Sym. Dipol mit Edelstahlseil

  • Hallo @alle,


    bin neu hier und hoffe auf Hilfe wenns beim bedienen des Forums mal klemmt...


    Habe jetzt endlich meinen FT 817. Den habe ich auch schon eifrig in der Botanik rumgetragen :) und festgestellt daß erwartungsgemäß die Miracle Whip doch kein Miracle ist.
    Meine Idee wäre ein Dipol, symetrisch gespeist aus 300Ohm Flachband (leicht). Als Strahler würde ich gerne 0,25mm Edelstahlseil verwenden. Hier wäre das Verhältniss zwischen Gewicht und Stabilität einfach enorm.
    Meine Frage:
    Hat jemand schon Erfahrungen mit Edelstahl als Strahler gemacht, und wie berechnet man die Länge der HL / der Dipolschenkel.
    Als Anpassgerät könnte ich mir den ZM 4 vorstellen....
    Grüße
    Thomas.

  • Hallo Thomas,


    Edelstahl wird auch fuer Yagis verwendet und ist bestimmt geeignet fuer einen Portabel-Dipol. Kupfer oder Aluminium hat weniger Verlust, aber in der Praxis ist das egal.


    Wenn Du mit 300 Ohm Flachbandkabel und einem Anpassgeraet arbeitest, ist die Laenge voellig egal. Ich habe so eine Antenne mit 2 x 4 m Draht, funktioniert von 10 bis 40 m. Die Effizient ist bei 30m und 40m natuerlich etwas geringer als bei 10m bis 20 m. Wenn Du aber im Gegenzug besser vom Boden wegkommst, macht es den Unterschied auch wieder wett.


    Ansonsten nehme ich immer dies Faustregel fuer einen Halbwellendipol: (Wellenlaenge / 2) x 0.95. Ein Dipol ist meist etwa 5% kuerzer als die halbe Wellenlaenge.


    Willkommen im Forum.


    73 Daniel M0ERA

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK

  • Hallo Thomas,


    ich habe das mal in EZNEC simuliert:


    14.15 MHz in 8m Hoehe ueber realistischem Grund.
    Drahtlaenge: zweimal 5.15m


    Gesamtverluste (Verluste im Draht und Erdungsverluste)
    Kupfer 1 mm Durchmesser: 1.19 dB
    Kupfer 0.25 mm Durchmesser: 1.46 dB
    Aluminium 1 mm Durchmesser: 1.23 dB
    Edelstahl 1 mm Durchmesser: 1.79 dB
    Edelstahl 0.25 mm Durchmesser: 4.73 dB (!)


    Fazit: Edelstahl ist prima, solange er nicht zu duenn ist. 0.25 mm ist zu duenn, zumindest mir waeren die 3dB Verlust zu hoch.


    73 Daniel M0ERA


    Daten aus: EZNEC ARRL und http://www.iup.uni-heidelberg.…-Folien_Magnetostatik.pdf

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK

  • Hallo Thomas und Daniel,


    Drähte unter ca 1mm sind für Vögel schlecht zu sehen.Ich verwende zur Zeit noch TW85 von Titanex, was etwas störrisch ist, aber von den Vögeln erkannt wird. 0,25mm wird bestimmt Probleme machen. Ich werde auf 2mm Draht umsteigen.


    73
    Volker

  • Hallo Daniel,
    vielen Dank für das wellcome.
    Also die Länge der Speiseleitung ist egal. --Mein Anpassgerät muß also Spannungs und Stromkopplung können (ZM4?)
    2x4m Draht sind 8m. Mann könnte damit z.B von einem "Aussichtsturm" mit einem relativ kurzen Fieberglasmast einen vertikalen Dipol realisieren. Genau das habe ich mit Gewicht / Stabilität gemeint.
    Jedoch muß ich nochmal das Gewicht mit dem Duchmesser von 1mm durch kalkulieren, vielen Dank an Daniel für die Simulation. Erstaunliches Ergebnis.
    Volker:
    Ich Denke bei kurzem Portabelbetrieb ist das für die Vögel nicht so schlimm. Jedoch sollte man als OM solche Infos wirklich im Kopf haben, genauso wie die nichtleitende Drachenschnur.....http://www.qrpforum.de/addrepl…action=quote&postid=11604
    Thomas

  • Hallo Thomas


    Zitat

    Original von DG1PY
    Also die Länge der Speiseleitung ist egal.


    Die Laenge der Strahler auch. Natuerlich nur in den Grenzen die Dir das Anpassgeraet setzt. Und natuerlich geht die Effizienz runter, wenn die Antenne allzu kurz wird.


    Aussichtsturm ist grossartig :)


    Wenn Du eine vertikale Antenne aufstellen willst, dann ueberleg mal, ob ein Fuchskreis nicht vielleicht praktischer ist. Beispielsweise http://www.qrpproject.de/multifuchs.htm Vielleicht kann das der ZM4 auch?


    Ich habe einen Fuchskreis mit 8m Draht an der Angelrute und 1 m Gegengewicht (Achtung Troll! Siehe Fussnote [1]). Diese Antenne spielt prima auf dem 17 m und 20 m Baendern. Fuer die hoeheren Baender nehme ich kuerzeren Draht.


    73 Daniel M0ERA


    [1] Alle Hinweise darauf, dass ein Fuchskreis gar kein Gegengewicht benoetigt, bitte ausschliesslich per PN an mich.

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK


  • Ja, das ZM-4 kann alles das, was der Fuchs kann. Ist ja ein sehr verwandtes Prinzip. Das ZM-4 ist halt etwas flexibler, weil es zusätzlich zu den endgespeisten Lambda/halbe Drähten auch noch endgespeiste Drähte zufälliger Länge (mit Gegengewicht) sowie symmetrische und unsymetrische hoch oder niederohmige Gebilde anpassen kann.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Also an einen Fuchskreis bzw. endgespeisten Draht habe ich auch schon gedacht....
    Habe bisher nur die Erfahrung mit symetrischen Dipolen gemacht. Wir haben hier bei Mainz so eine Art DX-Wiese, auf der wir uns antennenmäßig ein wenig austoben können. Als Multiband-Lösung (für mich) hat sich dort ein Inverted Vee 2x 20m, symmetrische Speisung in der Mitte, ca. 18m hoch bestens bewährt. Ein vergleichsweise aufgehängter Trap-Dipol hat durchschnittlich gute 2 S-Stufen weniger gebracht. Man fragte sich ob das Gebilde vor der Hühnerleiter ein (Annecke)Koppler oder eine Endstufe ist :)


    Spaß beiseite, vom Aufbau und der Realisierung ist natürlich ein endgespeister Draht am einfachsten. Das ZM4 ist aber doch kein Fuchskreis???
    Oft ist ja auch das Problem des Gegengewichtes ausschlaggebend für den Wirkungsgrad der Antenne. Bei einem Aussichtsturm (siehe weiter oben) könnte man sich des Blitzableiters bedienen...
    Thomas

  • Zitat

    Original von DG1PY



    Spaß beiseite, vom Aufbau und der Realisierung ist natürlich ein endgespeister Draht am einfachsten. Das ZM4 ist aber doch kein Fuchskreis???
    Oft ist ja auch das Problem des Gegengewichtes ausschlaggebend für den Wirkungsgrad der Antenne. Bei einem Aussichtsturm (siehe weiter oben) könnte man sich des Blitzableiters bedienen...
    Thomas


    Nein natürlich nicht, aber der Fuchskreis und das ZM4 sind beides Parallel Schwingkreise, das macht sie von der Wirkung her sehr ähnlich. Sie sind nahe Verwandte.


    Je näher du mit dem Draht an Lambda halbe kommst um so weniger brauchst du ein Gegengewicht.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo!
    Ich experimentiere mit rückgefalteten Strahlern. Auch eine G5RV läßt sich gut falten. Speiseleitung und Anpassung symmetrisch.


    Mein Lastenheft Reise-trx sieht keinen Tuner vor. Bandwechsel per Umrüsten (Hobo), damit auch Bandwechsel beim Antennenzusammenbau. Für die langen Bänder sind
    - die "Origamis" zu schmalbandig, um ohne Tuner auszukommen
    - die Fußpunktimpedanzen zu unterschiedlich, um außer Balun nicht auch noch transformieren zu müssen.


    Mein derzeitiges System basiert auf Angelruten mit rückgefalteten Drähten und variablen Ladespulen. Derzeit für 20 / 40 / 80. Die zuerst verbaute (nicht billige)Schrittmotormimik ist raus, zu liebe-bedürftig für unterwegs. Ich ziehe wg. Resonanz dann nun einfach an Abstimm-Strippen....


    Edelstahlseil geht genau so wie andere Sachen; wer günstig einkaufen möchte, wird wohl 2mm nehmen, da ists mit den Verlusten auf KW wurscht.
    Die G5RV würd ich an Deiner Stelle mal probieren....
    Übergang Stahl-Kupfer wäre auf Dauer zu beachten...


    Der C-Pole gefällt mir auch sehr gut, hab Ihn aber nur in 40m Abmessung simuliert und noch nie aufgebaut. Die Impedanz auf 20m ist nicht weit weg, wäre transformationslos hinzubekommen.
    Auf 20m sieht das Diagramm richtig gut aus!
    Wäre eine 2-Band Lösung.

    Aber Du willst ja alle Bänder...


    vy 73 de Jochen, dh6tf

  • Hallo Jochen,
    gute Idee, und wohl auch praxiserprobt.
    Der Tuner macht aber flexibler. Ohne Tuner habe ich zwar weniger oder keine(?) Verluste. Bei 2,5-5Watt Sendeleistung gibts nix zu verschenken :)
    Jedoch kann ich ggf. mit dem Tuner improvisieren. Wäscheleine, Draht und Gegengewicht=Leitplanke, je nach dem was der örtliche Baumarkt oder das Inventar des Ferienhauses hergibt :D
    Muß mal im Forum über den ZM4 lesen.
    Was Du mit den Schrittmotoren gemacht hast, habe ich nicht verstanden. Verstanden hab ich aber das die einfachsten Dinge immer noch die besten sind.
    73
    Thomas

  • Hallo Thomas!
    Die neue CQDL von heut kommt mir zur Erklärung gerade recht:
    S.557, Bild 4 : ein Stapel Ringkerne wird in einer Spule spazierengeschoben, um die Resonanz zu ändern. Bei mir sind es 2 Stapel im Mittelrohr des Dipoles. Ich habe einen kleinen runden Schrittmotor ins Mittelrohr zum Schieben gesteckt.


    O.k., unsere Lastenhefchen sind halt unterschiedlich. 8)
    Ich hab zwar auch Tuner und PA rumstehen, auf Reisen will ich das aber alles nicht haben. Bei mir quasi Monobandbetrieb unterwegs.


    Inzwischen hab ich auch Ingos (dk3red) Beitrag gefunden, der zur g5rv / g4kih vieles schön zusammenfaßt: FA 6/07 ab S.642.


    Na, viel Spaß beim Basteln! 73 de Jochen!

  • Hallo Jochen,
    alle Achtung für dei Mechanik und die Idee.
    Mit Tuner und QRO ist halt Portabelbetrieb nicht so angesagt. Da steht einem schon ein wenig der Schweiß auf der Stirn :D
    Muß gleich mal in der cqdl nachschauen.....
    Wollte jetzt auch mal langsam mit praktischem Experimentieren anfangen. Bestelle mal ein wenig Edelstahlseil, zur Not kann ich ja mal den Annecke Koppler mitschleppen.... 8o


    73
    Thomas

  • 2x6,5 m ist ein guter Anfang
    habe ich auch in der Anwendung.
    PSK 31: 25 W abt, und halb Südamerika im Log.

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo,
    war in JN43AX und habe dort den Dipol mal aufgehängt. Lässt sich locker mit einem CG3000 auf allen Bandern (!) abstimmen. Bleibt natürlich die Frage des Wirkungsgrades. 40m ging locker nach DL (Flux bei 65, jedoch 100W).
    Wenn ich die Problematik mit dem ZM4 im Griff habe, werde ich weiter berichten.
    Der Reiz der geringen Leistung / Aufwand ist für mich sehr groß.
    Thomas.
    Wer kennt sich mit Schleifen aus?