Auf der Suche nach der Behelfs-HF-Erde

  • Hallo zusammen!



    In meinem provisorischen QTH gilt es für den unter dem Dach gelegenen "Shack" eine Behelfs-HF-Erde zu finden. Da das wohl nicht so wirklich möglich ist ohne separat Kupfer einzubuddeln, wollen wir mal bescheiden von einer "Behelfserde" sprechen. :rolleyes:


    Wie ich in anderen Beiträgen in diesem Forum gelesen habe, scheint das Heizungsrohr hier eine beliebte Notlösung zu sein. Mein TRX ist ein FT-817 und QRP ist der Plan, sprich: 5W max.


    Nun ist es aber so, dass durch Zufall ein ungenutztes RG58-Kabel vom "Shack" aus in den Hausanschlussraum im Keller läuft. Das bedeutet also, dass ich mir somit einen separaten Leiter direkt auf die Potentialausgleichsschiene klemmen könnte, um die Heizungsanlage zu verschonen. :D


    Jetzt die eigentliche Frage: Macht das überhaupt Sinn?
    Sollte man jeweils nur den Schirm oder Innenleiter auflegen oder beide zusammenschalten? Gibt es womöglich Probleme mit der Kapazität dieses "Wurstkondensators"?



    Ich bin übrigens ganz neu dabei, weshalb ich mich gerne in jeder meiner Vermutungen korrigieren lasse und für alle Hinweise offen bin. ;)




    73, guten Rutsch!


    Max

  • Hallo Max,


    > Nun ist es aber so, dass durch Zufall ein ungenutztes RG58-Kabel vom "Shack" aus
    > in den Hausanschlussraum im Keller läuft. Das bedeutet also, dass ich mir somit
    > einen separaten Leiter direkt auf die Potentialausgleichsschiene klemmen könnte,
    > um die Heizungsanlage zu verschonen. :D
    >
    > Jetzt die eigentliche Frage: Macht das überhaupt Sinn?
    > Sollte man jeweils nur den Schirm oder Innenleiter auflegen oder beide
    > zusammenschalten? Gibt es womöglich Probleme mit der Kapazität dieses
    > "Wurstkondensators"?


    so eine doch recht lange HF-Erde (Dachboden? bis Keller) kann so seine Schwierigkeiten haben. Dabei ist es egal, ob Du nur den Innenleiter, den Schirm oder beides anklemmst. Im ungüstigsten Fall ist Dein Koaxialkabel für eine bestimmte Frequenz eine Vietel Wellenlänge lang. Das Kabel verhält sich dann wie eine Hälfte eines in der Mitte gespeisten Dipols. An dem misst Du ja auch am Speisepunkt einen relativ niedrigen Widerstand (scheint eine gute HF-Erde zu sein), obwohl das Ende ja frei ist und dort ein unendlich hoher Widerstand (Isolator) existiert. Für diese Frequenz ist es dann egal, ob Du das Koaxialkabel an den Hausanschluss anklemmst oder nicht - es ist an seinem Ende ja ohnehin hochohmig. Doch probiere es ruhig aus. Vielleicht fällt ja keine von diesen Transformationsstellen in die von Dir genutzten Amateurfunkbänder - dann geht es.
    Wenn Du als Alternative kein Gegengewicht in Deinem Shack legen kannst, so müstest Du es mit einer künstlichen HF-Erde probieren. Das ist quasi ein Serienschwingkreis, der zwischen Sender und dem eigentlich zu kurzen Radial geschaltet wird. Da Spule und/oder Kondensator veränderbar ausgeführt sind, kanns Du mit so einer küstlichen Erde der HF des Senders einen niedrigen Widerstand vorgaukeln. Doch probiere es erst einmal mit dem Kabel.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Ingo,



    vielen Dank für deine Antwort. An eine mögliche Resonanz hatte ich in meiner Euphorie gar nicht gedacht. Aber dieser Punkt ist doch ein generelles Problem bei der Auslegung des Erdanschlusses, oder?


    Ich werde das auf jeden Fall nächste Woche mal ausprobieren. ;)




    73,
    Max

  • Hallo Max,


    ich gehe mal davon aus, daß Du ein Gegengewicht für Deinen Strahler suchst und nicht eine Erdung im Sinne von Blitzschutz.
    Ob es Sinn macht, einen separaten Draht zu verlegen oder diesen mit dem Potentialausgleich zu verbinden, hängt oft auch von der Störsituation ab. Diese kann bei Drähten im Haus recht kritisch sein, und auch Fernseher, Radios und DSL-Router mögen ihrerseits die HF nicht immer. Hier hilft nur testen und beobachten.


    73 Reiner

  • Hallo Reiner,



    da hast du richtig Vermutet, es geht mir hier nur um ein Gegengewicht.
    Ich werde das wie gesagt bei nächster Gelegenheit testen und das Beobachten sehe ich auch ganz gelassen, denn die alleinigen Bewohner des Hauses bringen mir genetisch bedingt eine überaus strapazierfähige Geduld entgegen, hi. :D




    73 Max

  • Lbr Max,


    Du hast leider nicht geschrieben, wie dein zum Gegengewicht gehörender Strahler aussieht und für welches Band dieses Gegengewicht besonders gut sein soll, für nur ein Band oder für mehrere.


    Grundsätzlich würde ich sagen: Wenn Du einen Strahler spannst und verschiedene Gegengwichte probierst: Man kann ruhig verschiedene Gegengewichte parallel schalten. Dasjenige, das in der Antennenabstimmung beim An- bzw Abklemmen die größte Veränderung hervorruft, dürfte das Beste sein.


    Lange Erden durchs Haus, die mit einem Saugkreis abgestimmt werden, führen beträchtlichen HF-Strom und können die eigene HF auch in die Nähe empfindlicher Geräte bringen, also Vorsicht damit.


    Viel Erfolg!


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB