Suche jemanden der sich mit RFT UFS 601 auskennt

  • Hallo,
    ich habe ein Mobilfunkgerät vom VEB Funkwerk Köpenick (UFS 601) und möchte es für den Amateurfunk umbauen. Leider weiß ich weder die Frequenz (keinen Frequenzzähler) noch kann ich im Internet etwas über das Gerät erfahren. Die Antennenanschlußbuchse ähnelt der N-Norm hat aber ein etwas größeres Aussengewinde sodaß mein Adapter nicht passt. Was kann das für eine Norm sein?
    Wer kann weiterhelfen?
    73 de Gerald

  • Hallo Gerald,


    vor ungefähr 20 Jahren habe ich eine UFS-601 für den Amateurfung umgebaut und lange Zeit erfolgreich benutzt. Vor etwa 10 Jahren habe ich alles einschließlich der kompletten Unterlagen abgegeben. Ich habe nix mehr und kann nur noch aus der Erinnerung einiges hervorkramen.
    Die Antennenbuchse war seinerzeit ein im Ostblock benutzter Standard für höhere Frequenzen, Bezeichnung weiss ich nicht mehr. Sie läßt sich aber leicht austauschen. Originalfrequenzen der UFS-601 lagen immer zwischen 140 und 150 MHz je nach Funkdienst. Frequenzaufbereitung ist sehr simpel. TX-Quarz liegt bei rund 12 MHz und wird verzwölffacht, RX-Quarz liegt bei rund 44,xx MHz, wird
    verdreifacht plus 10,7 MHz ergibt Empfangskanal. Um den Kanalschalter gruppiert sind 4 kleine Platinen (2xRX und 2xTX) mit Quarz und Ziehgliedern je Kanal. Ich habe seinerzeit nur die Quarze ausgetauscht und konnte problemlos die gewünschten Kanäle abgleichen. Vorteil ist, dass du für das 2m-Band diese Quarze noch problemlos erhälst. Wichtig ist dann eigentlich nur noch, den Hub auf das für den Afu erforderliche Maß zu reduzieren und eventuell am RX und PA ein wenig nachzugleichen - hängt vom Originalfrequenzbereich ab. Kriegst du raus, indem du mal schaust, was auf den Quarzen steht.
    Ein Manko: RX ist für 25 kHz-Raster ausgelegt, aber das hat je nach QTH mehr oder weniger Bedeutung.
    Trotz - oder vielleicht auch gerade wegen der jahrzehntealten Schaltungstechnik ist ein UFS-601-Umbau ein erfogversprechendes und beherschbares Projekt, wünsche dir viel Erfolg und vielleicht findet sich jemand, der noch unterlagen für dich hat.

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Ohh danke...
    das hat schon mächtig weitergeholfen.
    Ein Frage habe ich noch. Das Gerät gibt beim Empfang ohne Antenne ein leichtes Pfeiffen (Heulen oder Wimmern) aus dem Lautsprecher aus. Es ist aber bei aufdrehen der Lautstärke kaum mehr zu hören. Ist das normal? Soweit ich weiß, soll das Gerät für mehrere Voltzahlen (6,12,24, etc. Volt) ausgelegt sein. Daran kann es aber nicht liegen, da bei unter 12 Volt das typische Knarren auftaucht...also die Spannung muß passen.


    Ach ja....weißt du eventuell wo man Zubehörteile für dieses Gerät findet?
    Und wo hast du deine Quarze bestellt?

  • Tja Gerald,


    aus der Erinnerung wirds etwas schwierig....
    Richtig ist, dass die UFS mit verschiedenen Spannungen betrieben werden konnte.Weiss aber nicht mehr, wo man das umschaltete. Auf jeden Fall ist ein Transverter in der Kiste, der dann die erforderlichen Spannungen erzeugt. Vom Transverter kommt auch das leicht pfeifende Geräusch, insofern geht dein Gerät also. Kann mich erinnern, dass OMs die UFS-601 im Plastikbomberauto Trabant betrieben haben, der hatte 6Volt, ich betrieb sie in einem Blechauto"Wartburg", der hatte 12Volt. Typisch war das Transverterpfeifen, daran erkannte man die UFS-601-User, hi.
    Zubehörteile, wie z.B. Mikrofon oder auch komplette PA-Baugruppe etc. habe ich vor längerer Zeit mal in Angeboten von Opppermann gesehen.
    Quarze gibts im Funkamateur-Shop, unter 2m-RX-Quarze nachschauen. Andere Quelle wäre Andy Fleischer in Bremen.
    Sinnvoll wäre, wenn du mit einem Kanal anfängst, z.B. S20 (145,500 MHz). Da brauchst du dann 12,125 MHz TX-Quarz und 44,933 MHz RX-Quarz. Oder du nimmst den Kanal des bei dir am stärksten einfallenden Relais.
    Aber so ganz ohne Unterlagen wird es wohl nicht gehen, da kann ich leider nicht helfen.

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
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    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Hallo Gerald,
    Ich muss noch das Handbuch mit den Schaltungsunterlagen haben. Ich werde es mal raussuchen. Auf jeden Fall habe ich noch etliche Baugruppen ( Transverter, Sendeendstufe, Treiber .. ) liegen. Die Stromversorgung erfolgt über einen Transverter. Die Versorgungsspannung wird über Brücken eingestellt.
    Die Internen Spannungen werden aus der 28V Transverterspannung erzeugt. Zu beachten ist, dass intern "plus" auf Masse liegt.
    Der Sender macht gute 15W HF. Als Antennenrelais arbeitet ein bipolares Relais.
    Der Ausgangstransistor, 2N3632, mag es aber nicht, wenn er ohne Last betrieben wird. Im Handbuch ist extra eine Tabelle zur Bestimmung der Kabellänge, damit die Endstufe nicht kaputt geht, falls man mal die Antenne verliert.
    Ansonsten ein schönes Gerät.


    vy 73 Rainer

  • Hallo Rainer,


    wunderbar das freut mich.
    Das mit dem Plus und Minus habe ich mir schon gedacht, da das blaue und rote Kabel (normalerweise plus) als Anschluß für den Minuspol dient.
    Das mit der Kabellänge ist ja lustig. Gut zu wissen.
    Auch gut zu wissen, daß es noch Ersatzteile gibt ;) .
    Wie machen wir das mit dem Handbuch wenn du es gefunden hast? Einscannen und als Mail raus? Ich meine nur, weil es bestimmt nicht viele Handbücher davon noch gibt. Und es sollen ja noch mehr davon etwas haben, sofern noch jemand an ein solches Gerät kommt.
    Was bedeuted übrigens die Buchse neben dem Mikrophonanschluss? Ist das für ein externes Bedienteil? Oder externer Lautsprecher?


    vy 73 de Gerald

  • Hallo Gerald,


    ich habe mir seinerzeit (Anfang der 70´er Jahre) so ein Gerät aus Ersatzteilen zusammengebaut und bis 1983 benutzt. Danach hatten einige Leute was dagegen, dass ich Amateurfunk mache und ich habe das Gerät weggegeben. Ein paar Ersatzteile und das Handbuch habe ich behalten und gut weggelegt. Inzwischen bin ich mehrfach umgezogen, aber da ich mich sehr schwer von etwas trenne muss der Karton noch irgendwo auf dem Boden liegen. Bei meiner ersten Suchaktion habe ich leider noch nichts gefunden. Aber wir kriegen das schon hin! Ich kenne noch einen OM´s der so ein Gerät liegen hat.


    Die zweite Buchse müsste für einen Zusatzlautsprecher sein.


    Du kannst mich auch mit meinem Rufzeichen über den DARC-Server per E-Mail erreichen. Da lesen nicht ganz so viele Leute mit ;)


    vy 73 Rainer

  • Hallo Gerald, das leise Störgeräusch entstammt dem Spannungwandler der
    UFS601. Das Gerät ist im Original für 6, 12 oder 24 Volt Betriebsspannung
    ausgelegt. Die Antennenbuchse nennt sich "3,5/9,5".
    Unterlagen kann ich Dir kopieren. Vieles andere ist schon geschrieben worden.
    Bitte das Stromversorgungskabel für den Mobilbetrieb s e h r niederohmig
    ausführen (großer Drahtquerschnitt) sonst ist der Modulation beim Senden
    das Geräusch des Spannungswandlers überlagert.
    Die Endstufe des Senders ist sehr empfindlich gegen zu hohes SWR!!!
    Ist der Antennenstecker lose oder die Antenne einmal nicht vorhanden,
    geht es dem 2N3632 genauso - er ist in Nanosekunden tot.
    Trick 17: Von Kollektor des PA-Transistors keramisches Scheiben-C 8,2 pF/160V
    sehr kurz nach Masse löten. PA-Stufe neu abgleichen. Dann lebt der Transistor
    sehr lange!
    73 de Olaf, DL7VHF

  • Oh hallo Olaf...
    das wird ja immer interessanter ;)
    Ja immer her damit...mit den Unterlagen ;). Brauchst du eine Mail oder Postanschrift von mir? Obwohl die Postanschrift bekommst du auch über die Onlinerufzeichenliste heraus. Die gleiche Frage geht an Rainer. Kannst mir auch eine PN schreiben.
    Von der Endstufe lass ich vorerst mal die Finger. Da werde ich erst mit einem anderen Funkamateur zusammen drangehen. Er hat notfalls auch solche Kondensatoren. Er hat mich auch schon nach der Bezeichnung gefragt.
    Zuerst will ich einmal das Greät noch etwas näher kennenlernen und zuerst die Quarze austauschen. Da ich im Dreirad bereits ein umgebautes Betriebsfunkgerät habe welches netterweise von einem anderen OM hier aus dem Forum mir günstig überlassen wurde, werde ich das UFS 601 wohl erst zuhause einsetzen da ich dort nur 2 Handfunkgeräte habe.
    Ich bedanke mich aber jetzt vor allem bei allen die sich bis jetzt zu dem Thema gemeldet haben. Ich habe nicht mit soviel Echo gerechnet ;)
    55 es 73 de Gerald

  • Hallo Gerald,
    die zweite Buchse ist für einen Handaparat. Den hatte ich bei meiner Suche schon in der Hand. Villeicht finde ich auch noch die original Halterung für den Handaparat.
    Ich fahre allerdings erst mal für 14 Tage an die Nordsee. Danach werde ich mal anfangen den Boden aufzuräumen. Meine Frau meggert deshalb sowieso schon. Unterlagen hat Olaf Dir ja schon zugesagt, so dass ich in Ruhe Urlaub machen kann.
    73 de Rainer

  • Hallo Gerald, Du schätzt die Sache richtig ein! Das Gerät wurde Ende der 60er Jahre
    konstruiert und hat so seine Eigenheiten, die den Meßtechniker zur Verzweiflung
    bringen können. Der Abgleich des Senders ist eine Kunst für sich, denn es wird nicht
    nur nach HF-Maximum sondern auch nach gleichzeitigem Strom-Minimum abgeglichen.
    Bei falschen Abgleich erreichen einige Ströme sehr hohe Werte und die Transistoren
    "glühen". Also sehr vorsichtig an das Gerät herangehen.
    Das Tauschen der Quarze ist unproblematisch! Allerdings benötigt man zum
    Einstellen der Kanalfrequenz ein Adapterkabel. Man kommt in geschlossenem
    Zustand ja an keine Schaltungsteile heran. Das dürfte das größte Probelm darstellen.


    Für weitere Hinweise stehe ich gern zur Verfügung.
    Komme gerade aus dem Urlaub und schaue gleich einmal nach den Unterlagen.
    73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo Olaf,


    hmm, das mit dem austauschen hatte ich mir leichter vorgestellt. Einfach die richtigen Quarze rein und gut ist. Eventuell noch nachziehen an irgendwelchen "Schräubchen". Das man dazu einen Adapter braucht...na hoppla. Naja, erstmal muß entweder ein entsprechender Stecker oder eine neue N-Buchse rein und entsprechend langes Kabel ran (Endstufenschutz), damit ich wenigstens mal in dieser Richtung weiterkomme.
    Wenn du die Unterlagen hast sage mir bitte Bescheid. Bin schon ganz heiß darauf ;)
    73 de Gerald

  • Hallo Gerald, Dir kann ja nichts passieren - Du hast ja die oms dieses Forums.
    Wenn das Ding nicht 5 kg wiegen und Du nicht 400 km von mir entfernt wohnen
    würdest, könnten wir die Diskussion einstellen (hi). So aber müssen wir mit Hinweisen
    durch das Problem des Umbaus auf Afu. Das ist bei diesem Gerät nichts für Ungeübte.
    Etwas Meßtechnik wird schon benötigt. Wenn man vorsichtig herangeht und nach
    der Serviceanleitung arbeitet, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Einige Ersatzteile
    habe ich auch noch liegen. - Also keine Angst vor der Technik - es ist alles zu beherrschen.


    Die von Dir genannten "Schräubchen" heißen Abgleichkerne und befinden sich
    in den Spulen auf den 4 kleinen Leiterplatten für die Kanalquarze. Die Abgleichkerne
    haben einen Kopf aus Kunststoff und reagieren negativ auf unpassendes Werkzeug.
    Zuerst das Wachs vorsichtig entfernen (aufheben) und dann mit passendem Schrauben-
    dreher, der in manchen Fällen etwas mit einem Lötkolben erwärmt werden muß, lockern.
    Dazu benötigt man FINGERSPITZENGEFÜHL! Es gab schon Leute, die soviel Gewalt
    angewendet haben, daß die gesamte Spule zerstört wurde. Also immer an die Mutter
    der Porzellankiste denken.....
    73 de Olaf, DL7VHF

    Einmal editiert, zuletzt von dl7vhf ()

  • Ohh, das mit den Kernen kenne ich zur Genüge noch aus CB-Funk-Zeiten. Da habe ich schon einmal versucht bei einem Handfunkgerät daran zu drehen und knacks. Naja, ich habe inzwischen dazugelernt. Es gibt Plastikdreher dafür. Hast du inzwischen die Möglichkeit mir die Unterlagen zukommen zu lassen? Ich wollte mich erst einmal einlesen....

  • Hallo Gerald, ich komme jetzt Anfang der Woche dazu, Dir einiges zur UFS601 zu
    kopieren. Bitte noch etwas Geduld - war viel unterwegs.
    73 de Olaf, DL7VHF

  • Ja super. Zwar passt die Länge nicht, aber ich denke ich bringe es noch fertig einen Stecker ab und wieder anzulöten (wenn er nicht gecrimpt ist). Schicke mir doch bitte per PN deine Zahlungsvorstellung, meine Adresse findest du im deutschen Rufzeichenverzeichnis der Bundesnetzagentur online (Datenschutz ade ;) -bin da aber selbst schuld ) .

  • Hallo Gerald,


    die Stecker lassen sich ohne löten montieren. Da es sich aber um Industriestecker handelt, sind sie unbezahlbar.
    Es reicht, wenn Du mir das Porto überweist. Das Kabel habe ich schon eingetütet. Es geht Morgen zur Post.


    vy 73 Rainer

  • Unbezahlbar...schluck....da bin ich dir aber wirklich sehr dankbar. (ich gehöre nicht gerade zur Oberschicht ;) )Schicke mir deine Bankverbindung und deine Kosten per PN, bzw. in einem Zettel mit der Post (noch sicherer). Nochmals herzlichen Dank!
    Toller Ham-Spirit hier!
    73 de Gerald