SMD-Bauteile-Recycling

  • Hallo Recycler !


    Angeregt wurde ich durch den Beitrag des Autors VK3EM über den Umgang mit SMD-Bauteilen bei QRP-Projekt,


    http://www.qrpprojekt.de/hegau_smd.htm ,Vorwort im Handbuch,


    der ausführlich auch auf das Auslöten von SMD-Bauteilen und die Voraussetzungen für die Wiederverwendung eingeht. Das machte Mut, auch die übrigen Tips, z. B. die viel schnelleren Änderungen in Probeaufbauten usw. .


    Man findet die verschiedensten Techniken, meist wird thermisches Ungleichverhalten durch den zusätzlichen Lotauftrag auf eine der Seiten des Bauteiles ausgenützt oder Absaugug durch Entlötpumpe- und Litze. Auch die Anfertigung von besonderen Lötspitzen für beidseitige Erwärmung wird öfter beschrieben. All das funktioniert. Meistens.


    Weitaus leichter, schonender und schneller geht es aber mit zwei etwa gleichen Lötkolben. Ich habe z.Zt.zwei Wellerstationen verschiedenen Alters zur Verfügung und habe damit einen Laptop in unglaublich kurzer Zeit abgeräumt und arbeite dabei beidhändig, obwohl ich sonst Rechtshänder bin, einschl Zittern durch Parkinson.


    Spaßhalber habe ich das an 50-Füßern versucht, und mit genügend Zinn geht selbst das ohne Probleme. Wie weit das hierbei elektrisch ohne Folgen bleibt steht noch dahin. Auf jeden Fall aber geht es viel schneller als mit nur einem Kolben.


    Als Prüftaster verwende ich eine Kunststoffpinzette, die eine Koaxzultg. hatte. Die habe ich entfernt und durch zwei Prüfschnüre mit Bananen-Steckern ersetzt, sonst werden C-Mess. zu stark verfälscht.


    Wer hat weitere Erfahrungen ?? Waldemar

    2 Mal editiert, zuletzt von DJ6WO ()


  • Zum oberen Teil:
    relativ preiswert gibt es sog. Tweezer, das ist ein Lötkolben in der Art einer Pinzette. Statt einer Spitze werden verschieden breite Platten angeschraubt. Mit den breitesten kann man z.B. alle 16 Beinchen eines Standard IC gleichzeitig aufheizen. So ein Ding hat sich bei mir hervorragend bewährt.


    Zum unteren Teil:
    Ideal ist ein Messaufsatz (z.B. für unser HF Multimeter) aus eine Leiterplatte. Die beiden Kontakte setzen sich auf der LP von der Mitte her in Form eines gleichschenkligen Dreiecks fort. Zweibeinige SMD Bauteile könne so einfach an der Stelle gemessen werden, an der sie genau die beiden Kontakte berühren. Das funktioniert super für SMD R/C/L. Der Fehlbetrag bleibt immer konstannt, kann also super genullt werden.

  • Hallo Peter, und natürlich weitere Interessierte :


    schönen Dank für Deinen Hinweis. Daraus ergeben sich Fragen :


    1.) wer liefert die tools ? Erledigt, im neuen DLV_Katalog, heute bekommen.
    2.) dito erledigt.


    3.) eine Feststellung, keine Frage : Bei einem Lfrt. der nicht so sehr in
    Amateurkreisen IN ist, W.in H., gibt es eine Lötstation wie die 50er ohne Ablageständer, um die 39.50 . Den Ständer hat man meistens sowieso doppelt.


    4.) noch eine Frage ; Wie kann man die winzigen SMD-Transistoren
    und Dioden im gleichen 3-pol<gehäuse prüfen und bestimmen ?
    evtl. mit Adaptern aus Laborplatinen an den Meßger.-Anschlüssen ?
    Einfach aufdrücken ? Oder muß gelötet werden ?


    5.) meine Iso-Meßpinzette ist leider nicht sehr präzise. Exakter wäre so ein Werkzeug mit Nadel-Spitzen. Wem ist so etwas begegnet ?


    73 Waldemar

    2 Mal editiert, zuletzt von DJ6WO ()

  • Hei Waldemar,


    Zitat

    Original von DJ6WO
    5.) meine Iso-Meßpinzette ist leider nicht sehr präzise. Exakter wäre so ein Werkzeug mit Nadel-Spitzen. Wem ist so etwas begegnet ?


    Wir haben sowas im QRL, ich kann ja mal fragen woher man sowas
    bekommt, bzw. könnte ich ja mal Fotos davon machen und
    hier im Forum dir und andere Ömer zeigen.


    73de Kai-Erik, Mittagspause

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

  • Hallo,


    mit dem Recycling von SMD-Bauteilen sollte man extrem vorsichtig sein. Im qrl werfen wir ausgebaute SMD-Bauteile grundsätzlich weg. Die Gründe sind verschieden. Ein ganz wichtiger ist der, dass bei Überhitzung der Bauteile sich die Verzinnung der Lötanschlüsse samt Palladium-Lotpad ablöst. Das ist nicht sofort erkennbar, liefert aber extreme Probleme bei der anschließenden Fehlersuche. Zudem ist auch mit mehreren Lötkolben die gleichmäßige Hitzeverteilung an beiden (mehreren) Lötstellen nicht gegeben. Man muss daher länger Hitze zuführen, was bei vielen Halbleitern zum Tod führt. Nicht gekennzeichnete Bauteile wie Widerstände und Kondensatoren sollte man, sofern man nicht ein perfektes Sortiersystem hat, sowieso nicht mehr benutzen, da die Verwechslungsgefahr zu groß ist und zusätzlicher Messaufwand viel Zeit kostet.


    Zum sauberen Auslöten empfehle ich grundsätzlich KEINE Lötkolben. Es gibt kleine Gaslötbrenner mit feinen Heißluftdüsen, die sich zu diesem Zweck viel besser eignen. Wir haben solche Werkeuge jahrelang in der Handy-Entwicklung eingesetzt. Damit kann man immer beide (mehrere) Lötstellen von Minibauteilen gleichzeitig und gleichmäßig erwärmen. Damit gelingt nicht nur der Ausbau sauber, sondern auch der Einbau. Auch das Säubern von Lötstellen mit Entlötlitze geht mit Heißluft hervorragend. Jeder der's mal probiert hat wird das bestätigen können. Lediglich auf den ganz aktuellen Platinen mit 0402-Bauteilen und kleineren ist die Heißluft wieder zu "grob". Aber das dürfte im Amateurfunk kaum relevant sein.


    Passende feine Pinzetten gibts nicht nur bei Farnell, RS Components, sondern auch dei den Edelstahverkäufern auf der HAM RADIO.


    73 Uli, DK4SX

  • Noch was:


    Der ursprünglich (und wie ich hörte verbotenerweise) von Elektor angebotene Bausatz des Halbleitertesters, der jetzt auch bei QRP-Project zu bekommen ist, hatte eine kleine Platine auf der Front mit Lötpads, die geeignet waren, einen typischen SMD-Transistor aufzunehmen. Der musste nur aufgedrückt werden und konnte sofort erkannt und geprüft werden. Sehr praktisch! Man kann sich aber sowas als externen Adapter mit drei Anschlussstrippen ans Gerät leicht zusätzlich bauen.


    73 Uli, DK4SX

  • Hallo Uli, DK4SX,


    Du hast geschrieben u.a. :



    [quote]Original von DK4SX
    Noch was:


    Der ursprünglich (und wie ich hörte verbotenerweise) von Elektor angebotene Bausatz des Halbleitertesters, der jetzt auch bei QRP-Project zu bekommen ist,[quote]


    Wie das ?? Ist das diese angebliche Patent/Gebrauchsmuster-Sache
    von der an anderer Stelle die Rede war ??


    73 waldemar


    Für die übrigen Tips schönen Dank. Ich war selbst ein paar Jahre in der TV-Entwicklung und Arbeitsvorbereitung, allerdings ist das schon sehr viele Jahre her.
    Selbst heruntergefallene Bauteile durften nicht etwa gesucht werden. Da sind vorwiegend die Arbeitskosten im Auge.
    Auf abgelöste Verbindungen werde ich aber auf jeden Fall besonders achten und mir evt. auch das empfohlene Heißluftwerkzeug zulegen.


    <Irgendwo und irgendwann habe ich auch solche fertigen Adapter-Platinchen gesehen, finde sie aber nicht wieder, mit 2,3 oder 4 Kupfer-Dreiecken, die auf einen Mittelpunkt zielen.


    73 und gute Nacht-
    Wademar

  • Hi,


    ob der Erfinder des Halbleitertesters einen Gebrauchsmusterschutz für sein Gerät angemeldet hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Unserem Mailverkehr kann ich jedenfalls entnehmen, dass er weder Elektor, noch einem der Lieferanten, die Elektorbauanleitungen in Bausätze umsetzen erlaubt, diesen Halbleitertester in welcher Form auch immer, zu vetreiben. Er macht das mit seiner kleinen Firma selbst und hat nur QRP-Projects eine Lieferlizenz erteilt.


    73 Uli, DK4SX