Magnetantene kapazitiv angepasst ????

  • Hallo,
    ich brauche für eine kleine Tour ohne Auto eine kleine Antenne für 40m. Ich habe mir ein 5 m -Stück RG-58 genommen und als gerundetes Dreieck aufgehängt. Unten ist ein doppelter Drehkondensator. Das ganze bildet eine Magnetantenne, wobei vom Kabel nur der Schirm benutzt wird. Über den Schleifer des Dreko fließt kein Strom, da die Achse des Doppeldreko durchgehend ist. So weit so gut. Jetzt zur Anpassung.
    Ideal wäre eine Anpassung, die mit dem Dreko zusammen in einem Gehäuse untergebracht werden kann. Im Rothammel ist die Möglichkeit geschildert, das Speisekabel über einen kleinen Kondensator an eine Seite des Drekos mit anzuschließen. Der Schirm kommt dann an den Mittelpunkt des Doppeldrekos (Schleifer).
    Leider lässt sich so kein kleines SWR erreichen. Da muss noch ein Blindanteil sein, den man so nicht wegbekommt.
    Hat einer von euch eine Idee, wie ich dieses Konzept (alles unten) noch retten kann?


    Das mit der induktiven Kopplung funktioniert, ist aber nicht so elegant, da die zusätzliche Koppelschleife immer zusammenfällt (aufrollbar).


    Bernd / DL4HA

    Einmal editiert, zuletzt von DL4HA ()

  • Hallo Bernd.


    MFJ verwendet die gleiche Beschaltung bei ihren Magnetloop-Tunern (MFJ-932, MFJ-935B, MFJ-936B).


    Sofern Du beide Kondensatoren in ein Kunststoffgehäuse reingebaut hast, dürfte das mit dem Blindanteil eigentlich kein Problem darstellen. Ich vermute eher ein falsches Verhältnis der beiden Drehkos zueinander.


    Und hier kommen wir schon zum Problem der kapazitiven Einkopplung. Wenn der Loop-Drehko ein Untersetzungsgetriebe hat (üblicherweise, sonst wird die Einstellung sowieso "überknifflig";) und der Einkoppeldrehko aber nicht, ...und der Einkoppeldrehko darüberhinaus noch eine hohe Endkapazität hat, dann hast Du sicherlich schlichtweg über's optimale Einstellergebnis hinweggeschossen.


    Ging mir kürzlich mit einer AIRCELL-7 Magnetloop mit 2x 320pF (= 160pF) Loopdrehko und extra verwendetem Präzisionsdrehko für die Einkopplung (aber mit Cmax = 185pF !! und ohne 3:1-Untersetzung !!) genauso.


    Erschwerend hinzu kommt noch, dass man am QTH(1) mit Umgebungseinflüssen(1) keine reproduzierbare Einstellungen am QTH(2) mit Umgebungseinflüssen(2) hinbekommt. Also selbst eine angebrachte Skala bringt nur bedingt was (für den 3:1-Loopdrehko geht die ja gar nicht, da Drehwinkel > 360°).


    Daher werde ich bei meiner "Version 2" meiner Koffer- und Urlaubsloop demnächst wieder reumütig zur üblichen Ringeinkopplung zurückkehren. Dann muss man nur 1x mittels Loopdrehko nach dem Rauschmaximum (oder sofern vorhanden danach noch nach dem SWR-Minimum) abgleichen - und fertig. Verbleibende Blindanteile durch mögliche Umgebungseinflüsse sind dann leider hinzunehmen.


    Das sind meine bisherigen Erfahrungen mit dem Selbstbau von Portabelloops.


    Alternativ kannst Du noch die Ringkerneinkopplung probieren, mittels 2x FT240-61 oder für QRP müssten auch 2 bis 4 FT114-61 funktionieren.


    Siehe:


    Einspeisung über Ringkern


    Das will ich auch noch probieren, bevor's bei der Version 2 an den (alten) Ring geht. Wäre ja zumindest um einiges transportabler und wie DL2JTE schon gepostet hatte auch viel unkritischer, da die Lage der Ringkerne im Ring ziemlich egal ist (müsste nicht zwingend im Nullpunkt sein).


    Mit meinen bisherigen Ringkernen T130-2 und T200-2 schlug's fehl, aber inzwischen wissen wir anhand dem anderen Thread auch, dass es am Kernmaterial lag. Ich muss mir noch die FT-Kerne und zwingend mit Material -61 besorgen, dann gibt's nochmals einen Versuch.



    Ach ja, noch was:


    Bei mir half es bisher an jedem Magnetloop-Typ, auch trotz unsymmetrischer Einkopplung, wenn man eine Mantelwellensperre an der Loop und eine weitere kurz vor dem TRX anbrachte. Danach beeinflußte das Koaxkabel den Einstellvorgang nicht mehr. Vielleicht kommen ja auch daher noch Deine Blindanteile ?


    Mantelwellensperre (Zuleitung aus RG58/Aircell-5): 4x Wdg. links und 4 Wdg. rechts um einen FT140-77


    (Wickelprinzip müsste ja bekannt sein)



    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Jochen,
    erst mal vielen Dank für Deine ausfühlichen Darstellungen. Du hast mich da auf eine Idee gebracht... Wenn die induktive Koppelschleife auch an der Loop anliegen darf, dann kann ich bei meiner Variante (oben gerade gespannt) ja auch oben ein Dreieck anklemmen (Wäscheklammern), so dass eine Spitze des Dreiecks nach unten hängt. Dort würde dann das Koaxkabel angeschlossen werden (mit Mantelwellensperre).


    Außerdem werde ich noch die kapazitive Variante mit einem anderen Dreko (mit Feintrieb) ausprobieren.


    Bei der Methode mit der Kopplung über einen Ringkern kann ich mir nicht vorstellen, dass es dem Wirkungsgrad gut tut, die Haupt-Loop über 0,5 mm Draht zu leiten. Wenn überhaupt, muss die Loop nur einmal durch den Kern gesteckt werden.


    Wenn ich es geschafft habe, dann berichte ich und stelle mal ein Foto rein.


    73 de Bernd / DL4HA

  • Hallo Bernd.


    Ja das mit den Wäscheklammern geht, das hatte ich in meiner kürzlich gebauten Kofferloop auch so gelöst. Das Problem war nur, dass die ganze Sache zwar leicht war, aber auch sehr kippelig und mechanisch noch nicht so gelöst wie ich mir das vorgestellt habe.


    Meinem Funkfreund Ernesto (DF1ELB) gab ich mal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eine Selbstbauloop für seine Karibik-Geschäftsreise mit, die er dann mit dem SGC SG-2020 und 20W SSB ohne Probleme betrieb. Damals auch noch als "Greenhorn" mit RG58 als Loopring. :D


    Heute sind wir schlauer. Mein kürzliches Konzept mit AIRCELL-7 und Leichtbau -- war viel zu leicht, nicht standfest, die beiden 8mm-Rundholz-Spreizer nicht "vandalismus-sicher" ( :D ) und beim bloßen Anblick der Tischloop und dem damit verbundenen Freudenschnaufer....flog sie um. Luftzug !!! :D


    Daher kommt nun das "Konzept 2" zum tragen, ...hi.


    Ich will eine universelle, aber dennoch möglichst leichte Kofferloop. Da Ernesto Probleme mit der RG58-Loop hatte, die an einem Faden aufgehängt munter sich nach dem Karibikwind permanent neu ausrichtete, war das auch keine Lösung.


    Ich will eine stabile Loop ( -> Kunststoffrohr / Elektrikerrohr), die man für's QSO in der Hand halten kann ( -> siehe PY1AHD), oder am Balkon aufhängen kann ( -> Kunststoffrohr, die 8mm Rundhölzer sind zu kibbelig) oder man auch auf einem Untergrund, z.B. Tisch, aufstellen könnte ( -> optionaler Standfuß für's Kunststoffrohr).


    Damit müsste ich alle vor einem Urlaubsantritt nie bekannten späteren Möglichkeiten abgedeckt haben.


    Damit's in den Koffer passt muß der Loopring abnehmbar und nicht fest verlötet sein. Denn ich beabsichtige zur Wirkungsgradsteigerung RG-213, oder das bereits gekaufte ECOFLEX-10 oder sogar ECOFLEX-15 einzusetzen. Und einen 80cm Ring dreht man nun mal beim Einpacken in den Koffer nicht so eben mal passend um -- solange die Enden noch verlötet sind. Oder man hat durch die 8-er Form im Koffer später ständig mit verbogenen Loops zu kämpfen.


    Die hierfür notwendige Schwachstelle des Schraubanschlusses wird wie bei den MFJ-932/935/936-Magnetlooptunern mit zusätzlicher zum Schraubkontakt paralleler Verdrahtung (breiter Koaxschirm) auf (am besten vergoldete) Lötschuhe mit großem Durchmesser realisiert.


    Der Drehko kommt unten an das Kunststoffrohr, ist also auch ohne Achsverlängerung mit der Hand bedienbar (aber weit genug von der Hand weg, wenn man "Standportabel-Betrieb" macht). Auch kann damit die Loop am Balkon höher aufgehängt werden und man erreicht unten immer noch die Abstimmung.


    Den Einkoppelring würde ich mit massivem (3mm ??) Elektrikerdraht ausführen und fest am Kunststoff-Hauptrohr befestigen. Das überlebt dann auch problemlos die Reise im Koffer ohne Verformung.


    Für QRP- (bis max. 20W-)Betrieb kommt als Speiseleitung leichtes RG-174 in Frage. Oder ich nehme sogar RG-58, mal sehen. Lieber etwas stabiler bauen.



    So, das waren so meine derzeitigen "wirren Gedanken", die ich zu Papier brachte. :D


    Vielleicht war ja noch etwas "INPUT" für Dich dabei !? :D:D:D



    vy 73,
    Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von DG2IAQ ()

  • Hallo Bernd und Jochen,


    habt Ihr den Bauvorschlag von DL8NDG schon mal in Erwägung gezogen?


    http://www.netbees.de/afu/dl8ndg-loop/dl8ndg_loop.htm


    Ich selbst habe diese Antenne nachgebaut und bin erstaunt, wie gut sie auch auf 40 m funktioniert. Sie lässt sich in Schlaufen gelegt auf Reisen sehr gut im Koffer transportieren. Zur Stabilisierung habe ich ein Kreuz aus dünnen Holzleisten angefertigt, welches sich durch kleine Scharniere leicht zusammenlegen lässt.


    vy 72,


    Sigi - DF3GF

  • Hallo Jochen, hallo Sigi,
    Es ist ja unwahrscheinlich, was ihr schon alles probiert habt. Das mein RG-58 nicht optimal ist, ist mir schon klar. Ich versuche hier nur auf die Schnelle was zusammenzubraten.
    Ich habe die kapazitive Anpassung jetzt hinbekommen. Wie Jochen gesagt hat: war nur etwas kniffelig, die richtige Koppelkapazität zu finden. Die Kopplung beeinflusst auch die Abstimmung der Hauptschleife, so dass ich die beiden Cs so lange gegenseitig verdreht habe, bis ich tatsächlich auf SWR 1 gekommen bin. Dann habe ich den Einkoppel-C gegen eine Fest-Kapazität von 30 pF ersetzt. Das funktioniert gut über das ganze 40m-Band.


    Wenn ich Zeit habe, dann probier ich die anderen Varianten auch mal aus. Diese kapazitive hat doch den Vorteil, dass ich alles in eine Plastikbox hineinbekomme.


    Die Variante von DL8NDG unterscheidet sich von Jochens ja nicht wirklich. Beide mit induktiver Einkopplung. Aber die Zusammenlegbarkeit ist ein echter Vorteil. Rohre sind da doch etwas hinderlich beim Transport. Bei Jochens Beschreibung seiner induktiven Einkopplung oben, kam mir die Idee, so eine Art Kleiderbügel aus Edelstahl zu nehmen, der gleichzeitig Koppelschleife und Aufhängung ist.


    Ich hatte früher eine Magnetantenne mit 6 cm dickem geschweisstem Alu-Rohr und Vakuum-C im Einsatz. Hat prima funktioniert von 80m bis 20m. Damals hatte ich sie auf dem Dachboden des Mietshauses mit Fersteuerung und Rotor. Der Rotor war allerdings wenig hilfreich, da die Antenne, wenn sie zu dicht an die Wand drehte, nicht mehr richtig gut ging. Deshalb bin ich skeptisch, ob eine Loop gut funktioniert, wenn man sie an eine Tür hängt.
    Meine Alu-Loop passt nach meinem Umzug leider nicht mehr bei mir hin. Falls ihr jemanden wisst, der sie gebrauchen kann.... Maße: 160 x 160 (Quadrat) Schrittmotor-Abstimmung. Steuergerät muss neu gebaut werden. (QTH nr Hamburg).


    Im Moment hab ich eher das Problem dass mein kleiner TRX (DL7RM, 40m-Version) trotz meiner gerade gebauten Huff&Puff Freqeunzstabilisation schon wieder munter driftet. Vor dem Einbau der Zusatzschaltung in das Gehäuse war er superstabil. Da stellt sich die Frage, ob ich die Antenne Montag überhaupt brauche. Ohne vernünftigen TRX hat die auch keinen Sinn.


    Das Foto zeigt den Dreko mit Anpass-C (3 mal 10 pF parallel) in Experimentalversion. Dazu müsst ihr euch noch 5 m RG-58 vorstellen, die oben waagerecht gespannt sind.


    So mal sehen, wie es weiter geht. Erst mal vielen Dank euch allen!


    73 ++ Bernd

  • Hallo,


    mich würden einmal Erfahrungsberichte über den Betrieb mit diesen
    Antennen interessieren.


    Ich meine QSO-Erfahrungen, erreichte Länder etc.


    also Erfahrungen von OMs die eine solche Antenne gebaut und benutzt haben.

    vy 73/72 Rolf DF2OU
    - morse code is fun -