Welcher rauscharme Transistor für Mic-VV ?

  • Hallo zusammen,


    ich will etwas mit einem 1-stufigen Transistor-VV für dynamische Mikrofone basteln und suche hierfür ein paar Typenbezeichnungen die in Frage kommen.


    Hintergrund ist schlichtweg, dass sich eine Bestellung bei den Elektronik-Riesen nicht lohnt sofern sonst nichts weiteres benötigt wird und mein lokaler Elektronik-Shop nicht so breit gefächert ist.


    Die zum Einsatz kommenden Transistoren sollten möglichst rauscharm sein um keine zusätzlichen Audio-Nebenprodukte in die Modulation zu bekommen (die z.B. auch einen VOX-Betrieb stören würden). Die gerne auch in Bastelobjekten verwendeten Universaltransistoren ( z.B. BC546, BC547, BC548 ) fallen somit raus, denn den Unterschied hört man deutlich.


    Ich habe bisher als verfügbare Alternative einen BC414 gefunden (Noisefigure 2,5dB).


    Habt Ihr mir noch ein paar andere gut erhältliche Alternativen, nach denen ich dann Ausschau halten kann ?


    Danke.


    vy 73,
    Jochen

    Edited once, last by DG2IAQ ().

  • Hallo,


    ich hätte da:


    2N5087 von OMS
    2SC2784 FCE52 von F


    MPSA18
    2N5551 selektiert von ONS
    2N5401 selektiert von ONS


    BC550C beta selektiert von Moto
    BC560C


    BC 546B
    BC 547B
    BC 556B
    BC 557B


    HF-Transistoren sind die besseren NF-Audio Transistoren
    J310
    BF998 NF 1dB 800MHz !
    BFW92
    BFR96S


    SMD:
    BC846B NF 2dB Ic=200µA
    BC807-40


    Der MPSA18 sollte dein Favorit sein.

  • Ist diese Frage hier nicht ziemlich uninteressant?


    Jedes übliche Mikrofon dürfte doch eine deutlich höhere Ausgangsspannung oder -Leistung haben als das Eigenrauschen eines Transistors.


    Abgesehen davon, daß ich Mikrofone im Amateurfunk nur selten benutze, hat mir noch niemand gesagt, daß meine Sprache bei einem BC548 als Mikrofonvorverstärker verrauscht wäre. Viel wichtiger ist, daß Tiefen und Höhen für Sprache richtig ausgewogen sind. Diese Anforderungen können von Person zu Person recht unterschiedlich sein.


    Auf dem Funkübertragungswege gibt es doch etliche Rauschquellen, die wesentlich mehr zum Gesamteindruck eines verrauschten Empfanges beitragen können als gerade der Mikrofonvorverstärker eines Senders.


    In der NF-Studiotechnik mögen andere Qualitätsmaßstäbe gelten.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Ha-Jo,


    dachte ich auch zuerst.


    Als ich aber mal gedankenlos in die Bastelkiste griff und meinem SIGNALINK SL-1+ Interface einen internen 1-stufigen VV verpasste, um damit den qualitativ besseren LINE-IN anstelle des MIC-INs meines Laptops ansteuern zu können, nahm ich das Ergebnis als gegeben hin.


    Erst ein Artikel über div. Mikrofon-VVs gab Anlaß zu Überlegungen und als ich den BC548 (oder war's ein BC546 ??) gegen meinen aktuellen BC414 austauschte, war die Audioqualität ungleich besser und das Eigenrauschen hörbar geringer.


    Daher wollte ich für mein Mikrofon-VV Projekt nicht gleich wieder zu den Universaltypen greifen. Vom BC414 habe ich noch einige da, wollte mir aber gerne eine "Positiv-Liste" anlegen, welche Typen ggf. bei Lieferengpässen alternativ verwendet werden könnten.


    Ich gebe Dir recht, daß das Ergebnis sowieso vom Einsatz und von den externen Faktoren abhängt. Aber in meinem SIGNALINK war's deutlich spürbar und von mir gar nicht so erwartet.


    Daher frage ich diesmal VORHER die NF-Profis aus der Bastel-Rige. :D


    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Jochen,
    die Experten der langen Frequenzen benutzen den OP-27, weil er so wenig rauscht. Die hohe Verstärkung kannst Du mit einer Gegenkopplung bedämpfen.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Moin Jochen,


    vielleicht noch ein Hinweis: Das Rauschen ist nicht nur vom verwendeten Transistor abhaengig, sondern auch vom Kollektorstrom und vom "Innenwiderstand des Generators". So steht es zumindest in meiner "Elektronikbibel" ("Halbleiter-Schaltungs-Technik" von U.Tietze und Ch.Schenk), die ich gelegentlich konsultiere. Demnach sind bei grossen Generatorwiderstaenden geringe Kollektorstroeme guenstig, und umgekehrt. Also: Auch die Dimensionierung der Schaltung hat Einfluss auf das Rauschen.


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo Jochen,


    von der Verwendung von FETs und besondern Mosfets kann ich nur abraten, denn sie produzieren sehr viel Funkel- oder 1/f-Rauschen in NF-Bereich.


    In diesem Fall (Spannungssteuerung), geringer Innenwiderstand der Mikrofonkapsel, ist ein Bipolartransistor günstiger. Wie schon geschrieben wurde, ein Typ mit geringem Basisbahnwiderstand (großflächiger Transistor) und die Verwendung eines relativ hohen Kollektorstromes sind günstig für ein rauscharmes Design. Am rauschärmsten sind pnp-Transistoren. Ich würde den MAT03 von ADI verwenden. Rauschärmer geht es dann nur noch mit Stickstoffkühlung. Warum fragst Du nicht gleich den Profi, habe mich einige Jahre mit dem Problem rumgeschlagen und kann bestätigen, der Tietze Schenk hat Recht.


    73 de Gerd, DM2CDB

  • Hallo Jochen,


    Ich will auch noch bemerken dass Metallfilm Widerstanden auch das Rausen positiv beeinflusst.
    (meinen bitx20 ist mit Kohlenstoff Widerstanden aufgebaut worden und rauscht mehr als meinen bitx17 die ich mit Metallfilm Widerstanden aufgebaut habe.)



    Grüsse,

    73, de Nick PE1GOO.
    QRV mit BITX20a und BITX17a und hoffentlich bald mit Hobo-20. QRP.

  • Hallo Jochen,


    in der Tat rauschen Metallschichtwiderstände weniger als Kohleschichtwiderstände, dafür erzeugen sie aber einen Klirrfaktor. Ursache sind Halbleitereffekte in der dünnen Metallschicht. Für das Messen des Rauschens und des Klirrfaktor braucht man aber schon Spezialgeräte, der Amateur kann das getrost glauben, denn die Effekte sind nicht im Nutzsignal hörbar.


    73 de Gerd, DM2CDB