Unerwünschte austrahlung durch Antennen?

  • Hallo Zusammen,


    können durch eine "falsche Antenne" Austrahlungen in nicht erwünschten Frequenzen entstehen?


    Soweit ich mich erinneren kann schadet eine "falsche" oder nicht angepasste Antenne den Sende/Empfangseigenschaften oder zerstört den Sender.


    Sollte sie auch Oberwellen oder ähnliches erzeugen würd ich mich über eine technische Erklärung freuen.


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  • Eine "falsche" bzw. nicht angepaßte Antenne kann keine Oberwellen "erzeugen". Hierzu wäre eine nichtlineare Kennlinie (z.B. Diode) nötig. Man könnte sich rein hypothetisch an der Verbindung stark oxidierter Teile der Antenne einen parasitären Halbleiterübergang vorstellen. Ob der jedoch die Sendeleistung "verträgt" oder nicht doch durch den HF-Strom eine leitende Verbindung enststeht, ist eine andere Frage.


    Gruindsätzlich könnte jedoch unter Umständen eine "falsche" bzw. nicht angepaßte Antenne unerwünschte Frequenzen, die im Sender immer entstehen, aber stark gedämpt sind, besser als die Nutzfrequenz abstrahlen.

    Heinz DH2FA, KM5VT

  • In diesem Zusammenhang, so erinere ich mich, gab's frueher immer den Hinweis die Stehwellenmessbruecke nach erfolgtem Abgleich aus der Antennenzuleitung herauszunehmen....

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    Juergen
    nnnn

  • Bei einfach gestrickten Schaltungen ist es möglich, das duech die Fehlanpassung die Transistoren in den nichtlinearen bereich gezogen werden, das kann soweit gehen, das das ganze gebilde irgendwo ins schwingen kommt.


    Gela

  • Um das Thema abzurunden,
    es können tatsächlich Mischprodukte durch Antennenträger entstehen.


    Ein Fall aus meiner Praxis: Ein Stahlgittermast bestückt mit diversen Funkdiensten. Beteiligt waren Betriebsfunk, BOS und Mobilfunk. Dabei entstanden tatsächlich Mischprodukte, verursacht durch Gleichrichtereffekt an Nieten des Gittermastes.
    Standortmessungen der RegTP haben dies bestätigt.


    73
    Hans

  • Hallo,
    ich kann das oben gesagte nur bestätigen. Meine "ausgestrahlten Störeungen" kamen bisher aber nicht aus der Antenne, sondern durch schlechte Antennenanordnung und daraus resultierender Einflüsse auf andere Elektronik oder auch schlicht und einfach durch Oberwellen (auch kommerzielle TRX), die kräftig den TV-Empfang lahmlegten (Einfacher Qualitätstest: Dauerton auf 29MHz senden, Abhören auf 145MHz in CW/SSB). Die Vorstellung, daß Tiefpassfilter mit steigender Frequenz immer besser dämpfen, funktioniert nur bei VHF-gerechtem Aufbau.


    73 Reiner

  • Ergaenzend noch folgendes: Bei starken Rundfunksendern kommt es immer mal wieder vor, dasz durch defekte Antennen(-isolatoren) unerwuenschte Mischprodukte entstehen und dann "Geistersender" hoerbar werden.


    Im Selbstbau ist auch an folgende Moeglichkeit zu denken: Einfach "gestrickte" Sender, ggf. mit Vervielfachung und womoeglich ohne geeignetes Ausgangsfilter,
    koennen bei entspr. "falscher" Antenne durchaus erhebl. Energie auf der Grundwelle abstrahlen und der OM wundert sich, dasz er auf 40m keine Antwort
    erhaelt...hi

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    Juergen
    nnnn

  • Die "Großen" haben haben da ihre eigenen Probleme. Defekte Isolatoren können Lichtbogen erzeugen und auch zu Mischprodukten führen.


    Sind die Oberwellen (Harmonische) hausgemacht, hilft nur ein Tiefpaß. Den sollte man genau anschauen, genauer gesagt sein Verhalten im Sperrbereich, also im VHF/UHF-Bereich. Aufbau und Auswahl der Bauelemente sind dabei entscheidend.


    Ein ganz wichtiger Punkt stellt der Abschluß des TP-Fiters dar. Hier wird oft gesündigt. Ist der TP auf 50 Ohm ausgelegt, muß er auch mit 50 Ohm reell abgeschlossen sein, wenn nicht, versagt der beste TP!


    Der TP ist nahe am Senderausgang anzuordnen. Folgt auf den TP ein abgestimmter Koppler, kann in der Regel kann davon ausgegangen werden, daß der TP reell abgeschlossen wird, wenn der Koppler auf minimalen Rücklauf abgestimmt ist.


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    Hans