Hallo,
ich recherchiere jetzt schon etliche Tage nach hinweisen zur Konstruktion einer Vertikalantenne für 10m. Die Fragen, die da auch der Rothamel offen ließ hoffe ich hier vielleich noch beantwortet zu bekommen.
Die Theorie: Eine Vertikalantenne ist ja ein halber Halbwellendipol, den man sich zur Hälfte in der (theoretisch beliebig gut leitenden) Erde eingegraben vorstellt (Marconi-Antenne).
Da der Erdboden nun aber nur sehr endlich leitend ist, bringt man in irgend einer Form ein Netz leitender Strukturen in ihn ein, die Radiale. Diese Radiale sind in ihren Abmessungen so beschaffen, daß die besonders Frequenzen im interessierenden Frequenzbereich leiten, d.h., daß sie für diese Frequenzen resonant sind.
Bringt man den Strahler erhöht über dem Erdboden an, dann müssen die Radiale in der Höhe des Strahlerfußpunktes gespant werden, wo sie den Erdboden künstlich nachbilden.
(Wie hoch über den Boden dürfte man den Strahler eigentlich montieren, bevor man die Radiale "mitnehmen" muß? Nebenbei: Wie groß darf bei einem Halbwellendipol eigentlich der Abstand der beiden Hälften, sprich: die Lücke zwischen den Strahlern sein?)
So viel zur Theorie, in der Praxis muss ich mit räumlichen und baulichen Beschränkungen fertig werden:
- Ich habe keinen Platz für ein 5m durchmessendes Erdnetz, ganz abgesehen davon, daß ich für erste Versuche mir nicht die Mühe machen möchte, den Kram einzugraben.
Ganz abgesehen davon kann ich nicht sagen, ob mich mein Vermiter häuten oder vierteilen wird, wenn ich hier anfange, den Garten aufzugraben.
- Eine erhöhte Antenne mit 45°-Radialen wird zu hoch. Das wären ja fast 5m!
- Es bleibt folgender Plan: In der Literatur findet man als Prototyp des Vertikalstrahlers eine Viertelwellenstrahler, der gegenüber seines Fußpunktes punktförmig geerdet ist.
Konstruktiv möchte ich das dergestallt lösen, daß die Antenne hinterher aus einem möglichst langen Erdspieß besteht, auf dem isoliert der Strahler montiert werden kann. (Wie groß darf der Abstand zwischen Erdspieß und Strahlerfußpunkt werden?)
Bleibt noch dei Frage der Anpassung: Zuhnächst möchte ich versuchen, die Antenne direkt über Koaxkabel zu speisen. Wenn das zu keinen befriedigenden Ergebnissen führt, würde ich einen Anpassungsbalun (eigentlich ja eher ein Unun) konstruieren, der die Impedanz entsprechend transformiert.
Was ich nun vom Forum gerne wüsste: Habe ich die Theorie richtig umgesetzt? Kann dieses Konstrukt ohne eine Erdnetz funktionieren? Lohnt es sich, das auszuprobieren?
Gruß,
Harald/DJ3HRN