Multibandantenne resonant oder nicht resonant ???

  • Hallo Antennenspezis !

    Ich war heute wieder in meinem OV und es wurde heiss über meine Antenne diskutiert.
    Folgende Ausgangssituation:

    Meine Masten haben eine Spannweite von 61m.
    Der aufgespannte Dipol hat eine Schenkellänge von 2 x 26m mit einer mittigen HL von 8m Antennenhöhe 10m
    Gespeist soll er mit einem echten sym. Koppler(sym. LC-Glied) werden.

    Die einen sagen viel Draht und schön hoch (bin auch der Meinung) und die anderen sagen
    der Dipol muss resonant sein damit er gut abstrahlt.


    Was meint ihr dazu ?
    Wird die Energie im Koppler verbraten?

    73, Frank, DL3AD

  • Hallo Frank,

    ich bin zwar nicht der gesuchte Antennenspezialist, kann aber dafür aus einer vieljährigen Praxis berichten. Ich hatte früher auch immer irgendeine der "resonanten" Antennen in Betrieb (W3, FD4, GPA usw.) Diese wurden ausnahmslos ohne Koppler betrieben.

    Vor drei Jahren entschloss ich mich mal zu was anderem und hab mir eine ZS6BKW (Abwandlung der G5RV) zugelegt. Was soll ich sagen.....keine der sogenannten resonanten Antennen konnte mit dieser Antennenform mithalten. Obwohl die ZS6BKW ja auch mittels der Hühnerleiterspeisung auf Resonanz getrimmt wird, war es trotzdem notwendig mit der ZM4 etwas zu korrigieren.

    Das Ergebnis ist phänomenal! UFB QSOs mit 100mW, 1Watt, 3Watt und 5 Watt
    sind die Belohnung für diese Entscheidung!

    Für die Bänder die mit dieser Antenne nicht abgedeckt werden (30M/15M) habe ich einen nichtresonanten 2 x 6.5 mtr. Dipol unter Dach hängen. Dieser wird ebenfalls mit HL gespeist und läuft auch bestens!!!

    Bin sehr zufrieden!

    Also nicht verrückt machen lassen, einfach mal ausprobieren und zufrieden sein...

  • Quote

    Original von DL
    3AD

    und die anderen sagen
    der Dipol muss resonant sein damit er gut abstrahlt.


    Was meint ihr dazu ?
    Wird die Energie im Koppler verbraten?

    73, Frank, DL3AD

    Und von welcher Resonanz reden die OM, Frank, welche soll es unbedingt sein??
    die Lambda/2 Resonanz?
    die Lambda/4 Resonanz?

    Die Lambda 5/8 Resonanz????? oder doch die Lambda/X Resonanz :D

    Ich weiss, ja, bei diesen sog. resonanten Antennen spukt immer Lambda/2 Resonanz in den Köpfen herum als das einzig ware, aber jeder, der schon in der Zeit vor den komplizierten UKW Mobilantennen QRV war weiss, dass ein 5/8 Strahler deutlich Gewinn über einem Lambda/4 und Lmbda/2 Strahler machte. In jedem Antennenbuch kann man nachlesen, dass extended Doubletts oder extended Zepps, also Antennen > Lambda/2 mehr Gewinn bringen. Trotzdem hält sich hartnäckig der Glaube an den Lambda/2 Dipol. (was ja auch für Koaxspeisung seine Berechtigung hat, aber nicht wegen des Gewinns sondern wegen der Anpassun)

    Wenn du mit Hühnerleiter speist, dann darf die Länge durchaus größer sein.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Moin Frank,

    Quote

    er aufgespannte Dipol hat eine Schenkellänge von 2 x 26m mit einer mittigen HL

    ich bin zwar kein Antennenspezi, würde aber sagen, bei den Ausmassen hast du (mal abgesehen
    von 160m) immer mindestens einen Strombauch (Es wird ja gesagt: "Strom stahlt") auf der Konstruktion.
    Die aktuelle Impedanz am Speisepunkt des Dipols halte ich für relativ unwichtig, solange der Dipol
    symetrisch ist. Wenn du dann noch am Ende der HL einen symetrischen Koppler anbaust, hast
    du schon etwas "recht Optimales". Einige 80m-QRO-Freaks werden mich für diese Aussagen vielleicht
    "zerfleischen" wollen, aber das ist meine Meinung dazu.

    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo miteinander,

    eine Antenne muß NICHT resonant sein, um Energie abzustrahlen.
    Entscheidend ist, daß die vom Sender erzeugte Energie verlustfrei an den Speisepunkt der Antenne gelangt.

    Hierüber hat HB9KOF auf der HAM 2009 einen interessanten Vortrag gehalten. Er kann hier heruntergeladen werden:
    http://hbag.ch/content/view/6/256/ -> Download "Antennenanpassung heute"

    Ich selbst benutze 2x12m "Dipol" mit ca. 15m HL und symmetrischem Koppler MFJ-974HB, funktioniert von 160m - 10m

  • Ich habe mal etwas geblättert,

    deine Antenne entspricht +/- ein paar cm dem klassischen "Extended Double Zepp" (kann man unter dem Namen googeln) für 40 Meter und wird auf diesem Band mit +3dbD angegeben.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo miteinander!

    Quote

    Original von DL2FI

    Und von welcher Resonanz reden die OM, Frank, welche soll es unbedingt sein??
    die Lambda/2 Resonanz?
    die Lambda/4 Resonanz?

    Die Lambda 5/8 Resonanz????? oder doch die Lambda/X Resonanz :D
    .

    Genau das habe ich mich auch gefragt. :]

    Ich danke allen für die zustimmenden Antworten!
    Es ist immer wieder eine Freude sich in diesem Forum zu tummeln und die verströmte Fachkompetenz aufzunehmen.
    Ihr habt mich in meiner Meinung bestärkt und hoffe nun in kürze (wenn die Rollspulen da sind) Ergebnisse päsentieren zu können.

    beste 73 von der schönen Insel Rügen,
    Frank, DL3AD

  • ...und jetzt noch meinen Senf zum Thema Multibandantennen.
    Die Länge ist nicht das Kriterium.Mit HL gespeist und symetrischen Antennentuner bekommt man meistens für alle Frequenzen Anpassung.Ich verwende zu Hause einen Dipol 2x20m, Speisepunkt abt 12m hoch und die Dipolenden leicht schräg nach unten.
    Bei den Region 1-FD´s verwenden wir einen Dipol 2x31m (1,5qmm plastisolierte Cu-Litze) und Eigenbau- HL ,13,56m lang, gleiches Cu-Material mit einem Leiterabstand von 70mm.
    Speisepunkt knaopp 15m hoch, die Dipolenden etwa 8....10m
    Mit beiden Antennen ist Betrieb von 160m ... 10m möglich.
    160m-DX geht auch mit 2x20m.
    73 de Wolfgang

  • Vielen dank für den Link .
    Ich hatte Ihn schon mal allerdings habe ich nicht gekauft da ich mich nicht entscheiden konnte ob die brauchbar sind da sie auf ein Stück PVC gewickelt sind statt auf Keramik so wie die Russischen
    Exemplare und der Durchmesser sehr gering ist und ich zu wenig Ahnung davon habe wie es sich so mit den Verlusten usw verhält
    aber vielleicht können wir es ja gleich hier klären .
    Da ich ja auch noch welche für einen qro Koppler benötige .
    Hatte schon die Idee ne Luftspule aus Rohr zu bauen und pro Windung 3Löcher bohren und dann
    mit Bananenstecker abgreifen .

    Was ich aber nicht weiß ob das fein genug ist da ich noch nie mit nem Koppler gearbeitet habe .
    Ich wollte 2Spulen und ein Vakuum C verbauen für den Sym.PI-Filter.

  • Hallo DG6HD,

    Die Spulen sind auf einem speziellen Kunststoff gewickelt der sich bis in den GHz Bereich frequenzneutral verhalten soll.
    Ich werwende für meinen Koppler ein Sym LC - Glied.
    Bie einem LC - Glied ist die Abstimmung immer eindeutig, nicht so beim PI - Glied.
    Außerdem hat man beim LC - Glied nur zwei Reaktanzen - somit sind die zu erwartenden
    Verlußte geringer.
    Allerdings muss man bei niedrigen Impedanzen den C umschalten auf die Kopplerspeiseseite.

    73, Frank, DL3AD

    Edited once, last by DL3AD (July 8, 2009 at 7:21 PM).

  • Du hast den C zur Masse und die Spule in reihe zur Sehle richtig
    Und bestimmt ein 1:1 zum TRX hin oder am Ausgang
    Und wie genau mußt du die Induktivität einstellen.

    Würde ich da vielleicht mit meiner großen Luftspule mit den 3 abgriffen pro Windung auskommen oder würde vielleicht so gar ein Abgriff reichen hast du oder jemand anderes da drinn Erfahrungen

  • Naja mein pc mag deinen Link nicht so er zeigt nur die Version an die ich bauen wollte
    Aber im prinzip ist es mir schon klar was du meinst

  • Hallo DG6HD,

    Die Sache ist im Prinzip ganz einfach, am Tunereingang ist ein 1:1 Balun dann kommen die beiden Rollspulen und am Ausgang zur Antenne (HL) ist ein Drehkondensator parallel.
    Wenn du niederohmig also kleine 50 Ohm anpassen willst, dann muss der Kondensator auf die Eingangsseite umschaltbar sein.

    73, Frank, DL3AD

  • Hallo DG6HD,
    Die Frage nach der Anzahl der Abgriffe pro Windung lässt sich nicht so einfach beantworten.
    Wenn der Tuner nur für eine Antenne verwendet wird wirst Du wohl mit einer Induktivität je Bamd auskommen.

    Fü rmeine Antenne werden für 160m 11,7µH, für 80m 8,3µH und für 40m 0,7 µH an Induktivität benötigt.
    Bei der Abstimmung auf 160m habe ich am oberen Bandende die notwendige Induktivität "gesucht" und auf den niedigeren Frequnzen bei gleichen L Anpassung mit dem Antennenseitigen C hergestellt.Bei den übigen Bändern beginnt man bei Bandmitte und ober- bzw. unterhalb wird das Antennenseitige C entsprechend gewählt

    73 Wolfgang

  • Hallo Frank,
    die symetrische Antenne mit 2x26m ist bei mir seit einigen Jahren in Betrieb. Anfangs war sie aus Feldfernkabel. Die verdrallte Leitung habe ich als eine Ader vorn und hinten kurzgeschlossen. Heute gerade habe ich sie erneuert, mit Antennendraht von Kabel-Kusch. Ein Schenkel und eine Ader der HL ist durchgehen ohne Unterbrechung. Die alte Fernmeldeleitung von der NVA enthielt rostenden Stahldraht und etwas Kupfer.

    Die Antenne hängt bei mir zwischen den alten Fernsehantennenmasten. Die sind 50m auseinander. Die letzten 2m hängen schräg nach unten. Die Antenne hängt nur 4m über der Dachhaut in 30m Höhe. Deshalb geht 160m schlecht. Angeschlossen ist eine Hühnerleiter Eigenbau 560Ohm ca. 60m bis zum TRX.
    Anfangs habe ich einen Z-Match verwendet. 160m kann das ja nicht, ab 3,5Mhz konnte ich jedes Band anpassen. Die Erweiterung auf 160m ist nicht so recht gelungen. Vielleicht gehe ich da nochmal ran. Der Z-100-Tuner von LDG schafft es auch ab 160m. Mit dem eingebauten Tuner meines IC-7400 geht es ab 3,5MHz.

    Weiteste Entfernung mit QRP-Mosquita und dieser Antenne war Japan.

    Reinhard DL3AS

  • Hallo Reinhard

    Danke für deinen kurzen Bericht, der mich in meiner Entscheidung diese Antenne aufgebaut zu haben bestärkt.
    Ich werde in jedem Fall Bericht erstatten wenn alles am laufen ist.

    73, Frank, DL3AD