Hard und Soft DigitalRadio

  • Hallo Werner,


    bei unseren Bandbreiten sind 120dB Dynamik in Misch- und Verstärkerstufen schon erreichbar, aber es kostet tatsächlich viel Strom und geschicktes Design. Das begrenzende Element bei kritischen Situationen in der Praxis ist meist der LO, dessen Phasenrauschen trägernah (wenige kHz um das Nutzsignal) diese 120dB in 2.4kHz Bandbreite (entspr. ca. 120dB+10*log10(2400)=154dBc/Hz) nicht erreicht.


    Wie Du bereits schreibst, wird selbst im Profibereich in der Praxis eine AGC vor dem AD-Wandler eingesetzt. Es gibt auch digital ansteuerbare, die mehrere Verstärkungsstufen von 6.02dB haben, so daß sie per Bitschiebeoperation im Digitalen wieder ausgeglichen werden können. Da der DSP genauso schnell Multiplizieren wie Bitschieben kann, hat diese Lösung für uns aber keinen großen Vorteil.


    Nur als Randbemerkung...


    vy 73 de Gerrit, DL9GFA

  • Liebe Funkfreunde, Hallo Gerrit, Hallo Gerd,


    zunächst einmal Danke für Deinen Beitrag Gerrit. Ich sehe das genau so wie Du. Nur möchte ich 10kHz Bandbreite realisieren, weil ich ja auch DRM damit empfangen möchte. Und da wird es mit dem Rauschabstand noch etwas ungünstiger.


    Nachdem praktische Realisierungen immer eine lange Vorlaufzeit benötigen, denke ich schon mal über den 1. LO mit dem DDS-Baustein nach. Gerd hat mir den neuen DDS-Baustein AD9912 empfohlen, weil dieser zusätzlich zum AD9951 eine Unterdrückung von Harmonischen integriert hat. Nun wollte ich mal schauen, was dieser neue Baustein kostet, aber ich kann ihn nirgendwo als Privatperson kaufen. Weder bei Digi-Key, die ja fast alles haben, noch bei Farnell. Er ist wohl noch zu neu. Ein einzelnes Muster von AD, was man normalerweise bekommt, ist mir zur Entwicklung eines neuen Boards zu wenig. Brauch bloß beim Einlöten was passieren und dann? Weis jemand, wo ich diesen Baustein als Privatperson kaufen kann und was er kostet?


    Ich habe vor, den 1. LO auf eine kleine Platine zu setzen, die man als Aufsteckkarte verwenden kann. Dann ist der relativ teuere LO von einem Board zum anderen Board umsteckbar, wenn nötig. Auch könnte man ihn dann in Verbindung mit anderen Projekten einsetzen. Und da war noch die gute Idee mit dem Helix-Filter. Ich habe noch nie mit einem Helix-Filter gearbeitet und weis auch nicht, wo man so was als Privatperson kaufen kann. Wo bekomme ich Datenblätter her und was für eine Bezeichnung hat so ein Helix-Filter? Gibt es da bessere und schlechtere Filter? Was kann man mir empfehlen? Kann mir jemand was dazu sagen und hat evtl. jemand einen Schaltplan, wie so ein Helix-Filter eingesetzt wird? Ich wäre sehr froh, wenn ich da nähere Informationen bekommen würde. Und hat jemand damit Erfahrungen in der praktischen Anwendung? Ist bei so einem Helix-Filter (400MHz) etwas zu beachten? Im Layout? Bei der Dimensionierung? Ankopplung ?


    Beste 73's de Werner, DL7MWN

  • Hallo Werner,


    auf Deiner Homepage hast Du ja zum 1. LO etwas geschrieben. Eine Sache ist dabei etwas untergegangen: Wenn der DDS extern getaktet wird, verbessert sich in erster Linie das Phasenrauschen. Das kann man auch im Datenblatt nachlesen. Die Spuriussignale die durch die Art der Frequenzerzeugung entstehen, werden noch da sein, lediglich die Signale, die durch die interne PLL hervorgerufen werden, müssten weniger vorhanden sein.
    Auszug aus dem Datenblatt des AD9951:


    Residual Phase Noise @ 1 kHz Offset, 40 MHz Aout
    REFCLK Multiplier Enabled @ 20× +25°C V -89 dBc/Hz
    REFCLK Multiplier Enabled @ 4× +25°C V -105 dBc/Hz
    REFCLK Multiplier Disabled +25°C V -116 dBc/Hz


    Gerrit hat es ja auch noch mal beleuchtet, das Phasenrauschen wird die Empfindlichkeit des Empfängers maßgeblich begrenzen.


    Die Spuriussignale sollte man dennoch bestmöglich erst gar nicht entstehen lassen, denn auch wenn sie nicht unmittelbar den Schaltmischer durchsteuern (Du schriebst ja unter 1%), so geistern sie doch in dem Gerät umher und "mischen" sich Mischvorgang mit ein. :rolleyes:
    Selbst wenn sie um die Portdämpfung des Mischers dezimiert werden, so sind sie in irgend welchen Mischprodukten doch noch am Ausgang vorhanden. Oft ist das die Ursache für die sogenannten Pfeifstellen, die man zumindest bei abgezogener Antenne hören kann.


    Nun hat man auf die Entstehung der Spuriussignale in der DDS kaum einen Einfluss. Was man aber auf jeden Fall tun sollte: Der DDS hat einen symetrischen Ausgang. Wird dieser, wie im HFM9 wegen der Einfachheit, unsymetrisch beschalten, verliert man neben 3 dB Pegel auch die Change, dass sich einige unerwünschte Signale weitestgehend auslöschen können. Ganz berüchtigt ist bei den DDS-Bausteinen ¼ der Taktfrequenz, die dann am deutlichsten zu sehen sind, zusätzlich mit immer noch beachtlicher Amplitude die Mischsignale ¼ Takt +/- der eingestellten Ausgangsfrequenz.
    Ein einfacher Übertrager mit Mittelanzapfung ist alles was gebraucht wird. Siehe dazu die Schaltung von I0CG.


    Seine sehr schöne Seite zu dem Thema findest Du hier:


    http://www.radioamatore.it/i0cg/add9951.html


    Ganz wichtig: die am Ende des Artikels aufgeführten PDF-Dateien ansehen! Dann brauchst Du das Rad nicht erneut zu erfinden.:]


    Die Helixfilter und gleich noch den erforderlichen Oszillator dazu kannst Du hier bestellen:


    https://ssl.webpack.de/box73.d…91b394f5185d7691567a44a9b


    Helixfilter sind recht einfach in der Handhabung: Eingang - Masse - Ausgang (meist gleich in 50 Ohm) und die Abschirmung auf der Platine Layouten - das wars.


    Und nochmals der Tipp zur Baumappe des FA-NWT:


    https://ssl.webpack.de/box73.d…91b394f5185d7691567a44a9b


    So Werner, genug Stoff zum Planen des DDS-Teils - hoffe ich!


    73 de Dietmar, DL2BZE

  • Hallo Dietmar,


    vielen herzlichen Dank für Deinen Beitrag. Du hast nun für mich die "Hausaufgaben" schon gemacht. In Deinem Beitrag steht eigentlich alles drin, was ich wissen wollte. Nun sollte es nicht mehr schwer sein, einen solchen Oszillator mit einer super Performance zu bauen. Ein bisschen beschäftigt mich noch die Abschirmung. Ich bin kein großer Mechanik-Künstler und habe auch das nötige Werkzeug nicht. Aber trotzdem muss eine Abschirmung um den LO1 gebaut werden. Gibt es da gute Ideen? Wie ich ja schon erwähnte, möchte ich den LO1 komplett mit Oszillator (80MHz-Oszillator mit 400MHz-Helix-Filter), den DDS selbst, die Ausgangsfilter (symmetrisch) mit Verstärker und alle benötigten Spannungsregler, auf eine Platine zum Aufstecken bauen. Das Ganze mit Steckern soll dann auf der Hauptplatine in einem Schirmgehäuse untergebracht sein. Aber wo bekomme ich das her? Kann man sich so ein Schirmgehäuse maßgeschneidert anfertigen lassen? Weis da jemand eine Firma, die so was als Einzelstück macht? Oder sollte ich so ein Alugussgehäuse hernehmen, den Deckel abschrauben und das dann umgedreht auf die Hauptplatine schrauben. Diese Alugehäuse gibt es in verschiedenen Größen und so würde ich schon das Richtige finden. Ist das eine Lösung? Oder bekommt man das nicht HF-dicht? Fragen über Fragen, aber das muss man am Anfang alles klären, bevor man loslegt.


    Beste 73`s de Werner, DL7MWN

  • Hallo Dietmar,


    nur um Mißverständnisse zu vermeiden:


    Zitat

    Original von DL2BZE
    Gerrit hat es ja auch noch mal beleuchtet, das Phasenrauschen wird die Empfindlichkeit des Empfängers maßgeblich begrenzen.


    Das Phasenrauschen begrenzt nicht die Empfindlichkeit, sondern man kann diese nicht nutzen, wenn der Empfänger durch starke Signale im (Frequenz-)Nahbereich geblockt wird (reziprokes Mischen). Es wird also genau genommen die Slektivität verschlechtert, nicht die Empfindlichkeit.


    Damit wir niemanden verwirren... ;o)


    vy 73 de Gerrit, DL9GFA

  • Liebe Funkfreunde und Gerrit,


    nachdem ich ja nun weis, dass Funkamateure nicht gerne an Gehäusen und Frontplatten arbeiten, habe ich mir zu diesen Themen Gedanken gemacht. Der HS-DR4512 kommt in dasselbe Gehäuse wie der LIF5000. Ein erster Entwurf der Frontplatte ist auf meiner Homepage abgelegt. Ich werde das Gehäuse und alle Bauteile für die Frontplatte bestellen und das alles zusammenbauen. Damit dürfte dieses leidige Thema erledigt sein.


    Frage an Gerrit:
    Wäre es sinnvoll, die gesamte Gerätesteuerung noch vom ATMEG128 durchführen zu lassen? Dann müsste sich der DSP nur mit der Demodulation beschäftigen? Der Vorteil wäre, dass ich die Software vom LIF5000 übernehmen könnte und nur kleine Anpassungen durchführen müsste. Gibt es im DSP wirklich keine Probleme mit dem "Realtime-Verhalten", wenn parallel zur digitalen Signalverarbeitung auch noch die Gerätesteuerung abläuft?


    Beste 73's de Werner, DL7MWN


    Meine URL:
    http://dl7mwn.de/

  • Hallo Werner,


    die Signalverarbeitungsaufgaben bei den üblichen Amateurfunkbetriebsarten mit sehr geringer Bandbreite sind schnell erledigt, daher können die Steuerungsaufgaben sicher mit übernommen werden. Natürlich muß man die Software entsprechend den Echtzeitanforderungen strukturieren. Die Signalverarbeitung sollte also gleich in den Interrupts, die die Abtastwerte "bringen", vorgenommen werden, so daß in der normalen Main-Schleife die Steuerungsaufgaben erledigt werden können und wir kein kompliziertes "Scheduling" benötigen.


    Die Lösung mit extra Steuerungs-Controller hat natürlich die Vorteile, daß die Steuerungs-SW bereits in weiten Teilen fertig ist und Du Dich fast nur noch um die Signalverarbeitung kümmern mußt. Dadurch kommst Du schneller zum Ziel (motivierende Erfolgserlebnisse ;o), der Ablauf im DSP wird einfacher und vor allem besser zu debuggen, und Du hast sehr viel Rechenkapazität zur Verfügung auch für breitbandigere Aufgaben, wie z.B. ein breiteres Spectrumscope (große FFT mit Logarithmierung). Bei dieser Option solltest Du natürlich eine recht schnelle Schnittstelle zwischen den Prozessoren vorsehen, um das Spectrumscope flüssig auf dem Dsiplay darstellen zu können. Du könntest z.B. auch in Quasi-Echtzeit die sich anpassende Übertragungsfunktion eines adaptiven Multi-Notches auf dem Display verfolgen (FFT und Logarithmierung der sich adaptierenden Koeffizienten).


    Für den Einstieg ist der zweite Ansatz mit dediziertem Prozessor für beide Aufgaben also besser, allein weil das Debugging der DSP-SW viel einfacher ist und Du auch für komplexe Aufgaben noch nicht mit Optimierungen anfangen mußt.


    vy 73 Gerrit, DL9GFA


    P.S.
    Die Signalverarbeitungsroutinen z.B. für SSB-Demodulation nach der Phasenmethode mit UniDSP56 liegen bereits vor. Eine Umstellung auf Weaver ist mit wenigen Handgriffen (5 Min inkl. Test ;o) ebenfalls möglich.
    Du kannst das UniDSP56 für erste diesbezügliche Tests ja auch an den 12kHz-Ausgang Deines LIF5000 "klemmen".

  • Hallo,


    nachdem mein Schreibversuch wieder einmal im Nirvana verschwunden ist, versuche ich es nochmals. Ich habe das "Gesamtwerk" durchgelesen und werde zu einigen Stichpunkten einige Anmerkungen mache, auch wenn das eine oder andere bereits gesagt wurde.


    DDS:
    Der AD9912 ist in der Tat ein brandneues IC, welches es nach meinen Recherchen derzeit nur als Sample bei ADI zu haben ist. Dies dürfte sich aber in den nächsten Monaten ändern. Da das IC keine Anschlußbeine hat, ist die Verwendung einer steckbaren Subleiterplatte unabdingbar, auf die das IC industriell aufgelötet wird. Ich denke bei einem Preis von ca. 50,- (1000-Preis 37,-$) wird niemand mit Grillofen oder Heißluftlötkolben das 64 polige IC selber löten wollen.


    Das IC erfordert einen Takt von 1 GHz. DDS können technisch sinnvoll bis etwa 1/3 ihres Taktes verwendet werden, also in diesem Fall bis etwa 300 MHz. Die Takterzeugung kann durch Nutzung der internen oder externen PLL oder bessere durch Frequenzvervielfachung erzeugt werden,deren Selektion dann durch Helixfilter oder Stripline erfolgt. Wichtig ist ein Träger mit möglichst geringem Phasenrauschen, da dieses zu Mischmehrdeutigkeiten führt.


    Im Ausgangssignal des DDS sind neben dem 1/4 Takt auch Neben- und Oberwellen sowie Spurius enthalten. Durch einen symmetrischen Ausgangsübertrager am Ausgang oder durch einen entsprechenden OPV lassen sich alle Gleichtaktsignale (z.B. der 1/4 Takt) im Pegel absenken, die Nebenwellen, Mischprodukte zwischen 1/4 Takt und Ausgangssignal werden dadurch ebenfalls verringert, gleichzeitig verdoppelt sich der Pegel des Ausgangssignals des DDS. Die Oberwellen und alle Aliasprodukte werden durch durch den eingesetzten Tiefpass beseitigt. Die Größe der Pegelabsenkung ist eine Frage des Aufwandes für den TP.
    Die Spurius entstehen durch Rundungsfehler bei der Frequenzerzeugung durch den Teilungsfaktor zwischen Takt und Ausgangsfrequenz, d.h. sie steigen mit Sinken des Teilungsfaktors, steigen also mit der Ausgangsfrequenz und begrenzen dadurch den nutzbaren Ausgangsfrequenzbereich. Mit Verbesserung der Auflösung des DAC von derzeit 14 bit auf z.B. 16 bit nimmt der Spiriusanteil weiter ab, wie die bisherige Entwicklung der DDS zeigt.


    Optimal wäre also eine Steckkartenlösung, die zunächst mit dem AD9951 bestückt wird und nach Verfügbarkeit des AD9912 gegen diesen ausgetauscht werden kann.
    Als Abschirmung sind die Weißblechgehäuse der Fa Schubert geeignet, die preiswert verfügbar sind. Denke aber auch an die Abführung der entstehenden Verlustleistung.


    Steuerung DDS:
    Die Steuerung des DDS sollte mit dem Mega-ARV erfolgen. denn es sollte ja auch umfangreiches Zubehör wie LCD 20*4, div Tasten, Drehgeber, Betriebsartenwahl, automatische Bandwahl des Preselectors usw. möglich sein. Der DSP hat nicht 48 sondern ein 24 bit- Festkommaformat.


    AGC:
    Da Du ein 10kHz breites ZF-Filter einsetzen willst, hast Du bei CW und Nutzung des 12 kHz-Ausganges nach dem 2.Mischer immer noch 9,7 kHz im Nutzsignal, welches Dir den RX zuregeln kann, nach dem 12 kHz IQ-Mischer noch 5,7 kHz und erst nach dem DSP CW-Filter nur noch das Nutzsignal. Du solltest deshalb mehrere in der Bandbreite umschaltbare ZF-Filter verwenden.


    Helixfilter:
    Im Anhang findest Du die Datenblätter einiger Helixfilter der Fa. Neosid.


    Gehäuse:
    Das Du zuerst das Gehäuse entworfen hast, finde ich gut. Du hast also den Stier an den Hörnern gepackt.


    73 Gerd DM2CDB

  • Hallo Gerrit und Gerd,


    danke für Eure Beiträge. Die Diskussion zu meinem neuen HSDR4512 ist nun voll im Gang. Darüber freue ich mich sehr, weil so kommen alle guten Ideen zusammen und es wird leichter, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Für den 1. LO mit dem DDS-Baustein haben wir ja jetzt schon sehr genaue Vorstellungen ausdiskutiert und ich werde das nun mal in einem Blockschaltbild aufzeichnen und demnächst meine Konzeptbeschreibung ergänzen. Dann sollten wir den 2.ten LO und die 2.te ZF ausdiskutieren. Nachdem was da bisher an Diskussionsbeiträgen angekommen ist, gibt es da scheinbar noch Probleme mit dem Konzept und man sollte darüber nachdenken, ob wir vielleicht das Konzept korrigieren sollten. Ich werde mal alle mir bekannten Diskussionspunkte zusammenschreiben und das Für und Wider darstellen. Und so sollten wir dann Schritt für Schritt den gesamten HSDR4512 gemeinsam durchgehen. Das wird bestimmt sehr interessant, weil Ihr ja alle Experten mit Erfahrungen seid und da doch bestimmt viele gute Anregungen kommen werden.


    Aber jetzt zu Euren Beiträgen.


    1. Gerrit


    Eigentlich bin ich eher davon ausgegangen, dass Du schreibst: "das schafft der DSP ganz leicht". Aber nachdem Du mir empfiehlst, für die Gerätesteuerung einen eigenen Prozessor zu nehmen, weis ich nun, dass das für meinen ersten Schritt in die DSP-Technologie, die einzig richtige Entscheidung ist. Das mit dem Spektrumscope und der FFT wäre ganz nach meinem Geschmack. Aber da brauche ich wohl ein Grafikdisplay. Vielleicht sollte man das erst in meinem nächsten Projekt verwirklichen. Wenn ich mich da nicht mehr steigern kann, dann wird es bestimmt auch kein nächstes Projekt geben.


    Aber ein paar Fragen an Dich habe ich noch.
    Bestimmt hast Du den ersten Entwurf meiner Frontplatte schon gesehen. Sie ist auf meiner Homepage abgelegt. Sind da alle erforderlichen Bedienelemente drauf, welche ich für die Software im DSP brauche? Im Moment habe ich ein Display mit 4 Zeilen vorgesehen. Können die beiden Prozessoren (ATMEGA128 und der DSP) über die serielle Schnittstelle (RS232) miteinander kommunizieren? Oder geht das nur über eine schnelle synchrone Verbindung? Mein ATMEGA128 verfügt über 2 RS232-Schnittstellen. Vielleicht kann man ja einzelne Funktionen auch noch auf dem Display in einer Menue-Steuerung anbieten, um zusätzliche Tasten auf der Frontplatte zu vermeiden. Die Bedienelemente sind jetzt schon sehr eng aneinander auf der Frontplatte verteilt.



    2. Gerd,


    Alles, was Du geschrieben hast finde ich gut und deshalb möchte ich nur Anmerkungen zu den Themen machen, welche ich für notwendig halte. Das mit dem AD9912 finde ich eine sehr gute Idee. Alle Deine Argumente kann ich voll nachvollziehen. Nur habe ich mit dem AD9912 ein Problem. Er ist derzeit nirgendwo erhältlich, wenn man von einem Muster absieht. Das ist mir einfach zu wenig, weil ja was beim Einlöten passieren kann, zumal dieser Baustein keine üblichen Anschlüsse hat. Ich denke, wir sollten diesen Baustein auf das nächste Projekt verschieben und derzeit mit dem AD9951 arbeiten. Nachdem der komplette Oszillator mit Helixfilter, Tiefpass und Balun zur optimalen Unterdrückung aller Störfaktoren sowieso auf eine kleine Aufsteckplatine kommt, kann man den ja später einfach auswechseln.


    Das mit dem Weißblechgehäuse interessiert mich sehr. Ich werde mal schauen, ob ich die Fa. Schubert im Internet finde. Ansonsten würde ich Dich bitten, mir da noch mal nähere Angaben zu machen. Ich suche nach einer Firma, welche mir kundespezifische Schirmbleche im Einzelstück für Privatkunden anfertigen kann. Für Firmenkunden gibt es solche Möglichkeiten, aber das hilft mir nichts.


    Das mit Deinen Datenblättern zu den Helix-Filtern ist interessant. Leider konnte ich bisher keine Bezugsquellen für mich als Privatperson finden. Das einzigste Helix-Filter, das ich bisher finden konnte und das ich auch kaufen kann, gibt es beim Funkamateur. Das ist aber ein komplettes Set mit Quarzoszillator, Helix-Filter und programmiertem PIC-Controller. Da muss ich den PIC-Controller mitzahlen, obwohl ich ihn garnicht brauche. Ich wäre Dir oder anderen OMs sehr dankbar, wenn mir da jemand eine Bezugsquelle für Privatpersonen nennen könnte.


    Mit dem Gedanken, ein in der ZF-Bandbreite umschaltbares Filter einzusetzen, kann ich mich nicht anfreunden. Umgekehrt wird darüber diskutiert, dass man überhaupt keine AGC braucht, weil das der DSP mit einer Dynamik von 120 dB selbst kann. Beide Ideen sind aus meiner Sicht sehr ehrgeizige Grenzfälle, die man nicht unbedingt realisieren sollte. Ich denke, eine gute Vorregelung mit der AGC bei 10kHz Bandbreite sollte genügen und den Rest soll der DSP übernehmen. Bei 45MHz gibt es keine große Auswahl an Bandfiltern mit unterschiedlichen Bandbreiten. Wahrscheinlich muss ich nun doch ein ZF-Filter mit 12kHz hernehmen. Den Filter mit den 10kHz bekomme ich nicht mehr. Aber kleinere Bandbreiten kann man sehr gut mit dem DSP filtern. Das sollte eigentlich kein Problem sein.


    Beste 73`de Werner, DL7MWN

  • Hallo Werner,


    es freut mich, das wir auch mal einer Meinung sind, aber das geht vorüber, hi. Hier der Link zu Neosid: http://www.neosid.de/D_Site/Kontakt.htm


    Du findest auf der Homepage die Ansprechpartner, die Dir dann Details zum Bezug sagen können. Wir sollten aber doch durch Sammelbezug einige Stückzahlen zusammen bekommen.


    Der Funkamateur liefert den 80 MHz Oszillator und das 3polige Helixfilter, ein PIC ist nicht dabei, da ja nur neue SW geladen werden muss. Die Schaltung hat keinen Vervielfacher, sondern filtert die 5.Oberwelle des Rechteckausgangssignals des Quarzoszillators aus.


    Ich habe mir Deine Frontplatte angesehen, es fehlt meiner Meinung der wichtigste Knopf der Digitaltechnik, der Resetknopf. Die Lautstärke lässt sich auch noch klsssisch mit einem Poti regeln.


    Die Firma Schubert findest Du unter folgendem Link: http://www.schubert-gehaeuse.de/


    Sie machen sicher auch Sonderaufträge, aber ob Du das bezahlen kannst? Ich würde eher die Leiterplatte an das Gehäuse anpassen, dass ist auf jeden Fall billiger.


    73 Gerd DM2CDB

    2 Mal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo Werner,


    ich füge meine Antworten ein.


    Zitat

    Original von DL7MWN
    1. Gerrit
    Eigentlich bin ich eher davon ausgegangen, dass Du schreibst: "das schafft der DSP ganz leicht".


    Das habe ich doch geschrieben ;o). Die Argumente für eine Aufteilung der Aufgaben auf zwei Prozessoren waren im wesentlichen andere als die Rechenkapazität.


    Zitat


    Das mit dem Spektrumscope und der FFT wäre ganz nach meinem Geschmack. Aber da brauche ich wohl ein Grafikdisplay.


    Du hast auf Deinem 4-zeiligen Display midestens 8 (möglicher Weise 16) frei definierbare Zeichen. Zähle das resultierende Pixelfeld mal zusammen. Damit kann man schon ein kleines Spektrum darstellen, zumindestens als Abstimmhilfe z.B. bei PSK31 oder RTTY.


    Zitat


    Sind da alle erforderlichen Bedienelemente drauf, welche ich für die Software im DSP brauche? ... Vielleicht kann man ja einzelne Funktionen auch noch auf dem Display in einer Menue-Steuerung anbieten, um zusätzliche Tasten auf der Frontplatte zu vermeiden.


    Letzteres wollte ich vorschlagen. Warum ordnest Du nicht neben oder/und unter dem Display Funktionstasten an, deren aktuelle Funktion durch das Display ausgewiesen wird? Ich würde neben dem Hauptabstimmknopf noch ein digitales Poti (optischer Drehencoder) vorsehen, mit dem man je nach Einstellung einen DSP-Parameter verstellen kann (z.B. Bandbreite Filter, oder Mittenfrequenz eines manuellen Notch-Filters, oder Level eines adaptiven Störausbenders usw.).


    Zitat


    Können die beiden Prozessoren (ATMEGA128 und der DSP) über die serielle Schnittstelle (RS232) miteinander kommunizieren? Oder geht das nur über eine schnelle synchrone Verbindung?


    Ein "normale" (asynchrone) serielle Schnittstelle genügt, gerade angesichts der Darstellungsmöglichkeiten auf dem Display. Der DSP56309 kann bis zu 500kBit/s auf seiner. Wie hoch kommt der ATMEGA128?


    Zitat


    Ich denke, eine gute Vorregelung mit der AGC bei 10kHz Bandbreite sollte genügen und den Rest soll der DSP übernehmen.


    Wenn der DSP die externe=analoge AGC steuert, kann man sie auch jederzeit abschalten (feste Verstärkung) oder auf manuellen Betrieb umschalten. Dank SW kann man die beste Kombination von numerischer und analoger AGC an der lebenden HW einstellen.


    Zitat


    Bei 45MHz gibt es keine große Auswahl an Bandfiltern mit unterschiedlichen Bandbreiten. Wahrscheinlich muss ich nun doch ein ZF-Filter mit 12kHz hernehmen. Den Filter mit den 10kHz bekomme ich nicht mehr.


    Wir können doch 2 oder mehr dieser 12kHz-Filter kaskadieren. Neben erhöhter Selektion (aber natürlich auch Einfügedämpfung) wird dann auch die Bandbreite geringer. Im DRT1 von Sat-Schneider sind vier monolitische zweipolige 45MHz-Quarzfilter zu einem 8-poligen zusammengeschaltet. Selbst für DRM funktioniert das noch prima.


    Ich betreibe hier bereits ein DRT1 mit dem UniDSP56. Das Konzept ist identisch zum bisher diskutierten (1. ZF 45MHz, 2.ZF 12kHz). Als AGC-Baustein kommt darauf ein AD605 zum Einsatz. Angesteuert wird dieser durch den rechten DA-Wandler-Kanal meines UniDSP56, das natürlich auch den DDS (AD9951) programmiert. Als VFO-Knopf habe ich einen optischen Dreh-Encoder ohne Rastung eingesetzt. Zwei weitere digitale Potis mit Rastung (gray kodiert) erlauben das Verändern von z.B. Filterparametern.


    Ich hatte nämlich das gleiche Konzept vor umzusetzen, aber da ich immer wenig Zeit habe, habe ich mir das DRT1 von Sat-Schneider zum "Spielen" mit dem UniDSP56 bestellt. Das ist kompakter als meine anderen HF-Frontends aus mehreren kleinen Platinchen. Vorteil ist, daß die DSP-Software für Deine Pläne sozusagen fertig vorliegt.


    vy 73 de Gerrit, DL9GFA

  • Hallo Werner


    Du hast - ich glaub in einem Mail an mich - nach unkonventionellen Ideen gefragt. Nun ich schicke mal zwei davon (dazwischen gibts noch eine kleine Geschichte der Mischer :)


    ad) Vorselektion:
    Dazu habe ich Dir ja schon gemailt, aber vielleicht kann es jemand simulieren.
    Eine Art QDS/QSE Kombination als HF Bandpassfilter. Mittenfrequenz per LO steuerbar. Bandbreite je nach Kapazitäten im QSD. Also ein Quadraturschaltmischer mit sofortiger Wiederaufwärtsmischung mit ebensolchen Schaltmischer.


    ad) Mixer:
    Wenn man die Entwicklung seit etwa 1987 betrachtet, dann steht am Anfang Ed Oxner's (KB6QJ) MOSFET DBM Mixer mit dem Si8901. Da gabs u.a. Probleme weil das RF Signal die notwendige GS Spannung beeinflusst. Der nächste Schritt war dann wohl Colin Horrabin (G3SBI) der das Source jedes FET auf GND legte und damit den so genannten H-Mode Mixer entwickelte. Eingesetzt wurde damals der Quad DMOS Switsch SD5000. So um 1998 hat dann m.W. Roger Rehr (W3SZ) vorgeschlagen den Bus Schalter FST3125 zu verwenden. Bill Carver (W7AAZ) hat dies dann praktisch umgesetzt. 2000 wurde dann von Dave Roberts (G8KBB), George Fare (G3OGQ) and Colin Horrabin (G3SBI) der bekannte CDQ2000 Transceiver mit H-Mode Mixer gebaut (http://www.warc.org.uk/cdg2000/The CDG2000 Transceiver.htm). Verschiedene Variationen (insbesondere der 2-Transformer Mixer) des H-Mode Mixers und dessen LO Ansteuerung hat Giancarlo Moda (I7SWX) vorgenommen. Mehrere Variantionen gibt es auch von Gennady Bragin (RZ4HK). Von allen genannten Personen und deren Arbeit finden sich viele Infos im Web. Enorm viele Messungen und Versuche hat Martein Bakker (PA3AKE) gemacht. Seine Publikationen sind unter http://www.xs4all.nl/~martein/pa3ake/hmode/index.html erreichbar.


    Auf einen sehr interessanten Ansatz hat mich Reinhold aufmerksam gemacht. Publiziert von Eric Kushnik in "An ultra low distortion HF switched FET mixer" im RFDesign 9 von 1992. Hier wird per SD5000 die Verstärkung eines RF OpAmp geschalten. Eventuell wäre dieser Ansatz mal zu überprüfen und mit FSAV332 o.ä. zu testen.
    Sobald ich dazukomme möchte ich mal meine Vision eines "trafolosen Mischer" ausprobieren (siehe Anhang).


    Welchen 1. Mischer wirst Du verwenden ? Hast Du da schon fixer Vorstellungen?


    Beste Grüsse
    Christian

  • Hallo Gerrit,


    danke für Deinen Beitrag. Schön langsam kristallisiert sich raus, was es wirklich werden soll. Scheinbar haben wir auch noch ganz ähnliche Vorstellungen vom Komfort und der Bedienbarkeit. Du hast aber einen Vorteil, Du weist ja, was man mit so einem DSP alles machen kann. Für mich ist das jetzt noch alles sehr neu. Du kennst ja meine Einstellung zu innovativen Ideen. Aber es entstehen immer wieder neue Fragen, wenn ich Deine Zeilen lese.


    Wäre es nicht doch besser, gleich ein Grafik-Display zu verwenden? Ich habe noch nie mit einem Grafik-Display gearbeitet und kann den Software-Aufwand leider nicht abschätzen. Wenn man da normalen Text schreibt, muss man den dann auch als einzelne Pixel übertragen? Oder hat so ein Garfik-Display einen eigenen Character-Generator, der das übernimmt? Hast Du da Erfahrungen und würdest Du mir dazu raten?


    Schön wäre es schon, wenn man zumindest einfache Grafik (Spektrum) zum Abstimmen zur Verfügung hätte. Aber ich habe den Eindruck, dass die Frontplatte für so einen Bedienkomfort doch ein wenig zu klein ist. Ich habe nun nachgeschaut und ein schönes Gehäuse mit den Abmessungen (Frontplatte) 200 x 80 mm gefunden. Das ist 40mm breiter, als mein jetziges Gehäuse. Da könnte man einige zusätzliche Bedienelemente unterbringen. Dasselbe Gehäuse gäbe es auch noch mit 300mm breite.


    Ich habe nun mal probiert, mein Programm für den LIF5000 mit 153600 Baud zu kompellieren. Das ist einwandfrei ohne Fehlermeldung gelungen. Ich denke, das sollte wohl für ein Display reichen.


    Das mit der Bandbreite und den Filtern ist so eine Sache. Da habe ich jetzt von verschiedenen OMs sehr viele unterschiedliche Meinungen gehört. Wenn ich bei Dir zwischen den Zeilen lese und das richtig deute, dann besteht da eher der Wunsch, eine etwas größere Bandbreite zu übertragen, um dann mit der Spektrum-Darstellung auch wirklich noch etwas auswählen zu können. Wenn ich nur 10kHz Bandbreite habe und für DRM 10kHz benötige, dann wird man mit der Spektrum-Anzeige nicht mehr viel auswählen können. Andere SDR-User würden sich auch eher etwas mehr Bandbreite wünschen. Aber da kommen wieder andere OMs, die sagen, dass das ein Problem wird, wenn man von 45MHz direkt auf 12 kHz runtermischt, weil ja die Spiegelfrequenz nur 24kHz daneben liegt und die Filter das nicht völlig ausfiltern können. Wäre es vielleicht besser, eine Stufe mehr zu bauen und erst auf 455kHz umzusetzen und mit 18kHz Bandbreite zu arbeiten? Und könnte man dann mit "undersampling" nicht direkt von 455kHz digitalisieren?


    Das mit dem Kaskadieren von 12kHz-Filtern hatte ich sowieso vor. Und es ist wunderbar, dass sich mein Projekt mit Deinem Projekt deckt und die Software schon fast fertig ist. Wenn es nur schon so weit wäre, dass ich mich mit dem DSP beschäftigen könnte. Aber bis dahin liegt noch ein gutes Stück Arbeit und vermutlich auch noch einige Monate vor mir. Übrigens, die restlichen Bauteile für Deinen DSP-Bausatz sind nun angekommen, sobald ich etwas Zeit habe, werde ich damit beginnen.


    Beste 73`de Werner, DL7MWN

  • Hallo Christian,


    ja, wenn einer nach unkonventionelle Ideen gefragt hat, dann war das bestimmt ich. Ich habe nun eine analoge Lösung für einen einfachen Preselektor gefunden, die zumindestens im Simulator gut funktioniert. Ein kleiner Versuchsaufbau muss mir nun das Prinzip bestätigen. Ich habe zwar ganz gute Erfahrungen mit dem Simulator gemacht, aber immer funktioniert es in der Praxis doch nicht.


    Du schreibst von einem HF-Bandpassfilter, das aus einem speziellen Quadraturmischer besteht und fragst, ob das einer simulieren kann. Aber Du hast kein Schaltbild begefügt. Und so wird das wohl niemand simulieren können. Das must Du noch nachreichen.


    Wenn man Deine kleine Geschichte vom Mischer so liest, kann man sehen, dass sich damit schon sehr viele Experten beschäftigt haben. Bestimmt gibt es da ja noch was, was es im Moment noch gar nicht gibt. Und eine schöne Übersicht, wo man nachschauen kann, ist es auch noch geworden.


    Ich bin gespannt, wie gut Dein "trafoloser Mischer" funktionieren wird. Was ich für meinen HSDR4512 für einen Mischer einsetze, weis ich noch nicht. Zumindestens sollte es der gleiche IC sein wie beim LIF5000. Davon habe ich mal 100Stück gekauft und da sind noch einige übrig. ***grins*** Aber Spaß beiseite. Ich arbeite in dieser Mischstufe mit bis zu 75MHz. Das sollte mit dem FST3125 noch gehen, weil ich da ja keinen zweiten Oszillator mit 90Grad Phasenverschiebung brauche. Aber da habe ich noch einen anderen Analogschalter gefunden, der bis in den GHz-Bereich arbeitet. Den gibt es als Einzelstück für jedermann zu kaufen. Nur mit dem Datenblatt bin ich noch nicht ganz klargekommen. Da steht nicht alles drin, was ich gerne wissen möchte. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht nur ein Umschalter für so hohe Freqenzen ist, oder ob er auch mit so hohen Frequenzen umsachlten kann. Wenn Du eine gute Idee zum Mischer hast, dann teile mir das einfach mit. Aber ich will damit den gesamten Frequenzbereich von 30kHz bis 30MHz abdecken. Und das geht nicht mit Trafo. Also bleibt nur eine direkte Ankopplung ohne Trafo übrig.


    Beste 73`s de Werner, DL7MWN

  • Hallo Christian und Werner,


    Christian:
    Du hast einen falschen Titel für Deinen Mischer gewählt, dies ist keine geschaltete Verstärkung, sondern ein geschalteter Verstärker, die Verstärkung ändert sich ja nicht. Positiv sehe ich die Linearisierung des Schalters durch die Gegenkopplung des OPV, der leider nur mäßige Daten für ID2 hat. Problematisch wird die Ansteuerung des OPV durch das Ausgangsspektrum des Schalters. Der OPV kann daher leicht klippen, eine Bandbegrenzung durch einen TP wäre sinnvoll.


    Werner:
    Wie Du schon richtig gemerkt hast, wird das Ausgangssignal des DDS nach unten durch den Trafo begrenzt. Für Deine Anwendung spielt das aber keine Rolle, da Du ja nicht unter 45 MHz kommst und das kann der Trafo locker. Man kann den Trafo aber auch durch einen OPV a la FA-NWT ersetzen. Die Schaltung finde ich zwar etwas von hinten durch die Brust, es sollte aber auch der von Christian verwendete AD8139 gehen. Ansonsten kann ich Dir nur die Applikationsschaltungen des AD9951 empfehlen, der ja auch noch einen eingebauten Schmitttrigger hat.


    Beste 73 Gerd DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo Werner und alle Ideengeber,


    zunächst Danke an Gerrit für die ergänzende Bemerkung zur Empfängerempfindlichkeit. Komplexe Zusammenhänge sind manchmal doch nicht mit wenigen Worten abgehandelt. Wie gut man beispielsweise leise Stationen sauber lesen kann, vielleicht noch während eines Contestes, hängt natürlich nicht nur von der Verstärkung, sondern eben von vielen Faktoren ab. Rauschen ist dabei nur einer der die Performance bestimmenden Parameter.


    Werner, Du hast inzwischen auf Deiner HP einige Details zu dem Empfänger „festgelegt“ ?!
    Nach meinem Empfinden machst Du damit allerdings schon den 2. und 3. Schritt in der Geräteentwicklung, wie zum Beispiel die Frontplattengestaltung, ohne dass genau bekannt ist, welche Funktionen beispielsweise der DSP erfüllen soll und was er eventuell für Bedienelemente einmal benötigt. Gerrit hat es bereits angeschnitten.


    Auch wenn es ein Amateurprojekt wird, ich glaube man kommt nicht umhin so etwas wie ein „Pflichtenheft“ zu erstellen.
    Klar, da es hauptsächlich um den experimentellen und lernerischen Aspekt hierbei geht, und nicht um ein kommerzielles Produkt was einmal in die Serienfertigung überführt wird, muss man sich nicht unbedingt in das Korsett der Pfichtenheftvorgaben pressen. Somit ist das Pflichtenheft als etwas in gewissen Grenzen dynamisches zu betrachten, sollte aber dennoch als erstes erstellt werden!


    Einige für Dich offenbar wichtige Eckpunkte habe ich Deinen Beiträgen und der HP bereits entnommen.
    Wenn ich das richtig erkannt habe sind Deine wichtigsten Aspekte, speziell zur Sammlung von Erfahrungen und dem Kennen lernen neuerer Technologien:


    - Einsatz eines DSP
    - Verwendung eines DDS
    - Maximale Größe des Gehäuses
    - Verwendung eines Preselektors (Oktavfilter?)
    - Verwendung eines AVR
    - 4 zeiliges Display


    Gegenwärtig gehen die Beiträge bereits sehr in Detailvorschläge. Nicht dass die Ideen und Hinweise verkehrt sind, ganz im Gegenteil, sie sind alle sehr interessante und wichtige Mosaiksteinchen für das Projekt!
    Am Anfang würde ich versuchen, Ideen für das Plichtenheft zu sammeln. Dabei sollte zunächst keine Rücksicht auf eine etwaige Schaltungsauslegung oder den Aufwand genommen werden. Diese Ideensammlung braucht nicht starr zu sein, es ergeben sich ja manchmal Features, welche sich im Nachhinein, beispielsweise durch zusätzliche Software, einfach nachrüsten lassen. Auch wäre es wichtig, einzelne Vorschläge nicht zu „zerreden“. Es geht zuerst um das Zusammentragen von Vorgaben an den Empfänger, egal ob sie auch realisierbar erscheinen oder nicht. Eine Bewertung oder Priorisierung darf unbedingt erst hinterher durchgeführt werden. Es bestünde sonst die Gefahr, dass man sich an einzelnen (unausgegorenen) Ideen zu sehr festbeißt oder zu sehr ins Detail oder gar Streiten gerät und den Blick für andere Lösungsansätze verliert!
    Hinterher kann man eine zusätzlich Einstufung und eine Wichtung vornehmen, wie beispielsweise:
    - Grundfunktionen (Gehäuse, Stromversorgung, NF-Verstärker)
    - Nice to have Funktionen (CW- , PSK31- oder RTTY-Decoder im Display)
    - Must have Funktionen (Bestimmte Bedienelemente, Betriebs-(Demodulations-) arten)
    - „Schmuck am Nachthemd“ (Farbgebung, (Farb-) Grafikdisplay, Speicher)


    Je nach persönlichem Geschmack kann eine eindeutige Zuordnung in bestimmte Kategorien auch mehrdeutig sein. Auch die Priorität oder Wichtung wird unterschiedlich betrachtet werden. Das letzte Wort hat dann immer der Chef (Moderator).
    Abhängig von den verwendeten Technologien (das DSP-Modul spielt hierbei eine Schlüsselrolle!) könnten bestimmte Funktionen, die sich softwaremäßig implementieren lassen, im Nachhinein entwickeln lassen.
    So etwas sollte jedoch im Grundkonzept der Software berücksichtigt werden, quasi auch hier ein modulares System.


    Selbstverständlich sind alle bereits eingebrachten Ideen und die aufgeworfenen Fragen nicht umsonst. Diese Beiträge können ja den Schwerpunkten des Pflichtenheftes als Lösungsansätze zugeordnet werden.


    Damit etwas Struktur in das Projekt kommt, wäre mein Vorschlag, die Ideensammlung (Pflichtenheft und Lösungsansätze) in einer Matrix z. Bsp. unter EXCEL oder ACCESS zu sammeln. Eine aktuelle Kopie wird immer für Ergänzungen in das Forum gestellt. Dabei könnte jeder, der sich öfter einbringt, eine separate Bearbeiterspalte bekommen. Die Vorschläge können dann kurz diskutiert werden und werden dann vom Moderator in die „Worklist“ eingearbeitet.
    Auch lassen sich in die Tabelle Spalten für Verlinkungen oder Literaturhinweise aufnehmen.


    Das klingt nun sicher etwas „gewaltig“, wenn aber das Gerippe der Datenbank steht, kann man sich viel besser auf einzelne Teilprobleme konzentrieren oder eine Arbeitsteilung organisieren. Die Liste eignet sich auch gut für die Fortschrittsanzeige.


    Einen unausgegorenen Vorschlag mit ersten Eintragungen habe ich im Anhang beigefügt. Diese kleine Tabelle hebt keinen Anspruch darauf, in der Form und Gestaltung optimal zu sein, hier ist noch etwas Kreativität gefragt. Sie ist nur als erste Anregung von mir gedacht.


    Um nun selber etwas inkonsequent zu sein :] möchte ich gleich auf drei Details Deines Blockschaltbildes eingehen:


    Den TP für den DDS hat Du auf 150 MHz festgelegt, warum? Gerd hat es bereits vorgeschlagen: 80 MHz bei max 75 MHz Nutzfrequenz wäre eine wirkungsvollere Grenzfrequenz. Als Nebeneffekt sind dann die Bauteile gegenüber 150 MHz in handhabbareren Größen!
    Und warum willst Du ein extra versteilertes Filter als HP verwenden? Eine extreme Flankensteilheit ist doch nicht unbedingt nötig und die Parrallel-Kondensatoren zu den Spulen würden die Weitabselektion im oberen Sperrbereich nur wieder verschlechtern. Eventuell wäre ein Sperrpol auf 100 MHz gelegt nicht verkehrt.


    Aus der Vorstufe leitest Du ein Regelsignal ab. Das würde jedoch gerade in den Preselectorbereichen, die auch Rundfunkbänder durchlassen, zu einer Begrenzung der Empfindlichkeit führen.
    Wolltest Du nicht ursprünglich eine Regelung auf der ZF-Ebene durchführen? Ich fände das günstiger.
    Wenn die DSP in der Praxis tatsächlich einen Dynamikumfang von über 110 dB erreicht, könntes sich vieles erübrigen, wie beispielsweise der nach meinem Geschmack zu feingliedrige Dämpfungssteller im Eingang.


    In dem Zusammenhang vermisse ich etwas ganz etscheidendes: Einen Signalfahrplan oder Pegelplan für den Empfänger.
    Solange das Konzept noch in der Diskussion ist, lässt sich so ein Pegelplan noch nicht bis aufs Detail erstellen, aber vergessen darf man ihn nicht!


    Werner, Du bist der Projektmanager - mach was draus :)
    -wir helfen Dir!


    73 de Dietmar, DL2BZE

  • Hallo Dietmar,


    um das vorwegzunehmen, das was Du da vorschlägst, ist bestimmt eine gute Sache. Aber ich mache das nicht. Das ist mir zu viel Arbeit, und wenn ich in meiner bescheidenen Freizeit schon meinem Hobby nachgehe, dann will ich mich mit Technik beschäftigen und nicht mit Papierkram. Aber wenn jemand an der Arbeit interessiert ist, dann würde ich mich freuen, wenn er das übernimmt. Wie wäre es da mit Dir Dietmar? Du kennst Dich da gut aus und würdest es bestimmt gut machen.



    Aber nun zu dem, was mir dazu durch den Kopf gegangen ist:
    Nun habe ich mir lange überlegt, was ich Dir zu Deinem Beitrag antworten soll und bin auf die Idee gekommen, einfach das zu schreiben, was ich mir dazu denke. Grundsätzlich würde ich Dir zu allen Punkten recht geben, wenn Du mir das im QRL dienstlich geschrieben hättest. Dann könntest Du auch noch einen Terminplan und die Dokumentation in Englisch fordern. Der Unterschied ist nur, dass ich für die Arbeit im QRL jeden Monat bezahlt werde und dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Hier im Forum betreibe ich als Bastler mein Hobby. Wenn Du die Dokumentation vom LIF5000 gelesen hast, dann weist Du, dass die Entwicklung von Empfängern mein Hobby aber nicht mein Beruf ist. Und so soll es auch bleiben. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand viel Spaß daran hat und die Pflege eines Lastenheftes, eines Plichtenheftes und einer Excel-Tabelle mit allen Ideen, Wünschen und Angaben zum Urheber führen möchte. Wie wäre es mit Dir Dieter? Das kannst Du gerne machen. Ich bin aber kein so großer Papiertiger und ich werde das nicht tun. So was habe ich in unserem Forum auch noch nirgendwo gesehen und ich denke, wir sollten die Kirche im Dorf lassen.


    Ich schreibe ein Konzept, in dem alles festgehalten wird, was so nach und nach an Gedanken und Ideen dazu kommt und für das Projekt sinnvoll ist. Dieses Dokument wird nach jeder Aktualisierung neu auf meiner Homepage veröffentlicht. Es muss aber auch gestattet sein, dass man mal eine Frage an einen anderen User in unserem Forum stellt, ohne dass das da gleich eingetragen werden muss.


    Du schreibst:"Es geht zuerst um das Zusammentragen von Vorgaben an den Empfänger...". Genau das mache ich in meinem Konzept. Ob das nun Plichten- oder Lastenheft heißt oder gar Konzept, ist mir egal. Hier im Forum gibt es keinen Hersteller und auch keinen Kunden. Dass das Konzept noch nicht fertig oder vollständig ist, mag für Dich schlimm sein. Für mich ist das eine Frage der Zeit. Letztes Wochenende habe ich die 4 Tage von (Do bis SO) sehr intensiv an meinem Hobby gearbeitet und ua. den LIF5000 verdrahtet. Nun geht er nicht mehr und ich muss den Fehler finden. Da habe ich bestimmt was falsch verdrahtet. Auch habe ich daran gearbeitet, die Abschussdokumentation für den LIF5000 vorzubereiten. Ich habe mir Gedanken über den HSDR4512 gemacht und einige weitere Unterlagen auf meine Homepage gestellt. Die Familie habe ich in diesen 4 Tagen wieder einmal vernachlässigt, weil ich mit dem LIF5000 endlich fertig werden wollte. Jetzt ist Dir das noch zu wenig und Du forderst deutlich mehr Bürokratie in diesem Projekt. Bitte zeige mir mal, wo jemand in unserem Forum schon mal so viel Bürokratie geleistet hat, wenn er was bauen wollte. Ich habe nichts gefunden.


    Mir kommt das, was Du da schreibst, wie eine Verfahrensanweisung vor, wie ich mein Hobby zu betreiben habe. Aber das habe ich schon im QRL und genau das möchte ich auf privater Ebene in meinem Hobby nicht auch noch haben.


    Zum Thema TP für den DDS:
    Wenn Du die Vorschläge und Erwartungen hier in diesem Forum aufmerksam gelesen hast, dann dürfte es Dir nicht entgangen sein, dass einige Personen sich ein allgemeines DDS-Modul als Abfallprodukt erwarten, dass man nicht nur für den HSDR4512 verwenden kann. Nun habe ich das als Aufsteckmodul für Frequenzen bis 150MHz vorgesehen, aber nun ist es scheinbar wieder nicht recht. Dann bleibt mir eigentlich nur noch übrig, das zu machen, was ich für richtig halte. Aber dann heißt es wieder, dass mein Vorgehen dogmatisch ist. Man kann es halt nicht jedem recht machen. Schön langsam reicht es mir. Heute so und morgen so, das mache ich nicht mehr lange mit. Dann ziehe ich mich lieber zurück und mache das alle in meinem stillen Kämmerlein. Eigentlich schade, wenn es so kommen würde, aber so geht es auch nicht weiter. Mit den versteilten Filtern hast Du ja recht. Das brauchen wir vielleicht nicht, aber letztlich sind wir ja auch erst in der Konzeptphase und können das noch leicht ändern. Außerdem kann man ja die entsprechenden Kondensatoren einfach nicht bestücken. Solange nur der Schaltplan gezeichnet ist, lassen sich kleine Änderungen problemlos einbringen. Wenn ich das Layout fertig habe, werde ich mich aber weigern, unwesentliche Änderungen durchzuführen, denn dann geht es massiv in die Arbeitszeit ein.


    Nunja, über die Dämpfungssteller haben wir schon diskutiert. Ich hatte sie schon rausgeschmissen und dann wieder eingebaut. Das will ich nicht beliebig oft wiederholen. Noch ist das Konzept für den Preselektor nicht bekannt, und deshalb kann man darüber noch nicht diskutieren. Ein guter Preselektor über den vollen Bereich von 30kHz bis 30MHz besteht aus sehr vielen Bauteilen. Im LIF5000 ist der Preselektor deutlich größer als der eigentliche RX geworden. Ich habe nach einer Lösung gesucht, den Preselektor einmal ganz unkonventionell auf eine andere Art zu bauen. Im Simulator funktioniert das ganz gut, aber in der Praxis habe ich das noch nicht ausprobiert. Was hätte ich in dieser kurzen Zeit noch alles machen sollen? Wenn der Preselektor auch in der Praxis gut funktioniert, dann werde ich die Ergebnisse veröffentlichen. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Preselektoren liegt darin, dass er aktiv (mit Verstärker) aufgebaut ist und dass er nicht dämpft, sonder im Resonanzfall verstärkt. Das würde sehr schnell zur Übersteuerung führen, wenn man das davor nicht mit Dämpfungsstellern ausgleichen könnte. So ein Preselektor benötigt deutlich weniger Bauteile, als herkömmliche Preselektoren. Ob das funktioniert, weis ich noch nicht, aber der Amateurfunk ist Experimentierfunk und ich möchte das ausprobieren. Übrigens hat sich die digitale Vorregelung im LIF5000 sehr gut bewährt und ich sehe keinen Grund, darauf im HSDR4512 zu verzichten.Schließlich sollte man nicht immer nur alt eingetrampelten Pfaden folgen. Das machen schon die Anderen zur Genüge.


    Und nun zum Signalfahrplan. Da gebe ich Dir 100% recht. Einen Signalfahrplan sollte man haben. Ich habe aber so was noch nie gemacht, da HF-Technik mein Hobby und nicht mein Beruf ist. Kannst Du mir anhand eines Beispiels zeigen, wie ich da vorgehen kann? Vielleicht könnten wir das für den HSDR4512 gemeinsam machen?


    Ich hoffe, dass Du mir meine direkte Art nicht übel nimmst und trotzdem noch etwas Freude an diesem Projekt hast. Wenn Du willst, kannst Du den Papierkram wirklich übernehmen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber ich möchte etwas näher an der Technik bleiben.


    Beste 73`s de Werner, DL7MWN

  • Hallo Werner,
    ich finde es gut, dass du bei deiner Vorgehensweise bleibst. Sicher hat der Dietmar das nicht ganz so gemeint, wie du es aufgefasst hast. Schade für alle hier im Forum wäre es aber, wenn du Werner alles im stillen Kämmerlein machen würdest. Sicher können nicht alle mitdiskutieren oder alles umsetzen was entworfen und entwickelt wird. Aber lernen können wir davon. Ich finde es schön, dass wir die Entwicklung der beiden Geräte verfolgen können, welche Gedanken euch bewegen und wie ihr das umsetzt. Also macht weiter so. Ich freue mich schon auf die nächsten Veröffentlichungen von euch.

    vy73 Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von DJ4JZ ()

  • Hallo Werner,


    nun bin ich offenbar über das Ziel hinausgeschossen, also es liegt mir absolut fern Dir Vorschriften zu mache. Wenn der Eindruck entstanden ist, möchte ich um Entschuldigung bitten. Mein Posting war nur als Vorschlag gedacht, nicht als Vorschrift!
    Und schon gar nicht möchte ich jemanden zu etwas zwingen, was er in seiner Freizeit nicht machen mag. Da gebe ich Dir Recht, es ist ein Hobby und kein QRL! Und so soll es auch bleiben!


    Ein Pflichtenheft, so wie ich es angedacht hatte, sprengt wohl doch den Rahmen eines Hobbyprojektes, also ignoriere den Vorschlag einfach. Wenn man es gründlich machen wollte, wäre es tatsächlich ein enormer Aufwand, alle Ideen zu sammeln und festzuhalten, und da ich selber noch viele angefangene „Baustellen“ habe, würde ich den Part nicht komplett übernehmen können, bestenfalls Teilbereiche davon.


    Was mir auch sehr am Herzen liegt, bitte stelle Deine Ideen weiterhin vor. Da steckt viel Arbeit drin und es profitieren mehr Bastelfreunde davon, als sich hier beteiligen! So habe ich mir beispielsweise Deine gute Beschreibung der DDS-Programmierung auf meinem Rechner bereits abgespeichert. Das erspart mir demnächst viel Arbeit, wenn ich selber einmal eine Routine für einen DDS benötige.


    Bitte versuche auch nicht, es allen recht machen zu wollen. Solange noch alles offen ist, geht es mir darum, Argumente und Ideen beizusteuern – dazu hattest Du ja ganz am Anfang alle eingeladen.
    Welcher Vorschlag dann tatsächlich umgesetzt wird, das entscheidet doch jeder für sich selbst. Solange eine Idee auch nachvollziehbar erläutert wird, wird sich doch niemand den Argumenten widersetzen oder hat Gründe, es in seinem Projekt zu modifizieren.


    So waren meine Anmerkungen zu dem DDS-TP nur gut gemeinte Vorschläge aus der eigenen Erfahrung heraus entstanden. Für diesen Part übernehme ich auch gerne die Berechnung und Simulation. Es macht mir auch nicht viel aus, es sowohl für 150 MHz als auch für 80 MHz zu berechnen und auf Normbauteile zu trimmen.
    Wer es ganz besonders gut machen möchte, könnte hinter den DDS auch noch ein HP mit etwa 40 MHz schalten. Ob das wirklich nachweisbar etwas bringt kann ich nicht genau sagen.


    Zum Pegelplan: In der gegenwärtigen Phase haben wir ja erst wenige Eckpunkte, irgendwo sollte man jedoch anfangen. Nehmen wir als Grundlage Deinen Blockschaltplan. Für Veränderungen sind wir ja offen!
    Mein Vorschlag dazu: die Pegelangaben in dBm zu machen, das bringt viele Vereinfachungen und ist in der HF-Technik üblich. Der Bezugswiderstand ist 50 Ohm, ist wenn nicht anders angegeben.
    Eine sinnvolle Eingangsempfindlichkeit wäre für die unteren KW-Bänder etwa 1 µV, also -107 dBm. Bei einer Empfängerdynamik von 120 dB wäre der maximale Eingangspegel - 107dBm + 120 dB = +13 dBm (immerhin 1 V an der Antenne).
    Die Daten der bisher bekannten Stufen (Verstärkung oder Dämpfung) können ja bereits eingesetzt werden. Meiner Meinung nach ist es in der Praxis ausreichend, in vollen dB zu kalkulieren. Die Dämpfung von Relaiskontakten oder internen Verbindungskabeln kann man bis 50 MHz getrost vernachlässigen, dürfte jeweils in der < 0,1 dB Region liegen.
    Der Einfachheit halber lasse ich das Dämpfungsglied außer acht.
    Die Dämpfung Deines Eingangsfilters hattest Du sicher bereits ausgemessen. Die Verstärkung des Selektivverstärkers nehme ich einmal mit +20 dB an. Für die erste Kalkulation reichen grobe Daten oder Erfahrungswerte. Wir wollen ja am Anfang nur wissen, ob die Signale irgendwo zu stark sind und eine Stufe übersteuern können, oder so schwach, dass sie im Eigenrauschen einer Stufe verschwinden.
    Wir werden dann sofort erkennen, ob an einer Stelle des Signalweges noch Vertstärkung oder Dämpfung nötig ist.
    Nun könnte man bereits den Eingangspegelbereich des Mischers abschätzen:
    Angenommen, das Eingangsfilter hat eine Einfügedämpfung von 3 dB, dann stehen am Mischer:


    Minimal: -107 dBm + (-3dB) + 20 dB = -90 dBm
    Maximal: +13 dBm + (-3 dB) + 20 dB = + 30 dBm!


    Aber wohlgemerkt, das Dämpfungsglied im Eingang ist nicht berücksichtigt und müsste unbedingt aktiv werden, um den HF-Vorverstärker und den Mischer nicht zu überfahren.
    Da der Mischertyp noch offen ist, höre ich an dieser Stelle erst einmal auf. Seine Eckdaten bestimmen maßgeblich die Empfängereigenschaften und den weiteren Pegelplan.
    Der einfachste Part wird der Pegelplan in Richtung LO-Port des Mischers. Nach dem TP (mit max. 1 dB Durchlassdämpfung) ist ja ein MMIC zur Pegelanhebung vorgesehen. Eventuell wird sogar noch ein (resistives) Dämpfungsglied von Nöten sein.
    Man könnte zusätzlich von „Hinten“ mit dem Pegelplan weitermachen. Angenommen wir legen den Pegel für den NF-Verstärker auf „genormte“ 0 dBm (diesmal an 600 Ohm beispielsweise) fest, und wir kennen die Daten des DSP, dann könnte man sich in Richtung ZF-Stufen und 2. Mischer vorarbeiten.
    Spätestens an dieser Stelle „verschmelzen“ Pegelplan, Pflichtenheft und Bauteiledaten. Man kommt nicht umhin, sich für bestimmte Bauteile oder Schaltungen zu entscheiden!


    So Werner, das ist nur ein Vorschlag! Viele Wege führen nach Rom und ich verdiene mein Geld (leider) auch nicht auf dem HF-Sektor.
    Das was ich hier geschrieben habe sind halt nur meine Überlegungen dazu, größtenteils angelesen, teils aus eigenen Erfahrungen und Experimenten gewonnen.


    Ich würde mich freuen, wenn sich jemand zu den Vorschlägen äußert, gerne auch kritisch, denn wir können nur dann voneinander profitieren, wenn wir uns gegenseitig helfen!


    In dem Sinne bitte weitermachen und lasse Dir bitte die Freude an unseren gemeinsamen Hobby durch mich nicht vermiesen!


    Vy 73 de Dietmar, DL2BZE

    Einmal editiert, zuletzt von DL2BZE ()