


    Aber was mir dabei einfaellt: Wie waere es mit einem (entsprechend stabilen) "Zirkel" (kann auch ein
    Stueck Holz ein, welches im Mittelpunkt befestigt wird), welches zur Aufnahme eines kleinen Fraesgeraets
    ("Dremel"?) dient?


    73 de Roland / DK1RM

  • @Roland: ich dachte, die Anschaffung weiteren Materials wollte er vermeiden ;)


    @Dennis: und - vorangekommen (mit welcher Vorgehensweise ?)

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallochen
    Wenn es nicht anders geht dann auch mit der Methode von Gela. Wir hatten als Lehrlinge Schneidzirkel nichts anderes wie ein Reiszirkel nur statt der Spitze eine schneide drann und etwas stabieler. Für das 0,1 bis 0,2 mm Blech geht das schon mal. Mit Locheisen und Hartholzklotz (auch rund für Dosen) ist das aber die feinere Methode.
    Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von DL4DRG ()

  • Moin Volker,

    Zitat

    ich dachte, die Anschaffung weiteren Materials wollte er vermeiden ;)


    jaaaaa, ok, wenn man es genau nimmt... ;)
    Aber notfalls klappt das ggf. auch mit einem kleinen Fraeser im Akkuschrauber;) Und der ist
    bestimmt preisguenstiger als eine Kegelreibahle.


    73 de Roland / DK1RM

  • Ich habe das gleiche Problem. Hab' mir deshalb bei Reichelt einen Handschälbohrer für 12€ gekauft. Ich bohre mit 6mm vor und reibe dann auf. Für BNC geht es noch, dann wird es anstrengend. Man kann natürlich auch Schälbohrer mit Maschinenaufnahme nehmen, aber ich hatte Angst, daß sich dann das Blechstück um den Bohrer wickelt.

  • Hallo zusammen,


    für die Bearbeitung von Weißblechgehäusen (bereits gebogen und verlötet) würden meiner Meinung nach folgende Methoden in Frage kommen:


    - Bohrung mit Zirkel anreissen, innerhalb des Kreises kleine Löcher bohren, auf Maß feilen.
    - Bohrung mit Zirkel anreissen, im Zentrum Bohrung 4mm einbringen, mit Stufenbohrer, Schälbohrer oder Hand-Kegelreibahle auf Maß bringen.


    Die Bilder Zeigen eine mögliche Fixierung des Gehäuses am Tisch.
    Aus Ermangelung eines geegneten Vierkantholzes habe ich einen Aluklotz verwendet (bin kein "Holzwurm").


    Wenn man Montagebohrungen benötigt, die nicht rotationssymmmetrisch sind (z.B. BNC-Steckverbinder mit Verdrehschutz), bietet sich die Bearbeitung mit einer Laubsäge mit Metallsägeblatt an.


    Gruß, peter01

  • Also, ich bin ja echt "von den Socken", wie viel tolle Anregungen und Ideen Ihr mir hier bietet!!! Vielen Dank nochmals!!!


    vy73
    Dennis
    DL6NVC

  • Hallo miteinander,


    ja, ja...nun weiss ich, warum die Metallausbildung während meiner Lehrzeit nicht vergebens war .. :D


    Ich möchte aber zu bedenken geben, dass so richtig große Bohrungen (wie z.b. für ein Messinstrument (ca.42mm) den Abschirmgedanken konterkarieren können. An der Stelle sickert dann Hf rein und raus...


    vy73
    Andy
    DK3JI

    AK

  • Hallo Andy,


    Zitat

    An der Stelle sickert dann Hf rein und raus...


    Abhilfe:
    "Metallbecher" von hinten über das Messinstrument stülpen, mit der Frontplatte leitend verbinden und die die Anschlüsse über Durchführungs-C's durch den Abschirmbecher führen.


    Gruß, peter01

  • Zitat

    Original von DC4LO
    ...
    Für BNC-Buchsen habe ich ein Locheisen angeschafft, Holz drunter und ein herzhafter Schlag mit einem Fäustel und das Loch ist da...


    Ja! In der Tat habe ich noch ein paar Locheisen in der Werkzeugkiste herum zu kullern.
    Und ich probierte es soeben! Holz drunter, ein Abfallstück Weissbleichgehäuse, Locheisen in etwa BNC-Buchsen-Durchmesser, grosser Hammer.


    Für den "herzhaften Schlag" braucht es scheinbar ein grosses Herz ;)
    Mit ist das Blech wegen der Federkraft des Holzes einfach bei allen drei Versuchen weg geflogen, leicht angekratzt, nicht die Spur eines Loches.
    Vielleicht ist so eine Bleiplatte eine gute Idee, hab ich aber nicht.


    vy73
    Dennis
    DL6NVC