Löttechnik

  • In den letzten Tagen hatte ich ein BCR auf dem Tisch, bei dem wunderbarerweise alle Bauteile richtig herum mit dem richtigen Wert am richtigen Platz saßen. Bravo.


    Trotzdem wollte das Ding nicht so wie es sollte. Das perfide: immer wenn ich glaubte es sei alles erledigt, viel nach kurzer Zeit eine andere Funktion aus. Zuletzt heute früh während des QSO´s dass ich immer zum Abschluß einer Reparatur fahre - plötzlich war der RX tot, kein Signal mehr, kein Rauschen mehr.


    Ursache: Ein ZF Transistor hatte keine Basisvorspannung mehr und die Ursache dafür war, dass ein Widerstand mit Zinn in die Leiterplatte geklebt war, aber nicht gelötet.


    Da das ein häufiges Problem ist, für alle Anfänger (gelogen, auch für die Fortgeschrittenen), hier einige Hinweise zum Löten.


    Die modernen Platinen in Bausätzen sind fast alle doppelseitig und durchkontaktiert. Bei QRPproject zudem zu 90% mit durchgehender Massefläche auf beiden Seiten, beim BCR zusätzlich mit einem Innenlayer. Anders als früher, als selbst die Masse nur mit dünnen Leiterbahnen verlegt wurde, oder noch früher, als man auf Lötösen lötete sind die modernen Leiterplatten regelrechte Kühlkörper für den Lötkolben. Es hat daher keinen Zweck mit einem 30 oder gar 15 Watt Lötkolben an diesen Leiterplatten zu arbeiten.
    Eine Lötstation mit 50, besser 80 Watt ist unbedingt zu empfehlen. Das zweite Problem: wegen der oft sehr dichten Bauweise und der kleinen Lötaugen sollte man mit einer 0,8mm Rundspitze (Bleistiftspitze) arbeiten. Diese hat naturgemäß nur eine sehr kleine Fläche, an der die Wärme abgegeben werden kann. Wenn diese Spitze verzundert ist, dann ist eine kalte Lötstelle vorprogrammiert. Das gleiche ist aber der Fall, wenn die Löttemperatur zu niedrig gewählt wird. Bei Lötkolbentemperaturen unter 400 Grad wird die Wärme schneller abegführt als sie nachfließen kann und wieder besteht die Gefahr der Klebestelle statt Lötstelle.


    Nun verzundert aber auch eine veredelte Spitze bei 400-450 Grad sehr viel schneller als bei 320 Grad. Daher gehört neben die Lötstation immer ein nasser Naturschwamm oder ein nasses Leinentuch oder eine Dose mit Messingspan, wo die Lötspitze zwischendurch immer wieder sauber gemacht werden muss. Eine Lötspitze darf während des Lötens nicht schwar aussehen, sie muss silbrig glänzen.
    Benutze ein und die gleiche Lötspitze NIEMALS für Standard Lot und bleifreies Lot. 5-10 Lötungen mit bleifreiem Lot machen die Lötspitze untauglich für Standard Lot. Überhaupt sollten wir kein bleifreies Lot benutzen. Für Hand-Lötungen ist das Zeugs eine Katastrophe und es ist ein Gerücht, dass wir das alte Lot nicht mehr benutzen dürfen. Aus guten (technischem) Grund sind die gesamte Telekomunikation, der militärische, der flugtechnische und der medizinische Bereich von dem bleifrei Gebot ausgenommen.


    Woran erkennt man eine Klebestelle die eigentlich gelötet sein sollte:


    Erster Hinweis ist immer, dass das Lot nicht komplett um das Bauteilebeinchen herum geflossen ist. Jede Lötstelle, bei der nur 1/4 oder 1/2 Beinchen von Lot bedeckt ist ist suspekt.
    Den zweiten Hinweis bekommt man mit der Lupe, er betrifft besonders CuL Drähte:
    Wenn das Lot komplett rund um das Bein herum geflossen ist, in der Mitte der Lötstell rund um den Draht aber eine Art Krater / Kranz zu sehen ist, dann ist die Lötstelle nicht in Ordnung. Das Lot muss konvex am Beinchen / Draht hochgezogen sein, darf nicht direkt am Beinchen / Draht die Richtung nach innen gewechselt haben. Diesen Fehler kann man oft mit dem Ohmmeter nicht messen, weil temporär sogar etwas Kontakt da ist. Nach einiger Betriebszeit fällt diese Verbindung dann aber trotzdem aus.
    Mit meiner Ausrüstung ist das nicht ganz einfach zu fotografieren, es fehlt ein Mikroskop, ich versuche es trotzdem mal:


    Bild 1 = geklebte Lötstelle auf Masse, Bild 2 geklebter CuL im normalen Lötauge.

  • Hei Peter,


    du hast Tippy vergessen. :D


    Ist aber nur für die Bleifrei-Löter geeignet.


    Reinigt und verzinnt die Lötspitzen, selbst die verzunderten Lötspitzen sehen
    danach aus wie Neu.


    Tippy kommt von Stannol.


    Evtl. funktioniert das auch mit Blei, da ich aber nur noch ohne Blei löte,
    habe ich darüber keine Erfahrungswerte.


    Möchtest du das mal austesten?



    73de Kai-Erik, DG2IAC _._|_._

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein


  • Gerne, Kai-Erik. Ich bin für jeden Tip dankbar, der den Bastlern ein paar kalte Lötstellen und mir damit Fehlersuche erspart. Wo bekommt man Tippy, nur direkt bei Stannol oder bei den üblichen Quellen?

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Ich hab mich zu DDR-Zeiten lange genug mit nicht eutektischen Zinnlegierungen rumärgern müssen. ich werd freiwillig garantiert nicht auf eine eutektische legierung verzichten.


    Das Verhalten der neuen Legierungen straft die Behauptungen der Hersteller Lügen, das diese die geforderten Eigenschaften haben.


    Ich kann also nur jeden empfehlen, kein Bleifreies Zinn zu verwenden, und wenn nur für reparaturzwecke, dann aber mit extra Lötspitze und höheren Löttemperaturen!


    Mit Umweltschutz hat das m.e. nichts zu tun, die neuen Legierungen halten nicht so lange wie die alten, damit wird mittelfristig mehr elektronikschrott produziert. Ich verbuche das unter dem üblichen Aktionismus der Politik, also kein schlechtes Gewissen einreden lassen, zumal es wirklich nicht verboten ist!

    Einmal editiert, zuletzt von DL8WIZ ()

  • die Lötspitzenverzinner gibts auch von Edsyn LT-1 oder CT-1 und sollten eigentlich bei allen Elektronikhäusern im Angebot sein. Diese werden schon seit Urzeiten eingesetzt und funktionieren selbsverständlich auch für Bleilote hervorragend.
    Im übrigen teile ich die Meinung von Gela absolut - es macht wirklich keinen Sinn für uns auf bleifrei umzusteigen.
    Noch zu den Löttemperaturen.
    Wie schon oft und immer wieder von x-Stellen erwähnt sind Lötkolben unter 50 Watt eigentlich zu nichts zu gebrauchen. Alle gängigen Elektroniklötkolben sind 50 oder 70 Watt.
    Wenns nicht geht - eine grössere Lötspitze montieren. Die Temperatur auf über 360° zu stellen halte ich für Selbstmord, dass nur im Notfall angewendet werden soll. (apropos zu tode gelötete Ge Dioden).
    Ich löte mit einem 70 Watt Kolben und kann da so grosse Spitzen montieren, dass ich sogar Blechgehäuse mit 360° problemlos löte. Auf der anderen Seite mit den kleineren Spitzen auch problemlos jedes SMD.
    Ok SMD0201 wird dann etwas eng.
    Ein brauchbarer Lötkolben ist allerdings nicht für 5 Euro im Baumarkt zu haben....


    vy 73 de Mark, HB9DRN


    Noch eine Erklärung warum man nicht so heiss Löten sollte:
    Das Lötzinn selbst ist nicht so kritisch aber das Flussmittel verbrennt bei diesen hohen Temperaturen sofort und wird unbrauchbar. Ich löte eigentlich fast alles mit ca. 340°

    Einmal editiert, zuletzt von HB9DRN ()

  • Hallo Leute, erklärt doch mal einem gelernten Heizungsinstallateur, wie man die zu verlötenden Flächen oder auch Drähte vorbehandelt. Ich nehme da immer Lötwasser. Mache ich da etwas falsch? Wie sollte man Kolophonium einsetzen?
    Zumindest habe ich gestern damit meinen neuen Accu kurzgeschlossen ... . Geht aber noch.
    Gibt es evtl. einen Link, wo so einer wie ich nachlesen kann, wie man "RICHTIG" lötet?

    73 de DM4JO - Jochen

  • Hallo Jochen


    Für Elektro oder Elektronik darf auch keinen Fall Lötwasser oder Lötfett oder ähnliches verwendet werden.
    Also keine säurehaltigen Mittel. Dies würde den Print mit der Zeit zerstören.
    Am besten verwendest du Elektroniklot mit eingearbeitetem Flussmittel. Dieses ist entweder auf Kolophoniumbasis oder Synthetisch. Im Handel sind weiter Flussmittelstifte erhältlich die zur Vorbehandlung, sofern das nötig ist, gut geeignet sind. Diese sind ähnlich wie Filzstifte. Damit kannst du die zu lötenden Bauteile zuerst bestreichen.
    Das ist aber nur im Ausnahmefall nötig, z.B. bei Steckern, nicht verzinnten Kupferdrähten, Accus und ähnlichem.
    Accus sind aber mit Vorsicht zu löten - überhitzungsgefahr-
    Zu deiner letzten Frage, gut wäre es, wenn in deinem OV jemand ist, der das wirklich beherrscht. Aber keine Bange, löten ist zwar eine Wissenschaft aber für uns Amateure und insbesondere wenn du ein paar Grundregeln kennst, keine Hexerei sondern wirklich einfach.


    Hoffentlich habe ich dir etwas helfen können.


    vy 73 de Mark, HB9DRN

  • Kolophonium wird in Spiritus aufgelöst bis man merkt, das die lösung anfängt zäh zu werden.muss aber noch tropfen!


    z.b. bei Conrad gibt es bausätze zu kaufen die sich direkt an lötanfänger richten. da ist haarklein erklärt, wie man es macht.


    weitere Tips dann garantiert im OV ;)


    Gela

  • Zitat

    Original von DM4JO
    Hallo Leute, erklärt doch mal einem gelernten Heizungsinstallateur, wie man die zu verlötenden Flächen oder auch Drähte vorbehandelt. Ich nehme da immer Lötwasser. Mache ich da etwas falsch? Wie sollte man Kolophonium einsetzen?
    Zumindest habe ich gestern damit meinen neuen Accu kurzgeschlossen ... . Geht aber noch.
    Gibt es evtl. einen Link, wo so einer wie ich nachlesen kann, wie man "RICHTIG" lötet?


    Das man kein Lötwasser nehmen darf wenn man Elekrtonik lötet, hat dir Mark ja schon geschrieben. Eine sehr gute Einführung in das Elektroniklöten hat Kurt Bähr im Eigenverlag heraus gebracht. Du findest das Buch hier oder beim DARC Verlag.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)


  • Mark, das sehe ich differenzierter. OK wenn Platz ist eine Hammerspitze zu nehmen, aber darüber habe ich nicht geschrieben. Hier geht es um eine Packungsdichte und Lötaugen, bei denen du nur mit einer 0,8mm Spitze etwas ausrichten kannst. Die Problematik des verdampfenden Flußmittels ist mir bekannt, aber:


    bei 400 Grad löte ich auf dem kleinen Lötauge mit der 0,8mm Spitze in weniger als 2s. Bei 320 Grad brauchst du deutlich länger, dadurch verdampft viel mehr Flußmittel als bei der höheren Temperatur. Zusätzlich wird durch längeres Löten bei niederen Temperaturen das Bauteil sehr viel heisser. Das kannst du leicht selbst probieren, wenn du einen Transistor bei 320 Grad lötest und bei 400 Grad und dabei die Gehäusetemperatur misst.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,
    bei der Diskussion um die Temperatur des Löteisens möchte ich daraufhinweisen, daß nicht alleine die Temperatur ausschlaggebend ist, sondern auch die Fähigkeit der Lötstation Wärme "nachzuschieben". Beispielsweise löte ich zu Hause mit meiner alten Wellerlötstation bei Temperaturen > 400°C , während wir im QRL mit Lötstationen neuester Generation bei 350°C löten. Selbst Lötaugen in Masseflächen lassen sich mit der neuen Wellerstation problemlos löten. :)


    73 de Norbert, DK6NF

  • Hallo,
    ERSA hat eine kleine Lötfibel - die wird unserem ' gelernten Heizungsmonteur' gefallen:


    Lötfibel, Löten leicht gemacht
    35 Seiten, gute Fotos....natürlich wird Produktinformation gemacht,
    aber so schlecht ist ERSA denn auch nicht.
    (ich: nicht verschwägert oder in finanzieller Beziehung, hi)


    ERSA email
    wvi@ersa.de


    http://www.ersa.de


    Vielleicht kann man sie ja dort bestellen?


    72! Dieter bqd

  • Hallo Jochen,


    erstmal, der Schmöcker von Kurt Bär ist bestimmt eine gute Investition! -- und zwar bevor Du mit den bewährten Werkzeugen und chemischen Hilfsstoffen Deines Berufes auf wehrlose Radios losgehst.


    Hast Du schon einen elektonischen Bausatz mit Hilfe von Lötwasser oder ähnlichem verlötet? Wenn ja (und schon ein paar Wochen her) dann schau dir mal die Lötstellen mit der Lupe an. Weiße oder grüne Ausblühungen sind erste Anzeichen von Korrosion. Die Säure zerstört die Elektronik langsam aber sicher. Ansonsten weiter oben ist schon viel gutes geschrieben worden.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Mit meiner Ausrüstung ist das nicht ganz einfach zu fotografieren, es fehlt ein Mikroskop,...


    Leg die Leiterplatte einfach auf den Scanner, so kontrolliere ich meine Lötstellen bei SMD-Baustellen.
    Schöner und einfacher gehts nicht ;)


    73 de dd9fj / Mo

  • Hallo,


    Ja. die Ersa -Lötfibel ist reich bebildert mit Ersa -Produkten.
    Nach der richtigen Löttemperatur für die verschiedenen Anwendungsfälle sucht man allerdings vergebens.
    Der einzige Hinweis auf Seite 6:
    "Für den Feinelektronikbereich liegt die übliche Temperatur zwischen 250°C und 350°C" Diese Angabe ist von einer Spezialfirma für Löttechnik etwas dürftig.
    Da bleibt viel Raum für eigene Experimente und für Mißerfolge bei Anfängern.
    Ich löte übrigens mit S-Sn60 Pb38 Cu2 bei 280°C temperaturgeregelt. Das funktioniert bei mir sehr gut.


    DL2GN, Jakob

  • Zitat

    Original von DK6NF
    Hallo,
    bei der Diskussion um die Temperatur des Löteisens möchte ich daraufhinweisen, daß nicht alleine die Temperatur ausschlaggebend ist, sondern auch die Fähigkeit der Lötstation Wärme "nachzuschieben". Beispielsweise löte ich zu Hause mit meiner alten Wellerlötstation bei Temperaturen > 400°C , während wir im QRL mit Lötstationen neuester Generation bei 350°C löten. Selbst Lötaugen in Masseflächen lassen sich mit der neuen Wellerstation problemlos löten. :)


    73 de Norbert, DK6NF


    Ein wichtiger Hinweis!
    Der Unterschied liegt teilweise in den Lötspitzen begründet, teilweise daran, wo die Temperatur gemessen wird. Manche Lötspitzen sind innen hohl. andere aus Vollmaterial. Wesentlich ist auch die Art der Platine. Wenn diese wie bei unseren Bausätzen volle Masseflächen haben und womöglich wie das BCR noch Innenlayer haben, dann braucht man eben mehr Dampf. Überlegt euch, dass z.B. allein die Massefläche der Platine als Kühlung für den PA Transistor bei 10 Grad Ausgangsleistung ausreicht.!


    Man kann das aber ganz leicht selbst testen: Löte bei verschiedenen Temperaturen ein Bauteilbein auf der Masseseite. Die Temperatur, bei der das Lot blitzartig rund um das Bauteilbein fliesst ist die richtige für diese Lötspitze, dieses Lot und diese Leiterplatte. Es kommt ja weniger darauf an was irgendwo von einem vorsichtigen Hersteller geschrieben steht als das unsere lötstellen ok sind. Ich sehe jeden Tag eine Unmenge Lötstellen die nur geklebt sind, löte selbst auf den gleichen Platinen von daher weiss ich wirklich aus der Praxis, welche Löttemperatur welche Lötstellen ergibt

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo, Peter und alle Elektronikbastler,


    ich wollte keine Diskussion über die richtige Löttemperatur losbrechen. Wenn überhaupt, so muß man korrekter Weise über die Lötspitzentemperatur vor Beginn des Lötvorgangs sprechen.


    Während des Lötvorganges ist die Temperatur an der Lötstelle ein Parameter der sich einstellt in Abhängigkeit von der Wärmezufuhr bzw. der Wärmeleitfähigkeit der Lötkolbenspitze und der Wärmeleitfähigkeit der Lötstelle. Der „zufließende“ Wärmestrom ist nämlich analog der - „Kirchhoffschen Regel für Elektronenströme“ - gleich dem „abfließenden“ Wärmestrom. Der abfließende Wärmestrom kann aber bei einer Kupfermassenfläche um Zehnerpotenzen größer sein als bei einem kleinen Lötauge, dass nur über eine dünne (schmale) Leiterbahn das nächste Bauelement verbindet.


    Bei zu geringer Wärmezufuhr bleibt die Temperatur der Lötstelle zu niedrig, auch wenn die Temperatur der Spitze zu Beginn des Lötvorganges ausreichend hoch ist. Deshalb sind solche Kupfermassenflächen auch gut als „Kühlflächen“ zu benutzen. Wie Peter schon sagt: Für Masseflächen ist ein 15W oder 30W-Lötkolben völlig ungeeignet weil der Wärmenachschub für solche Lötstellen (auch bei richtiger Wahl der Lötspitze) nicht ausreichend ist. Ich benutze für Lötstellen an Masseflächen immer einen zweiten Lötkolben mit einer Leistung von 80W. Diese Erkenntnis habe ich (als Nicht-Elektroniker) auch erst gewonnen, nachdem ich bei meinen eigenen Bastelobjekten nach stundenlanger Fehlersuche mehrmals geklebte Lötstellen an Masseflächen entdecken mußte.


    Die von Peter gemachten Aussagen und Hinweise kann ich nur 100%tig bestätigen. Sie beschreiben praxisorientiert alles was man beim Löten beachten sollte. Erst wenn man bei der Fehlersuche an Eigenbau-Projekten „geklebte„ Lötstellen entdeckt, weiß man diese Hinweise wirklich zu schätzen.


    In meinem Beitrag wollte ich darauf hinweisen, daß in der ansonsten gut gemachten Ersa-Lötfibel solche wichtigen Tipps fehlen.


    73 de Jakob, DL2GN

  • Zitat

    Original von DL2GN
    ...... Wie Peter schon sagt: Für Masseflächen ist ein 15W oder 30W-Lötkolben völlig ungeeignet weil der Wärmenachschub für solche Lötstellen (auch bei richtiger Wahl der Lötspitze) nicht ausreichend ist. Ich benutze für Lötstellen an Masseflächen immer einen zweiten Lötkolben mit einer Leistung von 80W. Diese Erkenntnis habe ich (als Nicht-Elektroniker) auch erst gewonnen, nachdem ich bei meinen eigenen Bastelobjekten nach stundenlanger Fehlersuche mehrmals geklebte Lötstellen an Masseflächen entdecken mußte.
    ...
    73 de Jakob, DL2GN


    Jakob - diese Feststellung kann ich aus denselben Gründen und Hintergründen nur voll und ganz unterstützen! Auch ich habe immer 2 Kolben im Einsatz. Und wegen zur kurzer Arme eine gute Stirnlupe über den Glasaugen! =)

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP