Hilfe - mein VCO Schwingt nicht...

  • Hallo liebe OMs,

    es wäre sehr schön, wenn sich hier ein Profi finden würde der sich meiner annimmt, und mir per "Ferndiagnose" (sofern möglich) ein paar Tipps geben könnte, um mich auf den richtigen Weg zu bringen, hi !

    Leider bin ich kein HF oder Elektroprofi und komme mit meinem eingeschränktem E-Latein so langsam ans Ende.

    Worum geht's?

    Ich habe den Antennen-Analyzer nach PA1ARE aufgebaut:
    >> Antenna Analyzer von PA1ARE <<

    Der Schaltplan (vergrößert) ist hier:
    http://homepages.ipact.nl/~pa1are/analyz…/schema_big.gif

    Ich habe nur folgendes Problem: Der VCO schwingt nicht an.

    Folgende Dinge habe ich zwecks Fehlereingrenzung bereits getestet:

    Da ich mir nicht sicher war, ob das Problem am PLL IC oder am VCO selbst liegt, habe ich das PLL IC entfernt und an PIN13 seiner Fassung die +5V vom 7805 angelegt, um die Varicap damit anzusteuern, was bei der BB212 etwa in 60pF Kapazität resultieren sollte.

    Symptom dabei ist, dass an der Kathode der BB212 die Spannung jedoch auf 0,7V abfällt und der Oszillator nicht schwingt. Ich denke, das ist nicht normal, denn wenn die Spannung so stark zusammenbricht, kann man ja die Varicap Diode überhaupt nicht "ziehen"...

    Dann habe ich die BB212 ausgelötet. An dem Widerstand der die Kathode der BB212 mit der Abstimmspannung speist liegen ohne BB212 die an PIN13 angelegten 5V an, die lediglich über das R/C Filter des PLL Ausgangs POut laufen, bevor sie die Kathode erreichen.

    Wenn ich die BB212 nur "halb" (also eine Diode, statt beide) anschließe, dann passiert folgendes:
    -Anschluss Kathode + Masseseitige Anode = Steuerspannung an Kathode bricht auf 0.7V zusammen
    -Anschluss Kathode + "Heisse" Anode = Steuerspannung an Kathode fällt auf 2.5 Volt ab und an der Anode messe ich 1.9V.

    Bei dem Spannungszusammenbruch kann ich jedoch keinen Strom messen, zwischen dem 10k Widerstand der Ansteuerleitung und der Kathode der BB212. Das finde ich ziemlich seltsam, Spannungszusammenbruch ohne Stromfluß, ist das in dieser Schaltung möglich?....

    Wenn ich anstelle der BB212 an die beiden Anodenkontakte ein einfaches C löte (z.. 22pF gerade ausprobiert) dann schwingt der Oszillator auf der entsprechend resultierenden Frequenz gut an.
    Der Oszilator selber scheint also im Prinzig OK zu sein.

    Weiß jemand noch einen Rat, was ich noch testen könnte?

    Kann evtl. die BB212 defekt sein? Kann man Varicaps wie normale Dioden durchmessen? (Hab's probiert: in Sperrrichtung ist sie hochohmig >2MOhm und in Gegenrichtung wo es eigentlich leiten sollte regt sich nichts und es wird komischerweise unendlich angezeigt. Seltsam, seltsam....)

    Beste 73 de Oscar, DJ0MY

  • Hallo Oscar,

    ich bin zwar auch nicht der ganz große Profi....

    aber löt doch mal die BB112 aus und mess mit einem DMM im Modus Diodentest
    die Diode aus.

    Dabei + an die jeweiligen Anoden und - an die (gemeinsame) Kathode.

    Es sollten dann jeweils 0.6 - 0.8 Volt Schwellspannung gegenüber der kathode zu messen sein.

    Hab dies zumindest hier an verschiedenen Kap.Dioden messen können.......

    ok?

  • Moin Oscar,
    der echte Profi bin ich zwar auch nicht, habe aber einige Erfahrung im "HF-Basteln".

    Zitat

    Kann man Varicaps wie normale Dioden durchmessen?


    Ja, denn Varicaps sind "stinknormale" Dioden, deren Sperrschichteigenschaften auf den speziellen
    Verwendungszweck hin optimiert sind.

    Wenn der von Heinz vorgeschlagene Test (an der komplett ausgebauten Diode) das Ergebnis "Das
    sind zwei Dioden" ergibt, wuerde ich davon ausgehen, dass deine "seltsamen" Messergebnisse
    darauf beruhen, dass doch irgendetwas in der Schaltung schwingt (auf welcher Frequenz auch immer),
    und du "Mist misst" ;)

    73 de Roland / DK1RM

  • Moin Oscar,
    ich schließe mich meinen Vorrednern an. Die Varicap messen, den 10K Widerstand, der parallel geschaltet ist, entfernen und den 180pF Kondensator überbrücken. Das entfernt die Bedämpfung des Varicap-C's. Ferner könntest Du noch den 10K zur Varicap auf 47K vergrößern, normal nimmt man da 100K. Probiere das mal und berichte.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo,
    warum Schaltungsänderungen, wenn man nicht weiß, ob und in welchem Bereich der VCO schwingt? Der 10K-Widerstand ohne HF-Drossel in Serie erscheint mir auch zu niederohmig. Pin 13 vom PLL-IC ablöten und eine einstellbare Spannung von 0 bis 5V an dem 1,5K Widerstand anschließen. Dann kann man feststellen, ob der VCO schwingt und bei welcher Spannung er mit welcher Frequenz schwingt.

    MfG

  • Zitat

    Original von DF6AP
    Hallo,
    warum Schaltungsänderungen, wenn man nicht weiß, ob und in welchem Bereich der VCO schwingt? Der 10K-Widerstand ohne HF-Drossel in Serie erscheint mir auch zu niederohmig. Pin 13 vom PLL-IC ablöten und eine einstellbare Spannung von 0 bis 5V an dem 1,5K Widerstand anschließen. Dann kann man feststellen, ob der VCO schwingt und bei welcher Spannung er mit welcher Frequenz schwingt.

    MfG

    Moin OM DF6AP,
    genau das hatte ich mir vor meiner Antwort überlegt, aber das Datenblatt zeigt, das in der Serienschaltung der beiden Varicaps bei etwa 5V (etwa 30pF) und 180pF sich kaum ein Unterschied ergibt. Hier kommt es auf die Spule des VCO an. Ist dort ein Ferritkern drin, können wir den abstimmen oder entfernen. Wenn das nicht reicht, kommt ein Messingkern rein, der die Frequenz weiter hoch hebt. Da jetzt der Frequenzbereich auch vergrößert und die Dämpfung beseitigt wurde, denke ich da eher an einen Erfolg.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Entschuldigung, es handelt sich laut Schaltbild um eine Luftspule. Der VCO soll zwischen 48 und 78MHz schwingen. Dieses Gerät wurde doch sicher schon mehrfach nachgebaut. Warum also mit einer Schaltungsänderung beginnen?

    MfG

  • Zitat

    Original von DF6AP
    Entschuldigung, es handelt sich laut Schaltbild um eine Luftspule. Der VCO soll zwischen 48 und 78MHz schwingen. Dieses Gerät wurde doch sicher schon mehrfach nachgebaut. Warum also mit einer Schaltungsänderung beginnen?

    MfG

    OK, in diesem Fall ziehe ich meinen Vorschlag zurück. Das der 10K Widerstand parallel zur Varicap-Kombination sein muß, verstehe ich nicht.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • hallo Oscar,
    kann es sein, dass Deine Kap-dioden in Durchlassrichtung betrieben werden?
    Wenn ich mir Deine Diagnose anschaue (0,7 V gegen Masse und halbe Spannung an der anderen Seite (10kOhm Diode 10kOhm an der anderen Diode) ==> klingt fast so.
    Die Kap-Dioden sollten auf jeden Fall in Sperrichtung betrieben werden. Kannst Du mal Vorzeichen der Spannungsmessung angeben?
    73
    Gert

  • Hallo Oscar,

    baue beide Dioden genau andersherum ein. Dann funktioniert es. An Deinen Meßwerten kann man genau nachvollziehen das die Dioden in Durchlaßrichtung betrieben werden. Bei C-Dioden arbeitet man aber in Sperrrichtung.

    73 de uwe df7bl

    Nachtrag BB112 sind Einzeldioden mit ~30-450pF keine Doppeldioden in einem Gehäuse.

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

    Einmal editiert, zuletzt von DF7BL (21. März 2009 um 23:01)

  • Hallo Oscar

    es ist nicht immer das drin was draufsteht..
    pruefe nochmal ob du wirklich eine C-Diode dort eingebaut hast.
    koennte auch vertauscht sein , und es handelt sich um einen
    Transistor, beide sehen gleich aus und haben drei Anschluesse..

    72/73 de manfred , dl3arw
    Nachtrag
    die Diode BB212 hat ein Gehaeuse mit drei Anschluessen...
    wenn 2 Bauteile eingebaut wurden , siehe Beitrag vom Uwe DF7BL
    72/73

    Manfred , dl3arw

    Einmal editiert, zuletzt von DL3ARW (22. März 2009 um 10:13)

  • Hallo Oscar,

    wenn Du statt der BB212 zwei Einzeldioden verwendest, siehe Beitrag von DF7BL (umgekehrt einbauen).
    Wenn es eine BB212 sein soll, und Deine Meßwerte treten auf, wenn am Mittelanschluß die Spannungszuführung (+5V von Pin13 aus) anliegt, dann siehe DL3ARW - es ist dann keine BB212, da nach Deiner Beschreibung bei umgekehrter Polung ja alles sperrt, also ein Defekt unwahrscheinlich ist.
    Ich sehe 2 Möglichkeiten: entweder die BB212 wurde irgendwo (beim Händler, in der Bastelkiste, beim Aufbau der Schaltung) mit einem npn-Transistor versehentlich vertauscht (was steht den drauf als Bezeichnung), oder Variante 2 - siehe die Beiträge zu Fakes bei TX-Endstufentransitoren.
    Also Lupe und Lampe nehmen und alle ähnlich aussehenden Bauelemente Bezeichnungen/Kodierungen auf Plausibilität prüfen.
    73 Reiner

    edit: Ist eigentlich fast alles in der Bastelkiste für den Nachbau. Nur mit dem Motorola-Schaltkreis hapert es und mit der Leiterplatte.

    Einmal editiert, zuletzt von DL8LRZ (22. März 2009 um 15:42)

  • Hallo liebe OM´s,

    vielen Dank für die vielen Hinweise. Ich hatte die BB212 (steht auch so auf dem Gehäuse und ist nicht verwechselt worden) mit der Diodentestfunktion getestet und es wurde ein Wert um 700 (ohne Einheiten - evtl mV?) angezeigt wenn die rote Srippe an der Anode war und schwarz an Kathode. Bei Umpolung blieb es bei Null.

    Ich bin gerade QRL mäßig in Singapur und komme erst am Wochenende wieder zurück, dann werde ich nochmals testen und berichten.

    Ich werde berichten.....

    73 de Oscar 9V/DJ0MY


    EDIT / NACHTRAG:

    Die oben beschriebene Polarität des Multimeters ist genau umgekehrt - sorry !
    Was auch gleich den Fehler erklärt

    Einmal editiert, zuletzt von DJ0MY (28. März 2009 um 12:36)

  • Zitat

    Original von DJ0MY
    getestet und es wurde ein Wert um 700 (ohne Einheiten - evtl mV?)
    das ist mV die Schwellspannung der Diode, dazu gehört noch der Strom bei dem die Schwellspannung gilt
    angezeigt wenn die rote Srippe an der Anode war und schwarz an Kathode. Bei Umpolung blieb es bei Null.
    wenn Du die Seite die an der die schwarze Strippe war an die Regelspannung (+) legst soll es funktionieren.


    Ich werde berichten.....wir warten darauf!

    73 de Oscar 9V/DJ0MY

    73 de uwe df7bl

    Nachtrag: für farbig bin ich einfach zu sehr DAU mit dreimal ändern dann doch, grrr

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

    4 Mal editiert, zuletzt von DF7BL (23. März 2009 um 12:46)

  • Hallo Freunde,

    bin heute aus Asien zurückgekehrt und habe schnell nochmal die BB212 Doppelvaricap mit der Diodentest Funktion des Digitalmultimeters durchgemessen .

    Das Ergebniss:
    Von Anode zur Gemeinsamen Kathode nur leitfähig (ca. 780mV angezeigt) wenn rote Strippe an Kathode und schwarze Strippe an eine der beiden Anoden. Mit umgekehrter Polarität keine Anzeige.

    Ist also genau verkehrt herum, wie es eigentlich sein sollte. Das erklärt auch das seltsame Verhalten in der Schaltung und den Spannungszusammenbruch der Abstimmspannung im Betrieb.

    Verhält sich also wie ein NPN Transistor...!

    Es hat jedoch eindeutig die Aufschrift BB212 und oben links in der Ecke etwas was wie ein klitzekleines Phillips Logo aussieht. Ich habs auch extra als BB212 Varicap vom Händler bestellt und geliefert bekommen.

    Ich vermute, daß es sich tatsächlich, wie hier bereits gemutmaßt, um ein Fake Bauteil handelt. Ich werde mich mal mit dem Händler in Verbindung setzen, der mir das Teil verkauft hat. Leider gibt es die BB212 nur noch sehr selten und nur bei Spezialisieren Händlern. Vielleicht tauscht mein Händler die Diode um, wobei ich dann hoffe, daß er nicht nur Fakes auf Lager hat....

    Bei den Preisen die die BB212 heutzutage noch kostet, lohnt sich ein fälschen sicherlich ganz besonders. :(

    Ich werde mich jetzt also erstmal um Ersatz bemühen müssen, bevor es weitergehen kann. Hat jemand zufällig noch eine BB212 in der Bastelkiste? ;)

    Ich werde hier dann berichten, falls der Austausch der BB212 geholfen hat. Dennoch vielen Dank für die vielen Hinweise und angebotene Hilfe Eurerseits.

    Beste 73 de Oscar, DJ0MY

  • Hallo Oscar,

    vielleicht kannst Du testen, ob es sich wirklich um eine C-Diode der benötigten Variation handelt, die aus irgend einem Grund "anders herum" produziert wurde. Dann würde die Beschaffung einer zweiten reichen, um die Funktion sicherzustellen.

    73 Reiner

  • hallo Oscar,

    Empfehlung:
    1. nochmal absichern. Dein erstes Schreiben spricht zwar deutlich für Diodenfehler (Durchlassrichtung). Dein Multimetertest ist aber unsicher. Auch wenn Du die rote Strippe normalerweise für positive Spannungsanzeige an Pluspol anschließt, ist nicht sicher, dass bei Widerstandsmessung dort Pluspol "rauskommt". Überprüfe vorsichtshalber mit einer bekannten Diode.
    2. Händler. Notfalls:Bei Google meldet sich zu BB212 u.A. Darisius (Online-Shop), wobei die Versandkosten wahrscheinlich hoch sind und ich zu Mindermengen nichts sagen kann.
    3. "Der Wissenschaft halber" könnte man eine Doppeldiode (mit gemeinsamer Anode) im Transistormessgerät von einem NPN-Transistor unterscheiden. (Basis = gemeinsame Anode). Wenn eine Stromverstärkung messbar ist, muss es ein Transistor sein, eine Doppeldiode kann keine Ladungsträger "durchreichen".

    Erhole Dich gut von der Reise!
    Gert DK2TA

  • Hallo Oscar,
    der FA (Funkamateur Zeitschrift) hat die BB212 verfügbar. Es gibt auch ein Bild, auf dem man sehen kann, das die Anschlüsse besonders verformt wurden, um statt im Dreieck nebeneinander in einer Linie zu sein.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Zitat

    Original von DK2TA
    2. Händler. Notfalls:Bei Google meldet sich zu BB212 u.A. Darisius (Online-Shop), wobei die Versandkosten wahrscheinlich hoch sind und ich zu Mindermengen nichts sagen kann.

    Hallo Gert,

    genau von dort kommt sie her.... ;)

    "Der Wissenschaft halber" habe ich nochmals die anderen Ratschläge befolgt:

    Also bei meinem Multimeter in der Diodentestfunktion ist definitiv Rot=Plus und Schwarz=Minus bei 2,7V Messspannung (mittels Zweitmultimeter getestet).

    NPN-Transistortest ergibt einen hfe-Wert von Null.

    73 de Oscar

  • hallo Oscar,
    damit ist zumindest klar, dass es sich um eine Doppeldiode mit gemeinsamer Anode handelt, keinesfalls also um eine BB212. Ob nun C-Diode oder nicht - noch weiter sollte man die Opfer für die Wissenschaft wohl nicht treiben.
    Schon interessant, mit welch absurden Fehlern man sich in der Elektronik rumschlagen darf. Aber warum soll es den C-Dioden besser gehen als den Speichersticks...
    Bin gespannt, was der Händler ( ;) ) dazu sagt!
    Bitte auch einen aufbauenden Bericht, wenn das Gerät dann tatsächlich funktioniert.
    73! Gert