Hard und Soft DigitalRadio

  • Liebe Funkfreunde,

    wie ihr sicher schon bemerkt habt, dauert die Entwicklung des Synthesizers immer noch an. Eigentlich funktioniert der Synthesizer ja schon lange, aber bei den vielen Umschaltmöglichkeiten gibt es immer wieder noch Stellen, wo es hakt. Der Noise-Pegel ist vielleicht nicht optimal, weil man mit einer PLL am Bandende angekommen ist. Im Moment sind wir dabei, die Algorithmen in der Software so auszufeilen, dass diese kritischen Stellen nicht entstehen können. Das führt immer wieder zu neuen Tests von Hans-Peter und Software-Änderungen auf meiner Seite. Da hat sich die Einigung auf den Pseudo-Code als technische Sprache zur Beschreibung dieser Probleme bereits bezahlt gemacht. So kann ich ohne großes Nachfragen die Software immer gleich so schreiben, wie sich das Hans-Peter vorstellt. Bestimmt wird das noch eine Weile so weitergehen, bis der Synthesizer wirklich optimal arbeitet. Aber es ist ja unser Hobby und wir haben keine Termine einzuhalten.

    Nachdem diese Arbeiten aber nur noch auf kleiner Flamme laufen und der wesentliche Synthesizer fertig ist, machen wir uns natürlich auch Gedanken, wie es weitergehen soll. Wenn mehrere Personen an einem Projekt arbeiten, muss manches doch etwas anders ablaufen, als wenn man alles ganz alleine bearbeitet. Dafür kann man aber entsprechend größere Projekte angehen. Genau, wie mit dem Synthesizer, stellt sich jetzt ein Problem mit dem digitalen ZF-Teil ein. Es funktioniert ja schon sehr lange und dient Gerrit zur Software-Entwicklung. Für dieses Board kann man ja unendlich viel Software schreiben, wenn man nur an die verschiedenen Demodulatoren und Betriebsarten denkt. Aber auch die Zusammenarbeit mit dem Steuerrechner muss funktionieren. Wenn ich nun dieses digitale ZF-Board von Gerrit abziehen würde, um es in den BAVARIX einzubauen, könnte Gerrit nichts mehr an der Software verbessern oder anpassen. Also muss ein weiteres digitales ZF-Board gebaut werden. Im Moment sind wir am diskutieren, ob wir das nächste Board wieder so wie das erste Board auf 2 Lagen aufbauen, oder ob wir 4 Lagen spendieren und dadurch noch einmal die Performance verbessern. Auf dem 2-lagigen Board ist sehr wenig Platz für GND-Flächen geblieben. Eigentlich würde eine ganze Lage für GND aus HF-Sicht schon sehr gut sein. Natürlich wird die leere Platine mit 4 Lagen fast doppelt so teuer, als die bisherige Platine. Mal sehen, wie wir uns da einigen.

    Da die Arbeiten am Synthesizer nur noch mit geringer Leistung ablaufen, hatte Hans-Peter Zeit, sich um den Mischer zu kümmern. Der ist nun fertig und Hans-Peter hat einen Abschlussbericht dazu geschrieben. Die nächste Aufgabe für Hans-Peter wird nun der Diplexer nach dem Mischer sein. Aber da gibt es ja schon einige gute Ideen und Anregungen und zunächst werden wir erst einmal alles lesen, was dazu schon im Forum über dieses Thema geschrieben wurde.

    Für den, der sich dafür interessiert, habe ich den Abschlussbericht von Hans-Peter, wie immer, wieder auf meiner Homepage abgelegt.

    Beste 73's de Werner, DL7MWN


    Meine URL: http://dl7mwn.de

  • Hallo, Werner,


    der Synthesizer sieht ja sehr gut aus, insbesondere nahe am Träger. Schön sind auch die Grenzfrequenzen der 2 Schleifenfilter im PN-Spektrum zu beobachten. Die Daten des HMC440 sind sehr gut (bei sehr hohen Preis) und das äußert sich ja auch in den guten Werten nahe am Träger. Wäre mit einem günstigeren PLL Baustein wie z.B. ein ADF4002 nicht auch möglich gewesen gute Werte innerhalb der schmalen Schleife zu bekommen? Oder ist der um 11dB schlechtere Rauschflur, im Vergleich zum HMC440, nicht hinzunehmen?


    Als Mischer wird es also doch eine H-Mode Version sein. Busschalter hätte ich im Endeffekt auch verwendet, sind einfach praktischer wie ein MOSFET-Array und die gemessenen IP3 Werte sprechen auch für sich.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Reinhold,


    danke für deine positive Beurteilung unseres Synthesizers. Da hat Hans-Peter ganze Arbeit geleistet. Deine Frage zum ADF4002 muss Hans-Peter beantworten. Er ist der Entwickler dieses Synthesizers. Ich habe dabei nur mitgeholfen und die Software geschrieben. Hans-Peter wird dir bestimmt antworten, wenn er deine Frage liest. Sollte das nicht bald geschehen, dann schreibe ich Hans-Peter eine E-Mail.


    Beste 73’s de Werner, DL7MWN

  • Hallo Reinhold,


    zu Beginn der Entwicklung des Synthesizers habe ich verschiedene PLL's getestet, ADF4106, AD4002, den HMC439 und eine diskrete PLL mit 7SZ74 Flip-Flop. Dabei schnitt im direkten Vergleich des Phasenrauschen innerhalb der Loopbandbreite zwischen ADF4002 und dem HMC439 letzterer um 5dB besser ab. Weitere Versuche mit dem HMC439 zeigten aber eine Instabilität bei Ansteuerung mit Signale zwischen 10 und 20 MHz. Dieses Problem war beim Nachfolger HMC440, der oberdrein noch mit einem zusätzlichen N-Teiler versehen war, nicht mehr zu sehen. Diesen betreibe ich mit minimal 8 MHz.


    Ingesamt war aber eine einfache PLL nicht zufriedenstellend, hauptsächlich wegen dem lästigen Beitrag 20*logN des Teilers, der das Phasenrauschen der Referenzfrequenz hochmultipliziert. Deshalb beschloss ich eine 2.PLL mit Mischer in die erste zu integrieren. Die Messungen zeigten wieder ein deutlich besseres Phasenrauschen des neuen HMC698 von Hittite im Vergleich zum ADF4106, und zwar gleich um ca. 10 dB.


    Einzelheiten dazu sind in den Zwischenberichten 2-5 zum Bavarix-Synthesizer auf Werner's HP nachzulesen.


    http://dl7mwn.de/Page_05.htm


    Insgesamt gesehen ist der niedere Rauschfloor der Hittite-Produkte ausschlaggebend für das bessere Rauschverhalten innerhalb der Loopbandbreite.


    Das relative gute Rauschverhalten bei 100 Hz Offset ist hauptsächlich auch von der Clockaubereitung für den DDS abzuleiten. Hier liegt der Kompromiss im Bavarix-Synthesizer. Mein 104-MHz VCXO mit -112 dB/Hz bei 100 Hz Offset ist gegenüber einem 100 MHz-OCXO mit -130dB/Hz der Anschlag. Der Preis für einen solchen OCXO liegt bei 400 €. Das war mir dann doch für das Experimentierstadium zu teuer. Ich schätze mit einer Referenz dieser Klasse wird das Phasenrauschen im Bereich 100 Hz an die -130 dB/Hz Marke heranreichen, und zwischen 1kHz und 100 KHz die -140 dB/Hz tangieren.


    Inzwischen habe ich die Loopbandbreite für die PLL2 noch reduziert und liegt jetzt etwa bei 100 KHz. Anbei die neuesten Messergebnisse.


    An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass ohne Werner's Programmierunterstützung unser Bavarix-Synthesizer kein Lebenszeichen zeigen würde.


    vy 73 de Hans-Peter, DF3GV

  • Liebe Funkfreunde,


    es geht wieder weiter. Der Synthesizer ist so gut wie fertig. Auch sind die Vorversuche zum Mischer abgeschlossen. Nun brauchen wir nur noch das analoge ZF-Board, um den BAVARIX fertigzustellen. Dieses Board beinhaltet den Mischer und den analogen, ersten ZF-Verstärker. Der BAVARIX benötigt einen 2-kanaligen, ZF-Verstärker, weil wir ja den zweiten, digitalen ZF-Verstärker ebenfalls 2-kanalig ausgelegt haben. Ein Kanal soll für AFU-Bandbreiten ausgelegt werden. Der zweite Kanal dient dazu, das Frequenzspektrum um den empfangenen Sender anzuzeigen. Mit diesem zweiten Kanal kann man dann auch Rundfunksender empfangen. Die aktuell benötigte Bandbreite ist dann stufenlos im Digitalteil einstellbar. Wie immer, gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten, um so einen ZF-Verstärker zu realisieren. Hans-Peter hat nun mal aus seiner Sicht dargestellt, welche Möglichkeiten sich uns dazu anbieten. Wer sich dafür interessiert, wie in unserem kleinen Team Entscheidungen getroffen werden, der kann sich ja auf meiner Homepage die Vorbereitung von Hans-Peter zu diesem Thema einmal ansehen.


    Beste 73’s de Werner, DL7MWN


    Meine URL: http://dl7mwn.de

  • Hallo, Hans-Peter,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort.


    Zitat

    zu Beginn der Entwicklung des Synthesizers habe ich verschiedene PLL's getestet, ADF4106, AD4002, den HMC439 und eine diskrete PLL mit 7SZ74 Flip-Flop.


    Ich konnte mich zwar noch erinnern etwas entsprechendes gelesen zu haben, es war mir aber entfallen ob auch der ADF4002 dabei war. Auf den ersten Blick schien mir dieses IC dafür geeignet zu sein, 5dB bessere Werte sind aber tatsächlich nicht zu verachten.


    Zitat

    Inzwischen habe ich die Loopbandbreite für die PLL2 noch reduziert und liegt jetzt etwa bei 100 KHz. Anbei die neuesten Messergebnisse.


    Tatsächlich, die Werte ab ca. 200kHz sind nun deutlich besser, mit nur minimaler Auswirkung im Bereich um 100kHz.


    Zitat

    An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass ohne Werner's Programmierunterstützung unser Bavarix-Synthesizer kein Lebenszeichen zeigen würde.


    Selbstverständlich, das steht außer Frage. Werner berichtet ja hier immer direkt über seine schönen Abenteuer :D bei der Erstellung der Firmware für den µC.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo, Werner,


    Zitat

    Der BAVARIX benötigt einen 2-kanaligen, ZF-Verstärker, weil wir ja den zweiten, digitalen ZF-Verstärker ebenfalls 2-kanalig ausgelegt haben. Ein Kanal soll für AFU-Bandbreiten ausgelegt werden. Der zweite Kanal dient dazu, das Frequenzspektrum um den empfangenen Sender anzuzeigen. Mit diesem zweiten Kanal kann man dann auch Rundfunksender empfangen. Die aktuell benötigte Bandbreite ist dann stufenlos im Digitalteil einstellbar. Wie immer, gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten, um so einen ZF-Verstärker zu realisieren. Hans-Peter hat nun mal aus seiner Sicht dargestellt, welche Möglichkeiten sich uns dazu anbieten. Wer sich dafür interessiert, wie in unserem kleinen Team Entscheidungen getroffen werden, der kann sich ja auf meiner Homepage die Vorbereitung von Hans-Peter zu diesem Thema einmal ansehen.


    die Variante 1 sieht vielversprechend aus. Um den Verlust durch den ersten Leistungsteiler zu vermeiden ließe sich die ZF direkt nach dem Diplexer auch hochohmig über einen rauscharmen und linearen Pufferverstärker abgreifen und dem BP-Filter im zweiten Kanal zuführen. Kanal 1 bleibt für höchste Signalverträglichkeit in rein passiver Ausführung.


    Bei Variante 3 und 4 könnte man auf den Diplexer gänzlich verzichten falls die zwei 6dB Verstärker dem 90°Leistungsteiler eine breitbandige 50Ohm Last anbieten.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Liebe Funkfreunde,


    auch wenn ich mich hier nun eine Zeit lang nicht gemeldet habe, bedeutet das nicht, dass wir am BAVARIX nicht mehr gearbeitet haben. Gut, es ist Sommer und es war ja teilweise sehr heiß. Da ist mir auch etwas anderes eingefallen, als nach dem QRL noch am BAVARIX zu sitzen. Aber Hans-Peter hat das Layout für die Leiterplatten des Synthesizers auf den neusten Stand gebracht und mir geschickt. Ich habe sie noch einmal überprüft, weil 4 Augen einfach mehr sehen. Ich habe die Layoutdaten dann an den Leiterplattenhersteller weitergegeben und wir können demnächst mit der Lieferung rechnen. Hans-Peter will diese Leiterplatten noch einmal aufbauen und in Betrieb setzen. Gleichzeitig sind die Gedanken beim Mischer und beim 45 MHz-ZF-Verstärker für das analoge Frontend. Es geht also weiter und bald ist der Sommer ja auch vorbei.


    Beste 73’s de Werner, DL7MWN

  • Liebe Funkfreunde,



    nun ist es wieder soweit. Mein Urlaub ist vorbei und es beginnt wieder der normale, tägliche Ablauf. Die letzten Tage habe ich dazu genutzt, um den Preselektor für den BAVARIX in Betrieb zu setzen. Nun funktioniert die Steuerung des Preselektors und die notwendige Testsoftware. In einem nächsten Schritt können die Durchlasskennlinien gemessen werden. Leider habe ich für dieses Board einen schlechten Leiterplattenhersteller erwischt. Bereits bei der unbestückten Platine ist mir ein Kurzschluss zwischen einer Leiterbahn und der Masse aufgefallen. Aber bei der Inbetriebnahme des Digitalteils haben sich noch zwei weitere Kurzschlüsse herausgestellt, die nicht einfach zu finden waren. Sie befanden sich mitten in der Leiterbahn unter dem Lötstopplack. Also nicht in der Nähe einer Lötstelle oder Durchkontaktierung. Ich musste die Leiterbahnen mehrfach auftrennen, um den Fehler zu lokalisieren. Nun hoffe ich, dass sich bei der Vermessung der Durchlasskennlinien nicht auch noch weitere Probleme dieser Art einstellen. Zum Glück habe ich bei dem Leiterplattenhersteller nur diese eine Platine herstellen lassen. Für das digitale ZF-Board und den Synthesizer haben sich zwei andere Leiterplattenhersteller bewährt und man kann sie ausschließlich nach der Kostenkalkulation auswählen.



    Unabhängig davon, war Hans-Peter wieder sehr fleißig. Er hat einige Untersuchungen zu unserem BAVARIX Frontend fertiggestellt und arbeitet derzeit an einem ausführlichen Bericht darüber. Der Entwurf liegt mir schon vor, und Hans-Peter berichtet da über das Quarzfilter und den analogen ZF-Verstärker. Wie immer, macht das Hans-Peter sehr gründlich und es sind auch wieder einige Schaltungen und Diagramme sowie Messungen dabei. Zum Abschluss stellt Hans-Peter noch Analysen, Abschätzungen und Berechnungen vor. In einem Excel-Rechensheet sind dann die Kenndaten der verschiedenen Bauteile übersichtlich zusammengestellt. Die Bewertung der einzelnen Parameter hat er durch unterschiedliche Farben dargestellt. Das war viel Arbeit und man muss Hans-Peter wieder einmal ein dickes Lob dafür aussprechen.



    Im Moment laufen Diskussionen, wie es nun weiter gehen soll und welchen Vorschlag wir realisieren sollten. Danach werden dann wohl auch bald die Arbeiten für die Leiterplatte beginnen.



    Ich habe die Software für den Testaufbau des Preselektors auf meiner Homepage abgelegt. In dieser Software ist nun auch der I2C-Bus zur Steuerung des Preselektors realisiert und getestet worden. Sobald der Bericht von Hans-Peter ganz fertig ist, werde ich auch den auf meiner Homepage ablegen.



    Beste 73’s de Werner, DL7MWN



    Meine URL:
    http://dl7mwn.de/

  • Hallo Werner!


    Danke für deinen Übersichtsbericht!
    Ich warte schon sehr gespannt auf den Bericht von Hans-Peter, da mich Euer FrontEnd sehr interessiert.


    Beste 73
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

  • Liebe Funkfreunde,


    Hans-Peter hat sich in den Urlaub verabschiedet und noch schnell einen ausführlichen Bericht zum analogen Frontend abgeliefert. Wie versprochen, habe ich den nun auf meine Homepage gestellt. Der ist wie immer sehr interessant, weil Hans-Peter seine Arbeiten sehr gründlich macht und dort Analysen, Abschätzungen sowie Berechnungen vorstellt. Auch ist zum Schluss ein Excel-Rechensheet dargestellt, welches Kenndaten der verschiedenen, wichtigen Bauteile übersichtlich darstellt.


    Demnächst werde ich auch noch einen aktuellen Pegelplan von Gerrit auf meine Homepage stellen. Dann ist meine Homepage wieder auf aktuellem Stand. Hans-Peter hat nun auch schon eine neue Platine „Synthesizer Clock“ bestückt und in Betrieb gesetzt. Er hat berichtet, dass diese Platine bis auf einen kleinen Lötfehler sofort einwandfrei funktioniert hat. Auch läuft schon die Bestellung verschiedener Teile für das analoge Frontend.


    Beste 73’s de Werner, DL7MWN


    http://dl7mwn.de/

  • Hallo Werner!


    Danke für Deine Bemühungen Eure Ergebnisse zu publizieren!


    Lt. Bericht habt Ihr Euch für den 4xJ310 Verstärker entschieden. Oder sehe ich das falsch?


    Weshalb habt Ihr einen zweistufigen Norton-Vertärker verworfen? Damit ließe sich entgegen dem Bericht ein hoher IP UND ein gutes Rauschmaß realisieren. Ich selbst hadere mit diesem Verstärker-Typ wegen seiner hohen Schwingneigung - ansonste wäre er aber eigentlich mein Favorit. Die geringe Rückwärtsentkopplung spielt ja an dieser Stelle weniger Rolle. Anders wäre es wenn er direkt nach dem Mischer zum Einsatz kommen würde.


    Wie ist bei der IP3 Messung über das gesamte Frontend die Angabe RF Att 40 dB zu verstehen?


    Laut Blockschaltbild (3.2.1) ist ein Abschwächer im ZF Zug drinnen. Wie ist dieser aufgebaut? Ich habe selbst ein geregeltes Dämpfungsglied mit 4 PIN-Dioden (2x HSMP3814) vorgesehen. Bei 45 MHZ sind da schon gute Daten zu erreichen.


    Interessant sind auch Eure Überlegungen zur Verwendung von intergrierten Verstärkern. Ich habe mir den MGA-62563 und den ADL5535 angeschaut (ev. auch als Push-Pull oder mit 90°-Hybrid als "balanced").


    Die Überlegungen bezüglich 1 Verstärker oder 2 mit Dämpfungsglied habe ich mir auch gestellt (und tendiere nun zu 2 Verstärkern).


    Warte nun schon gespannt auf Euren Pegelplan, vielleicht kann ich mir das was abschauen ;)


    73 und 55 für Euer tolles Projekt!
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo Christian,


    es freut mich sehr, dass du dich so für unser analoges Frontend interessierst. Du stellst dazu ein paar sehr konkrete Fragen und ich gehe davon aus, dass du dazu auch korrekte Antworten erwartest. Die kann ich dir leider nicht geben, aber ich weis, dass Hans-Peter einige Testboards layoutet und aufgebaut hat. Ich habe sie ihm besorgt. Er hat zu allen Entscheidungen, welche er getroffen hat, auch gründliche Untersuchungen durchgeführt. Hans-Peter ist mit seinem QRL umgezogen, sodass wir uns nicht mehr so leicht treffen können. Deshalb konnte ich die Bilder der bestückten Testboards auch noch nicht auf meiner Homepage ablegen. Vielleicht kann ich das ja noch nachholen.


    Leider ist Hans-Peter im Urlaub. Aber ich bin sicher, dass er dir nach seinem Urlaub die gewünschten Antworten liefert. Bitte gedulde dich bis dahin. Das ist alles nicht so einfach, und eigentlich besteht jede Entscheidung aus Kompromissen, weil jede Schaltung nicht nur Vorteile aufweist. Ich denke, nur Hans-Peter kann deine Fragen gründlich und korrekt beantworten.


    Beste 73’s de Werner, DL7MWN

  • Hallo Werner,


    danke wiedermal für einen schönen Zwischenbericht zum analogen Frontend!


    Im Quad-JFET Verstärker habe ich einen kleinen Fehler entdeckt, falls es euch in der Zwischenzeit nicht schon aufgefallen ist. RF-IN und Gate-Anschluß im Eingangsübertrager sind vertauscht. In der jetzigen Situation, mit dem gewählten Windungsverhältnis bzw. Transistorsteilheit, besitzt der Verstärker einen Eingangswiderstand von ca. 40W. Da RF-IN an einer Anzapfung sitzt, hat man dann im Endeffekt nur noch ca. 30W. Das ist zumindest ein Grund warum die Eingangsanpassung mangelhaft und die Verstärkung ein paar dB zu gering ausfällt. Liegen die Gates an der Anzapfung beträgt der Eingangswiderstand ca. 35W, die zusätzliche Windung transformiert dann hoch auf gewünschte 50W für RF-IN.
    Desweiteren ist die Induktivität des Eingangübertragers für 9MHz zwar in Ordnung, für 45MHz jedoch viel zu hoch. Idealerweise müsste diese mit der Eingangskapazität der JFET-Transistoren eine breitbandige Resonanz bei 45MHz bilden. Ein VHF/UHF Kern mit kleinem µ wäre daher ideal. Eine einfachere Alternative wäre eine Induktivität von 680...820nH zwischen Gate und Gegenkopplungswicklung (Source). Das gleiche gilt auch für den 4:1 Übertrager am Ausgang.

    vy 72/73, Reinhold.


  • Hallo Reinhold,


    danke für deine Infos und Anregungen. Vielleicht löst das ja noch das eine oder andere Problem. Leider kann ich dazu nichts sagen, aber ich denke, dass dir Hans-Peter nach seinem Urlaub schon antworten wird.

    Beste 73's de Werner, DL7MWN

  • Hallo Christian und Reinhold,


    vielen Dank für euer Interesse und Beiträge zum Bavarix. Dazu im einzelnen:


    "Lt. Bericht habt Ihr Euch für den 4xJ310 Verstärker entschieden. Oder sehe ich das falsch?"


    Dieser Fet-Verstärker war mein erster Ansatz in Anlehnung an das CDG2000-Projekt. Leider waren die Messwerte nicht optimal, so habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht. Wie in der Analyse mit den integrierten Verstärker zu sehen, erreicht man einen guten Kompromiss zwischen Empfindlichkeit und Übersteuerungsfestigkeit mit 2x MGA30889: Rauschmaß NF= 12,8 dB und IP3-Dynamik 107,4 dB. Norton-Verstärker habe ich durchaus in Betracht gezogen, aber bei 2 Verstärker und 2 Känälen wird der Platzbedarf auch zum Auswahl-Kriterium.


    Reinhold, vielen Dank für deinen Hinweis. Im Schaltbild sind die Anschlüsse am Eingangstrafo vertauscht, natürlich auch im Aufbau. Ich werde dem nachgehn und eine neue Messung machen.


    "Wie ist bei der IP3 Messung über das gesamte Frontend die Angabe RF Att 40 dB zu verstehen?"


    Bei der IP3-Messung mit dem Spektrumanalyzer ist es wichtig, dass der RF-Eingangs-Attenuator des Analyzers möglichst groß ist um nicht den IP3 des Gerätes selbst zu messen. In diesem Fall sind 40 dB eigefügt. Auf der anderen Seite müssen aber die Intermodulationprodukte noch größer sein als der Rauschfloor des Messgerätes.


    "Laut Blockschaltbild (3.2.1) ist ein Abschwächer im ZF Zug drinnen. Wie ist dieser aufgebaut?"


    Ich nehme an du meinst den einstellbaren Abschwächer im DVGA (Digital Voltoge Gain Amplifier) LMH6514.


    http://www.national.com/pf/LM/LMH6514.html#Overview


    Dies ist ein Baustein, der zusammen mit dem DDC (Digital Down Converter) eingesetzt wird. Mit 3 Bit werden in Schritten von 6 dB maximal 42 dB Dämpfung erreicht. Im Prinzip wird im DDC eine programmierbare Schwelle gesetzt die verhindern soll dass der DAC übersteuert wird. Erreicht ein Eingangssignal diese Schwelle wird die Dämpfung erhöht bzw. auch wieder reduziert, falls das Eingangssignal wieder zurückgeht. Die Anstiegs- und Abfallzeiten können ebnfalls im DDc programmiert werden. Wer sich näher damit beschäfigen mag, möge bitte hier im Datenblatt CLC5903 nachlesen.


    http://www.national.com/pf/CL/CLC5903.html#Overview


    Für deine Anwendung, die ja analog bleibt, ist das Pin-Dioden-Dämpfungsglied eine gute Lösung. In meinem früheren analogen Design mit 1. ZF bei 45 MHz und 2. ZF bei 9 MHz habe ich den Pin-Dioden-Abschwächer schon vor dem 1. Mischer plaziert.


    vy 73 de Hans-Peter, DF3GV

  • Liebe Funkfreunde,



    wieder ist einige Zeit vergangen und es hat sich auch wieder was getan am BAVARIX. Nur ist das nicht so spektakulär, dass man darüber ständig berichten kann.



    Gerrit hat mir die Änderungsunterlagen zum Dig-ZF-Board geschickt und ich habe die Eagle-Daten (Layout + Schaltplan) entsprechend abgeändert. Eigentlich hat sich nicht viel getan, weil dieses Board ja von Anfang an schon recht gut funktioniert hat. Gerrit hat aber festgestellt, dass es besser ist, wenn die Daten auf dem Dig-ZF-Board mit dem Synthesizer synchronisiert werden. Das spart einigen Software-Ablauf zur nachträglichen Synchronisation ein und geht somit in die Performance ein. Ein kleiner zusätzlicher Frequenzteiler mit einem 74xx74 konnte das Problem optimal lösen. Diesen zusätzlichen Baustein habe ich noch in das Layout übernommen. Zusätzlich habe ich das Layout auf 4 Lagen erweitert. Dadurch verfügt das Board jetzt über einen stabilen HF-GND, was bestimmt kein Nachteil ist.



    Die Arbeiten habe ich abgeschlossen und im Moment führen Hans-Peter und Gerrit unabhängig von einander jeweils ein Review durch. Wenn dann das Board von unserem kleinen Team freigegeben wird, werde ich ein paar Boards davon bestellen. Gleichzeitig stelle ich dann den aktuellen Schaltplan wieder auf meiner Homepage zur Verfügung.



    Im Zusammenhang mit der electronica 2010 in München ergibt sich für uns die Möglichkeit, sich wieder einmal zu dritt zu treffen. Dann werden wir das weitere Vorgehen am BAVARIX festlegen.



    Beste 73's de Werner, DL7MWN

  • Liebe Funkfreunde,


    wie schon angekündigt, hat sich unser kleines BAVARIX-Team wieder einmal persönlich getroffen. Da kann man mit wenigen Worten mehr ausdrücken, als in einer langen E-Mail. Und so haben wir einiges beschlossen. Hans-Peter hat uns die neuen Platinen des Synthesizers gezeigt. Das Clock-Board ist auch schon getestet und liefert ebenfalls eine gute Performance, wie das erste Muster. Das PLL-Board ist noch nicht ganz in Betrieb gesetzt, aber Hans-Peter arbeitet daran. Das fertige Clock-Board habe ich mitgenommen und ein paar Bilder davon für meine Homepage geschossen. Wer sich dafür interessiert, der kann sich diese Bilder auf meiner Homepage anschauen.


    Analoges Frontend:

    Hans-Peter arbeitet nun an der Vorbereitung für das analoge Frontend. Ich werde im dafür wieder die benötigten Bauteile in einer EAGLE-Bibliothek zur Verfügung stellen. Auch werde ich ihm helfen, wenn es um die Layout-Arbeiten geht. Wenn das Board dann fertig ist, können wir mit dem BAVARIX schon die ersten Sender empfangen.


    Digitales ZF-Board:

    Das digtale ZF-Board ist soweit fertig. Hans-Peter hat noch einige Anmerkungen gehabt und hat diese auch gleich in das Board eingearbeitet. Gerrit hat zur Diskussion gestellt, ob wir die 2 neuen, zusätzlichen Layer, nicht auch dazu nutzen sollten, den Signalpfad vom HF-Eingang bis zu den ADCs zu optimieren. Auf der ursprünglichen Leiterplatte mit den 2 Layern war es nicht möglich, den Signalpfad bis zu den ADCs auf dem kürzesten Weg zu layouten, weil die Signale immer wieder über andere Leitungen drüber mussten. Dazu mussten sie den Layer mehrfach gewechseln. Das ist nicht so schön und nun haben wir mit den 4 Layern die Möglichkeit, das zu verbessern. Also überarbeite ich das Layout an dieser Stelle noch einmal und gebe es dann wieder zum Review an Hans-Peter und Gerrit weiter. Wir wollen ja gleich 3 Boards herstellen lassen und da soll das Layout dann schon einen sehr guten Stand haben.


    Preselektor:

    Der Preselektor war eines der ersten Boards, welches fertig wurde. Nur konnte ich es nicht in Betrieb setzen, weil ich noch keinen Steuerrechner hatte. Aber nun haben sich einige, neue Fakten ergeben. Einerseits habe ich auf dem Preselektor den Eingang und den Ausgang einer Filterbank mit einem Relais (2xU) geschaltet. Hans-Peter hat bedenken, dass da eine zu hohe Verkopplung entsteht. Gleichzeitig sind die einzelnen Ringkerne viel zu eng beisammen. Da kommt man nicht mehr gut hin, um die Filter abzugleichen. Auch gibt es Bedenken, dass es Verkopplungen zwischen den eng aufgebauten Spulen geben könnte. Und zuletzt gibt es gar nicht mehr alle Ringkerne zu kaufen, welche ich auf dem Preselektor eingesetzt habe. Das sind viele Gründe, um über den Preselektor noch einmal nachzudenken. Unser BAVARIX hat nun einen so hohen IP3, dass wir keinen so steilflankigen Preselektor mehr brauchen. Also werden wir den Preselektor etwas einfacher gestalten. Dadurch gewinnen wir Platz und wir können dann für den Filtereingang und Ausgang eigene Relais verwenden. Wir werden also einen neuen Schaltplan zeichnen und ich werde dazu die Leiterplatte layouten. Wenn es soweit ist, werde ich darüber berichten.


    Beste 73's de Werner, DL7MWN


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  • Liebe Funkfreunde,



    es ist wieder einmal so weit und eine neue Platine für den BAVARIX ist entwickelt. Diesmal ist es das analoge Frontend mit Mischer, Diplexer und zwei ZF-Verstärkern mit unterschiedlicher Bandbreite. Das war wieder ein hartes Stück Arbeit. Hans-Peter ist der Entwickler der Schaltung. Gerrit hat ihn dabei unterstützt. Ich habe die benötigten Bauteile in unserer EAGLE-Bibliothek erstellt. Hans-Peter hat den Schaltplan gezeichnet und die Bauteile auf der Leiterplatte platziert. Ich habe das dann layoutet und heute an den Leiterplattenhersteller weitergeleitet.



    Damit haben wir die wichtigsten Leiterplatten entwickelt. Nun bleibt nur noch die Überarbeitung des digitalen ZF-Boards, welche fast fertig ist, und der Preselektor, welchen wir ganz neu an die aktuellen Bedürfnisse anpassen wollen. Wenn wir auch nicht so schrecklich schnell vorankommen, so geht es doch kontinuierlich und wir kommen der Fertigstellung des BAVARIX immer wieder ein Stück näher.



    Wer sich für den Schaltplan des „analogen Frontends“ interessiert, der kann sich das wie immer auf meiner Homepage anschauen.



    Beste 73's de Werner, DL7MWN






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