In den letzten Tagen habe ich mich ziemlich intendsiv mit einem Tramp befasst. Nachdem die üblichen Fehler - falsche Bauteilewerte, verpolte Dioden usw. beseitigt waren musste ich beim Abschlußtest feststellen, dass zwei Fehler übrig geblieben waren:
1. Der erste Punkt oder Strich eines CW Zeichens zum Sendebeginn war nicht vorhanden, statt dessen brachte der Kontroll RX ein undefiniertes Krächzen hervor. Über dieses bei einzelnen Geräten- wenn auch in minder schwerer Form- auftretende Problem ist ja im Forum schon lange diskutiert worden. Da ich nun einen solchen Kandidaten auf dem Tisch hatte, war das eine gute Gelegenheit, sich damit eingehender zu beschäftigen. Beteiligt waren außer mir natürlich noch DK1HE und DL1JGS zu denen ich zwar keine Standleitung hatte, deren Telefonklingel jetzt aber deutliche Ermüdungserscheinungen zeugen wird
Die im Forum diskutierten Lösungsvorschläge waren alle hilfreich insoweit sie uns auf die Spur gebracht haben, sie hatten aber in diesem Fall keine durchschlagende Wirkung weil sie zwar fast alle an der richtigen Stelle ansetzten aber womöglich nicht radikal genug waren. Das Problem war klar erkannt als ein Problem der Einschwinggeschwindigkeit der PL. Richtig ist auch, dass das Problem besonders stark auftritt, wenn zwischen RIT Stellung und TX QRG ein großer Abstand vor liegt.
Ich habe nun alles mögliche probiert, die Einschwinggeschwindigkeit so sehr zu erhöhen, dass die Sendefrequenz auf jeden Fall stabil ansteht, wenn der Sender beginnt Leistung abzugeben. (außer Umbau der PLL Teilerverhältnisse, das war mir zu aufwändig, es muss auch anders gehen)
Die Lösung war letztlich ganz einfach. Auf der Sekundärseite des Loop Filters befinden sich Abblock Kondensatoren um HF Reste zu beseitigen. Um diese C´s schnell zu laden, braucht es viel Strom. Den Strom kann man deutlich erhöhen ohne die Charakteristik des Loopfilters zu verändern, wenn R57 deutlich kleiner wird. Ich habe ihn bei diesem Tramp auf 2k7 verkleinert. Im Ergebnis davon wird das erste Zeichen jetzt überhaupt nicht mehr beeinflußt. Die TX QRG steht stabil völlig unabhängig, wo die RIT steht und die RX/TX Umschaltzeiten können extrem kurz eingestellt werden, die Stellung des VCO ist egal solange er eingerastet bleibt.
2.
Dieser Tramp zeigte ein sehr unangenehmes Verhalten dass sich dummerweise erst zeigte, wenn er komplett zusammen gebaut war: Auf 80m sprang die Frequenz u 25 kHz weg sobald man auf die RX Taste drückte. Eine eingehende Untersuchung machte das Fehlerbild noch verrückter: Der Fehler trat nur auf, wenn das 30m Modul gleichzeitig eingesteckt war und die Sendeleistung auf 80m (> 3W) war. Der Steckplatz für das Modul war egal, schlimmer noch, er trat sogar auf, wenn dass Modul elektrisch inhibiert war ( Alle PIN Dioden und R10 ausgebaut, so dass das Modul nur noch mit den Massebeinen im Sockel steckte. Völlig verrückt, aber reproduzierbar: Modul eingesteckt, Frequenz springt, Modul raus gezogen, Frequenz steht wie eine eins. Am Ausgang des Referenzmischers IC 1 konnte ich mit dem Analyzer sehen, dass die 3,9... Referenz für die PLL beim Senden weg hüpfte, am Loopfilter tauchte bei eingestecktem 30m Modul trotz aller Abblock C´s ein HF Signal auf. Zusätzliche Abblockung direkt an de Busleitung brachte keinerlei Änderung.
Den Fehler konnte ich mit einem Workaround beseitigen, die Ursache ist uns allerding bis jetzt unklar. Der Sprung wurde verursacht durch Störungen auf den 10V Leitungen, mit denen die Bandmodule und das Tiefpassfilter geschaltet werden. Drauf gekommen bin ich eher durch Zufall, alls ich diesen Kabelbaum am TPF beiseite schob und die Störsignale in der PLL plötzlich kleiner wurden. DK1HE meint, dass irgendwo in der PA eine Abblockung nicht sauber arbeitet und so die Störungen in die 10V Leitung kommen. Nun habe ich keine Zeit, alle Abblock C´s zu ersetzen, bis ich die richtigen gefunden habe (an der Kiste habe ich sowieso schon > 30 Stunden "Forschungsarbeit" betrieben obwohl ich nur einen Kurzschluß finden sollte, der gar nicht vorhanden war.)
Mein Workaround besteht darin, dass ich die 10V Schaltleitungen für die Bandmodule direkt am Anschlußpin mit 100nF gegen Masse geblockt habe.
Nun ist Ruhe