statische Aufladung auf der Loop...

  • Hallo zusammen,


    erst mal die gute Nachricht: meine Loop Skywire hängt endlich auf einer brauchbaren Höhe :D


    Aber: ich habe gestern kurz vor einem Gewitter feststellen müssen, dass sie sich statisch lädt, und das bis zu einem Punkt, an dem sich weder das Z-Match noch die Bananenstecker der Hühnerleiter ohne Handschuhe berühren lassen......
    Von einem eventuellen Geräteschaden mal abgesehen, hätte es meine YL (und ich) nicht so gerne wenn ich dauernd eine "gelangt" bekomme, sobald ich ans Gehäuse fasse....
    Hat da jemand einen Ratschlag?
    Danke


    72/73 de Ralf


    P.S. : aber runtermachen ist nicht drin- das Ding hört wie der Teufel.... :D

    “The secret of life is honesty and fair dealing. If you can fake that, you've got it made. Groucho Marx”

  • Hast Du mal versucht, die Antenne zu "erden". Nein nicht kurzschließen, aber vielleicht mal an einen Ast der Hühnerleiter einen Widerstand von 20kOhm nach Erde. Zum Abbleiten der statischen Aufladung sollte das reichen und Deinen Sender sollte das nicht stören.
    Eventuell geht das auch mit einer Drossel. Zu Röhrenzeiten hatte man das Pi-Filter mit einem Kondensator (Größenordnung 1nF) von der Anode galvanisch getrennt. Die Anodenspannung wurde über eine Drossel von 2,5mH zugeführt. Am Antennenanschluß war nochmal eine Drossel mit 2,5mH nach Masse vorgesehen. Diese Drossel diente als Schutz, falls der Koppelkondensator durchgeschlägt, damit die Antenne dann nicht auf Anodenpotential (das konnten auch schon mal 2.000V sein) liegt.
    Einfach mal probieren. Amateurfunk ist schließlich Experimentalfunk.

    Heinz DH2FA, KM5VT

  • Hallo Ralf,


    wenn Du die Erdung über Widerstände vornimmst, bitte daran denken, dass, obwohl es sich "nur" um influenzierte Ladung handelt, in den Widerständen schon einige Watt umgesetzt werden können. Ich würde 5 x 100 kOhm a 2 Watt parallel schalten.


    vy 73 Wolfgang DC4UZ

    Kaum macht man es richtig, schon geht`s.

  • Hallo Ralf!


    Da kann ich Dir nur empfehlen Deine Station, zumind. die Antenne und den Antennentuner zu erden.
    Bei mir hab ich eine 84m Loop und da hab ich solche Vorkommnisse noch nicht gehabt. Meine Station ist allerdings auch geerdet.


    Die Antenne (Außenleiter/Masse) wird über einen Antennverteiler am Mast in den Funkraum geleitet und der Antennenverteiler ist über den Mast und der wiederum über einen Tiefenerder geerdet. Der Antenntuner ist ebenfalls entsprechend geerdet. Hab allerdings die Einspeisung über einen Balun in die Antenne.


    Ich denke, wenn Du diese Maßnahmen einleitest wird der Effekt nicht mehr auftreten.


    VY 72 de Peter (DK2WL)

    '73 de Peter (DK2WL)

    K2/10, QCX 20m und FT-817ND sowie andere TRX
    DL-QRP-AG #01317, Alaska-QRP-Club #283, NAQCC #7085
    und Flying-Pigs #76
    :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von DK2WL (Peter) ()

  • Hallo Peter,
    betreibst Du die Loop ausser auf 80m noch auf anderen Baendern ?

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo Jürgen!


    Mit Antennentuner ja.
    Die Loop spielt auf 80m, 30m, 20m und 17m.


    VY 72 de Peter (DK2WL)

    '73 de Peter (DK2WL)

    K2/10, QCX 20m und FT-817ND sowie andere TRX
    DL-QRP-AG #01317, Alaska-QRP-Club #283, NAQCC #7085
    und Flying-Pigs #76
    :thumbup:

  • Hallo, Ralf!


    Die einzige wirklich vernünftige Lösung dieses Problems ist wirklich die gleichstrommäßige Erdung der gesamten Antennenanlage (mit "gesamt" meine ich sowohl den Strahler als auch alles, was damit elektrisch verbunden ist (Speiseleitung, Tuner etc.).


    Nimm keine ohmschen Widerstände! Der uralte Trick mit Drossel ist dem weit überlegen (kein aufwärmender Strom!). Der in diesem Threat schon mal genannte Wert von 2.5 mH ist ei guter Anfang (auf Kurzwelle hochohmig genug, um die Funktion nicht zu beeintächtigen. Warum das inzwischen in Vergessenheit geraten ist, ist mir schleierhaft; vielleicht denken "moderne" Entwickler ausschließlich an die doch ungefährliche Betriebsspannung von Transistor-PAs und meinen, die paar Cents Ersparnis würden die Welt ausmachen.


    Eine Antenne gehört grundsätzlich gleichstrommäßig an die Erde - wenn nicht, so wird irgendwann mal der Operateur endgültig geerdet. :D


    73/55
    Hans/DJ4AZ

  • In dem Zusammenhang mal eine Frage: Ob sich als Drossel, sei es zur Ableitung von Static, als auch fuer eine evtl. Fernspeisung von irgendwas uebers Koaxkabel,
    wohl auch die Primaer- und/oder die Sekundaerwicklung von Netztrafos nutzen laesst ? - Ich hab' die (in aller Regel nur in einer Wicklung) defekten Trafos naemlich alle aufgehoben...

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo miteinander,


    die Drosseln sind von der Idee her gut, aber müssen natürlich (ebenso wie die Widerstände) in der Lage sein, die beim Senden auftretenden Spannungen zu vertragen.


    Das kann bei einer Trafo-Sekundärwicklung evtl. schon kritisch sein. Eine nicht ausreichende Wicklungsisolation käme dabei einen HF-Bypass gleich. Ist bei QRP aber wohl eher nicht gegeben.


    Viel Spaß beim erden.

    73. Bernd, DB1BKA
    ______________________________________________________________________________
    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Zitat

    Original von dj4az
    Nimm keine ohmschen Widerstände! Der uralte Trick mit Drossel ist dem weit überlegen (kein aufwärmender Strom!).


    Ich sehe für die Drossel keine Vorteile gegenüber dem Widerstand.


    73, Peter - HB9PJT

  • Lbe OMs,


    euer Problem kenne ich gar nicht!


    Meine Loop soll erdsymmetrisch arbeiten und wird daher immer über einen Balun gespeist.


    Damit ergibt sich automatisch die Möglichkeit einer niederohmigen Erdung.


    Nebenbei bemerkt: Ein Netztrafo mit seiner für HF undefinierten Wicklung ist für mich keine HF-Drossel.


    Für höhere Spannungen sind noch vor dem Eintritt der Loop ins Dach zwei Zündkerzen gegen Masse vorgesehen.


    Bei stärkeren Blitzen, die die Zündkerzen ohnehin nicht aushalten würde, würde auch der Antennendraht wegbrennen. Das ist mir allerdings noch nicht passiert.


    Diese Erfahrungen gelten für eine Loophöhe von ca 7-8 Metern, höher kann und mag ich ohnehin nicht. Und die Bäume in der Umgebung sind alle höher.


    HW?


    P.S.: Man könnte eine Loop natürlich auch über eine gute "Mantelwellensperre aus Ferritringen auf dem Speisekabel selbst" speisen. Dann bräuchte man für den Blitzschutz einen Überspannungsschutz im Kabel, und zusätzlich sollte das Speisekabel auf der der Antenne abgewandten Seite der Mantelwellensperre vor dem Eintritt ins Haus direkt blitzschutzsicher geerdet sein. So würde ich das bei mir machen, wenn ich an meiner Loop mal was ändern müßte.


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

    Einmal editiert, zuletzt von dj1zb ()

  • Hallo HaJo!


    Kann mich Deinen Ausführungen nur anschließen.
    Meine Loop hängt im Einspeisepunkt 10m hoch und fällt zu den Ecken auf ca. 7m ab.
    Die Loop wird ebenfalls über einen Balun eingespeist.
    Mit statischen Aufladungen hatte ich noch nie Probleme.


    VY 72(3) de Peter (DK2WL)

    '73 de Peter (DK2WL)

    K2/10, QCX 20m und FT-817ND sowie andere TRX
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    und Flying-Pigs #76
    :thumbup:

  • Hallo Ha-Jo,
    na, da werd' ich's mal auf 'nen Versuch mit den Trafos ankommen lassen....
    Manchmal ist man ja ganz ueberrascht, was sich so alles tut.


    Zum Blitzschutz: Die hohen Baeume schuetzen Deine Loop nicht vor einem "Treffer". Mein QRL war bis vor kurzem im Bergischen Land (es ist noch da, aber ich nicht mehr..) auf 312m Hoehe. Kilometerweit nix anderes, nur die 12m hohen Vertikalantennen unseres Adcock-Peilers. Waehrend meiner gut 10 jaehrigen Dienstzeit ist dort niemals ein Blitz i.d. Antennen selbst eingefahren. Aber oefters ins flache Feld gleich nebendran....

    73
    Juergen
    nnnn

    Einmal editiert, zuletzt von DL4KE ()

  • Lbr Jürgen und andere,


    bevor Du den Trafo als Erdung für die Loop anklemmst, würde ich dir zumindest raten, zunächst (und sei es mit kleiner Leistung) auf den angedachten Bändern eine SWR-Messung zu machen und dann den Trafo als Erdung anzuschließen und wieder messen. Das dürfte schon einen ausreichenden Hinweis geben, ob diese Methode vertretbar ist oder nicht. Auch ist ja nicht "Trafo gleich Trafo".


    In ca 50 m Entfernung von "meinen" Bäumen ist vor einiger Zeit schon mal ein Blitz eingeschlagen, und die Feuerwehr hat ihn dann gefällt und weggeräumt.


    In deinem Beispiel sind ja 12 m Masthöhe auf einem Berg schon ein ganz schöner "Anziehungspunkt". Das trotzdem nix passiert ist, ist schon etwas gegen die allgemeine Anschauung. Man kann halt mit dem Blitz keinen Pakt schließen.


    Oder eure guten Erdungen saugen die Luftelektrizität schon weg, bevor sie "zu dick" wird.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Ja Ha-Jo,
    fuer die Loop wuerd' ich die Trafos eh nicht nehmen wollen. Lediglich dort, wo niederohmige Koax-Speisung vorgesehen ist. Bspw. um eine Gleichspannung aufs Koaxkabel zu geben (oder antennenseitig wieder abzunehmen).


    Zu den Blitzen hatte ich irgendwo schonmal eine beeindruckende Beobachtung geschildert: Allee-artige Strasse, neben den Baumreihen 1 1/2 - 2-geschossige Hausreihen. Freund ueberquert die Strasse, ist an der Haustuer, ich selbst bin auf der anderen Strassenseite. Und mitten auf den Asphalt knallt ein Blitz runter. Nicht in die hohen Baeume, Haeuser oder deren Blitzableiter !

    73
    Juergen
    nnnn

  • Erst einmal vielen Dank an alle, die mir hier geantwortet haben und so mein Problem mitgelöst haben....
    Ich bau gerade an einer Funkenstrecke mit Zündkerzen- einfach, weil das Material hier noch `rumliegt....
    Danke nochmal,
    73 de Ralf

    “The secret of life is honesty and fair dealing. If you can fake that, you've got it made. Groucho Marx”

  • Freunde - wenn einen der Blitz richtig erwischt, dh in die Funkstation, dann hilft so gut wie nichts als Beten. In meinem damaligen Büro schlug es nachts in die GP des Sailor-Maritime-VHF Geräts ein... Am Morgen sah es aus wie nach dem Krieg (ich weiss, wovon ich rede), die gesamte Elektrik des Gebäudes und der halben Strasse war gleich mit weg. Das Gerät sah aus wie nach Flak-Volltreffer.
    Es hatte eine Funkenstrecke am Antenneneingang; bei statischem Regen war das Geknatter derart laut und beunruhigend, dass ich dann regelmässig ins Nebenzimmer ging. Also baut Eure Funkenstrecken draussen auf!

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP