Hallo Selbstbauer,
ich möchte euch auf einen Artikel auf Spiegel-Online hinweisen:
http://www.spiegel.de/wissensc…sch/0,1518,487536,00.html
Dort wird berichet, dass Wissenschaftler am MIT in Cambridge daran forschen, Strom per Funk zu übertragen. Ich frage mich gerade, wie wir die Erkenntnisse bei der Stromversorgung unserer QRP-Geräte anwenden können ?
73, DF8IW, Roland
Stromversorgung aus dem Nahfeld
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Hallo,
ich sehe das genauso wie die Ansicht, daß man mit Solarzellen alle Kraftwerke ersetzen kann - theoretisch möglich, aber praktisch in nicht erkennbarer Ferne.
Im Prinzip hat man das ja vor fast 100 Jahren in Hamburg auch schon realisiert, nur hatten die Senderbetreiber etwas dagegen.73 Reiner
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... als das Reichgericht Leipzig dann mW 1927 urteilte, es wäre "Diebstahl elektrischer Energie".
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Wenn nun jemand Nutzenergie per Funk übertragen möchte, bin ich gespannt, was
die Physik dazu sagt. Diese beharrt ja immer noch auf der Ansicht, daß Funkenergie
mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt. -...- Außerdem sollte man den Artikel
aus dem Spiegel bloß nicht den Strahlungshysterikern zu lesen geben.
Ich halte das Ganze für eine Sommerlochaktion.
73 de Olaf, DL7VHF -
...na da wird es wohl zukünftig eine wahre Sturmflut an Standortbescheinigungen geben....
Gruß
Holger -
Hallo Reiner,
ganz so pessimistisch sehe ich das nicht. Stromversorgung von QRP-Geräten aus dem Sonnenlicht, dem Wind oder aus der Wärme einer Petroliumlampe habe ich schon gesehen.
Hier wurde eine 6oW-Lampe von einem 10Mhz-Sender versorgt, der 2m entfernt lag. Der Wirkungsgrad der Energieübertragung zwischen 2 Cu-Spiralen(?) lag bei 40%. Ich gehe mal davon aus, das es bald TRXe geben wird, die mit wenigen Milliwatt funktionieren. Dann wäre auch eine Stromversorgung aus dem magnetischen Feld interessant: QRO liefert Strom für QRPP =)
73, DF8IW, Roland -
Hallo,
wie ich das mitbekommen habe, funktioniert die Energieübertragung über ein tieffrequentes magnetisches Feld. Die Verbraucher sind dazu in Resonanz.
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Was ist denn da so neu? Nicola Tesla hat doch schon am Anfang des 20. Jahrhunderts viele Glühlampen in mehreren Km Entfernung durch drahtlose Energieübertragung zum Leuchten gebracht. Die kommerzielle Umsetzung ist dann daran gescheitert, dass sich die entnommene Energie nicht zählen und von den Energieerzeugern nicht berechnen ließ. Es gab keine Gelder mehr für die Forschung. Dann hat er die heute gebräuchliche Wechselstromerzeugung und die dazu gehörende Technik entwickelt.
Es gibt ja jetzt auch schon Experimentierkästen im Handeln, mit denen die damalige Technik nachvollziehbar gemacht wird. Dass einige Effekte dabei mit dem heutigen Wissen noch nicht erklärbar sind müssen wir wohl hinnehmen.
73, de Gerhard -
Hallo,
die Idee mit der drahtlosen Stromversorgung hatte schon Tesla, der schon mit gewaltigen Energien experimenterte, aber auch am Wirkungsgrad und der Entfernung scheiterte. Vielleicht sollte man die ungenutzte Energie der Magnetantenne nutzen und den TX speisen.
73 de Gerd DM2CDB
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Zitat
Original von DL4AC
Hallo,wie ich das mitbekommen habe, funktioniert die Energieübertragung über ein tieffrequentes magnetisches Feld. Die Verbraucher sind dazu in Resonanz.
Es gibt doch Ladegeräte für Bohrmaschinen usw, die so arbeiten. Kein galvanischer Kontakt, nur Induktion.
Und was ist mit Induktions-Schmelzöfen, bei denen berührungslos z.B.Zink geschmolzen wird.
Jede Mikrowelle ist doch auch eine drahtlose Übertragung von Energie, oder?
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Hallo Peter,
ja, das Prinzip ist alt. Bis jetzt funktionierte das aber nur über eine relativ kleine Distanz. Neu ist, dass es nun auch mit vertretbarem Wirkungsgrad über größere Entfernungen funktioniert. Ich habe darüber nur einen kurzen Bericht im Radio gehört... und das nur teilweise...
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Zitat
Original von DL2FI
Es gibt doch Ladegeräte für Bohrmaschinen usw, die so arbeiten. Kein galvanischer Kontakt, nur Induktion.
Und was ist mit Induktions-Schmelzöfen, bei denen berührungslos z.B.Zink geschmolzen wird.
Jede Mikrowelle ist doch auch eine drahtlose Übertragung von Energie, oder?
Weitere (aktuelle) Beispiele wären Induktions-Kochplatten und die immer häufiger verwendeten (RFID-)Transponderkarten.
Einzelne Supermärkte experimentieren bereits mit Technik, die dem Inhalt des Einkaufswagens beim Duchfahren des Kassenbereiches erfassen soll ... also ohne die Ware auf das Kassenband zu legen und EAN-Codes einzuscannen.
Im neuen Reisepass ist ja auch so ein Chip mit Drahtschleifenantenne enhalten ... im Prinzip eine Magnetic Loop mit angeschlossenem Chip.Die Einen propagieren es, die Anderen kriegen aus datenschutzrechlichen oder anderen Gründen eine Krise, wenn sie darüber nachdenken. Mancher schon lange in Bertrieb befindlicher Diebstahlschutz funktioniert auch mit Aufklebern in Magnetic-Loop-Technik. Aber eben alles über relativ kurze Distanzen.
73, Torsten - DG2TT
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...ich habe soeben einfach mal gegoogelt und hier sind weitere Infos verfügbar:
http://www.focus.de/digital/mu…echnologie_nid_39344.html -
Hallo Freunde,
dazu lief im Deutschlandfunk (http://www.dradio.de in der Sendung "Aus Forschung und Wissenschaft" 1630-1700 jeden Tag) ein Bericht. Es sollen Geräte mit kleinem Leistungsbedarf in einem Raum versorgt werden. Es geht um Distanzen im Meterbereich bis etwa 10m. Der Wirkungsgrad soll jetzt bei 40% liegen, sie arbeiten dran. Übertragungsfrequenz ~10Mhz. Angedacht ist das Laden von Handys, Cameras eben das übliche Elektronikgelumpe das heute jeweils ein eigenes Steckernetzteil mitbringt. Warscheinlich wird diese Technik als erstes von den Leuten verwendet die jetzt gegen Handysendemasten und Amateurfunkantennen kämpfen.
73 de uwe df7bl
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/633960/
das ist der Link zum Artikel
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Hallo,
ich habe mal die Zahlen durchgespielt. Um 60W mit 40% Wirkungsgrad zu übertragen, muss man einen 150W-Sender haben. Wenn man die im Wohnzimmer abstrahlt, möchte ich mal sehen, wie man die EMV-Richtlinie einhalten will.
Philips ist mit einer Gasentladunslampe an der EMV gescheitert, die mit einem 10W HF-Sender zum Leuchten angeregt werden sollte.
73 de Gerd DM2CDB
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Nabend OMs,
was sowohl beim Spiegel und auch beim Focus beschrieben wird, ist an sich nichts Neues. Das liest sich eher wie das Ausfüllen eines "Sommerlochs". Was aber ganz allgemein gilt: Es gibt keine Funkfelddämpfung! Dieser Begriff ist ziemlich irreführend, weil er sich auf die Verwendung von Lambda/2-Dipolen auf der Empfangsseite bezieht. (Auf der Sendeseite spielt die Antennengrösse eine sehr viel geringere Rolle.)
Selbstverständlich nimmt ein mechanisch halb so grosser Dipol (also ein Dipol auf der doppelten Resonanzfrequenz) bei konstanter Entfernung zum Sender 6dB weniger Energie auf. Könnte man in beliebiger (!) Entferung vom Sender eine Kugelschale um den Sender legen, so würde durch diese Schale die gesamte abgestrahlte Sendeenergie fliessen. Selbstverständlich ist das praktisch kaum realisierbar. Man kann sich aber annähern:
Je besser man die Energie am Sendeort in eine Richtung bündeln kann (z.B. auf hohen Frequenzen mit Parabolspiegeln), um so weniger Energie geht in unerwünschten Raumwinkeln verloren und kann in der gewünschten Richtung aufgenommen werden. Das drückt man üblicherweise als Antennengewinn aus, der bekanntlich bei gleichen Abmessungen des Spiegels mit steigender Frequenz steigt. Dies aber auch nur deshalb, weil man ihn auf den immer kleiner werdenen Referenzdipol bezieht
Eine andere Lösung wäre ein Laser. Er sendet seine Energie im Idealfall als parallele Welle. Wäre die Dispersion (Auffächerung des Strahles während der Ausbreitung) gleich Null, was zumindest in einem Medium nicht geht, so könnte man auch in beliebiger Entfernung die gesammte abgestrahlte Energie wieder aufnehmen. Wandelverluste begrenzen das natürlich auf beiden Seiten. Wenn man die parallele Welle am Empfangsort nun auch noch fokussiert, so kann man die Energiedichte erheblich erhöhen. Anwendung findet das z.B. beim Laserschneiden von Metallplatten.
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Das ganze ist m.E. eine Meldung für die "Saure-Gurgen-Zeit". Die Schreiberlinge beim Spiegel haben keine Ahnung und davon jede Menge. Ich habe schon einige (erfolglose) Leserbriefe geschrieben. Da wird sich locker um ein oder zwei Größenordnungen vertan.
Mal zu den Fakten:
Um 10 MHz ist in Deutschland derzeit keine Frequenz zur Energieübertragung frei. Nach gültigem Frequenzplan wäre das Nächstliegende das ISM-Band bei 13,56 MHz. Bei derzeit erreichten 40% Wirkungsgrad der Energieübertragung (viel mehr ist ist ja auch physikalisch gar nicht drin) und einem Senderwirkungsgrad von vielleicht 70% hat die ganze "drahtlose" Energieversorgung von Handys Laptops usw. also einen max. möglichen Gesamtwirkungsgrad von rund 30%. Das paßt also schon mal garnicht in die derzeitige Klimaschutzdebatte. Derzeitige Laptops brauchen gut und gerne mal 20W pro Stunde oder mehr. Wenn die in dem Raum aber nicht nur geladen, sondern gleichzeitig auch betrieben werden sollen, muß die Leistung schon deutlich höher liegen. Wenn das dann z.B. in Büros oder Cafes zur Versorgung etlicher Geräte genutzt werden soll, kommen wir leicht in den Bereich einer Sendeleistung, die zumindest in Deutschland aufgrund der hohen Feldstärke Zugangsbeschränkungen erfordert. Ich möchte mal den Anwender sehen, der sich freiwillig im Cafe in das Nahfeld eines 1kW Senders setzen soll.
RFID zur Warenerkennung, Diebstahlschutz usw. läuft übrigens auch bei 13,56 MHz. Nur wie das im Einkaufszentrum gehen soll, wenn die Starbucks Filiale 10m weiter in Zukunft nicht nur WIFI sondern auch "drahtlose Energie" anbietet?