Abstimmverhalten automatischer Antennentuner

  • Hallo,
    hab heute einen neuen "Allband-Dipol" aufgehängt.
    2*11,5m + HL + 1:4 Balun + Koaxkabel ins Shack.
    Angepasst wird das ganze mit einem Z11 AutoTuner von LDG (neueste Firmware). Dabei ist mir aufgefallen, daß ich immer manuell nachstimmen muß, um das beste SWR zu erhalten.
    Daraufhin habe ich das SWR mit dem NWT01 - SUPER Messgerät - angeschaut, und sieh da, das beste SWR ist entweder unter- oder oberhalb der Sendefrequenz.
    So ganz kann ich mir das nicht erklären.


    Hier Bilder als Beispiel:


    Bild1: QRG=10120.0 automatik
    Bild2: QRG=10120.0 manuell nachgestimmt
    Bild3: QRG=14050.0 automatik
    Bild4: QRG=14050.0 manuell nachgestimmt

  • Uli,
    die LDG Tuner sind Pragmatiker, wenn sie zufällig einen sehr niedrigen Wert finden, ok. Müssen sie aber unterhalb 1.8 noch rumackern, dann hören sie einfach auf weil allgemeingültig alles besser 1,8 als gut genug gilt.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Uli!


    Ich meine mal in der Bedienungsanleitung vom Z11 gelesen zu haben, dass der Tuner
    aufhört, sobald ein SWR von 1:1,5 gefunden wurde. Er sucht sozusagen nicht das beste mögliche SWR sondern nur eines das mind. 1:1,5 ist.


    Vy 73 Martin DH3FR

  • Verwende seit über 10 Jahren einen SG-230 von SGC. Wenn man dessen Beschreibung mal im Detail liest, wird klar, warum er nicht immer perfekt anpasst:


    Detektiert werden ganze 4 Bit an Information:


    - Impedanz betragsmässig grösser oder kleiner als 50 Ohm
    - SWR grösser oder kleiner als 4:1
    - SWR grösser oder kleiner als 2:1
    - Reaktanz positiv oder negativ


    Der Tuner kann also den Unterschied zwischen SWR 1.8 und SWR 1.0 gar nicht messen. Wahrscheinlich verändert er L und C solange, bis er jenen Punkt erreicht, wo das Vorzeichen der Reaktanz gerade wechselt und auch der Betrag gerade kippt von kleiner 50 Ohm zu grösser 50 Ohm oder umgekehrt.


    Das Ergebnis in der Praxis ist, dass auf gewissen Bändern perfekt angepasst wird, auf anderen dagegen nie ein SWR unter 1.5 erreicht wird.


    73, Markus

  • Hallo Uli.


    Man könnte das ganze beeinflussen, wenn man für die Rücklaufdiode eine mit einer geringeren Durchflußspannung nehmen würde.


    Original müssten in den LDG's ja 1N4148 drin sein. Wenn Du die REV-Diode durch z.B. eine BAT85 Schottkydiode ersetzt, kann es sein dass Dein Abstimmverhalten besser wird, weil durch die geänderte Diodenkurve bzw. geringere Durchlaßspannung ein "mehr" an Rückflußspannung zum LDG-Prozessor geschickt wird.


    Dem wird dann indirekt mitgeteilt "Junge !!, das SWR ist aber noch nicht so gut, da mußt Du noch etwas nachtunen bzw. mehr Anpasskombinationen noch probieren." :D


    Leider kann sich der Effekt auch umdrehen, d.h. ist die Anpassung grundsätzlich so schlecht, dass immer etwas Rücklauf bleibt (<2:1) und die Anpasskombinationen können es dennoch nicht runterdrücken, dann stimmt der Tuner natürlich mit der "empfindlicheren" Rücklaufdiode u.U. ewig ab und findet jedoch keine passende Kombination. Dann hängst Du in der Endlosschleife.


    Ein Versuch wäre es wert, an die Dioden kommt man gut heran, und wenn's mit Deiner Antenne (die sich zuhause ja nicht täglich ändert, wie z.B. beim Portabelbetrieb) keine Besserung bringt, ist eine 1N4148 auch schnell wieder eingelötet.


    Die FWD-Diode muss nicht geändert werden, weil ja das Verhältnis FWD/REV zählt und daraus das SWR berechnet wird. Das Hochdrehen des REV-Trimmers bringt's nicht, denn die Diodenkennlinien sind noch gleich und wir wollen ja ganz gezielt nur den "unteren/untersten" Spannungsbereich etwas "abstimmkritischer" bringen.


    Bei meinen Behelfsantennen zuhause war's nichts, da hier viel zuviel Blindanteile vorliegen und ich mit einem endgültigen und stabil gehaltenen SWR von <2:1 schon zufrieden sein kann.


    Bisher hatte ich schon zwei LDG Z-11 für Portabelbetrieb, einen RT-11 für eine DV-27L CB-Mobilantenne + zwei DV-27-L-Radials am Dachfenster, sowie einen Z-100 für aktuelle Portabeleinsätze mit dem IC-706MK2G. Zuhause unterdach kommt allerdings ein SGC SG-239 zum Einsatz.


    vy 73,
    Jochen (DG2IAQ)

    Einmal editiert, zuletzt von DG2IAQ ()

  • Zitat

    Original von DG2IAQ
    Man könnte das ganze beeinflussen, wenn man für die Rücklaufdiode eine mit einer geringeren Durchflußspannung nehmen würde.


    Ich sehe kein Problem und kein Handlungsbedarf solange das SWR unter 2 ist. Aber wenn man das ändern will, dann geht es statt Diodenwechsel bequemer mit dem Reverse-Trimmer der SWR Messbrücke.


    73, Peter - HB9PJT

  • Zitat

    Original von HB9PJT


    Ich sehe kein Problem und kein Handlungsbedarf ...


    Wenn der Tuner im Shack am Ende des Koax steht & da >2:1 einstellt, sehe ich das genauso.
    Sitzt der Tuner abgesetzt zwischen HL & einer nicht unbedeutenden Länge Koax, kann eine Fehlanpassung dort über die weiter transformierende Leitung natürlich wieder Ärger im Shack machen.
    Uwe, wie sieht's konkret bei Dir aus?


    72, Tom

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo miteinander,
    mir ist schon klar, daß eine Abstimmung besser 2:1 OK ist. Nur wenn ich sehe, daß es noch besser gehen würde .... und mit manueller Abstimmung auch geht, dann kommen halt solche Fragen.
    Am Tuner werde ich nichts ändern. Anscheinend haben andere Automatiktuner ähnliche Probleme und dann wirds halt mit der Aussage, daß sich eine Antenne nicht anpassen läßt, problematisch.


    @Tom:
    Die Antenne ist nur ein "Testaufbau", besteht aus ca. 2*11,5m Draht, einer ca. 7m langen HL, einem 1:4 Balun und dann ca. 10m Koax zum Tuner (gabs mal bei zk....). Subjektiv betrachtet ist diese Antenne bei mir auf 80m schlechter als meine alte Konstruktion. Dies waren ca. 21m Draht über einen "Fuchskreis" angepasst. Aber dies ist ein anderes Thema .....