Allband Dipol für KW

  • Nun hab ich auch mal eine Frage die sicherlich schon oft gestellt wurde, ich bisher jedoch keine gefunden hab. Ich möchte gern mal einen Dipol bauen der zum einen QRO-Fähig ist und zum anderen möglichst viele Amateurfunkbänder abdecken kann. Zum anderen möchte ich aus Kostengründen keine Zweidrahtleitung verwenden. Ich habe bisher so einige Längenangaben zwischen 13m und 80m gefunden. Nun, 42m Gesamtlänge darf nicht überschritten. Ich erwarte dass ich das Ding nicht ohne Traps machen kann. Wenn mir also die WARC's zunächst abhanden kommen wäre das erstmal zu vernachlässigen. 30m kann ich mit einer anderen Antenne machen. Die Bänder 17m und 12m gehen erstmal eh nicht da ich nu abends Betrieb machen kann. Wer hat denn mal ein paar Ideen für mich? Ich habe eine Antenne vom Gustav Kelemen die bis 40m runter geht, jedoch nur max 400Watt verträgt. Gustav verwendet Teflon Koax als LC-Kreis wobei man bei höheren Leistungen zwangsläufig ein Problem mit der Spannungsfestigkeit bekommt. Ideen sind mir Willkommen.
    vy 73 de Gerd

  • Ich hab' mir fuer schnelle Bandwechsel 'ne W3-2000 aufgehaengt. Ich glaub' die kann auch 1 oder 2 KW. Und, damit's auch auf 30m geht, einfach 'nen 30m-Dipol
    quer dazu angeklemmt und mit Angelleine verlaengert, damit ich die bd. Draehte als Inverted-V abspannen konnte. Nun kann ich sowohl auf den klassischen Baendern und zusaetzl. auf 30m den Transceiver umschalten und bin ohne weiteres Schalten / Abstimmen sofort auf einem beliebigen band qrv.
    Ich bin davon ueberzeigt, dasz es auch einfacher geht, indem man bspw. nur einen Lambda/4 Draht fuer 30m an eine Seite des Baluns anklemmt und einfach senkrecht nach unten haengen laeszt. Falls mir nochmal jemand ueber den Weg laeuft, der sich bereit erklaert auf meinen Mast zu klettern und das Gebilde einseitig abhaengt, probiere ich das mit dem einen Draht mal aus.

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo!
    Mit einer W3DZZ habe ich damals auch als Unterdachantenne gute Erfahrungen
    gemacht! Mußte sie nur auf 80Meter abstimmen. Auf 40Meter stimmte das SWR
    auf Anhieb! Die Enden habe ich einfach umgelegt. Die Antenne hatte ich als
    Inverted-V aufgehangen - bei guten 10m Lichtehöhe kein Problem!
    Für die restlichen Bänder habe ich mit dem internen Antennenanpassgerät
    meiner SEG nachgeholfen.


    MARKUS

  • Hallo Gerd,


    also 42m Spannweite sind doch schon mal ideale Voraussetzungen, laufen andereseits i.d.R. immer wieder auf's Gleiche hinaus. Da fallen mir spontan ein:


    1.) G5RV
    scheidet aber aus, wenn kein Hühnerleiter zum Einsatz kommen soll


    2.) Fuchhsantenne
    geht auf allen Bändern 80 - 10m, endgespeist, was je nach räumlichen Voraussetzungen ganz passend sein kann


    3.) Windom / FD-4
    Damit habe ich persönlich ganz gute Erfahrungen, obwohl meine nur ca. 6 - 8m hoch hängt, spielt aber ziemlich gut! Funktioniert prinzipiell auf allen Bändern 80 - 10m, außer 15m und 30m, dafür könnte man aber zwei extra bemessene Schenkel parallel zu den anderen hängen. Andererseits lässt sich meine mit den heute in kommerziellen TRX üblichen Tunern (Anpassung bei 16,6 - 150 Ohm) auf allen Bändern 80 - 10m problemlos betreiben. Ich habe meine mit einer Mantelwellensperre direkt am Speisepunkt versehen. Macht man das nicht, kann man sogar (zur Not, z.B. wenn man eine Station wie 5A7A, die nicht sooo weit entfernt sitzt, auch mal auf 160m arbeiten will ;) versuchen, nur den Innenleiter am Koax, nur den Außenleiter am Koax, oder beide parallel einzuspeisen und dieses Gebilde anzumatchen. Dann hat man auch eine Behelfsantenne für 160m. Achtung: in diesem Fall besteht u.U. erhöhte TVI-Gefahr.


    73 de Uwe, DL8UF

    Einmal editiert, zuletzt von DL8UF ()

  • Hallo Gerd


    ...da wird die Wahl eng und Uwe trifft den Nagel auf dem Kopf...
    ...TVI bei der FD-4 ist nicht zu vernachlässigen.
    Vielleicht fasst du doch noch mal den Gedanken einer G5RV ins Auge - die Vorteile wären die kostengünstige Eigenbauvariante, bei 42m Spannweite der Betrieb bis einschl. 80m (hier funktionieren aber nicht alle Bänder optimal - ein Tuner wäre von Vorteil) Kein TVI/BCI, gute Anpassung und wenn sie nicht spielen sollte - Materialrecycling für andere Antennenbauprojekte. Leider kenne ich die Örtlichkeiten nicht bzw. deine mögliche Aufbauhöhe.(Bei der G5RV sollte die Hühnerleiter gerade hängen)


    Ich selbst nutze 2 Kelemen Dipole einen für 80/40/20/15/10m und einen für 30/17/12m. Beide sind in der 400W-Version. Mit 22m Spannweite 8 Bänder.....ich finde das ist ist in Ordnung!
    ....sehr zufrieden.....
    Kelemen bietet auch Varianten für QRO an.


    So - hoffe geholfen zu haben...die Qual der Wahl bleibt natürlich...


    73 de Thomas

  • Hallo
    Hört sich interessant an die Kombination mit den beiden Dipolen von Kelemen. An sowas hatte ich auch schon gedacht. Da ich das ganze unter Dach aufbauen muß / will, wäre das eine Möglichkeit. Ich habe zwar nicht die komplette Länge zur Verfügung, aber mit ein paar kleinen Kurven sollten die 22m auf auf meinem 18m Dachboden einsetzbar sein.


    73 de Karsten

    NorCal40A mit KC1 und Micro SWR-Brücke; K2 #5964

  • Hallo Karsten,


    vorsicht mit Antennen die für ein völlig anderes Umfeld entwickelt wurden. Wenn Du solch ein Gebilde unter Dach aufbaust wird es kapazitiv belastet. Damit verschieben sich die Resonanzen. Schnippelst Du dann kannst Du gleich was eigenes und dann auch viel billigeres bauen.
    Nur so als Hinweis damit Du nicht gegen die Wand läufst!


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo,


    Zitat

    Original von DF7BL
    ....vorsicht mit Antennen die für ein völlig anderes Umfeld entwickelt wurden. l


    lbr Uwe ich denke, dass man mit einem Kelemen Dipol auch unter nicht optimalen Bedingungen sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Eine Warnung in dieser Art gilt vieleicht für unbekannte Wundergebilde.
    Wenn jemand den Platz hat die erwähnten Dipole aufzuhängen ohne sie z.B. abzuwinkeln oder nur 2m über Grund zu betreiben sollte es keinen bösen Überraschungen geben. Pararllelkapazitäten wie Stromleitungen oder Telefonleitungen sollten natürlich vorher erkannt werden.
    Als Regel gilt eigentlich immer, dass keine Antenne unter den Bedinugngen betrieben wird wie sie entwickelt wurde. Nur wenige Menschen haben die Gunst das tun zu können.

  • Ich hab einee FD4 hängen, die allerdings mit ca 10m hühnerleiter gespeist wird, dann kommt der Balun, dahinter mantelwellensperre aus Ferritring und nocheine aus aufgewickelten koax-kabel.
    dahinter geht dann das kabel ins haus.
    dieses gebilde bekomme ich sowohl mit dem Vectronics VC300 als auch mit dem Z11
    auf allen (klassischen) bändern abgestimmt, ohne TVI-probleme .
    Andere Bänder kann ich nix sagen, die "kann" der Teltow nicht ;)


    Gela

  • Hallo Leute
    Bevor ich mir die beiden Kelemenantennen anschaffe werde ich die Lösung die ich vorher schon betrieben habe, auch hier wieder versuchen umzusetzen.
    Im alten QTH hatte ich über 2 parallele TV Kabel einen Dipol unter Dach gespeist. Den Draht hatte ich mehrfach abgewinkelt um viel Draht hinzubekommen. Funktionierte auf den meisten Bändern recht gut (für meine Ansprüche). Auf 80m hat der ATU das Ding auch noch anpassen können. Aber das war dann auch die Grenze.


    73 de Karsten

    NorCal40A mit KC1 und Micro SWR-Brücke; K2 #5964

  • Hallo
    Nicht schlecht der Vorschlag. Hatte ich mir im Rothammel auch schon mal angesehen, aber diese Antenne ist nicht gerade unauffällig. Ich wollte versuchen innerhalb des Hauses "geheim" zu bleiben.
    Aber wer weiß., vielleicht werde ich mich ja mal outen und meinem Wunsch nach Außenantenne freien Lauf lassen ....


    73 de Karsten

    NorCal40A mit KC1 und Micro SWR-Brücke; K2 #5964

  • Lbe OMs,


    man beachte, daß auch diese "Huhnerleiter-Antenne" einen Balun auf dem Ringkern FT240-61 benutzt - NICHT FT240-43 oder FT140-43!!


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Gerd,


    ich schließe mich Gela an und breche eine Lanze für die FD4. TVI und BCI kanns eigentlich aber nur geben, wenn man diese Frequenzen abstrahlt.
    Sowohl der Speaky mit Z11 oder ZM4 als auch der IC703 mit dem eingebauten Tuner kommen ganz fantastisch damit klar.
    ABER: am oder im Haus fängt man alles, nur keine DX-Signale ein.
    Und noch was positives. Die FD4 ist ungeheuer sturmfest. Kyrill hat gezaust, aber nix kaputt gekriegt.
    Ein Jahr zuvor ist mir eine selbstgebaute DX2000 im Sturm zerbrochen.


    Viel Spaß beim Bauen.


    Bernd, DB1BKA

    73. Bernd, DB1BKA
    ______________________________________________________________________________
    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Hallo miteinander,


    die zur Auswahl noch offenen Fragen sind: Wie hoch ist QRO? Warum keine symmetrische Speiseleitung? Ist Selbstbau möglich? Und soll die Antenne von sich aus (ohne Tuner) bereits in Resonanz sein?


    Wenn QRO im 200W-Bereich liegt, dann kann man durchaus noch symmetrische Lautsprecherleitungen (nicht gerade NYFAZ) zur Speisung verwenden. Die haben so um die 100 Ohm Wellenwiderstand und sind aus einiger Entfernung optisch von einem Koaxkabel nicht mehr zu unterscheiden. Ein "farbloses" Lautsprecherkabel ist eher noch "unsichtbarer", weil es sich gegen den Himmel schlechter abhebt. Wirklich unsichtbar ist aber keine so lange Drahtantenne!


    Je nach Experimentierfreude kann man diese Bauform (eigentlich eine Doppel-Zepp) nun in FD4-Bauweise im Speisepunkt mit zwei unterschiedlich langen Dipolhälften verbinden (würde ich nicht empfehlen, da das Mantelwellen gibt, kann aber Vorteile bei der Aufhängung haben) oder zwei 21m lange (oder wieviel Platz man eben hat) Dipolhälften anschliessen. Bei der Größe spielt das sogar mit kleinen Einschränkungen auch noch auf 160m. Die Doppel-Zepp erfordert zwar einen Tuner, spielt aber ufb und ist an Kosten nicht zu unterbieten. Ihre Verluste sind minimal, weil sie keine eigenen Transformationsglieder enthält. Das Eigengewicht ist gering und daher im Gegensatz zur W3 ziemlich sturmfest, sofern man keine Schnürsenkel zur Montage verwendet ;)


    Will man nicht selber bauen, so würde ich auch zu einem Kelemen-Dipol raten. Die FD4 ist an sich auch ok, braucht aber neben dem Balun eigentlich auch eine Mantelwellensperre. Je mehr Hardware man zwischen Antennendraht und TX schalten muss, um so mehr Verluste und Probleme (Abgesoffene Teile, Sichtbarkeit der Konstruktion, Gesamtgewicht) können auch auftreten. Wie man das Problem für sich löst, ist daher eine sehr individuelle Entscheidung, denn jeder OM hat für sich eine andere "beste Antenne". Andernfalls würde er sie ja wohl kaum aufgehägt haben. ;)

    73 de Tom - DC7GB

  • Lbe OMs,


    der GAL-Dipol von DL1PBD kommt mir vor wie eine veränderte G5RV mit einigen Zusätzen.


    Die Antenne ist etwas länger als die G5RV, sie hat auch eine symmetrische Speiseleitung, die dann wohl ebenfalls nach einer bestimmten Länge direkt (weil nichts anderes angedeutet ist) in ein Koaxialkabel übergeht.


    In einem bestimmten Abstand vom Übergangspunkt ist am Speisekabel ebenfalls mit Koaxialkabel eine Stichleitung angebracht, die wohl für ein bestimmtes Band noch durch Eintransformieren eines bestimmten Blindwiderstandes die Anpassung verbessert.


    Betrachtet man die verschiedenen SWR-Darstellungen, dann ist die Anpassung vor allem auf 80 m sehr von der Höhe über der Erde abhängig.


    Ein Anpaßgerät wird man trotzdem brauchen, vor allem wenn man an den Bandenden von 80 m und 10 m arbeiten möchte, weikl auf diesen Bändern das SWR an den Bandenden auf über 4 steigt. Auch auf 40 m, 30 m und 20 m erreicht die Antenne S = 2 und darüber. Das sind natürlich Fehlanpassungen, die man mit den üblichen, in Transceivern meist eingebauten Tunern durchaus bewältigen kann.


    Die Begrenzung der Sendeleistung auf 200 Watt sehe ich vor allem in der im Stub und im Koaxkabel zwischen Stubknoten und dem Übergang zur Hühnerleiter entstehenden Blindleistung begründet. Mit dickeren Kabeln müßten also auch höhere Leistungen gehen.


    Wenn man aber ein Antennenanpaßgerät hat, das an einer Hühnerleiter eine hohe Fehlanpassung ausgleichen kann, dann könnte man diese und auch andere Dipollängen mit einer solchen Hühnerleiter speisen und bräuchte das ganze Kabelgestücke dazwischen nicht.


    Außerdem ist die Auswahl einer Antenne immer eine Frage, welche Antenne paßt zu welchem QTH, und welche Geräte habe ich bereits.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Ich habe die besten Erfahrungen mit der FD 4 von Fritzel gemacht.
    Sie hing aber hoch 20m und vom Haus weg.
    Kein TVI. Dann Erweiterung auf 15/30m Schenkel und 1 Jahr später noch
    Verlängeung auf 78m die Enden (10m ) abgeknickt.
    Wirtschaftlich (Baukosten pro Band).
    Schnelle Bandwechsel.


    Schöne CW DX Verbindungen mit Kenwood TS 930SAT


    vy 73 DL9OBU Richard

  • Zitat

    Original von DC7GB
    Ein "farbloses" Lautsprecherkabel ist eher noch "unsichtbarer", weil es sich gegen den Himmel schlechter abhebt. Wirklich unsichtbar ist aber keine so lange Drahtantenne!


    Mit diesen Lautsprecherkabeln wäre ich sehr vorsichtig. Keinesfalls die Kabel mit der ultrafeinen Litze verwenden! Diese Litze verwandelt sich innerhalb rel. kurzer Zeit in Kupferoxidpulver, da auch die Isolierung im UV Licht schnell spröde wird und Feuchtigkeit eindringt. Das war zumindest meine Praxiserfahrung nach 2 Jahren mit dieser Litze (2,5mm^2) als Antennendraht.


    Zitat

    Wie man das Problem für sich löst, ist daher eine sehr individuelle Entscheidung, denn jeder OM hat für sich eine andere "beste Antenne". Andernfalls würde er sie ja wohl kaum aufgehägt haben. ;)


    Meine "beste" Antenne ist eine solche Doppel-Zepp mit einem symmetrischen Annecke-Koppler. Ansonsten hat mich als "Quick and Dirty" Antenne die Up&Outer mit symmetrischer Speisung positiv überrascht. Praktisch, rel. platzsparend, multibandfähig und recht effizient.