Z-Pol als Mehrbandantenne?

  • Hallo Freunde,


    im Qrp Report 4/2008 ist ein Artikel von Ade W0RSP. Unter anderem steht da dass der Z-Pol nicht in seiner elektrischen Mitte gespeist wird. Mit dem verschieben des Speisepunktes wird eine Stelle passenderer Impedanz gefunden, aber mit Blindanteilen. Wenn das alles so geht, dann frage ich mich ob man nicht auch mit Hühnerleiter speisen kann, und ob die Antenne resonant sein muß? Mit oder ohne Ringkern ist eigentlich egal wenn man vom schnellen verschieben des Speisepunktes mal absieht. Natürlich darf die Drahtlänge im Verhältnis zur Wellenlänge nicht zu kurz werden. Also nicht kürzer als 3/8 Lambda aus dem HF-Gefühl heraus.


    Wortmeldungen erbeten.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Uwe,


    > im Qrp Report 4/2008 ist ein Artikel von Ade W0RSP. Unter anderem steht da dass
    > der Z-Pol nicht in seiner elektrischen Mitte gespeist wird. Mit dem verschieben
    > des Speisepunktes wird eine Stelle passenderer Impedanz gefunden, aber mit
    > Blindanteilen. Wenn das alles so geht, dann frage ich mich ob man nicht auch mit
    > Hühnerleiter speisen kann, ...


    klar geht das! Denn dies war ja der Originalentwurf von Brian Cake, KF2YN, in der QST.


    > ... und ob die Antenne resonant sein muß? Mit oder ohne
    > Ringkern ist eigentlich egal wenn man vom schnellen verschieben des Speisepunktes
    > mal absieht. ...


    Wenn Du es einmal mit dem Ringkern probiert hast, lässt Du die andere Variante sein. Es geht sooo einfach und sooo schnell, denn man braucht nicht ewig am Draht rumschnippeln.


    Da passt die Abwandlung eines bekannten Werbespruchs:
    Funkst Du schon oder schnippelst Du noch? ;O)


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo,


    die H-Pole Antenne erscheint mir sehr sehr interessant. Wird gleich im Frühling mal ausprobiert und in den Garten gepflanzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sehr gut geht....


    Ich selber habe gerade eine Drahtversion einer assymetrisch gepeisten Vertikalantenne am Spiethmast im Garten stehen und die Antenne geht auch sehr gut.


    Ich habe im Grunde das Design für eine Cushcraft R5/R7/2000 etc. abgeschaut und als Drahtversion nachgebaut, aber momentan nur als "Fullsize Monoband"version fuer 20m. Durch einfuegen von Sperrkreisen kann dann auch Multibandbetrieb gemacht werden, wie bei den "massiven" kommerziellen Gegenstücken.


    Der Strahler ist gut 7,6m lang und die vier "Radiale" (die eigentlich keine sind, sondern nur die Fortsetzung des Halbwellenstrahlers nach unten, aber in Form einer horizontalen Endkapazität) sind auf 18mm Installationsrohr mit Tesa festgeklebt und ca. 80cm lang. Meine Längen beziehen sich auf PVC isolierte drähte. Blanke Drähte müssen entsprechend länger sein.


    Als Sperrkreise möchte ich im Frühling mal 1/4 Lambda Stubs aus Wireman-Leitung ausprobieren, um Multibandbetrieb ohne Sperrkreisverluste und ohne signifikanten Verkürzungseffekt zu realisieren.


    Am Spesepunkt liegen mit MMANA simuliert so etwa 150-200 Ohm Impedanz an, daher geht die Antenne an einen 4:1 Balun und gleich nachgeschaltet ist eine Mantelwellensperre. SWR ist einwandfrei fast 1:1 und die Antenne geht sehr gut auf 20m.


    73 de Oscar, DJ0MY

  • Vielen Dank, Peter, dass Du mich wieder eingepflegt hast!


    Hallo Z-, H- und C-Pole-Freunde und die, die es werden wollen


    Die Geometrische Form dieser Antenne geht auf die Idee von Michael, DK5IQ, QRP-Report #2/2007 zurück, nur mit völlig anderer Einspeisung.


    Bitte beachtet, dass es sich bei der H-Pole-Antenne je nach Speisung um zwei völlig verschiedene Antennen handelt, einmal um einen symmetrischen, vertikalen, gefalteten Dipol mit symmetrischer Hühnerleiter und einmal um einen "off center fed dipole", einen ausserhalb der Mitte asymmetrisch gespeisten Dipol. Ersterer wird an einem symmetrischen Tuner, Letzterer an einem asymmetrischen Tuner betrieben. Ich betreibe die asymmetrische Variante auch über Hühnerleiter, weil diese gerade vorhanden und nur kurz war. Eine Speisung wie beim C-Pole über Koax wäre genauso möglich.


    Ich konnte im Betrieb keinen Unterschied zwischen den beiden Varianten feststellen, habe allerdings nie beide gleichzeitig benützt. Zugunsten der Einspeisung "asymmetrisch unten" spricht die wesentlich einfachere Handhabung beim Aufbau und die grössere mechanische Stabilität. Die geringe Richtwirkung von weniger als 1dB kann vernachlässigt werden.
    Ich wünsche viel Spass beim Experimentieren mit diesen leichten Drahtantennen!


    73, HB9MTN/5B4AGV, Edi

  • Hallo Uwe und andere Interessenten,


    >Qrp Report 4/2008 ist ein Artikel von Ade W0RSP.


    Kann mal jemand kurz für alle nicht-Abonenten (Schande über mich!) erklären, wie das Prinzip der schnell verschiebbaren Ringkerneinspeisung funktioniert (welcher Kern, wieviele Windungen, etc. ?).....klingt zumindest interessant....




    73 de Oscar, dj0my


  • Oscar, es gibt keine "Abonenten", da sind wir pingelig. Den QRP-Report bekommen alle Mitglieder der DL-QRP-AG automatisch zugeschickt wenn sie ihren Beitrag in Höhe von 10 Euro pro Jahr bezahlt haben. Bedürftige aller Art können auch kostenlos Mitglied sein, da sehr viele Mitglieder freiwillig mehr als die 10 Euro bezahlen um genau dieses zu ermöglichen.


    Die Idee mit dem verschiebbaren Ringkern hatte ich, weil ich zu faul war den Antennendraht X mal aufzuschneiden. Ich bin davon ausgegangen, dass auf einem Antennendraht so ziemlich jede beliebige Impedanz anzutreffen ist. In der Mitte niederohmig, am Ende hochohmig (Auf dieser Idee basiert ja auch Fritzels Dummy Nr. 4.
    Ich habe dann den Antennendraht mit vier Windungen durch einen FT80-43 Ferritring geführt und das Koaxkabel mit vier Windungen durch den gleichen Ring angeordnet. Hält man den Antennendraht etwas locker, kann man den Ring verschieben und die Stelle suchen, die 50 Ohm hat. Bei der C-Pole Antenne, für die ich diese Idee entwickelt hatte liegt dieser Punkt irgend wo unten in erreichbarer Höhe.
    Hier nochmal der Link zu meinem C-Pole Text anläßlich der Illinger Tagung

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    vielen lieben Dank für das Manuskript.


    Eine Frage dazu hätte ich noch:


    Bei deinen Illustrationen mit dem verschobenem Speisepunkt eines 1/2-Wellenstrahlers wandert der Strombauch mit - d.h. der Strombauch ist immer dort, wo auch der Speisepunt ist.


    Das dürfte eigentlich nicht sein, denn wenn Du das verschieben fortsetzten würdest, dann hättest Du bei dem Endgespeisten Halbwellenstrahler einen Stombauch im Speisepunkt, hi !


    Normalerweise bleibt der Strobauch in der Mitte stehen, auch bei asymmetrischer Speisung, oder? (so wird es zumindest bei MMANA Simulationen grafisch angezeigt)



    73 de Oscar, dj0my

  • Die Zeichnung ist etwas übertrieben um klar zu machen, worum es geht. Sie soll eines deutlich machen:


    Wir gehen immer davon aus, dass die geometrische Mitte eines Dipoles auch seiner HF-mässigen Mitte entspricht, der Verkürzungsfaktor des Drahtes überall auf dem Draht gleich groß ist. Das das falsch ist beweist jeder vertikal aufgebaute Dipol, bei diesen ist immer der erdnähere Schenkel kürzer als der erdfernere.


    Bei einem waagerecht aufgehängten Dipol muss das genau so gelten. Ist die eine Seite stärker belastet als die andere (z.B. ein Aufhängepunkt am Haus, einer frei an einem Holtmast, so ist der mittlere Verkürzungsfaktor auf der hausnahen Seite größer als auf der Holzmastseite. Daraus resultiert, dass der symmetrische Einspeisepunkt nicht in der Mitte der Drahtlänge liegt sondern zum Haus hin aus der geometrischen Mitte verschoben ist. Aus dieser Sicht ist es also in den meisten Fällen völlig falsch, in der Drahtmitte einen Balun zu instalieren. (Auch wenn das in der Literatur oft empfohlen wird) und auch der Grund dafür, das so manche FD4 super funktioniert und andere überhaupt nicht. Der FD4 Balun ist einfach je nach Umgebung manchmal an einer erträglich guten Stelle angebracht und in anderen Fällen an der völlig falschen Stelle. (In älteren Publikationen wird übrigens die FD4 grundsätzlich mit Hühnerleiter beschrieben)


    Auf diesen Überlegungen resultiert letztlich die C-Pole Antenne und auch sie beweist, wie man mit dem Zentimeternaß nachmessen kann, dass die Annahme stimmt.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)