Falsche und richtige Montage von Bananensteckern

  • Hallo zusammen,


    die Montage von banalen Bananensteckern scheint eine denkbar einfache Sache zu sein. Sie besitzen eine Madenschraube, was dazu verleitet, diese auch zu benutzen, um das Kabel festzuklemmen. Doch so funktioniert es nicht richtig. Die Folge ist, dass bei hohen Strömen durch den hohen Übergangswiderstand das Steckergehäuse zu Schmelzen anfängt:



    Verschmorter Bananenstecker, weil das Kabel nicht mit dem Stecker verlötet wurde.


    Im Bild zu sehen ist das Ergebnis von "nur" 10 Ampere. Natürlich hat sich auch noch ein Wackelkontakt gebildet.


    Um es richtig zu machen, muss man die Adern des Kabels verlöten und anschließend wird dann das Kabel mit dem Stecker verlötet. Dazu klemme ich den Stecker in eine Wäscheklammer aus Holz ein, stecke das Kabelende hinein, erhitze alles mit einem Lötkolben und lasse das Lötzinn in das Loch hineinsaugen. Ich nehme deshalb eine Holzwäscheklammer, weil diese eine schlechte Wärmeleitfähigkeit hat, so dass auch ein 30-Watt-Lötkolben ausreicht. Die Wäscheklammer kann man auf einem Stück Holz festkleben:



    Dritte Hand aus einem Stück Holz und einer Wäscheklammer mit Holzleim verklebt.


    Wer es perfekt machen möchte, kann noch ein Stück Schrumpfschlauch als Knickschutz einsetzen.


    Ganz falsch ist es, eine verzinntes Kabel mit der Madenschraube festzuklemmen. Hier ist der Wackelkontakt vorprogrammiert. Deshalb verwendet man ja auch statt dessen wenn möglich Adernhülsen!


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Also, das haett' ich fast nicht (mehr) gedacht, dasz man auch Bananstecker 'falsch anschlieszen' kann ..hi... ABER:
    Im Prinzip ist das ja nichts anderes als bei den gewoehnlichen Schukosteckern:
    Da wird auch nur die Litze eingesteckt und verschraubt. Und - wenn's richtig gemacht wurde - halten die 'ne Ewigkeit. - Bei ebenfalls bis zu 16A. NUR: frueher wollten wir's besonders gut machen und haben die Litze vor dem Einstecken verzinnt, und dann verschraubt, aber nicht verloetet. Sieht man heute auch immer noch oft bei Luesterklemmen. Und dann passiert das zunaechst nicht Vorhersehbare: unter dem staendigen Druck der Schraube gibt das Loetzinn nach und die Verbindung wird zum Wackelkontakt...
    Daher gibts seit einigen Jahren fuer den Zweck die Aderendhuelsen. - Aber auch ohne halten die geschraubten Litzen - normalerweise (Manchmal ist das Gewinde nicht 100%ig ok und ist reibungsmaeszig nicht so hemmend, wie's sein sollte...)
    Insofern ist das komplette Verloeten sicherlich die zuverlaessigere Methode. Doch vorsicht: Wenn das Zinn zuweit i.d. Leitung laeuft - und der zwingend notwendige Knickschutz nicht mehr bis zum felxiblen Teil der Ader reicht - ist auch die Loetverbindung gefaehrdet. - Tritt uebrigens sehr leicht bei den billigen Krokoklemm-Experimentierschnueren auf: Zunaechst haben sie keinen/schlechten Kontakt, weil nur durch die Isolierung hindurch geklemmt, und nach dem Loeten brechen sie leicht, weil die Plastikhuelle keinen ausreichenden Knickschutz darstellt.

    73
    Juergen
    nnnn

  • mann kann durch verlöten auch grosse Kabeldurchmesser an Bananenstecker anpassen:


    solange einzele Litzen entfernen bis das Kabel passt, sauber die Litzen verlöten, dann in den Stecker und gemeinsam verlöten.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo zusammen


    Wenn man Schukostecker montiert, hat das Kabel ja eine Zugentlastung, welche aber bei den Strippen mit den Bananensteckern fehlt. Deshalb ist das Verzwirbeln und Verschrauben der unverlöteten Kabel bei häufiger mechanischer Belastung auch nicht ganz unproblematisch. Viele machen auch noch den Fehler und Verletzen beim Abisolieren einzelne Adern was die Bruchgefahr erhöht.


    Wie gesagt wird bei Bananensteckern vollständiges Verlöten plus Schrumpfschlauch als Knickschutz die beste Lösung sein. So hatte ich das auch mit den Prüfschnüren unter Immer dieser Ärger mit den Prüfschnüren vorgeschlagen.


    Nach meinen Erfahrungen kann man bei Bananensteckern ab etwa 5 Ampere von hohen Strömen sprechen. Macht man es richtig, sind Ströme von 20 Ampere kein Problem für die meisten Buchsen und Stecker.


    Hier baut sich übrigens gerade ein orkanartiger Sturm auf. Mit einem längeren Stromausfall ist zu rechnen.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Schon zu DDR-Zeiten ist man davon abgegangen, Litzen zu verlöten oder verzinnte Litzen zu klemmen, weil die die unangenehme eigenschaft haben, direkt hinter der Lötstelle wegzubrechen. und das aht nichts mit Ätzenden Flußmittel zu tun! Heutzutage ist das sogar untersagt.
    Seit dem werden in der gesamten E-Technik die Litzen mit sogenannten Aderendhülsen versehen ( gekrimpt) und diese dann geklemmt.
    Diese Hülsen sind überall erhältlich, in fast allen interresanten Querschnitten.
    Litzen ohne Hülse dürfen nicht geklemmt werden. Auch nicht im Schukostecker !


    Gela

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  • Hallo Freunde,


    weil Lötzinn sich gedanklich wie eine zähe Flüssigkeit verhält hat sie unter geklemmten Verbindungen nichts zu suchen es gibt im laufe der Jahre sonst immer Wackelkontakte. Wenn man sich im IC703 die Verbindungen >Schraube auf Platine< ansieht ist dort dafür gesorgt worden, dass KEIN Lötzinn auf dem Kupfer aufliegt. Grund - siehe oben.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo,


    jetzt muss ich doch mal fragen, ob es Adernhülsen gibt, die passend zu Bananensteckern sind. Das wäre doch eine zuverlässige Lösung.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Hallo Volker,


    die Frage der Aderendhülse ist keine Frage des Steckers sondern eine Frage des Leiterquerschnittes. Ich sitze hier gerade am Schreibtisch im QRL, wo ich häufiger Hausgeräte-Reparaturen mache. Da habe ich eine Streudose stehen mit den gängisten Aderendhülsen für solche Zwecke: 0,5, 0,75, 1, 1,5 und 2,5 mm² Drahtquerschnitt. Die gibts in isoliert (dann haben sie ein Plastik"zipfelchen", das über die Isolierung des Drahtes hinaus ragt und so die Litze an der kritischten Stelle -allerdings nur bedingt- vor dem Abrrechen schützt) und ohne diese Isolierung. Bei dicken Messschnüren dürften eher die unisolierten Hülsen die geeigneten sein, da die Isolierung der Messstrippen sehr dick ist.

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG


    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!


    http://www.golf19.de